• Hallo Maik,

    danke für deine ausführliche Antwort.Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für dich ein harter Kampf ist und auch,dass du dir tausend Fragen stellst wie was wirst du noch erreichen,wer bist du,etc und auch dass dich jetzt im trockenen Zustand natürlich di Dinge aus der Vergangenheit beschäftigen,die du angerichtet hast. Die Menge an Fragen , die du dir nun im trockenen Zustand stellst erinnert mich an die Tausend Fragen und Gedanken,die wir als Co's haben wie was hab ich falsch gemacht,was kann ich noch tun,damit er aufwacht,ist das normal,bin ich normal und und und.
    Ich drück dir auf jeden Fall weiterhin fest die Daumen;-) Am Feiertag hatte ja meine Mutter Geburtstag und ich hatte gute Ablenkung.
    Gestern hatte mein Freund Geburtstag und wir waren ja eigentlich beide auf ne Hochzeit eingeladen.Hab ihm per SMS gratuliert und bin gestern seine Mutter besuchen gegangen.
    Sie hält wie gesagt auch nur knappen Kontakt zu ihm.Durch seine letzte Saufaktion is sie wieder psychisch richtig unten und geht seit einigen Wochen wieder zum Therapeuten.
    Wir haben uns den ganzen Nachmittag über ihn und was die letzten Jahre schon alles passiert ist unterhalten.Wie oft wir Gespräche geführt haben, er auch seiner Mutter in die Hand versprochen hat,zum Arzt zu gehen,wie viel und oft sie geweint hat,es Streit gab,er sie leiden sehen hat.

    Ich hab schon nen Abstand dazugekriegt,weil ich für mich weiss, ich möchte keinen trinkenden Partner mehr,ich möchte mich nicht mehr schämen für die Dinge,die er im Suff macht und worüber die Leute reden,ich möchte mir nicht mehr seinen Kopf zerbrechen und mir die Augen vor den Kopf weinen, weil ich sein Verhalten nicht nachvollziehen kann,nicht angelogen oder vertröstet werden,keine Verschleierungen mehr.

    Aber es ist wie gesagt auch für mich ein innerer Kampf das durchzuhalten,weil ich trotz allem den Mensch noch in ihm sehen kann,der er eigentlich ohne Sucht ist.Und das ist ein guter Mensch.

    Ich habe keine Schuld,das weiss ich.Ich habe alles getan und ihm immer gezeigt,wie wichtig er mir ist,ich war immer da,hab immer zu ihm gehalten.Es heisst ja auch:In Liebe loslassen,oder?
    Was er daraus macht,ist nun seine Entscheidung

    Das sind aber ganz schöne Kosten,die da wegen der MPU enstehen,hätt ich so gar nicht gedacht.

    Du bist noch nicht alt Maik und wir stehen in der Blüte unseres Lebens.Du kannst noch so viel erreichen,du bist gesund,hast den Kampf aufgenommen und solltest nach vorne schauen und stolz sein, auf das,was schon geschafft hast.

    Liebe Grüsse

    cocomel

  • glück auf maik, glück auf coco

    Zitat von Contemplation

    das werde ich machen. Aber nur wenn Du das gleiche tust ;)

    n erhobener zeigefinger - @maik: du drückst grade n co-knopp.
    besser is jede/r sorgt dafür, dass es Ihr/ihm gut geht - dann gehts meist auch anderen gut :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey Mathias,

    ich wollte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen: Ja mach ich ,obwohl es nicht einfach ist. Dann versuch Du es doch bitte auch, obwohl es schwer ist.

    Hätte ich besser ausdrücken können, gebe ich zu ;)


    lg Maik

  • Zitat von Contemplation

    ich wollte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen: Ja mach ich ,obwohl es nicht einfach ist. Dann versuch Du es doch bitte auch, obwohl es schwer ist.

    ja - und ich hab s auch so verstande - nur könnt "man" s auch anders verstehe :wink:
    und ihr wisst ja, dass ich euch die daumen drück.


    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo an Slberkralle und alle hier im Forum,

    ich hab das von Contemplation nicht als Co-Knopfdruck verstanden und weiss wie er es gemeint hat.Trotzdem hast du irgendwo recht.

    Mein Freund hatte ja vorgestern Geburtstag und war auf ner Hochzeit (wo wir eigentlich beide eingeladen waren).

    Nen Tag später konnt ich natürlich nicht lassen und hab ihm gefragt,wies ihm geht.Um 2 Uhr mittags schrieb er mir zurück,dass er sich später melden würde,er wäre noch im Koma!Gingen wieder alle Alarmglocken bei mir an.
    Gegen Abend meldete er sich dann und wir redeten darüber,wie die Hochzeit war etc.Danach sei er mit seinen Freunden noch einen Trinken gewesen nd war erst gegen 5 oder 6 Uhr morgens zu Hause.Er hat nun auch die erste Nacht in seiner Wohnung verbracht und fragte mich,ob ich vorbeikommen wolle.Ich hab nein gesagt (weil ich eh noch zu tun hatte) und er war etwas beleidigt und meinte er würde jetzt auch nicht mehr fragen.

    Wenn ich daran denke,wie oft ich ihn bei den letzten beiden Trennungen letztes Jahr gefragt hab, ob wir uns mal sehen und er mich abrotzte und mich sogar versetzte,kam ich mir im Vergleich vom stellenwert ziemlich gering vor.Naja,danach meinte er, dass er jeden Tag an mich denkt und mich vermisst und auch nicht weiss,wie er mit der Situation klar kommen soll.

    Was mich mal noch interessiert ist,dass ja viele trinkende Partner aggressiv,beleidigend oder auch demütigend weden, wenn sie getrunken haben.Es gibt aber doch auch Menschen,die trinken,lustig werden etc und sich dann ins Bett legen und schlafen und niemandem "schaden". Ist das wirklich nur vom trinken,wenn man dann aggressiv etc wird oder hat das auch irgendwo mit dem Charakter eines Menschen zu tun?

    Liebe Grüsse

    Cocomel

  • Hallo Cocomel....
    Alkohol veraendert nicht.....macht aus einem Trauersack keinen lustigen Kasper....
    Alkohol setzt "Hemmschwellen" herab. Unter Alkohol kommt das, was sonst durch "Kontrollmechanismen" im Zaum gehalten wird, ungefiltert und ungeschwaecht hervor.
    Ein schuechterner Mensch kann unter Alk zum Partybrueller werden....weil seine Schuechternheit weg faellt.
    Ein liebr, einfuhlsamer Zeitgenosse kann unter Alk zum boesen Monster mutieren, weil das "Gemeine", was sonst durch die Ratio weggedrueckt wird, nun hervorbrechen kann.

    Niemand wird voellig anders unter Alk.......es kommen lediglich Seiten zutage, die sonst aus diversen Gruenden (auch Erziehung, Moral, etc) gehemmt und unterdrueckt werden...
    "In vino veritas" ..... "Im Wein liegt die Wahrheit" sagten schon die alten Roemer.
    Gruesse, Lindi

  • huhu cocomel,

    Zitat von cocomel

    danke für deine Meinung.Habe auch mal deine Geschichte nachgelesen und du hörst dich schon sehr gefestigt uns stark an.Wie war das bei deinem Partner,hat er viel getrunken und wie regelmässig.Tja,ich denke auch nicht,dass sich mein Freund schon wirklich mit seiner Problematik auseinandergesetzt hat.


    ich weiß gar nicht wie viel er wirklich immer so getrunken hat, da wir ja nie rund um die uhr zusammen waren. in den drei monaten die er bei uns gewohnt hat, hat er sich sicherlich sehr zusammengerissen. es gab in der zeit zwei tage an denen er nüchtern geblieben war: mein geburtstag und der unseres kindes. den rest der zeit hier waren es wohl "nur" 2 oder 3 bier am abend.

    Zitat

    Hattet ihr in eurer Beziehung durch den Alkoholkonsum auch andere Probleme wie wir,die durch den Konsum verursacht wurden,ausser dem Zwischenmenschlichen schwierigen Zusammenleben?Z.B Geldprobleme,Arbeit etc.


    natürlich war er immer pleite, das ist wohl völlig klar.
    hier bei uns konnte er mietfrei wohnen, aber das ungestörte trinken war ihm wichtiger. deshalb ist er wieder ausgezogen und zahlt dann eben doch lieber miete.

    Zitat

    Macht dein Expartner Anstalten,dass er dich zurück möchte, "bemüht" sich?


    siehe meinen letzten rückfall. das waren alles nur leere worte, von ernsthaften bemühungen keine spur. wir haben seit über 3 monaten gar keinen kontakt mehr - und das ist auch gut so!

    gruß pintura

  • Hallo Cocomel

    Auch mein Mann hat sich am Anfang "ruhig" getrunken. Dann ist es schlafen
    War weder beleidigend noch laut. Geschadet hat es uns trotzdem. Er war ja als Eheman und Vater nicht da.
    Und nach einer weile hat sich das auch gaaendert. Alkohol macht aus einen Menschen ein Monster. Frueher oder spaeter.
    Ich kann nur fuer Dich hoffen, dass Du so schnell wie moeglich von ihm wegkommst.
    Je laenger Du Kontakt haelst um so schwerer fuer Dich.
    Aber die Entscheidung liegt bei Dir.
    Ich kann nur meine Erfahrung hier weitergeben.
    Ich habe den Absprung nicht frueher geschafft, vielleicht auch deswegen weil er ein "ruhiger" Alkoholiker war. damals habe ich es ihm sogar zugute gehalten !!!!!!
    Ich bin da geblieben bis ich fast gestorben bin, da habe ich mich erst entschlossen zu handeln. Weil ich leben wollte.
    Ich habe 20 Jahre verloren, meinen Kindern den Papa genommen. Ich bereue es zutiefst.
    Du hast noch die Chance, nutze sie.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia und Pintura,

    danke für eure Antworten.Gestern hab ich bei mir auf em Balkon Holzfliessen gelegt(is sau schön geworden).Mein Vater half mir dabei.Wir hatten nicht das richtige Werkzeug und meinen Vater strengte es sehr an.Ich rief meinen Freund an,ob er ne Flex hat,damit wir die Fliessen leichter zurecht schneiden können.Er hörte zu und war interessiert und sagte,ich kann sie schnell holen kommen.Machte mich direkt auf de Weg und er rief an und fragte,ob ich ihm 2 Bier mitbringen könne,er würde mir es Geld geben.

    Ich weiss nicht,ob es richtig war,aber ich kaufte sie ihm un dachte,ich kriegs ja eh nicht mehr,wann und wieviel er trinkt.Er bot seine Hilfe an und wollte mitfahren,um mir und meinem Vater dabei zu helfen,aber ich sagte ihm,dass er das nicht braucht und ja selbst genug zu tun hat.Er fragte noch,ob ich bleiben wolle und wir haben kurz gescherzt,aber ich bin dann direkt weg.Alles war der Situation entsprechend soweit also ok.

    Heute hab ich ihn per SMS gefragt,obs ihm gut geht und ich ihm sein Werkzeug wieder bringen soll.Er schrieb nur kurz und bündig,dass er bei seiner ältesten Schwester ist.Fragte nach,warum er so kurz angebunden is und bekam als Antwort er wäre schlecht gelaunt und wünscht mir nen schönen Tag.Kann sein,dass seine jüngste Schwester und seine Mutter auch dort waren.Seine Mutter redet nur das gröbste mit ihm und mit seiner jüngsten Schwester redet er gar nicht und sie nicht mit ihm.Er verzeiht ihr nicht,dass sie seine letzte Aktion,bei der er so auffiel an Ostern seiner Mutter erzählt hat.Naja,ich vermute es halt.

    Ich fragte ihn,ob was passiert wäre und dass ich ihn dann in Ruhe lass,bevor ichs abkrieg.Als Antwort kam dann,dass ich ihn gerade wieder stresse und ihn das wieder ank..tzt und ich solle ihn lieber richtig in Ruhe lassen gerade und tausenmal kam dann tschüss.

    Und ich verstehs wieder nicht,weiss nicht,was er wieder hatte oder das mit mir zu tun hat, so zu reagieren oder warum er nicht sagen konnte/wollte,was los ist.Ich weiss,dass er das gar nicht muss,aber schon als wir noch zusammen gewohnt haben war das teilweise so und hat mir immer Probleme bereitet damit klar zu kommen.Das is z.B. sowas,was ich mit wechselnden Launen erlebt habe.Gestern freundlich und nett,hilfsbereit,zugänglich und heute mies gelaunt,abweisend,wo ich auch nicht weiss,ob er das bei seiner Familie wo er war auch raushängen lässt oder nur ich jetzt gerade für irgendwas herhalten durfte.

    Morgen hab ich zum Glück wieder meinen ersten Termin beim Therapeuten und ich freu mich schon drauf.Mir is ne Stunde dort schon fast immer so kurz,weil ich immer so viel zu erzählen habe;-)

    Grazia : du schreibst,dass dein Mann ein "ruhiger" Trinker war, er aber als Mann und Vater nicht da war.Wie meinst du das genau?

    Liebe Grüsse und noch nen schönen Sonntag

    Cocomel

  • Hallo Cocomel

    Wenn man betrunken ist ist man als Mensch nicht greifbar. Man kann weder reden noch irgendwas machen. Man kann nicht vertrauen.
    Einmal hatte ich Elternabend im KiGa von meinem Grossen.
    Mein Mann sollte sich kuemmern.
    Ein 5 Jaehriges schwerbehindertes Kind und ein zweijaehriges.
    Ich kam nachhause, im Flur lagen Glasscherben, ueberall war Blut, mein Kleiner hat sich schlimm am Finger geschnitten. Er musste sehr lange geweint haben, er war voll bit Blut beschmiert, am Bettlaken konnte ich bluetige Haendchenabdruecke sehen...direkt neben dem Kopf meines schlafenden besoffenen Mannes.
    Genau das habe ich gemeint. Ein Alk ist NIE da, auch wenn er da ist.

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo liebes Forum,

    habe mich einige Tage nicht gemeldet,aber fleissig hier mitgelesen.Eigentlich gings mir die letzten Tage gut.Montag war ich wieder beim Therapeuten und hab ihm erzählt,was so alles passiert ist seit seinem Urlaub,dass mein Freund jetzt ne Wohnung hat,ich gesagt hab, bevor er nicht trocken ist,ich nicht mehr über ne Beziehung nachdenken möchte, seine beiden letzten Saufattacken,wo er auffiel etc.Er meinte,dass es schon mal ein Fortschritt ist bei mir,dass ich das so geäussert habe und konsequent sein möchte und ach,dass er ne Wohnung hat.Das war nämlich aufgrund der finanziellen Lage die ganze Zeit nicht möglich.Letztes Jahr wäre das noch undenkbar gewesen,weil ich ihn auf biegen und brechen nicht verlieren wollte.

    Trotzdem redete ich in der Therapiestunde immer noch sehr viel von ihm,was mich beschäftigt und ich hab einfach das Problem mich nicht wirklich entscheiden zu können und ganz loslassen zu können.Immer noch habe ich nen Funken Hoffnung in mir und die Gefühle für ihn sind noch sehr stark.

    Heute hatten wir kurzen Kontakt per SMS,wies ihm geht usw.Er war in seiner Wohnung am arbeiten mit streichen und ich hatte den Eindruck,dass er nicht so gut gelaunt war.Ich fragte ihn,warum er alles allein macht und jetzt schon fest dort schläft usw.
    Auf meine Fragen bekam ich keine Antwort,ausser dass es ihm soweit gut gehe und mir nen schönen Tag mit meiner Familie wünschte,auch weil ihn eine Äusserung in meiner SMS ärgerte (war viell. auch etwas unüberlegt von mir.Ich hatte vor 2 Jahren ne Fehlgeburt relativ früh und wir hatten uns sehr gefreut und ich hab gschrieben,dass wenn alles gut gegangen wäre, er heute auch Vatertag hätte.)

    Ich habe ihm eben dann geschrieben,dass mir die Äusserung leid tut und und es kam nur kurz und bündig,dass das wohl zu spät wäre und ich solle ihn in Ruhe lassen tschüss und fertig.

    Die Reaktion hab ich nicht erwartet, sondern eher ein ist schon ok,Schwamm drüber oder sowas in der Art. Für mich hat er da so kalt,gleichgültig und abweisend reagiert und auch etwas zu extrem,ich hab ihn ja nicht beleidigt,nicht angegriffen,nicht verletzt und wenn ich zurückdenke,was er schon alles zu mir gesagt hat,unter der Gürtellinie,beleidigt,gedroht,gedemütigt hat und sich noch nicht mal immer dafür entschuldigte und ohne die Dinge,die er getan hat.

    Als er eben so per SMS reagierte musste ich wieder weinen,es tat mir weh.Warum ist jemand so,wenn er vor ein paar Tagen erst sagt,dass er mich liebt und jeden Tag an mich denkt etc.Ist so eine Reaktion,Verhalten normal?
    Waren eure Partner auch teilweise so eklig während der Beziehung und auch noch danach?

    Schon rattert es wieder im Kopf und ich fühl mich schlecht bzw. dass diese Äusserung was ganz schlimmes war oder ich ihm was schlimmes getan habe.

    Ne,ne...so behandelt man doch niemanden,den man liebt oder reagiert so?Ich war immer für ihn da,er stand an oberster Stelle und ich habe viel für ihn getan bis zur Selbstaufgabe,habe ihn nie hängen lassen oder enttäuscht.

    Ich muss es schaffen den Kontakt nicht mehr zu suchen,einige Tage gelingt mir das auch,aber dann vermiss ich ihn und ich frage mich,was er macht.Zumal ich ja diejenige war,die sagte,dass es so mit der Beziehung keinen Sinn hat und für mich nur noch Taten zählen und keine Worte und er trocken werden muss.Und 100%tig konsequent bin ich eben noch nicht,weil ich zwischendurch den Kontakt suche und das ärgert mich.Ich muss mir noch mehr wert werden.Zuviel hab ich in diese Beziehung investiert und wurde oft enttäuscht,verletzt etc.Da sollte doch von ihm mal etwas mehr kommen als von mir.

    Ich hoffe hab nicht zu durcheinander geschrieben,aber bin halt etwas aufgewühlt gerade.

    Cocomel

  • Hallo Cocomel

    Was Du schreibst beruehrt mich sehr. Weil es ein Stueck meines Leben und meines Ich ist.

    Ich war da wo Du jetzt bist. Ich fuehlte mich so ungerecht behandelt...alles was ich getan hab, alles was ich gegeben hab und dann sowas become ich zurueck??!!

    Ich musste lernen, mir gegenueber Respekt zu zeigen. das beinhaltet auch, das ich ehrlich zu mir sein musste.

    Und was ich erfahren habe, war bitter.
    ich habe alles getan, ja aber....aus meinem freien Willen.

    Ich habe fuer meine Taten auch was erwartet. Er sollte mir doch was dafuer zurueckgeben. Das war nicht ok.

    Ich habe auch erwartet, dass er so und so reagieren sollte, tat er das nicht, war ich beleidigt.

    Er hat mich schlecht behandelt, und ich liess es zu.

    es war ein Kampf...er hat aber das und das, und ich doch das und soweiter.

    Richtig ist: wir waren beide 50/50 drinn.
    Wenn ich was aendern wollte, sollte ich es tun, nicht er.

    Erkenntnis: wir haben kein Einspruch darauf, dass uns gutes passiert, das wir bekommen was wir wollen.
    ich konnte nur mei bestes geben, fuer mich, und hoffen, dass der Schicksal dann gut mit mir meint.

    Du kaempfst im Moment einen Kampf, der nicht gewonnen warden kann. Versuch die Energie auf Dich umzulenken. Sonst drehst Du Dich im Kreis.

    LG

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    danke,dass du direkt geschrieben hast.Die Parallelen bei uns Co's sind erstaunlich und manchmal kann ich es immer noch nicht fassen.Wie hat dein Partner dich damals schlecht behandelt?Auch abweisend usw?

    Ich finde nicht,dass ich erwarte,dass anders reagiert wird. Ich denke in normalen zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es eine solche Thematik einfach nicht,das krieg ich ja im Umfeld und täglichen Leben mit.

    Du glaubst gar nicht,wie erschrocken ich war,als ich die ersten Male beim Therapeut war und mir bewusst wurde,dass ich "blind" war,nur ein Weg kam für mich in Frage:ich darf ihn doch nicht hängenlassen,ich liebe ihn doch,mir gehst zwar schlecht und es sind viele unschöne Dinge passiert,aber in ner 8Jährigen Beziehung gibt man doch nicht so einfach auf,ich bin doch stark,nur gerad jetzt ists etwas zu viel,ich hab die schlechten Behandlungen, Launen,Vorfälle durch Alkohol einfach schon als "normal" in unserer Beziehung angesehen,mich damit abgefunden,ich muss doch helfen.

    Dass das alles bzw. manches einfach nicht normal ist,habe ich erst in der Therapie erfahren.Mein Therapeut sagte mal zu mir,dass ich zwar sehr wohl wisse,wie es ist,wenn man jemanden liebt,aber dass ich vielleicht nicht wisse, wie es ist,wenn ein Mann mich wirklich liebt und hat mir ein paar Beispiele aufgezählt.Solche Sachen habe ich irgendwie verdrängt oder nicht zugelassen.

    Ich hätte nie gedacht,dass mir sowas passieren kann, noch war mir die Thematik Co-Abhängigkeit richtig bewusst.Eigentlich bin ich selbstbewusst und offen.Aber über die Jahre hab ich kein Selbstbewusstsein mehr gehabt und wie oft und viel ich traurig war und Nächte durchgeweint habe,nervös,ängstlich,unruhig war,wird mir jetzt langsam bewusst.Ich wollte nie aufgeben,kämpfen bis zum umfallen trotz allem,was schon passiert ist.
    Ich hab irgendwann nur noch funktioniert.Wenns ihm gut ging,durfte es mir auch gut gehen.Gings ihm nicht gut,wars vorprommiert,dass es mir auch nicht gut gehen wird.

    Trotzdem gibt es Phasen,wo wir unsere Beziehung ganz normal leben konnten,mit viel Spass,Wohlfühlen,lachen,Vertrautheit,gemeinsamen Wünschen und Zukunftsplänen.Das machts halt denk ich auch schwer und was noch passieren muss,damit er endlich seinen Tiefpunkt erreicht.Ich habs Gefühl,dass er ein Mensch ist,der viel verdrängt.Sein Selbstwertgefühl ist schon im Keller, aber nach aussen überspielt er das.

    Wie ist das eigentlich?Wird einem Alkoholiker nach der Therapie erst richtig bewusst,was man alles angerichtet hat und kann mehr über seine Gefühle und Probleme reden?Wird ihnen dann klar,wie wir Co's gekämpft haben und das Beste für sie wollten?

    Liebe Grüsse Cocomel

  • Zitat von cocomel

    Die Reaktion hab ich nicht erwartet, sondern eher ein ist schon ok,Schwamm drüber oder sowas in der Art. Für mich hat er da so kalt,gleichgültig und abweisend reagiert und auch etwas zu extrem,ich hab ihn ja nicht beleidigt,nicht angegriffen,nicht verletzt und wenn ich zurückdenke,was er schon alles zu mir gesagt hat,unter der Gürtellinie,beleidigt,gedroht,gedemütigt hat und sich noch nicht mal immer dafür entschuldigte und ohne die Dinge,die er getan hat.

    Cocomel

    Das hast Du geschrieben, und so habe ich es auch verstanden.


    Mein Ex war mir gegenueber beleidigend, ausfallen. Ich fuehlte mich wie ein Tier, das in einer geduckten Haltung auf Feind wartet.
    Das schlimmste war, dass ich nie wusste was mich in naechster Minute erwartet, wird er lieb sein oder gehaessig?
    ich konnte weder auf ihn zeahlen, noch vertrauen. Ich fuehlte mich oft wie ein Ping-Pong Ball. Ohne halt wurde ich rumgeschleudet, hin und her, wie ihm belieben war.

    Warum er trinkt, ob er verdraengt, oder was auch immer, das ist SEINS.
    Auch wenn es schwer faellt, lass seins bei ihm

    LG

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Zitat von cocomel


    wie wir Co's gekämpft haben und das Beste für sie wollten?
    l

    Sind wir im Recht das zu bestimmen?? Was fuer Jemanden DAS BESTE ist??

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    ich habe mir deine ganze Geschichte auch mal durchgelesen.Mit sehr vielem kann ich mich idendifizieren und auch deine Aussage,dass du dich oft wie ein Ping-Pong-Ball fühltes,ohne Halt hin-und her geschleudert wurdest nach Belieben passt ebenfalls zu mir und ist ne treffende Aussage.

    Ich weiss,ich sollte be mir bleiben und ich versuchs auch.Das gestern hat mich wieder ziemlich runtergezogen und irgendwie ärgere ich mich über mich selber,weil ich es noch nicht ganz ohne Kontakt schaffe und mich seine Kälte und Launen immer noch persönlich treffen.

    Ich war ja diejenige,die sagte,bevor er nicht Entzug gemacht hat brauchen wir nicht über ne Beziehung weiter nachzudenken.Er sagt,ich hätte es ja so gewollt,wies jetzt ist und ihn vor die Wahl bzw. Bedingungen gestellt.Stimmt auch.Trotzdem macht es mir etwas aus und verletzt mich,weil ich nicht weiss,warum er s reagiert und ich ärgere über mich selbst,dass ich irgendwie doch "angekrochen" komm,um von ihm zu hören,dass er mich noch liebt und etwas unternehmen will.Das Problem,dass ich mich über ihn immer noch definiere habe ich also immer noch,wenn auch nicht mehr ganz so satrk :(

    In einem anderen,älteren Thread hab ich heute gelesen,dass wir Co's uns Gedanken machen,wies und obs weitergeht,wie man weiter Vertrauen soll oder wieder Vertrauen aufbauen soll,obwohl es der Part unseres Partners sein sollte,wir bekommen die Wut und Launen ab,obwohl wenn wir Wut und Enttäuschung unserem Partner gegenüber laut machen sollten.
    Ich empfinde aber weder Wut noch Hass,das ist es ja.Vielleicht würde es mir das einfacher machen.

    Cocomel

  • Hallo Cocomel
    Ich lese deine Faden mit großer Aufmerksamkeit denn ich kann mich in ihm sehr gut wieder finden.
    Ich wollte dir gestern Abend schon schreiben aber ich konnte meine Gedanken einfach nicht in Worte fassen und auch jetzt weiß ich nicht ob ich das ausdrücken kann was ich gern möchte da ich so viel im Kopf habe aber ich möchte es mal versuchen.
    Ich bin auch noch so das ich meine Stimmung stark von meinem Freund(seit 11 Monaten trocken) abhänig mache und dafür schäme ich mich.
    Aber das gehört zu mir und um so mehr ich das akzeptiere so mehr hab ich das Gefühl es ändern zu können. Wie genau weiß ich auch noch nicht aber ich merke das da etwas in mir passiert.
    Auch beziehe ich alles auf mich. Mein Freund ist auch oft sehr launisch und mir geht es schlecht wenn ich das dann abgekomme....gleichzeitig wäre es aber auch meine Aufgabe mich zu schützen und aus dieser Situation zu gehen um nicht noch mehr verletzt zu sein. Aber ich warte und halte aus......ich warte auf irgend eine Regung von ihm das er sieht das es mich verletzt und er sich enttschuldigt. Aber das ist nicht seine Aufgabe. Das sind nur wieder meine Erwartungen die er nicht erfüllt.
    Ich denke ich steh mir immer noch selber im Weg weil ich immer an andere Leute Erwartungen habe und enttäuscht bin wenn diese nicht erfüllt werden.........,,die müssen doch sehen das ich mich bemühe und alles tu wo bleibt meine Belohnung?''
    Aber das ist ein falsches Denken, ich habe begriffen das ich so nicht glücklich werden kann und muss jetzt versuchen um zu denken.
    Im Moment bin ich allein und ich versuche die Zeit zu nutzen.
    Auch wenn mir oft wieder Gedanken in den Kopf kommen wie ,,warum will er mich nicht bei sich haben?'' merke ich um so mehr ich mich mit mir beschäftige um so weniger stelle ich mir diese Fragen und nehme es so hin und kann es auch akzeptieren und nutze die Zeit um mich besser kennen zu lernen und merke auch schon ein ganz kleines bisschen das es ok ist allein zu sein und das ich mich auch allein wohl fühlen kann.

    LG Georgina

  • Hallo Georgina,

    auch ich habe deinen Faden und Austausch mit Varescu aufmerksam gelesen und war kurz davor mich bei euch einzuklincken.War wohl Gedankenübertragung ;) Im Gegensatz zu mir,bist du ja noch mit deinem Partner zusammen und er macht Entzug.Kam bei ihm die Einsicht von selbst?
    Ich kann auch sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst und wie das ist.
    Hast du den Eindruck,dass ihr euch durch den Enzug wieder besser annähern konntet,könnt ihr jetzt eher reden?Es ist wirklich verdammt schwer und jemand,der das nicht am eigenen Leib erfahren und erlebt hat,kann sich schlecht in unsere Situation und Gefühlswelt hineinversetzen.

    Bei meinem Partner spielt Alkohol schon seit 8 Jahren ne Rolle und auch schon vor unserer Beziehung hat er wohl getrunken und nebenbei habe ich die Vermutung,dass er polytox(mehrfachabhängig) sein könnte,was es nicht einfacher macht.

    Auch ich habe immer noch das Gefühl egal was ich mache und tue ist falsch und ob und welche Bedeutung ich noch für ihn habe weiss ich zur Zeit gar nicht mehr und es darf mich eigentlich nicht interessieren im Moment.Die Zeit wirds zeigen,welches Leben er bevorzugt.Ich habe halt nur auch gemerkt,dass ich dieses Leben so nicht mehr weiter leben will,wenn sich bei ihm nichts ändert,weil ich einfach schon zu viel durchgemacht habe,zu viel Kraft und Energie verloren habe,zu viel gehofft,vertraut und geglaubt habe und immer wieder enttäuscht wurde.War immer nur ne Frage der Zeit.Er war schon immer launig und konnte schlecht über seine Probleme und Gefühle reden.Ich kämpf mir einen ab,um be mir selbst zu bleiben und mich dahin zu bekommen einfach nur mal nur an mich zu denken.Das mit dem Allein sein klappt mal mehr oder weniger.

    Im Nov. 2011 hatte ich schon meinen eigentlichen Tiefpunkt und auch körperliche Symptome,wie Schlaflosigkeit,Angstzustände,Nervosität,Übelkeit,Kopfschmerzen und es hat ein Jahr noch gedauert,bis ich mich entschloss mal nen Therapeute aufzusuchen und der sagte mir im Nachhinein,dass ich da auch schon wieder kurz vorm Burnout stand.

    Wir hatten letztes Jahr schon kurzzeitig 2 Trennungen,aber nie wirklich lange und ich war leider die Inkonsequenz in Person :(
    Diese Trennung hier fühlt sich anders an,für mich zählen nur noch Taten und keine Worte mehr und ich lasse mich auch nicht mehr schlecht behandeln.Mir bringt die Therapie einiges und sie hat auch dazu beigetragen,die Augen zu öffnen.

    Manchmal bin ich es echt leid,dass ich so viel über ihn nachdenken muss,mich so vieles beschäftigt.Was mir auch auffiel ist,dass ich auch noch diese Eigenart an mir habe aufzupassen was ich sage,weil ich in meiner Beziehung ihn immer mit Samthandschuhen angefasst habe, aus Angst,es könnte Streit geben,er könnte ausflippen oder sonst was.

    Nach meinem Therapietermin die Woche ging es mir wieder richtig gut und ich hatte danach mit nem alten Freund telefoniert und er sagte mir,wie angenehm er es findet,dass ich gerade so locker bin und daruf losrede ohne mir gross Gedanken zu machen.So langsam kommt das wohl auch wieder,aber halt langsam,denn ich merke auch,dass ich mich immer noch sehr verschliesse und zurückhalte,nur nichts falsches tun oder machen.

    Hoffe nit so chaotisch geschrieben!?Hab so viele Gedanken,Fragen im Kopf....

    Würd mich freuen,wenn du dich noch etwas mit mir austauschst :)

    LG

    Cocome

  • ich werde deinen Beitrag mal Stück für Stück durch gehen denn auch ich hab soviel im Kopf das ich am besten von oben anfang um nicht durcheinander zu kommen :wink:

    Zitat

    Kam bei ihm die Einsicht von selbst?


    Ja er hat sich aus freien Schritten entschieden trocken zu werden und auch nur so kann es funktionieren. Ich glaube er hat in unsere 4 1/2 jährigen Beziehung auch mal versucht für mich mit dem trinken auf zu hören aber das hat nie lang angehalten. Er musste diesen Schritt allein gehen und ich bin froh das er jetzt diesen Weg geht.

    Zitat

    Hast du den Eindruck,dass ihr euch durch den Enzug wieder besser annähern konntet,könnt ihr jetzt eher reden?


    Es ist leider so(und das wird mir jetzt mit der Zeit erst immer mehr bewusst) das die Zeit in der er getrunken hatte nichts mit Beziehung zu tun hatte :( . Erst jetzt fangen wir ganz langsam an uns erstmal richtig kennen zu lernen.
    Wir reden viel aber meistens sind es eher Disskusionen die auch mal im Streit enden aber ich schaffe es besser als früher zu sagen was ich fühle was ich denke wie es mir mit manchen Sachen geht.
    Das ist oft sehr schwer für mich weil ich genau so wie du ihm nicht weh tun möchte aber auch das ist ein Fehler da ich noch oft genug Dinge hin nehme obwohl sie mich wütend oder traurig machen. Und das führt dann bei mir zu Atemnot. Ich muss noch viel besser lernen meine Meinung zu sagen und auch zu verinnerlichen das es nicht schlimm ist wenn man mal anderer Meinung ist.

    Wie heißt es doch so schön? Die Angst vor der Angst? und ich denke so ist es noch oft bei mir. Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch :roll: (kommt auch aus meiner Kindheit) und meine Angst steht mir noch zu oft im Weg. Angst ihn zu verletzen, Angst ihn zu verlieren, Angst vor Ablehung.Angst vorm allein sein, Angst mich mit mir auseinander zu setzen.....mein ganzes Leben besteht eigentlich aus Angst.
    Ich muss lernen meine Ängste zu überwinden und sie aus zu halten......Die Angst ist der Weg..... und diesen Spruch hab ich mir ins Gedächtniss gehammert :wink:

    Zitat

    Wir hatten letztes Jahr schon kurzzeitig 2 Trennungen,aber nie wirklich lange und ich war leider die Inkonsequenz in Person


    Ohje liebe Cocomel davon kann ich auch ein Lied singen :roll:
    Ich habe es auch nie geschafft bei ihm Konsequent zu sein und das hat mich auch immer fertig gemacht. Aber man muss es einfach immer wieder versuchen und die Gefühle die dabei hoch kommen lernen aus zu halten. Irgendwann wird es leichter.

    Ich mache auch seit 1 1/2 Jahren eine Therapie und es hilft mir sehr.

    Manchmal denke ich auch das ich soviel über ihn nachdenke um nicht über mich nach denken zu müssen. Denn wenn ich mal über mich nachdenke kommen viele Fehler und Schwächen zum erscheinen und das tut dann ganz schön weh.
    Aber im Moment bin ich bei mir zuhause und allein und ich versuche meine Gedanken über mich zu zulassen. Und ja es tut weh und ist auch manchmal schwer aus zu halten aber siehe da ich denke nicht mehr so oft an ihn und seine Probleme. Es ist wichtig das wir lernen......seins ist seins und meins ist meins!!!
    Das zu wissen ist leicht aber die Umsetzung ist schwer.

    Veränderung braucht Zeit und mir geht es manchmal so das ich kleine Fortschritte Anfangs oft nicht sehe aber sie sind da!!

    Ohje hab ich aber viel geschrieben :shock: aber ich merke das mir das gut tut...... alles auf zu schreiben so ist es für mich greifbarer.

    LG Georgina

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