Hallo,
ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll oder was ich überhaupt schreiben soll um mich vorzustellen. Zunächst einmal die Kopie meiner Vorstellung
Ich bin Oliver, 25 Jahre alt und EKA. Ich wohne mittlerweile seit 7 Jahren von Zuhause weg (etwa 200 Km von dem Ort in dem ich aufgewachsen bin)
und schaffe es immer noch nicht mein eigenes Leben zu führen, emotional Weinen
Nach außen hin habe ich viel erreicht, habe hier eine Ausbildung zum Einzelhändler gemacht und gehöre sogar zu den besten mit Auszeichnung usw.
In meiner Familie trinkt meine Mutter, mein Vater ist Co-abhängig und schützt und verteidigt sie wo er kann. Wenn Sie es mal wieder nicht fertig bringt Sonntags das Essen auf den Tisch zu bringen wenn sie uns Kinder einlädt (Habe noch eine Schwester) stellt er sich in die Küche und tut so als ob sie "krank" wäre... Als ob wir nicht wüssten was Sache ist. Mit den Augen rollen
Ihr Lieblingsgetränk: Bier. So etwa ein halber Kasten pro Abend
Gemerkt, dass etwas faul ist habe ich als meine Großmutter starb. Da war ich gerade mal 13. Vorher hat sie oft essen für uns gemacht, uns zur Schule geschickt usw. Im Nachhinein war da schon klar, dass meine Mutter zu angeschlagen war um sich selbst darum zu kümmern. Als sie nun starb war meine Mutter völlig überfordert und ich fing an die Rolle des "Hausmanns" zu übernehmen, was von Mutter dankbar angenommen wurde.
Nach dem Mittagessen lies Sie mich dann aufräumen, abwaschen, staub saugen usw. Alles was so anfiel. Bevor ich damit nicht fertig wurde durfte!! ich keine Hausaufgaben für die Schule und dergleichen tun. Für sie kam Haushalt stets vor Hausaufgaben. Sie legte sich in derzeit von ihrem anstrengenden Vormittag hin... klar...
Ihre Lieblingsstrafe ist Ignoranz. Wenn wir Kinder etwas falsch gemacht haben ihrer Meinung nach, dann hat sie uns einfach nicht mehr angesehen und nicht mit uns gesprochen bis wir wieder richtig "funktionierten".
Meine Noten rutschten ab, ich wurde immer depressiver, hielt der Belastung kaum noch stand und lies mich schließlich einweisen. In der Psychatrie ging es mir so gut wie nie zuvor, was viel daran lag das ich da für nichts mehr verantwortlich war.
Mit 18 zog ich Hals über Kopf aus zu meinem Ex-Partner, der allerdings auch Alkoholiker war. Nachdem mein Vater klagte, er würde es alleine mit ihr nicht mehr schaffen zogen wir in die Einliegerwohnung über meinen Eltern. Was ein großer Fehler war. Dann ging alles von vorne los mit den Depressionen und meinem Verantwortungsgefühl.
Ich trennte mich von ihm und fand schließlich meinen jetzigen Partner der weit weg wohnte. Nach einiger Fernbeziehung bewarb ich mich auf Arbeitsstellen hier und fand auch gleich was. Folglich zog ich weit weg und nun geht es mir deutlich besser.
Meine Verhaltensweisen habe ich jedoch nicht abgelegt. Ich fühle mich immer noch für alles verantwortlich, habe Angst etwas falsch zu machen, bin zu perfektionistisch. Suche meine Bestätigung in der Arbeit und arbeite darum zuviel... und wenn es mal nix zu tun gibt im Urlaub oder so fühle ich nur eine Leere. Immer wenn ich versuche etwas für mich zu tun oder Hobbys nachzugehen fühle ich den Drang eher etwas "sinnvolles" zu tun, sowas wie einen zweiten Job suchen oder sowas...
Meine Eltern besuche ich (aus Pflichtgefühl) etwa einmal im Monat, wenn möglich unterhalb der Woche, da arbeiten Sie und ich muss nicht ganz soviel Zeit bei ihnen verbringen. Aber das fällt immer schwerer. Ich sehe wie das Haus verlottert, weil meine Mutter mit dem Alk beschäftigt ist und mein Vater nicht kann (Rückenleiden). Sie verlangt trotzdem von ihm das er alles tut!.
Meine Schwester wohnt noch bei Ihnen und versucht wohl irgendwie doch noch die fehlende Liebe zu bekommen, sie fährt überall mit ihnen hin und kann keine fünf Minuten alleine sein. Sie bekommt regelmäßig depressive Schübe sobald sie mal etwas länger von Ihnen getrennt ist.
Nun fühle ich mich oft total schuldig, weil ich mein Leben auf Reihe bekomme, während dort alles auseinander bricht. Meine Mutter will mir unbedingt ihr Haus überschreiben, damit ich wohl aus Pflichtgefühl häufiger da bin und dort etwas mache.
Ich habe immer das Gefühl ich lasse sie im Stich (Meine Schwester, weil sie nix alleine schafft, mein Vater weil alles auf seinen Schultern liegt und beide weil ich sie alleine mit meiner Mutter lasse) sobald ich wieder weg fahre um mich um mein eigenes Leben zu kümmern.
So, dass ist alles ziemlich wirr und ich glaube da fehlen noch tausende Dinge, ich hoffe ihr steigt trotzdem irgendwie durch und danke schon mal im Voraus für die Hilfe.
LG
Olli