Blickrichtungswechsel

  • Hallo, an alle,

    so der Einkauf ist zu Hause. War entspannt und locker. Ich habe absichtlich die großen Handelsketten, ihr wißt schon, welche ich meine, gemieden. Sehen von innen ja doch alle gleich aus, und da war mir die Gefahr für mich zu groß. Später kann ich das immer noch angehen. Jede Stunde, die man von dem Mistzeug (O-Ton Freundin ... :-))..) wegkommt, ist eine gute Stunde. - edit, bitte keine realen Namen von Freunden und Angehörigen nennen, danke, Linde -

    So fuhr ich in einen anderen Stadtteil und hab so lange gesucht, bis ich einen mittelgroßen Laden gefunden hatte, in dem ich noch nicht einkaufen war.

    Danke nochmal an alle für eure Tipps.

    NNGneo: Die kleinen Flaschen an der Kasse haben mir nichts ausgemacht. Sowas hab ich vorher nie getrunken. Was mir was ausgemacht hat, war, als ich diese kleinen Dosen Prosecco gesehen hatte. Aber dann hab ich mir gesagt: "Gift, Gift, Gift, das in Hektoliter abgefüllt und unters Volk gebracht wird".

    Zotti, hallo, schön, dass du mir geschrieben hast. Vielen Dank für die tollen Vorschläge, die ich auch umsetzen werde. Manchmal kommt man selbst noch nicht einmal auf die einfachsten Ideen selbst. Auch der Blumenstrauß von Linde ist eine prima Idee.
    Dass ich die Firmenbezeichnungen nicht nennen durfe, wußte ich noch nicht. Ich werd mich an die Regeln halten.

    Silberkralle, du hast vollkommen Recht. Wenn man das Wort "mußt" durch "darfst" ersetzt, emfpinde ich gleich keinen Zwang mehr. Gute Idee. Danke.

    Hallo, Volkmar,

    Danke für deine Unterstützung. Mein "Aktienhobby" ist aber eigentlich gar kein Hobby.
    Ich habe mich bereits seit 2006, damals noch neben meinem Beruf, für die Börse interessiert und stetig Seminare besucht. Später habe ich mich durch einen Coach fundiert ausbilden lassen. DAs hat mich viel Geld gekostet.

    Es ist also für mich ein Beruf, in dem alten konnte ich nicht mehr arbeiten, mit dem ich mein Geld verdiene und meinen Unterhalt bezahle, hauptberuflich.

    Ich spreche immer von Hobby, weil ich es damals nebenberuflich anfing. Ich hab also mein Hobby zum Beruf gemacht.

    Wie heißt es doch so schön: Tue das, was du am Liebsten hast und du brauchst nie wieder zu arbeiten. ... :-))

  • Hallo Monka,

    ja, da sieht die Sache mit deinem "HobbY" doch etwas anders aus, aber für mein Verständnis nicht unbedingt besser.

    Dann musst Du m.E. noch mehr aufpassen, da bei Misserfolgen u.U. vielleicht die Gedanken an Alkohol recht schnell kommen.

    Hab übrigens in den 80er-jahren 2 Jahre profimäßig von Fußballwetten gelebt (und gar nicht schlecht) hab dann aufgehört, weil meine Nerven das nicht mehr aushielten. Kannte nur noch Wetten und Saufen.
    Also, sei achtsam

    volkmar

  • Jepp, obwohl Mißerfolge jeder im Beruf ertragen muß. Ich hab wenigstens den Vorteil, dass ich mich nicht mir irgendwelchen Kollegen rumärgern muß. In unserem Betrieb war damals Mobbing auf jeder Etage zu finden. Von daher arbeite ich dann doch lieber alleine für mich.
    Aber die Gefahr, bei Mißerfolgen wieder mit dem Trinken anzufangen, ist gegeben, da gebe ich dir vollkommen Recht.

  • Boahhh , Leute, ich bin immer so tierisch müde. Das gibts doch gar nicht. So viel geschlafen hab ich lange nicht.

    Kaum strenge ich mich mit irgendwas an, einkaufen, telefonieren, saubermachen, leg ich mich kurz hin, nur um auszuruhen und durchzupusten und schalfe tief und fest ein.

    Ging euch das auch so?

    Heute geht es mir im übrigen von allen Tagen körperlich, psychisch und seelisch am Allerbesten.

    Ich fühle mich ein wenig freier als sonst, körperlich frischer irgendwie.

    Da ich nun viel Wasser trinke, muß ich natürlich auch dementsprechend viel rennen. Ich dachte schon, weil ich solch einen Durst habe, ich hätte Zucker. Aber alles ist im grünen Bereich. Merkwürdig Positives tut sich bei mir, seitdem ich nicht mehr trinke.

  • Hallo Monka,

    hier kommen ganz viele liebe Grüße aus der Kur :)
    Habe gerade mal bei Dir gelesen und muss Dir sagen, dass ich es wirklich toll finde, wie Du hier Tipps und Ideen annimmst und für Dich ausprobierst und anwendest, das können wirklich nicht viele.
    Dass Du so müde bist ist normal, ich weiß noch dass ich in der Langzeittherapie fast immer verschlafen habe :oops: Für den Körper ist das gerade anstrengend und auch die Psyche hat ja viel zu tun. Gönn Dir doch einfach die Ruhepausen zwischendurch! Ich mache auch jeden Mittag mit meinem Sohn Mittagsschlaf :wink:
    Dass ein Burger nicht jeden Tag die Belohnung der Wahl sein kann weißt Du sicherlich auch (nicht dass Du Dich in zwei Jahren bei den anonymen Esssüchtigen anmelden musst :-D), wie wäre es denn mal mit einem Wellnesstag am Wochenende? Und rausgehen an die frische Luft ist gerade bei dem Wetter gerade doch auch schön.

    Was mir auffällt ist, dass Du sehr achtsam und wachsam bist, das finde ich großartig! Das wird später auch noch wichtig, wenn das Nicht-mehr-trinken nicht mehr ein ganz so zentrales und dauerndes Thema ist und die Anfangseuphorie vergeht, da sorgst Du jetzt schon gut vor.

    Viele liebe sonnige Grüße,
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Heyyyyyy Stine .... :P:P:P

    schön, von dir zu lesen .... das hätte ich nicht gedacht, dass du so schnell einen Internetanschluss bekommst.

    Wie war die Reise? Wie geht es dir dort? Wie ist das Essen? Fragen über Fragen ..... ich freu mich für dich, dass du dort eine schöne Zeit verbringen kannst.

    Danke für deine Tipps. Ja, ich weiß, ich werde das Burgeressen auch wieder einstellen .... lächel ... ich glaube, das war auch aus dem langen Verzicht geboren ... hi,hi.

    Vielen Dank auch für die vielen Lobe. Das tut mir wirklich richtig gut. Ich danke dir wirklich sehr dafür. Es baut mich unheimlich auf und auch das Gefühl, dass ich nicht mehr alleine bin mit diesem Problem.

    Ich versuche täglich mein Nichttrinkergedächtnis zu aktivieren. Manchmal sitze ich einfach nur auf der Couch, schließe die Augen und denke an die Zeit "davor". Dann kommen die Gefühle aus der Zeit auch wieder. Das tut mir sehr gut.

    Ich schaffe das, Stine, ich bin auf einem guten Weg. Ich brauche dazu aber auch, dass ich das Zeug verteufel. In meinen Augen ist das hochprozentiges Gift. Schon als ich heute beim Einkaufen Weintrauben sah, dachte ich "Mistzeug". Ich hab irgendwie eine Abneigung entwickelt, und das hilft mir. Ich kann ja anderes Obst essen als ausgerechnet Weintrauben.

    Also deine Bezeichnung "Mistzeug" hat sich bei mir eingebrannt .... das hat mir echt geholfen als du geschrieben hast, du bist froh um jeden, der von diesem Mistzeug wegkommt.

    Stine, ich wünsch dir von Herzen, dass du/ihr euch super erholt, ich wünsch dir schönes Wetter und insgesamt eine für euch schöne Zeit.

    Schreib mal wieder, wenn du kannst.

    :D:D:D

  • hallo monka

    schön das es dir heute schon besser geht, genieße es, denn es werden auch noch andere tage kommen wo es dir mal nicht so gut geht.

    das dir die flaschen an der kasse gar nichts ausgemacht haben, kann schon gut sein. es kann aber auch sein, das du erst später davon druck kiegst.

    das du jetzt immer müde bist, hatte ich auch in der anfangszeit. ich habe extrem viel geschlafen, ich hatte auch einiges nachzuholen.

    auch wie du hatte ich nach der kleinsten anstrengung keine kraft mehr.
    manchmal waren schon einfache dinge wie staubsaugen oder den müll rausbringen schon zuviel. ich war einfach fertig. der körper stellt sich jetzt um, gönne dir ruhe, die brauchst du jetzt einfach. brauchte ich auch.

    Zitat von Monka2013

    Schon als ich heute beim Einkaufen Weintrauben sah, dachte ich "Mistzeug". Ich hab irgendwie eine Abneigung entwickelt, und das hilft mir. Ich kann ja anderes Obst essen als ausgerechnet Weintrauben.

    da bist du nicht die einzigste. es gibt genug trockene, die z.b keine bierwurst essen, nur weil das wort bier drin vorkommt, obwohl es gar nichts damit zu tun hat. genauso ist es wie in deinem fall bei weintrauben.
    ich wette, nur weil das wort wein drin vorkommt hab ich recht?

    aber das ist ja auch vollkommen in ordnung. solange es hilft, hat keiner was dagegen einzuwenden.

    was stine geschrieben hat, ist auch vollkommen richtig. mache anstatt burger essen mal ein wellnesstag, oder geh ins kino oder einen kurzurlaub. gibt genug dinge, womit man sich belohnen kann.

    mach so weiter monka, du bist auf den richtigen weg.
    gruß
    NNGNeo

  • Guten Morgen, NNGNeo,

    auf dich ist wirklich Verlass...... echt super. Ich drück dich mal aus weiter Ferne .... :P

    Heute Morgen bin ich glücklich aufgewacht, irgendwie anders als sonst. Ich kann das nicht so richtig beschreiben, aber ich hab geschlafen wie ein Stein und ich denke und hoffe, ein Großteil des "Mistzeugs" ist jetzt aus meinem Körper raus.

    Ich fühle mich frisch, ausgeschlafen und freue mich das erste Mal seit Monaten auf das zweite alkoholfreie Wochenende. Stell dir vor, ich freue mich darauf. Wie gibt es denn sowas?
    Ich freue mich darauf, mal Dinge tun zu können ohne darüber nachzudenken, ob ich mit meinem dicken Kopp überhaupt in der Lage dazu bin. Sprich: Was kommt zuerst, der Alk oder die Freizeitgestaltung. Da der Alkohol jetzt seit einer Woche weggefallen ist, kann ich mich ganz auf die Freizeitgestaltung am Wochenende konzentrieren. Das ist ja echt phantastisch.

    Und dann dachte ich heute morgen: "Na, ob mir jemand geschrieben hat?" Ich sehe ja, dass schon über 1000 Leute mein Thema lesen, aber nur eine Handvoll davon mal einen Gruß hier hinterlassen. Und da zählst du NNGNeo mit dazu. Und ich freue mich immer, wenn mal jemand schreibst, weil es mir enormen Halt und Bestätigung gibt. Ich denke, das Alleinsein mit dem Alkohol ist das Schlimmste, was einem Alkoholiker passieren kann, dass er nämlich keinen Gegenpol hat, an dem er sich orientieren kann.
    Seitdem ich hier so viel gelernt habe, Grundbausteine u.a., hab ich eine Richtschnur, an der ich mich langhangeln kann. Und dazu gehören auch solche Rückmeldungen, wie von dir, dazu. Ich dank dir ganz doll, NNGneo, dass du mich so unterstützt und an mich glaubst, sowie allen anderen, die mir bisher geschrieben haben.

    Ich hab im übrigen schon etwas an Gewicht verloren. Habe angefangen mit 68 Kilo und bin jetzt bei 66,6 kg.

  • Hallo Monka,

    ich mal wieder, aber nichts mehr zur Börse.

    Hab eben etwas bei dir geschmökert, erlaube mir noch ein wenig Gedanken hierzu:

    Blutwerte: Hab ich am anfang alle 14 Tage machen lassen, du wirst dich wundern, wie schnell sich das wieder normalisiert, Bei mir waren nach 8 Wochen alle Werte (ca. 25) nahezu wieder im grünen Bereich. Mein GGT war übrigens anfänglich bei knapp 300. War ein schöner Motivationsschub.

    Therapie: Da muss jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich würde mich auf jeden Fall mit dem Thema professionelle Hilfe beschäftigen, was du dann davon in Anspruch nimmst, ist dann ganz alleine Deine Sache

    Hamburger: Mach dich da nicht verrückt. Wenn es Dir danach ist, würd ich mir einen ab und zu als Belohnung gönnen. Gesund leben kann man ja dann die anderen Tage. Bei mir ist es übrigens Schokolade und im Winter Marzipan, freu mich jetzt schon drauf. Wie gesagt, als Belohnung ab und zu.

    Schönes Wochenende

    Volkmar

  • Hallo, Volkmar,

    ich werde meine Blutwerte jetzt auch regelmäßig überprüfen lassen. Den nächsten Termin hab ich ja schon nächste Woche, aber ich denke, das wäre wohl zu früh zur Überprüfung. Mein Arzt sagte, dass sich meine Werte in 2-3 Wochen erholt haben werden.

    Heute geht es mir prima. Trotz allem hab ich manchmal so kurz auftretende Flashgedanken, wie vorhin beim Abwaschen: "Ach, heute ist ja Freitag, du mußt ja noch Bier und Prosecco kaufen".

    Und im nächten Moment dachte ich: "Halllloooooo!!! Du gehörst nicht mehr zu den Alkoholikern. Lass diese Gedanken".

    Ich weiß auch nicht, wie das passiert, aber es ist so.

    Am nächsten Mittwoch hab ich meine nächste Prüfung. Da bin ich abends in einem Restaurant. Das ist eine Megaprüfung, die ich dann bestehen muß. Ich werd mir rechtzeitig davor nochmal Gedanken machen, wie ich mir helfen könnte.
    Ich dachte, ich könnte mir vorher eine Handvoll Pfefferminzkaugummis in den Mund stecken. Denn Pfefferminz und Bier oder Wein passt ja gar nicht. Und früher hatte ich auch nicht getrunken, wenn ich Pfefferminzkaugummis gekaut habe.
    Dann fällt allerdings auch das Essen weg, aber egal.

    Wie habt ihr eure ersten Einladungen in Restaurants überstanden? Habt ihr evtl. noch Tipps für mich?

  • Hallo Monka,

    wollte Dir auch noch "Hallo" sagen :) und ein Herzliches Willkommen ebenso. Auch wenn Du schon seit einigen Tagen hier in Deinem Thread schreibst.
    Mitgelesen habe ich auch bei Dir. :wink:

    Als erstes fiel mir gleich eines ein:
    Ich habe nie gegen den Alkohol gekämpft, als ich trocken wurde. Das ergab für mich irgendwie keinen Sinn, denn ich hatte schon tausende Male gegen ihn verloren.
    Ich habe gleich von Anfang an kapituliert.
    Ich kann mit Alkohol nicht umgehen.
    Und ich werde es auch nie können.
    Punkt.

    Das mit der Müdigkeit ist normal. Der Körper hat ja viel zu tun und auch die Seele muß heilen. Dazu braucht es halt Zeit und auch Ruhe.

    Und belohne Dich... auch mit Burger, wenn es sein muß :lol: Das gibt sich auch wieder.
    Sei froh, das Du essen kannst.
    Ich mußte das nach meiner schweren Entgiftung im KH erst wieder lernen. Allein für nen Joghurt hab ich ne halbe Stunde gebraucht, erinnere ich gerade wieder.

    Die anderen haben ja Dir schon viel wichtiges geschrieben, ich würde es größtenteils nur wiederholen, würde ich dazu auch noch was schreiben.
    Ich lese gerne wieder bei Dir rein...bis denne

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin, 11 Jahre trocken)

  • Sunshine,

    das ist eine ganz ganz große Hilfe für mich, deine Aussage:

    "Ich habe nie gegen den Alkohol gekämpft, als ich trocken wurde. Das ergab für mich irgendwie keinen Sinn, denn ich hatte schon tausende Male gegen ihn verloren.
    Ich habe gleich von Anfang an kapituliert.
    Ich kann mit Alkohol nicht umgehen.
    Und ich werde es auch nie können. "

    Damit hast du mir eine große Unterstützung gegeben, denn wenn ich mir das genau überlege und verinnerliche, ist es tatsächlich einfacher zu denken/sagen: Ich kapituliere, ich kann damit nicht umgehen. Der Alkohol ist doch stärker. Auch, wenn ich es 1000 mal probiere. Ich werde es nie können. Punkt. Also lass ich es. Fertig.

    Ja, mit anderen Situaitonen macht man es ja auch so, z.B. konnte ich mich in bestimmte Fachgebiete einfach nicht reinarbeiten. Es lag mir einfach nicht. Dafür lagen mir andere Gebiete. Und da hab ich ja auch gesagt: "Ist nicht meins, ich kann es einfach nicht. Und ich lass es jetzt."

    Das ist ein großartiger Ansatz und das hilft mir enorm. Danke Sunshine!!!!

  • Hallo Monka,
    uns geht es hier prima, mein kleiner Räuber macht das mit der Betreuung zum Glück toll mit, ich hab Zeit für mich mit Massagen und walken und und und, und wir haben auch genug Raum für Qualitätszeit zu zweit. Und nette Leute gibt es auch :)

    Was sunshine schreibt ist wirklich sehr richtig und wichtig, den Kampf würde man nur verlieren.
    Was mir spontan zu dem Restaurant Besuch einfällt...lass es! Kannst Du das nicht absagen? Bist Du verabredet? Wissen die Leute von Deiner Krankheit? Will echt keine Spaßbremse sein aber ich halte das ehrlich gesagt für keine gute Idee und ziemlich gefährlich. Selbst wenn Du an diesem Abend nicht trinkst kann das Suchtgedächtnis Dich noch Tage später sehr striezen!
    Ich persönlich bin erst nach fast einem Jahr wieder in ein Restaurant gegangen, und das auch nur in Begleitung von Leuten die nicht trinken und bescheid wussten. Mache ich HEUTE noch so!
    Du schreibst irgendwo sinngemäß "Stop, ich gehöre ja nicht mehr zu den Alkoholikern"...das stimmt leider nicht, Du gehörst lebenslang zu uns! Nur der Alkohol, das Mistzeug ;-), hat in Deinem Körper nichts mehr zu suchen.

    Das nur so als kleine Anregung, ansonsten machst Du das nach wie vor toll!

    Viele liebe Grüße,
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hey, Stine,

    ich freu mich immer, von dir zu lesen.

    Wie schön, dass dein kleiner Räuber dort so toll mitmacht. Das zeigt ja, dass er ganz aufgeschlossen Neuem gegenüber ist. Und das ist für dich als Mama ja auch eine große Erleichterung. Stell dir mal vor, es wäre anders gekommen.

    So freut es mich zu hören, dass du da auch nette Leute um dich herum hast. Das ist noch neben der schönen Erfahrung dort mit Anwendungen wie Massage u.a. DAS I-Tüpfelchen. Vielleicht lernst du dort Freunde fürs Leben kennen - wäre doch schön.

    Mir geht es nach wie vor gut. Ich hatte nur eben ein Telefonat von einer Freundin, die eindeutig angetrunken war. Ich kenne sie schon lange und weiß, ihre verschiedenen Tonarten zu unterscheiden. So dachte ich am Anfang: "Hmmm .... so hört sich also jemand am Telefon an, der angetrunken ist".

    Irgendwie hatte ich ein zwiespältiges Gefühl, auf der einen Seite Ekel, aber auf der anderen Seite auch das Gefühl auch einen Sekt trinken zu wollen.

    Selbstverständlich habe ich hier nichts zu Hause und gedenke das auch nicht mehr zu tun.

    Aber irgendwie sind die Gedanken noch nicht aus meinem Kopf - naja, nach einer Woche kann ich das wohl auch nicht erwarten.

    Jetzt guck ich gerade Fußball und habe überhaupt keinen Suchtdruck mehr. Ich fühle mich hin und wieder vom Gefühl her in meine alkoholfreie Zeit zurückversetzt. Das tut mir gut. Ich würde mir wünschen, dass das Gefühl öfters kommt.

    Tja, mit dem Restaurantbesuch nächsten Mittwoch bin ich auch noch nicht warm geworden. Ich knabbere immer noch an einer Lösung. Absagen wäre schwierig. Die Zusagen stehen schon lange und Essen ist vorbestellt. Restaurant und Alkohol gehörte für mich jahrelang zusammen. Und heute immer noch - gedanklich. Hmmmm ..... ich überlege noch, was ich mache.

    Stine, du hast bestimmt deinen kleinen Räuber schon eine Gutenachtgeschichte vorgelesen und ins Bett gebracht. Ich bin auch wieder müde, wie oft in den letzten Tagen. Und leichte Kopfschmerzen hab ich auch schon wieder. Die begleiten mich von Anbeginn an, kommen und gehen, wie sie wollen. Ich hoffe, das gibt sich bald.

    Also, Gute Nacht, und für morgen wünsche ich euch einen tollen weiteren Erholungstag. :wink:

  • hallo monka

    schön, das ich dir helfen konnte, dafür ist eine shg da. :wink:
    du brauchst dich wirklich nicht zu bedanken, da werd ich ja ganz verlegen :oops:

    das mit dem restaurant würde ich auch lieber sein lassen, auch wenn es schon lange geplant war. es ist eine riesengefahr für dich.
    du kannst, nur weil du dort warst, noch tage später mit suchtdruck zu kämpfen haben, glaub mir ich weiß das aus erfahrung. ein trinkendes umfeld ist für mich nicht mehr akzeptabel, das kann ich nicht und das will ich nicht.

    übrigens, auch wenn ich trocken bin, ich bin immer noch alkoholiker, und werde es den rest meines lebens bleiben. es ist eine unheilbare, lebensbedrohliche krankheit. man kann sie nur stoppen, durch lebenslange abstinenz und lebenslange trockenheitsarbeit.
    es ist egal, wie lange jemand trocken ist, 5, 10, 20 oder 30 jahre, wir sind alle nur 1 glas vom rückfall entfernt. das ist leider fakt.

    du hast mit deiner freundin telefoniert, weiß sie von deinem alkoholproblem?
    ich würde es nicht wollen, das mich jemand im angetrunkenen zustand anruft. wie du schon bemerkt hast, springt auch da das suchtgedächtnis an, es ist mit vielen dingen in unserem gehirn verknüpft und es wird alles dafür tun, dich wieder an die flasche zu kriegen.
    trinkt deine freundin auch in deiner gegenwart?

    ich unterstütze dich sehr gerne liebe monka, ich möchte ja auch einfach nur helfen, außerdem möchte ich etwas zurückgeben, was ich hier lernen durfte. als ich noch am anfang war hat man mir genauso geholfen.
    das ist unser forum, unsere shg, und jeder hier ist für jeden da.

    ach ja, fast vergessen, glückwunsch dazu, das du schon 1,4kg abgenommen hast :)

    einen schönen abend, und gute trockene 24h
    NNGNeo

  • Hallo Monka,

    ich bin früher für mein Leben gern essen gegangen. Vor allem griechisch (und es ging gar nicht mal um Ouzo)....

    Heute lass ichs und koch mir lieber mal was Feines. Und ich weiß warum: es triggert. Viele viele Rückfälle sprechen eine deutliche Sprache. Ich kann das nicht überhören.

    LG Frank

  • Hallo Monka,
    ich nochmal
    Ich kann nur dringend von dem besagten Restaurant-Besuch abraten. Sowas aushalten zu wollen, ist auch keine "Prüfung", das ist pure Leichtsinnigkeit und hat mit Risikominimierung leider auch nix zu tun, sondern mit dem Gegenteil.

    Unser Suchtgedächtnis funzt leider nicht so, wie wir das gern hätten. Es ist jahrelang auf Saufen konditioniert worden und es wird viele Wochen, Monate und auch Jahre brauchen, das zu überschreiben.

    Schau, das Gespräch mit Deiner angetrunkenen "Freundin" hat Dich schon getriggert. Da hast Du schon nen Vorgeschmack bekommen, wie so ein Saufgedächtnis funktioniert. Das ganze nun auch noch in einem Restaurant, wo Du anderen beim trinken zuschauen "mußt", da kann im Grunde nix Gutes bei rauskommen.

    Absagen wäre schwierig?
    Ach Unsinn. Ein Telefonat, ein freundliches Absagen, fertig. Vorbestellte Essen können abbestellt werden und auch wenn es lange geplant war, die Zeiten und Umstände haben sich für Dich geändert und Du reagierst nur entsprechend.

    Außerdem übt das auch gleich, nen Hintern inner Hose zu haben und zu seiner Erkrankung zu stehen :wink: . Denn das wirst Du mit Sicherheit noch öfters müssen. Nur nicht mehr trinken reicht nicht...

    Monka, ich bin ein Mensch, der nicht gern dramatisch wird.
    Aber...Du hast (ebenso wie wir anderen Alkoholiker hier) eine unheilbare und lebensgefährliche Suchterkrankung. Unbehandelt bzw. ungestoppt wird sie zum Tod führen, das ist einfach so.
    Du hast keine Erkältung, die wieder vorbei geht. Nehme bitte Deine Krankheit so ernst wie nötig und DICH selbst wichtig. Was andere darüber sagen oder denken, ist dabei völlig uninteressant.

    Das Gute an unserer Krankheit ist aber, das wir ein wunderschönes Leben haben können, solange wir die Sucht stoppen können. Sie wird uns dann nicht beeinträchtigen, man kann sehr gut damit leben. Und ist vor allem wieder FREI. :D

    Für mich persönlich ist meine Krankheit schon längst, seit vielen Jahren, zu einer Bereicherung geworden. Mag sich komisch anhören, aber andere langjährig Trockene können es wahrscheinlich nachvollziehen. Für mich hat sich meine Krankheit längst als Riesen-Chance erwiesen, mein Leben so zu führen, wie ich das möchte und darin zufrieden und glücklich zu sein.

    BTW: Ich habe im ersten Jahr meiner Abstinenz keine Feier besucht, wo getrunken wurde. Ebenso war ich in keinem Restaurant und einen Urlaub habe ich mir erst nach 2 oder 3 Jahren wieder zugetraut.
    Ich habe also von Anfang an Risikominimierung betrieben. Heutzutage wäre mir meine Zeit viel zu kostbar, als sie auf Saufpartys zu vergeuden, ich kann weit besseres damit anfangen. Und Menschen, die nix mit Alk zu tun haben, gibt es auch überall, man muß nur gezielt danach suchen. Ein trockenes Leben bedeutet also keinesfalls ein einsames Leben zu führen.

    LG Sunshine

  • Guten Morgen, Sunshine und guten Morgen allen anderen,

    gestern Abend bin ich wieder sehr früh eingeschlafen und dementsprechend heute früh um 05.00 h wachgeworden.

    Eben war ich Brötchen holen und weil die Luft draußen so schön und frisch ist, hab ich mit meiner Brötchentüte noch eine Extrarunde gedreht. Das hat mir sehr gut getan.

    Meine Gedanken kreisen immer wieder um den Alkohol bzw. die Alkoholvermeidung. Das Gedächtnis ist noch nicht umgestellt. Dabei überwiegen aber die Gedanken der Vermeidung von dem Mistzeug.

    Ich habe, als ich die Straße herunterlief, mir in Erinnerung gerufen, dass ich sie letztens, als ich vom Biergarten kam, in die andere Richtung zu meiner Wohnung ging und immer dachte: "Hoffentlich merkt keiner, dass ich nicht mehr gerade gehen kann".

    Als ich mein Auto parken sah, dachte ich daran, wie häufig ich morgens mit noch Restalkohol zur Firma gefahren war.

    Das hat mich heute morgen schon gleich wieder darin bestärkt, weiterzumachen, mich weiter in die richtige Richtung zu trainieren.

    Dann hab ich mich im Park auf eine Bank gesetzt und in mein Brötchen gebissen und gedacht: "Das Leben ist schön".

    Das Telefonat gestern mit meiner Freundin hat mich noch lange beschäftigt. Ich habe ihr gestern nichts von meinem neuen Weg erzählt, das hätte auch keinen Sinn gehabt, weil sie es sowieso nicht mitbekommen hätte. Aber ich werde ihr demnächst sagen, dass ich zu dieser Saufgesellschaft nicht mehr dazugehöre. Ich habe mich jetzt für einen anderen Weg entschieden.

    Langfristig muß ich mir über meinen Bekanntenkreis sowieso Gedanken machen.

    Die Gefahr ist für mich einfach viel zu groß. Ich habe immer noch nasses Denken, das zeigen meine handschriftlichen Aufzeichnungen und befinde mich immer noch "in der roten Gefahrenzone", wie ich es mir benenne. Ich bemühe mich wirklich sehr, aber ich darf auf keinen Fall jetzt in dieser Zeit eine Einwirkung von außen haben.
    Ich werde dem vermutlich nicht standhalten können.

    Du hast Recht, Sunshine, es geht ja nicht nur darum, selbst nicht zu trinken, sondern ich muß ja Mittwoch den anderen beim Trinken zusehen. Das hab ich gar nicht bedacht.

    Das schaff ich nicht. Das weiß ich.

    Noch scheue ich mich, den Mittwochtermin abzusagen. Ich hatte ja meine Zusage gegeben. Dabei kommt es mir weniger auf die Feier an, als dass ich eine einmal gemachte Zusage sehr ungerne wieder zurückziehe.

    Aber ich überlege jetzt ernsthaft, wie ich aus dieser Nummer herauskomme. Und ich nehme eure Ratschläge sehr ernst und stelle sie über meine. Das hat bislang geklappt und wird weiter klappen, wenn ich von meiner Meinung abgehe und "loslasse".

    Ich muß verinnerlichen, dass ich mir das Wichtigste sein sollte und erst dann kommen die anderen.

    Ich will mich in diesen Strudel nicht mehr hineinreißen lassen.
    Am Besten funktioniert dann wohl Offenheit und ein Gespräch, in dem ich erkläre, was ich zurzeit durchmache.

    Sollte ich dann hören: "Das hättest du auch früher sagen können." sind es sowieso nicht die richtigen Freunde.

    So, jetzt gibt es Kaffee und n Käsebrötchen.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.

  • Hallo, NNGNeo, hallo, Frank,

    ich hab eure beiden mails eben erst, nachdem ich auf sunshines mail geantwortet hatte, gelesen.

    Ich will nicht getriggert werden. Und wenn ihr aus Erfahrung schreibt, dass das so kommen wird und ich noch Tage danach getriggert bin, bekomme ich Angst, rückfällig zu werden.

    Ich hab jetzt über 1 Woche an mir gearbeitet und das will ich nicht aufs Spiel setzen.

    Es ist gut, dass ich hier im Forum von dem Mittwochtermin erzählt habe. Ich war mir der Gefahr ehrlich gesagt gar nicht so bewußt. Wahrscheinlich Selbstüberschätzung.
    Dass ich nicht mehr trinken will, ist klar. Aber dass ich vorerst mein ganzes Leben umstellen muß, wird mir jetzt deutlich.
    Ich kann noch nicht unterscheiden, was Risikominimierung ist und was Leichtsinn.

    Aber dabei helft ihr mir ja, und dafür danke ich euch sehr.

    Meine Freundin, die mich anrief, ist diejenige, mit der ich immer zusammen getrunken habe. Es ist aber auch die einzige, die Alkoholikerin ist. Weitere Freundinnen von mir trinken nur zu Gelegenheiten, und wenn, dann wenig.

    Ehrlich gesagt habe ich diese Freundin nur selten nüchtern erlebt. Entweder war sie angetrunken oder ich. Wenn sich einer nicht gemeldet hat, war klar, dass er betrunken war. Wir haben uns auch bei der Alkoholbeschaffung immer unterstützt. Es ist immer derjenige zum Bierholen gefahren, der gerade nüchtern war und hat den anderen mitversorgt. Dabei ging es nicht selten um ganze Kofferraumladungen voll Sekt, Wein und Bier.

    Zu der Feier am Mittwoch bin ich allerdings von anderen Freunden eingeladen, da ist diese Freundin nicht mit dabei.
    Aber selbstverständlich wird dort Alkohol getrunken. Davon gehe ich aus.

    Aber ich werde mich an eure Ratschläge halten. Wenn mir 4 Leute schreiben, ich soll den Termin absagen, werde ich das tun. Ich habe hier gelernt, dass ich Ratschläge annehmen sollte und von meiner fest gefahrenen Meinung abweichen sollte.
    Das tue ich hiermit. Der Termin wird von mir abgesagt.

  • Guten Morgen,Monka :)

    Zitat


    Noch scheue ich mich, den Mittwochtermin abzusagen. Ich hatte ja meine Zusage gegeben. Dabei kommt es mir weniger auf die Feier an, als dass ich eine einmal gemachte Zusage sehr ungerne wieder zurückziehe

    Man "darf" Dinge absagen, wenn sich Gegebenheiten geändert haben und so eine Verabredung einem schaden könnte. Da ist nix dabei.
    Ebenso darf ich meine Meinung jederzeit ändern, zu was auch immer. Vielleicht, weil ich dazu gelernt habe, vielleicht, weil ich selbst falsch lag....warum auch immer.
    Einmal gesagtes ist keinesfalls für immer bindend, das gilt im Grunde für alle Gelegenheiten/Verabredungen/Zusagen.

    Übrigens tun sich Frauen sehr viel schwerer als Männer, einmal gesagtes zu widerufen, das hab ich unlängst irgendwo gelesen. Wir machen uns also das Leben oft selbst unnötig schwer. :roll:
    Männer haben viel weniger Probleme, was abzusagen, einen neuen Weg einzuschlagen und haben auch öfters einen Plan B, wenn sich Plan A als blöd erwiesen hat, bei was auch immer (so stand es jedenfalls im dem besagten Artikel, den ich las)... schauen wir uns doch einfach auch mal was von den Männern ab :wink:

    Ja Monka, den Bekanntenkreis muß man oft als trockener Alkoholiker umgestalten. Ich schreibe hier absichtlich "Bekannten"-Kreis, denn Freunde werden einen verstehen und auch unterstüzten.
    Alle anderen Menschen sind keine Freunde, sondern halt nur Bekannte.
    So trennt sich dann auch schnell die Spreu vom Weizen, auch gut :)
    Ich für meinen Teil habe jedenfalls keine wirklichen Freunde verloren durch meine Trockenheit. Und die anderen Leute konnte ich aus meinem Leben verabschieden, ohne großen Trennungsschmerz :wink:

    Aber mache mal langsam einen Schritt nach dem anderen, man wird nicht über Nacht trocken, auch nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate.
    Natürlich meldet sich bei Dir jetzt heftig das Suchtgedächtnis, das ist ganz normal.
    Es gibt aber Mittel und Wege, es nicht zu laut schreien zu lassen.
    Hast Du Dir schon eine Art "Notfallkoffer" gepackt?
    Wo Du Sachen sozusagen "reintust", die Dir bei Saufdruck helfen.
    Beispeielsweise, was leckeres trinken... einen leckeren Tee, nen Cappuccino oder viel Wasser.
    Dinge, die Du gern machst, und womit Du Dich schnell ablenken kannst.
    Weitere Belohungen... etc.pp

    Und gibt es noch Hobbys, die Du früher hattest und gern wieder machen würdest?
    Oder ganz was Neues?

    Schau da auch mal nach :wink:
    Und pass vor allem gut auf DICH auf.

    LG Sunshine

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