Meine voll verrückte Geschichte...

  • Hallo,
    mein Vater hat seinen Korn immer in Sprudelflaschen abgefüllt, die dann offen in der Wohnung rumstanden. Ich wußte mein Leben lang nicht, warum er eigentlich besoffen war.

    LG
    Frozen Tears

  • @ paddy: dann waren also die Frauen Deutschlands bis über 1945 hinaus, in manchen Teilen der Welt aktuell immernoch, nach ihren Rollenbildern geurteilt, co-abhängig?

  • Paddy
    Ich weiss nicht,ob es zielfuehrend und fuer den TE hilfreich ist, ihm das Etikett "Coa-Abhaengig" aufzupappen und dann, im naechsten Schritt zu entstempeln...zu entwerten, in gewisser Weise.

    Der TE hat bisher nur beschrieben, dass er mit dem Alkohol-Konsum seiner Partnerin konfrontiert wurde und dass ihn das (verstaendlicherweise) geschockt hat.
    Nicht mehr und nicht weniger.

    Dass er von sich aus sofort den Gedanken an Beziehungsabbruch hatte .... spricht gegen eine Co-Abhaengigkeit. Trotzdem bricht fuer ihn eine Welt zusammen, Schock, Wut....Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit.

    Das sind doch Gefuehle, die erschuetternd sind, seine Welt aus den Angeln heben ..... da bringt es ihm wenig, wenn er gesagt bekomt "Ja Du bist aber doch gar nocht Co, alles halb so wild also" ....

    Auch wenn es denjenigen von euch, die damit kaempfen so scheint, als drehe sich die ganze Welt um das Co-Spiel ..... dem ist NICHT so.

    Wie das mit dem Rollenverstaendnis allgemein so ist .... waere vielleicht wirklich ein Thema fuer einen gesonderten Thread. Das hat ja nichts mit Co/Alk zu tun ......und noch viel weniger mit dem TE.

    Auch bei mir gab es die "klassische" Aufteilung ..... einfach, weil unser Auto aelter ist, oft was dran gemacht werden muss , ich mit Bohrmaschine und Hobel wenig zusammenbringe ..... dafuer am Herd schon eher...... deswegen bin ich aber noch lang kein "Heimchen" und unterdrueckte Hausfrau.....

    Contenance, bitte!
    Gruesse, Lindi

  • Was mir hier zunehmend auf den Geist geht ist dieses mechanistische Verständnis von Co-Abhängigkeit. Ich will aber nicht dozieren sondern mein Erleben und Verständnis dafür aufzeigen. Die Fixierungsstelle für Süchte liegt nach den meisten Theorien im ersten Lebensjahr, einer Zeit in der die Unterscheidung von innen und außen noch nicht möglich ist. Es gibt auch keine Sprache um das vermutlich überwältigende Erleben irgendwie zu verarbeiten oder zu begrenzen. Mit der Sucht kommt es zu einer Verschiebung: Das Suchtmittel hilft über die Zerstörung des Süchtigen und seiner Beziehungen. Das Vorsprachliche und die unermessliche Not lösen beim Partner natürlich den Wunsch aus die unfassbare Not irgendwie zu lindern, zu helfen. Dadurch macht man die seelischen Bewegungen des geliebten Menschen irgendwie mit. Leider wirken die üblichen Hilfsmittel hier nicht, alles ist verdreht. Gleichzeitig spürt man, dass der andere nicht anders kann. Die Sucht kann nicht durch bloße Willensanstrengung überwunden werden.
    Auch für einen psychisch relativ gesunden Partner ist das Dilemma nicht befriedigend und nur mit großen seelischen Schmerzen zu lösen. Auch Monate nach Trennung, Auszug und einigermaßen gelungenem Neuanfang spüre ich oft noch einen bohrenden Schmerz im Herzen und eine tiefe Traurigkeit. Es hat Ähnlichkeit damit jemandem monatelang beim Ertrinken zusehen zu müssen ohne helfen zu können. Dieses Gefühl ist dazu geeignet einem den Verstand zu rauben. Trotzdem gilt es, sich selbst und Kinder in Sicherheit zu bringen. Für mich hat das alles den Charme einer Amputation. Es ist notwendig aber nur ganz schwer auszuhalten. Insoweit ist an den Appellen schon vieles richtig, die hier immer wieder zu lesen sind. Mir geht es auch eher um das Verständnis der Schwierigkeiten, die wir offenbar alle damit haben.
    Hiob[/list][/code]

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