Jetzt droht er auch mit Selbstmord!

  • So meine Lieben,

    da das Thema Krebs jetzt erstmal vom Tisch ist möchte ich mich wieder dem Problem widmen, weswegen ich eigenltich hier bin.

    Er ist jetzt schon eine ganze Weile weg, und noch immer knabbere ich daran und meine Gedanken drehen sich um ihn. Ich kann gar nicht verstehen, warum.

    Ok, bisher war er jede Woche mindestens 1 Mal da um seinen Sohn zu sehen. Wenn er nüchtern war, haben wir etwas gemeinsam mit den Kindern unternommen. In letzter Zeit kam er immer nüchtern, er weiß ja, das er sonst nichts erreicht außer dass ich die Polizei rufe und da er ja nun eine eigene Wohnung hat hat er es sich verkniffen, besoffen hier aufzutauchen und Stress zu machen. Ich bin soweit, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, eine Beziehung mit ihm zu führen, und dennoch tut es weh. Er war jetzt 2 Wochen nicht hier. Ich glaube, er hat jemanden kennengelernt. Aber warum tut der Gedanke denn weh? Ich will ihn doch gar nicht mehr als Partner! Ich denke auch oft in diesem Zusammenhang, warum er sich einfach so eine neue Partnerin suchen kann während ich mich allem gegenüber verschließe? Mich stört diese Ungerechtigkeit das er in der Lage ist, sich neu zu verlieben und ich das Thema Partnerschaft überhaupt nicht in Frage kommen lasse (n kann)!

    Ich habe mich dabei erwischt, wie ich zu seinem Fenster sehe, wenn ich vorbei fahre und schaue, ob Licht brennt. Warum? Es fällt mir so schwer, sowas abzulegen. Ich bin doch keine Stalkerin?! Zuletzt wollte er noch eine stationäre LZT machen, glaube ich vielleicht noch immer an ihn? Ist es die egoistische Angst, dass eine Andere nun die Früchte meiner "Arbeit" an ihm erntet? Ich verstehe mich selbst nicht, anscheinend habe ich in den letzten Jahren nichts gelernt und in den letzten Monaten keine Fortschritte gemacht. Dabei gibt es durchaus Momente, in denen er und das was er tut mir egal sind, aber diese Momente sind nicht von Dauer, ich kann sie nicht festhalten.

    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich nur zufrieden und stark sein kann, wenn ich weiß, er ist immer noch da und versucht an mir zu rütteln. Vielleicht bin ich noch kaputter, als ich dachte. Ich hab mir so lange gewünscht, er würde Ruhe geben und einfach nicht mehr auftauchen, aber jetzt, wo es so ist, fühle ich mich auch wieder mies.

    Was ist bloß mein Problem...

    Verzweifelte Grüße

  • glück auf florena

    Zitat von Florena

    Was ist bloß mein Problem...

    kann s sein, dass du zuviel an ihn und zuwenig an dich denkst?

    gratulation

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Florena,
    ich habe Deinen Thread bisher noch nicht gelesen, hole das aber baldmöglichst nach, sind ja nu noch nich so viele Seiten. :wink

    Was mir aber so spontan einfällt:

    Zitat

    Ich glaube, er hat jemanden kennengelernt. Aber warum tut der Gedanke denn weh? Ich will ihn doch gar nicht mehr als Partner! Ich denke auch oft in diesem Zusammenhang, warum er sich einfach so eine neue Partnerin suchen kann während ich mich allem gegenüber verschließe? Mich stört diese Ungerechtigkeit das er in der Lage ist, sich neu zu verlieben und ich das Thema Partnerschaft überhaupt nicht in Frage kommen lasse (n kann)!

    Menschen sind eben verschieden. Das müssen wir so akzeptieren. In meinem Bekanntenkreis habe ich die Erfahrung gemacht, das Männer sich meist schneller wieder eine Partnerin suchten als umgedreht. Wahrscheinlich kommt nun gleich wieder Rhein angeeilt und nennt mich se*istisch :lol: , gut, dann bin ich das eben, kann ich auch mit leben :P . Es sind halt so meine Beobachtungen in meinem Bekanntenkreis und das ist ja nicht allgemeingültig.
    Und Ausnahmen bestätigen auch wie immer die Regel, manchmal kommt`s auch umgedreht.
    Ein Grund dafür könnte sein, das Kinder nach einer Trennung auch heute noch meist bei der Mutter bleiben, die sich dann nicht nur irgendwann für sich einen Partner wünscht, sondern auch jemand, der die Kinder gern hat. Damit scheiden schon so einige potentielle Anwärter aus.
    Das könnte also ein Grund sein, das Frauen sich da schwerer tun. Weil sie eben nicht nur eine Entscheidung für das eigene Leben treffen.

    Zitat

    Ich habe mich dabei erwischt, wie ich zu seinem Fenster sehe, wenn ich vorbei fahre und schaue, ob Licht brennt. Warum? Es fällt mir so schwer, sowas abzulegen. Ich bin doch keine Stalkerin?!

    Deswegen ist man ja noch lange keine Stalkerin, wenn es dabei bleibt. Das fällt eher noch unter Neugier, würde ich mal sagen. :wink:

    Zitat

    Zuletzt wollte er noch eine stationäre LZT machen, glaube ich vielleicht noch immer an ihn? Ist es die egoistische Angst, dass eine Andere nun die Früchte meiner "Arbeit" an ihm erntet?

    Das finde ich schon eher krass :shock: . Du meinst also, Du hättest an Deinem Ex-Partner "gearbeitet", und wolltest dafür irgendwann auch "belohnt" werden :shock: ?
    An Partnern muß man aber gar nicht arbeiten, die können sehr gut an sich selbst arbeiten, wenn sie es denn wollen. Man kann doch Menschen nicht nach Belieben ändern und sich "passig" machen.
    Versuchen kann man es zwar, aber das wird so oder so scheitern. Dein Partner ist sicher auch schon in der Beziehung erwachsen gewesen, oder :wink: ? Oder bist Du seine Mutter?
    Aber selbst als Mutter wäre es verwerflich, an seinem Kind "rumzubasteln", bis es so ist, wie man es gern hätte. Menschen sind niemals Eigentum eines anderen ! Aber das nur mal am Rande...

    Und wenn nun eine andere die "Früchte erntet" (mir sträuben sich die Nackenhaare bei solchen Worten)... ja und? Wenn Du es aus Liebe getan hast, schuldet Dir ja niemand was, gelle?
    Mal ganz davon abgesehen, das die Liebe kein Tauschgeschäft ist... wird aber hier im CO-Bereich auch schon mal gern vergessen...

    Zitat

    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich nur zufrieden und stark sein kann, wenn ich weiß, er ist immer noch da und versucht an mir zu rütteln. Vielleicht bin ich noch kaputter, als ich dachte.

    Die Erfahrung, das doch im Innersten viel mehr im Argen liegt als bisher angenommen... ich denke, diese Erfahrung machen viele CO-Abhängige hier.
    Und auch, das der Partner damit im Grunde nix zu tun hat, an dem wurde nur die eigene Sucht ausgelebt.
    Die vermeintliche Stärke und Kraft eines CO`s wird ja üblicherweise über den kranken Partner aufgebaut.
    Denn man ist dem anderen ja soooo überlegen, weiss eh alles besser und vor allem, was für den anderen "gut" ist :roll: . Das gibt Macht und Stärke.
    Ist aber der Partner weg, bricht die angebliche Stärke und Kraft zusammen wie ein Kartenhaus. Denn sie beruht auf der Schwäche des anderen.

    Zitat

    Ich hab mir so lange gewünscht, er würde Ruhe geben und einfach nicht mehr auftauchen, aber jetzt, wo es so ist, fühle ich mich auch wieder mies.

    Tja, so ist das, wenn das eigene Suchtmittel weg ist. Sind die üblichen Entzugserscheinungen. An wem soll nu das Helfersyndrom weiter ausgelebt werden? Über wen soll man sich denn nun definieren?

    Diese Situation des Erkennens ist aber auch DIE Chance, Florena !!
    Die Chance zur Veränderung!
    Die Chance, endlich das eigene Leben in die Hände zu nehmen, und sich darin mal um sich selbst zu kümmern. Und vielleicht auch CO-Anteile ablegen zu können, soweit wie möglich.
    Ansonsten sind Tür und Tor geöffnet für den nächsten "Hilfsbedürftigen"... und die eigene Sucht kann "lustig" weiter an anderen Menschen ausgelebt werden. Der Nachteil davon ist "nur", das man krank davon wird. Psychosomatische Erkrankungen sind beispielsweise geradezu typisch für CO-Abhängige.

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin, 11 Jahre trocken)

  • Hallo Silberkralle,

    ja da hast du wohl recht. Ich denke mehr daran, wie es ihm geht, was er macht, als an mich. Aber ich bin auch (noch) nicht in der Lage, das zu ändern. Ich zwinge mich manchmal, indem ich mir eine Aufgabe Suche, zum Beispiel das Bad mal gründlich putzen, oder Wäsche oder was immer gerade anfällt. Aber irgendwann ist alles getan, und dann sitze ich da und es geht weiter...


    Hallo Sunshine,

    du hast völlig recht, die Liebe ist kein Tauschgeschäft und das Wort "Arbeit" ist auch deshalb in Anführungszeichen, weil es nicht ganz trifft, was ich meine, aber mir ist nichts besseres in den Sinn gekommen. Vielleicht ist es so besser ausgedrückt: Ich hab solange gekämpft, ausgehalten, Tränen, Kraft und einen großen Teil von mir selbst investiert ohne den "Lohn* - besser gesagt -Erfolg- zu haben, in eine glückliche, gleichwertige Partnerschaft zu gelangen. Jeder, der verucht zu helfen, möchte doch am Ende auch das es nicht umsonst war, oder? Ich meine, wenn ich zum Beispiel jeden Monat einen Betrag von 100 Euro an Kinderheim spende und nach 3 Jahren merke ich, es ist nie was bei den Kindern angekommen sondern irgendwer hat sich das Geld in die Tasche gesteckt, dann ist das doch auch ärgerlich, einerseits weil die Hilfe keine Früchte trägt und andererseits weil jemand anderes den Nutzen daraus gezogen hat. Sehr komischer Vergleich, aber es ist im Prinzip das gleiche. Ich investiere, eigenlich ohne etwas zu verlangen, dennoch erwarte ich ja einen gewissen Effekt, der aus meiner Investition hervorgehen soll, der aber nicht an gewünschter Stelle eintritt.

    Aber das ist auch eigentlich nicht das Hauptproblem, das eine Andere nun möglicherweise eine normale Beziehung kriegt, für die ich so lang gekämpft habe. Das was mir am meisten zu schaffen macht ist das ich so kaputt bin und das nicht kann. Auch wenn ich im Grunde weiß, das es richtig und gesund ist für mich, nichts neues zu beginnen sondern erstmal mich selbst zu normalisieren, so muss ich ganz ehrlich sagen: Ich gönne es ihm nicht, so einfach alles hinter sich zu lassen und von vorne beginnen zu können. Warum sollte es ihm besser gehen als mir?

    Es geht sooo langsam voran. Alles, was ich bisher verinnerlicht habe ist die Tatsache, dass diese Beziehung keine Zukunft hat, und trotz allem was vorgefallen ist und trotzdem das ich ihn wirklich nicht zurück will als Partner vergeht das schlechte Gefühl einfach nicht, die Gedanken an ihn verschwinden nicht, mein Kopf sagt ganz klar: Ich wünsche mir, das er eine neue Partnerin hat, damit ich endlich den Absprung schaffe und die Endgültigkeit akzeptiere. Ich glaube, ich vertraue mir selbst nicht, bis ich mit eigenen Augen seine Neuorientierung gesehen habe. Wie kann ich es schaffen, nicht davon abhängig zu sein, das er mir die Endgültigkeit vor Augen führt? Ich meine, bei dem Gedanken daran wieder eine Beziehung mit ihm zu führen stellen sich mir die Nackenhaare auf, aber trotzdem hoffe ich auf diesen Beweis?

    Ich werde wohl doch nicht um eine Therapie drum herum kommen, ich will ja auch irgendwann wieder glücklich sein.

  • Zitat von Florena

    Auch wenn ich im Grunde weiß, das es richtig und gesund ist für mich, nichts neues zu beginnen sondern erstmal mich selbst zu normalisieren, so muss ich ganz ehrlich sagen: Ich gönne es ihm nicht, so einfach alles hinter sich zu lassen und von vorne beginnen zu können. Warum sollte es ihm besser gehen als mir?

    Na, das ist doch mal ne klare und ehrlich Ansage. :lol:
    Auch wenn sie nicht sehr schmeichelhaft für Dich ist 8)
    Trotzdem, mit sowas kann man irgendwie doch besser arbeiten als wenn man sich immer noch wie eine reinkarnierte Mutter Theresa fühlt oder als Opfer.

    Zum Rest sicher später noch was, bin grad etwas auf dem Sprung...

    LG Sunshine

  • Hallo florena
    Eine Aussage/Vermutung von dir habe ich hier schon oft gelesen,nämlich die ,,das der xy mit der nächsten Frau DIE Beziehung führt.
    Da kann ich dich beruhigen denn die ,,andere,, bekommt genau das was du nichtmehr wolltest (aushalten )konntest..einen nassen Trinker!!! mit all seinen ,,Spielarten..

    Ich denke das Problem bei uns ist doch das wir viel zu nah am xy dran sind und er irgendwie in uns ist,so eine sonderbare Verschmelzung,aber ich vermute mal das fühlen nur wir Angehörigen,für die xy sind wir längst nicht so wichtig(wie umgekehrt)sie haben ihre Wichtigkeit ganz woanders nämlich beim Alkohol (der Sucht)
    Also darum würde ich mir an deiner Stelle keine all zu großen Gedanken machen.
    Das mit dem zum Fenster hochschauen ,das kenne ich aus der Vergangenheit bei mir auch,mein xy wohnt genau gegenüber von meiner Tochter,beim letzten Schluss (Sommer 2012) hab ich es gemieden in diese Strasse zu fahren wo ich nur konnte,es tat einfach zu weh.
    Jetzt nachdem wir nochmal zusammen waren weil er den Entzug gemacht hatte (er trinkt inzwischen wieder und wir haben seit 7 wochen keinen Kontakt mehr) macht mir das nichts mehr aus.
    Es dauert wohl eine Weile bis man sich endliebt hat,die Reailtät annehmen kann und sich vom anderen abwendet und zu sich selbst hinwendet,das ist mein Erklärungsversuch dazu.
    Irgendwann sieht man (auch ich) ein das der Alkohol so mächtig ist und die Person die ihn trinkt nichtmehr der Mensch ist der er mal war ,sondern eher so ein ferngesteuertes Wesen,total von der Sucht beherrscht und solange da kein fester Wille ist das zu ändern hat kein Mensch der Welt langfristig Freude mit so einem Partner.
    Ich bin inzwischen wieder nah bei mir und vor allem wollte ich meinem xy nicht dabei zusehen wie er sich totsäuft.
    LG R.......

  • So, heute geht es zur Magenspiegelung. Ich zittere vor Angst, nicht vor der Untersuchung, aber vor der Diagnose. Werde die zwar heute eher nicht kriegen weil ja die Gewebeproben erst untersucht werden müssen, aber trotzdem, kann ja sein eine erfahrene Ärztin wie sie sieht das auch so schon. Ich hab so Angst...

    Drückt mir die Daumen.

  • Die Magenspiegelung war ein Spaziergang, zugegeben, ich hab mich auch ins Land der Träume schicken lassen =) Ohne Befund. Laut der Aussage der Ärztin kommen nun sehr wahrscheinlich die Bronchien als Ursache in Frage, da diese auf dem Lungenröntgenbild nicht beurteilt werden können. Mal schauen, wie es weiter geht. Vielen Dank für´s Daumen drücken =)

  • Hallo meine Lieben,

    kurzes Update: An der Co-Front gibt es wenig neues, außer das ich nun endlich einen Termin bei einem Psychotherapeuten gemacht habe, im Herbst... (er ruft an, wenn früher was geht). Meine Mutter hat allerdings vor wenigen Wochen eine schlimme Krebs-Diagnose bekommen, sodass meine Zeit im Moment sehr begrenzt ist.

    Liebe Grüße

  • Hallo Florena
    Es gibt so Zeiten im Leben da denkt man ,,hört das denn garnichtmehr auf,, es scheint als ob alles schief geht ,dauernd noch neue unschöne Dinge dazukommen und eigentlich ist man selbst schon an dem Punkt wo nicht mehr viel geht.
    Bei mir war das letztes Jahr so.
    Meine Liebe denkst du bei allem was um dich herum passiert auch an dich?
    Wenn du leer und aufgebraucht bist ,kannst du auch keinem anderen Menschen beistehen.
    Dein Termin für den Herbst ..mh ,,sowas erscheint einem so unendlich weit weg ,besonders wenns jetzt ,,brennt,,
    Ich fand damals schnelle und unkomplizierte Hilfe bei der AWO hab glaube ich keine 2 Wochen gewartet und heute habe ich nach fast 3 Jahren dort meine Abschlussstunde.
    Florena hol dir Hilfe egal woher,es gibt ja auch andere Träger.
    Und schau gerne bei uns rein ,hier gibst auch Momente wo dir eine Schulter zum kurzen verweilen geboten wird. Heute gerne meine.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo,

    vielen Dank RenateO für deinen Text. Dabei ist mir erst bewusst geworden dass es sich wirklich manchmal ein bisschen so anfühlt, als trage ich die Lasten aller mir nahe stehenden Personen irgendwie auf meinen Schultern. Ich werde mir überlegen, wie ich da wieder raus komme. Danke für deine verständnisvollen Worte.

  • Liebe Florena,

    ich wollte dir mal Liebe Grüße da lassen.

    Das was du bei Jay1981 geschrieben hast.... Hut ab.

    Deine Geschichte war auch sehr krass und du hast dich schon so weit gebracht.

    Es freut mich sehr für dich und vorallem für dein Kind !

    LG
    Verflixt

  • Vielen Dank, verflixt, es tut gut, ein wenig Zuspruch zu bekommen.

    Heute schreibe ich mal wieder in mein Fädchen, weil mir mal wieder bewusst geworden ist, wie tief ich noch im Co-Dasein stecke.

    Gestern hatte mein Sohn Geburtstag, das gemeinsame Kind von mir & xy. Und obwohl er immer wieder betont, wie sehr er sein Kind liebt, tauchter er nicht auf. Im Prinzip ist es mir egal, bilde ich mir jedenfalls ein, aber immer, wenn ich ihn lachen sah an SEINEM Tag, stach es mir wie ein Pfeil ins Herz dass sein Vater es offensichtlich nicht für wichtig genug hielt, hier mal nüchtern aufzutauchen und ein Stündchen mit dem Kleinen zu verbringen. Das macht mich rasend.

    Es kam, wie es kommen musste, die Mutter von XY rief an, um dem Kleinen zu gratulieren und erkundigte sich ganz nebenbei natürlich, wie es ihrem Sohn gehe. Ich schilderte die Situation kurz und schon ging es los: "Du musst mal hingehen und gucken, ob der überhaupt noch lebt, das gibts doch nicht, dass ihm nicht mal sein Sohn mehr heilig ist, da ist doch was faul, das geht nicht mit rechten Dingen zu".

    Nach einer halben Stunde Telefonat hatte sie mich so verrückt gemacht, dass ich am Abend tatsächlich zu ihm gegangen bin :( Ich ärgere mich über mich selbst, was hatte ich erwartet? Unkraut vergeht nicht. Ja, er lebte. Und ja, er befand sich in SEINEM Optimalzustand, granatenvoll, sodass er meinen Worten kaum folgen konnte, bekleidet nur mit einer Unterhose war er nicht einmal fähig, seinen Blick geradeaus zu richten. In die Wohnung bin ich nicht gegangen, aber ich sah von der Tür aus genug, die Hinterlassenschaften der letzten Tage/Wochen/Monate waren nicht zu übersehen, es einen Saustall zu nennen wäre eine Beleidigung für jede Sau.

    Es ärgert mich, dass ich mich wieder habe einspannen lassen um nach ihm zu sehen. Was wäre denn, wenn er tot gewesen wäre? Irgendwann hätte es schon so gestunken, dass ihn die Nachbarn gefunden hätten, was geht´s mich an?

    Außer dem Frust über mich selbst quält mich jetzt noch die Frage, ob ich da nicht wieder eine Tür aufgestoßen habe, die besser verschlossen geblieben wäre. Fühlt er sich jetzt wieder berufen, bei mir aufzutauchen und mich in seinen Dunstkreis zu ziehen? Ich befürchte es fast, er wird es wieder als "Zeichen" sehen, als Zeichen dafür, dass er mir nicht egal ist und es einen Weg zurück gibt in unser für ihn äußerst bequemes, altes Leben.

    Nachdenkliche Grüße.

  • Hallo Florene
    In deinem Bericht geht es ausschliesslich um deine ,,Befindlichkeiten/Zustände,,
    Dein Kind hatte Spass ohne den Vater ,ist doch toll!
    Dein Ex hatte ,,ungestörtes Saufen,,
    und deine Schwiegermutter hat dir ,,scheinbar,, den Grund geliefert etwas zu tun ,wofür du offenbar den Grund gesucht hast.................. die Kontaktaufnahme zum xy
    Klingt hart aber so schreibst du es selbst.
    Schau nun nicht drauf ob du xy damit ne Tür aufgemacht hast (ist das dein geheimer Wunsch?)und was er zukünftig vielleicht macht ,sondern schau was Du!! nicht aushalten kannst
    ,,Sohn ohne Vater,,?
    Dich selbst alleinerziehend?
    etc.
    Such den Grund und mach dich auf den Weg.
    Selbstvorwürfe nützten dir nichts, nutz die Kraft besser und finde heraus warum du so gehandelt hast und warum deine Gefühle so sind.
    Wovor hast du Angst?

    LG R..

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