nicht ganz unten, da will ich aber auch nicht hin!

  • hallo an euch,
    wie bei vielen hier anwesenden fing das trinken von alkohol auch bei mir früh, mit 14 j., an. mit freunden, die nicht tranken konnte ich nichts anfangen, langweilig, hab mich von denen angezogen gefühlt, die mir nicht das gefühl gaben, weniger wert zu sein. also mein selbstwertgefühl sagte mir wohl nichts anderes. viel einfacher war es doch zu saufen und "spass" zu haben. wobei, wenn ich heute überlege, spass hatte ich eigentlich gar nicht, der alkohol hat eigentlich nur benebelt. dabei waren die voraussetzungen von zu hause aus nach außen hin absolut günstig. meine eltern tranken auch nur bei feiern, dann aber richtig. jedenfalls war ich nie wählerisch bei meinen freunden und ohne alkohol wär sowieso nichts gegangen, da ich voll die probleme bei "richtigen" gesprächen hatte, mich zu öffnen z.b. zu hause wollte auch keiner wissen, wie, wer, was ich bin. mein bruder stieg in das väterliche geschäft ein und ich daddelte so rum. ausbildung nicht zu ende gebracht, obwohl nicht doof :-), sportlich ein absolutes ass, aber leider keine entsprechende anerkennung, die ich so gerne vom vater bekommen hätte. meine mutter meinte mal, mein vater könne nicht so gut mit kindern...ich trank niemals mit dem gefühl dafür, irgendwann ist mal genug, immer bis fast nix mehr ging. nicht jeden tag. ich habe immer geld verdient, eine umschulung und eine fernausbildung gemacht, einen ehemann (8 j. älter, vaterkomplex?) einen tollen, erfolgreichen sohn und trotzdem selten zufrieden und glücklich sein können, geschweige denn stolz auf mich. sonder dauernd negativ, unzufrieden, 3mal trennung vom ehemann, immer wieder zurück. da fragt man sich, warum hat er dies immer mitgemacht. er meinte, er liebt mich eben, nur spüren kann ich dies nicht. 8,9 jahre trank ich täglich, manchmal hartes, da hatte ich schiss, bier, rotweinschorle. ich trank sehr gerne alleine, manchmal heimlich. mein mann und ich waren immer die letzten auf feiern. er trinkt eigentlich nur an wochenenden. jedenfalls hat mir dieses mitunter tägliche oder heimliche trinken, mittlerweile auch gerne schnäpse, da sie ja schneller drönen, angst gemacht. äußerungen von der familie fielen öfter, wie: du bist soo schrecklich, wenn du betrunken bist! es gab stürze, leichte verletzungen, alles unter meinem kontrollverlust. mai 2012 bis juni 2013 trank ich keinen tropfen alkohol, es war mitunter anstrengend, aber ich war schon stolz, familie auch. dann meinte ich wieder mal was trinken zu müssen, im urlaub, bei familientreffen, iss ja doch lustig! und sehr schnell fand ich wieder gefallen an dem bedröhnt sein. ja, ja, altes verhaltensmuster, das gute suchtgedächtnis. nun hat mein hirn den schalter wieder umgelegt, 7 tage ohne alkohol, ich finde es toll, aber es ist schon schwer, die einzige bei häufigen treffen und viel trinkenden menschen zu sein, diese dann nach hause karren zu dürfen und sich das besoffene gelaber, ohne dass man selbst dazu beitragen kann :-), anhören zu müssen, ha,ha, das musste jetzt sein.
    so, das wars erst mal, drückt mir die daumen, so wie ich euch auch die daumen drücke!

  • Hi,erstmal willkommen hier.Mit der Anmeldung hast du schon den Ersten Schritt gemacht.7 Tage ohne sind schon mal eine Leistung.Ich bin hier auch erst seit kurzen und habe am 2.11. mein letztes Bier getrunken.Also auch Frischling.
    Ich merke schon das es mir körperlich besser geht und darf wie du Morgen den Fahrer bei einer Fam-Feier spielen.Ich denke mit Unterstützung hier im Forum und in einer realen SHG werden wir zusammen die ersten Schritte gehen.Es lohnt sich. Gruß ATZE

  • hallo atze, ich habe heute deine geschichte gelesen und muss dich schon bewundern, wie du so kommunikativ und selbstehrlich und kämpferisch schilderst, wie du deine sachen nach und nach in ordnung bringst! toll, dass du mir schreibst und mir mut machst. ganz klar, das schaffen wir! :-)) lg heike

  • Hallo gehtdoch,

    du schreibst vom "Suchtgedächnis". Würdest Du Dich als Suchtkrank bezeichnen, als alkoholabhängig?

    Jeder noch solange Weg beginnt mit dem ersten kleinen Schritt, die Antwort auf die Frage sollte spontan kommen und entscheidet über den weiteren Weg.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die Nächsten 24 Std. und das sollte Dein Ziel sein.
    Immer einen Tag nach dem Anderen, dabei nie die Basis und die Krankheit aus den Augen verlieren... so werden es wie bei mir gaaaanz viele Jahre .

    Viele Grüße WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo whitewolf,
    du hast natürlich recht mit deiner frage, ob ich mich als alkoholabhängig bezeichnen würde, damit habe ich gerechnet. wahrscheinlich nicht, da ich keine entzugserscheinungen körperlich habe. eher hochgradig gefährdet. Ich kann nur absolut nicht umgehen mit dem alkohol nach dem ersten schluck und möchte einfach nicht irgendwann wieder täglich alkohol haben wollen und trinken. tag für tag achten, das mach ich! und eure geschichten lesen, dir ganz viel kraft weiterhin und danke, heike

  • Hallo Heike!

    Körperlich abhängig, in dem Sinn dass ich Entzugserscheinungen gehabt hätte, war ich auch nicht.
    Aber es brauchte halt bei mir einen Schluck Alkohol und dann ist mein Gaumen schon trocken geworden, als wäre ich ewig in der Wüste gelaufen und je mehr ich trank, desto durstiger wurde ich.
    Das nenne ich dann schon körperlich, weil einer der kein Alkoholiker ist, irgendwann mal keinen Durst mehr hat.
    Was ich nicht verstehe ist dein Kontakt zu den Trinkern und deine Bereitschaft diese herumzufahren.
    Zumal du sogar selber sagst, dass es dir schwer fällt unter Trinkern zu sein.
    Warum bist du es denn dann?

    LG

  • hallo schnuffig,
    das hast du gut beschrieben, auch bei mir wunderte sich mein umfeld, dass in so einen zierlichen körper so viel flüssigkeit geht :)
    um nicht in gesellschaft von trinkenden menschen zu sein, müsste ich mich von jedem familientreffen fernhalten oder alle einladungen von freunden ablehnen. das kann ich mir nun wiederum noch nicht vorstellen, obwohl ich das auch schon in gedanken durchspiele manchmal. im moment kann ich dem alkohol gut widerstehen, das schwierige ist ja das für "immer".

    wie gings bei dir? lg heike

  • Hallo Heike!

    Mein Kopf hat sich das erste trockene Halbjahr lang jedes Wochenende beim Aufwachen gedreht um zu schauen wie stark der Kater diesmal ist.
    Obwohl ich weder trank noch aus war.
    Ich glaube das ist so der Zeitraum wo ich auch dachte, dass ich gut widerstehen kann und erst danach habe ich verstanden dass ich das ja gar nicht muss.
    Ab da ca fand ich dann auch dieses für immer als Yeah und Juhu.
    Also wenn ich mich über was freuen möchte, brauche ich nur daran zu denken, dass ich nie mehr trinken muss und schon freu ich mich.
    Das mit den Freunden war schwierig. Eine von den alten ist noch da.
    Und keiner von den alten Freunden. Es ging nicht mehr, als ich dann beschlossen hatte, ehrlich zu mir zu sein.
    Das hat schon gedauert.
    Aber tauschen möchte ich nicht mehr.

  • ja, ich verstehe.
    warum sollte ich dem alkohol widerstehen müssen, obwohl ich ihn ja gar nicht brauche? -aber, dass ich ihn nicht brauche, muss noch in meinem unsicheren, mich klein machenden, sich lieber davonmachendem, selbstmitleidigem hirn ankommen. im grunde weiss ich, dass ich ohne alkohol ein wertvollerer mensch bin, konnte mich aber mit alkohol besser aus meiner verantwortung für mein leben mit allem drum und dran entfernen. "ich kann dieses leben nicht" solche gedanken kamen mir, allerdings unter alkohol. "ohne alkohol bist du besser" sagen mann und sohn, das werde ich auch noch begreifen! ich freue mich aber jetzt schon über mein nichttrinken, yeah und juhu!😊 lg heike

  • Hallo gehtdoch

    dann habe ich dich bei der Freischaltung wohl falsch verstanden . Ich ginge davon aus das du Alkoholiker bist ( Danke WW, schön dich wieder mal zu lesen :) ) Dieses Forum richtet sich ausschließlich an Alkoholiker , deswegen würde es auch keinen Sinn machen für dich .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo hartmut,
    erst mal muss ich sagen, dass deine ansage an mich, ich sei hier nicht richtig, mich ziemlich geschockt hat. dann auch noch im gleichen satz ein anderes mitglied mit smily zu begrüssen, war frustrierend. aufgrund eines satzes von mir mich hier praktisch rausschmeissen zu wollen, finde ich nicht i. o.

    wie würdest du es denn bezeichnen, wenn der alkohol für mich über 40 jahre immer wichtig war, ich jahrelang täglich getrunken habe, immer mehr. jetzt möchte ich endgültig die kurve kriegen und erhoffe mir hier einfach unterstützung dabei.

    ich bin weiss gott nicht stolz darauf alkoholikerin zu sein (so bezeichne ich mich selbst, damit ich mir die gefährlichkeit dieses zeugs besser vor augen halten kann) entgiftung und therapie kann ich nicht vorweisen, aber so weit möchte ich es auch nicht kommen lassen. oder ist dies die bedingung für teilnahme in diesem forum? dann melde ich mich wieder, wenns so weit ist.

    heike

  • Hallo Heike,

    Du schriebst:

    Zitat

    ....ich bin weiss gott nicht stolz darauf alkoholikerin zu sein....


    ich denke diese Deine Selbsterkenntnis hatte Hartmut bisher noch gefehlt. ;)

    Von mir dann erstmal : Herzlich Willkommen im Club! :D
    Liebe Grüße
    Andi

  • wie dem auch sei,

    heute ist ein neuer tag und auch an diesem schönen, leider aber auch kühlen tag, freue ich mich darauf, ihn ohne alkohol verbringen zu dürfen.

    packt euch warm ein, frieren ist nicht schön 😟

    lg heike

  • Hallo gehtdoch,

    Es ist weniger wichtig wie andere Deinen Zustand und Deinen Alkoholkonsum "sehen" oder bezeichnen.

    Wichtig ist nur wie Du das siehst.

    Es ist nunmal eine Krankheit, welche eine unbedingte Krankheitseinsicht erfordet um die richtigen Maßnahmen an sich selbst vorzunehmen.

    Es gibt Menschen die sich schon nach einem Jahr regelmässigem Trinken als absolut krank bezeichnen und entsprechend handeln.

    Die wichtigen Stationen finden in Dir statt, Entgiftung, Therapie muss nicht nötig sein wenn es im Kopf *klick* gemacht hat. Dort werden auch nur Wege bezeichnet , gezeigt und evtl. beim Entzug geholfen.

    Gehen muss man die Wege selber.

    Es gibt keine Elitealkoholiker, die sich Therapieorden und Entgiftungszertifikate an die Wand hängen und damit besser oder gar kränker sind.

    Am Besten mal anfangen zu sortieren was Dir zu schaffen macht, warum der Alk so wichtig ist und war.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo whitewolf,

    ich versuche seit einiger zeit zu sortieren, aber irgendwie krieg ich das nicht wirklich hin.
    ich denke, dass das auch tatsächlich damit zu tun hat, dass ich an meinem leben so einiges ändern müsste, wovor ich aber auch angst habe.

    eigentlich bräuchte ich so eine art fragebogen, bei dem dann die lösung für mich herauskommt und ich gezwungen werde, diese auch umzusetzten :)

    lg heike

  • Hallo gehtdoch,

    es ist so das hier sich nur Alkoholiker austauschen und niemand außer du selbst kann das beurteilen . Ich frage deswegen auch deutlich .

    Bist du es oder bist du es nicht . Da reicht ein Ja oder ein Nein . Es ist doch wunderbar wenn du es nicht bist , dann hast du eventuell die Reißleine zum richtigen Zeitpunkt gezogen .

    Nun steht ja auch bei der Registrierung

    Zitat

    Herzlich Willkommen im Alkoholikerforum.
    Du suchst einen Erfahrungsaustausch, der Dir bei Deiner Alkoholabhängigkeit hilft? Das Alkoholiker Forum bietet Dir Hilfe durch die Selbsthilfe in der Alkoholkrankheit, Alkoholismus und Alkoholsucht.

    Deutlicher kann man das wohl nicht schreiben. Du hast ja noch den Thresd im Vorstellungsbereich, da kannst dich ja nochmal melden, sollte es soweit sein.

    Ich wünsche dir von Herzen das du es nicht bist. Selbst wenn , bist du hier willkommen und wir können dir behilflich sein.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo gehtdoch,

    Entschuldigung für meine vorschnelle Schließung des Thread

    Im nochmaligen Nachlesen hast du es ja bekundet Alkoholiker zu sein .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo gehtdoch,

    ich weiss nicht inwieweit Du Dich hier im Forum schon umgeschaut hast.

    Im Portal findest Du auf der linken Seite einen "Test"

    Evtl. sorgt das für mehr Klarheit, bzw. hilft beim sortieren.
    Bitte lies Dir aber genauestens durch was darüber steht und inwieweit das zutreffend ist / sein könnte.

    Beim beschäftigen mit der Krankheit , dem Verhalten dadurch und der Sucht,
    fängt man automatisch an zu begreifen,
    das es viel mehr ist als "nur" diese Flüssigkeit die man weglassen muss.

    Der Prozess ist umfassender, weitreichender und zeitintensiv und was dafür nötig ist weisst Du in Deinem Herzen alleine am Besten.
    Wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, hast Du schon das halbe Rüstzeug.

    Die Angst vor den anstehenden nötigen Veränderungen ist also völlig normal.

    Wir helfen beim sortieren , zumindest am Anfang.
    Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden ist ein Teil des Gelassenheitsspruches,
    auf den Du dann auch automatisch immer wieder stösst.
    Gruß WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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