Hallo, Ich bin Luna und neu hier.
Allerdings habe ich das Forum schon früher besucht und viel gelesen, nur selber was schreiben wollte ich halt nicht.
Das lag in erster Linie daran, weil es für mich so unglaublich schwer zu verarbeiten war, dass ich, obwohl ich die Tochter eines Schwerstalkoholiker war der sich im Alter von nur 51 Jahren mit allem drum und dran erfolgreich totgesoffen hatte, irgendwann begriffen habe, dass ich mich genau auf den selben Weg gemacht hatte.
Ich kann mich gut erinnern, dass ich früher dachte, eine Gruppe für Kinder alkoholkranker Eltern würde mir helfen. Irgend wann, ich kann den genauen Zeitpunkt wie die meisten nicht bestimmen wann es wirklich Sucht wurde, kam dann die Erkenntnis, das dieser Zug wohl für mich abgefahren war, nun war ich selber Alkoholiker geworden und dazu auch Elternteil.
Mann muss wissen, mein Vater hatte damals wirklich nichts ausgelassen was das klassische Alkoholikerbild hergibt, mit Bedrohungen, Pöbeleien, Selbstmordversuchen, und Gewaltausbrüchen bis hin zur Todesursache durch innerliches verbluten.
Natürlich habe ich versucht das ganz anders zu machen, habe überwiegend die Sucht verheimlicht, und nach außen hin noch leidlich gut funktioniert, immer gepflegt, hab gearbeitet etc.
Innerlich fühlte ich mich jedoch völlig verkommen und schlecht, wusste ich doch schon länger was los war mit mir, was den Bedarf diese Erkenntnis besser wegzutrinken natürlich immer weiter steigen ließ.
Dann kam die Zeit, wo ich merkte, nicht mehr in der Lage zu sein beide Seiten zu bedienen, sprich die versoffene und die funktionierende, dazu kam, das es mir auch nicht mehr gelang, meinen sich stetig steigernden täglichen Alkoholkonsum vor meinem nun schon jugendlichen Kind zu verbergen.
Ich habe da im Anfang 2012 eine Entscheidung treffen müssen, entweder ich lasse alles vor die Hunde gehen und trage den Alkoholismus noch weiter in die nächste Generation, oder ich ziehe einen konsequenten Schlussstrich.
Seitdem ist es mir gelungen dank Suchtberatungsstelle (denen bin ich wirklich sehr dankbar, ich glaube ohne deren Unterstützung wäre ich nicht so weit gekommen), ambulanter Therapie und der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema, anfangs wirklich viel Sport und anderer mich vom Trinken abhaltender neuer Freizeitaktivitäten abstinent zu bleiben und in meinem Leben wieder Sinn zu sehen.
Soviel fürs Erste, um mich mal vorzustellen, ich werde allerdings in Zukunft vorziehen mich im anonymen Bereich einzubringen, dass ziehe ich der Präsenz in einem gänzlich offenen Forum vor.
Viele Grüße,
Luna