5 verlorene Jahre haben jetzt ein Ende

  • Ein liebes Hallo und guten Abend :)

    Zum 1. bin ich happy, dass ich seit heute hier schreiben kann bzw. freigeschalten wurde. Danke dafür nochmals.
    Im Vorstellungsbereich hab ich schon so viel geschrieben, dass es fast mein eigenes, kleines Forum war :oops: Sorry dafür :wink:

    Jetzt aber zu meiner Geschichte:

    Begonnen hat meine jetzige Situation vor guten 5 Jahren.. Meine Ehe war kaputt. Eigentlich schon vorher. Aber zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass mich diese Ehe aus Unverständnis und Gleichgültigkeit in die Knie zwingt.
    Es gab Abende an denen ich mir hin und wieder 1, 2 oder 3 Gläser Sekt oder Wein "gönnte". Wie mir heute bewusst ist, war das nicht wegen dem Genuss. Der Alk war mein "Seelentröster". Den innerlichen Druck, die Enttäuschungen, den Stress, die Ungewissheit der Zukunft etc. für einige Zeit auszuschalten.
    In den 5 Jahren vor meiner Trennung verstarb meine Mama an Krebs und mein Papa erlitt einen schweren Schlaganfall. Wir hatten eine recht große Wohnung, so dass ich ihn zu uns holen und pflegen konnte. Trotz allem konnte (und irgendwie auch mußte) ich meiner Arbeit nachgehen. Die Ehe war noch fast intakt - und ich wurde schwanger.. Das Alles war schon eine Belastung, aber kein Grund mir abends einen zu gönnen.
    Erst ab dem Zeitpunkt als für mich fest stand, dass ich meine Koffer packen würde.. Alleinerziehend.. was geschieht jetzt mit meinem Papa.. etc..

    Zum damaligen Zeitpunkt habe ich einen Mann im Chat "kennengelernt", der mir viel Halt gab. Er wußte recht schnell um meine Situation und Probleme. Ich hatte nicht vor mir wieder einen Partner ans "Bein zu binden". Schon gar nicht übergangslos in eine neue Partnerschaft . Es hat sich eine nette Chatfreundschaft entwickelt, mit vielen Interessen und 400 km Entfernung.
    Dann kamen die vielen Abende.. Aus 2 - 3 Gläschen wurde zügig 1 Flasche.
    Endlich hatte ich auch eine Wohnung gefunden, in der mein Sohn (damals 3 J.) und ich in Ruhe in die neue Zukunft starten konnten. Meinen Papa konnte ich in ein Pflegeheim in der Nähe unterbringen.

    Anstatt diesen neuen Abschnitt zu nutzen, um mich auch vom Alkohol zu lösen, verliefen die Abende weiterhin mit meinem "Seelentröster".. Ich habe es nicht erkannt.. oder sehen wollen..
    Mit meinem Exmann kam ich auch nicht klar, der mir das Leben langsam zur Hölle machte.. Drohungen, keine Unterhaltszahlung usw..
    Das zog er ca. 4,5 Jahre nach der Trennung so durch..

    In der Zeit entwickelte sich tatsächlich auch noch mehr zwischen meiner Chatbekanntschaft, der ja gute 400 km von mir entfernt wohnte..
    Vor 3 Jahren bin ich mit meinem Sohn in die Nähe gezogen. Seit 5 Monaten wohnen wir zusammen..

    Aber diese ganze Zeit, mit den vielen Ereignissen haben mich dazu "getrieben", dass ich fast jeden Abend (in den letzten Wochen war es jeden Abend) meinen "Seelentröster" brauchte.
    Irgendwann war es auch nicht mehr der Sekt oder Wein.. Ich steigerte mich zu Whisky/Cola.. Abends 1/4 Flasche - hin und wieder auch eine 1/2..
    Ich wurde über die Jahre hinweg dünnhäutig. Ein blöder Tag, mir lagen die Nerven blank - und abends erst mal einen darauf "gießen"..
    Aber keine Einsicht, dass ich noch dünnhäutiger wurde und den einen oder anderen Krach mit meinem Freund dadurch hochprovoziert habe.

    Vor guten 4 Wochen hatte ich ein langes Gespräch mit meinem Freund.. Und das war der Zeitpunkt als mir klar wurde, dass ich eine Alkoholikerin bin.. :cry:
    Ich wollte das nicht mehr - sondern wieder die "Alte" sein..
    Ich habe das Forum hier gefunden, war bei bei meinem Hausarzt, bei der Suchtberatungsstelle.. Ein Antrag zur ambulanten Reha ist gestellt..
    In den letzten 4 Wochen bin ich noch 2 x "eingebrochen"..
    Letzten Samstag war es heftig.. So heftig, dass mein Freund schon seine Sachen packen wollte.. :cry: Und dann hat es "Klick" gemacht :!:

    Ich bin heute den 4. Tag trocken :) Und nicht noch das.. Ich fühle mich besser.
    Dass noch ein großes Stück Arbeit vor mir liegt und ich einige Veränderungen vornehmen muß, um nicht wieder in den alten Trott zu fallen, inkl. ambulante Reha etc. - das ist mir bewußt und nehme das auch nicht auf die leichte Schulter.. Aber der Anfang ist getan :wink:

    Sorry, für den langen Text - ich hätte auch noch mehr schreiben können :shock: und Danke fürs lesen..

    Liebe Grüsse

    Duffy

  • Hallo Duffy !

    Herzlich willkommen hier im offenen Forum. Der Bereich ist schon richtig hier. Wo wolltest Du denn hin ? :wink:

    Der Anfang ist getan und dazu gratuliere ich Dir von Herzen. Hast Du eine Idee, welche Veränderungen Dir konkret in den nächsten Tagen helfen könnten ?

    Grüße
    Tina

  • Hey Duffy,

    wir kennen uns ja schon von drüben.

    Schön, dass du nun auch hier schreiben kannst !

    Die größere Bandbreite der Antworten wird dir bestimmt noch besser helfen und das Trockenbleiben erleichtern.

    Für heute mache ICH es mal kurz. ;)

    Gute Nacht wünscht Slowly

  • Hallo Tina,

    danke für die Begrüßung :)
    Ich dachte meine Geschichte gehört unter Lebengeschichte - wäre aber auch nicht richtig.. egal :) - ich bin da :wink:

    Hallo Slowly,

    ich freue mich auch hier zu sein :)
    und ich bin auch gleich weg.. bin es gar nicht gewohnt um diese Zeit noch wach zu sein :wink:

    Liebe Grüsse und gute Nacht

    Duffy

  • Hallo Tina,

    da habe ich doch glatt deine Frage überlesen :oops:

    Zitat von Tina

    Hast Du eine Idee, welche Veränderungen Dir konkret in den nächsten Tagen helfen könnten ?

    Ich merke, dass ich mich auf sehr dünnem Eis bewege. Sprich: Ich muss gegensteuern. Heute ist so ein Tag. Auf Arbeit gab es wieder einige Situationen, die mir immer noch im Kopf kreisen und mich belasten.. Eigentlich fast täglich.. Heute wäre eigentlich wieder so ein Tag, um die Sorgen "runterzuschlucken"..
    Habe eben bei meinem HA angerufen und gehe nachher dort noch schnell vorbei, um mir etwas verschreiben zu lassen.. :oops:
    Ansonsten habe ich gute Ablenkung durch meinen Sohn, wenn er mich nicht gerade herausfordert :shock: Und meine Wohnung benötigt mal wieder einen Frühjahrsputz :wink:

    Also, die Veränderung soll dahin gehen, dass ich mich beschäftige und dadurch versuche auf andere Gedanken zu kommen.

    Liebe Grüsse

    Manu

  • glück auf manu

    Zitat von Duffy69

    Also, die Veränderung soll dahin gehen, dass ich mich beschäftige und dadurch versuche auf andere Gedanken zu kommen.

    die "grundbausteine" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php kennst du sicher schon?
    für mich is s wichtigste n absolut alkfreies umfeld (also auch kein rasierwasser in der wohnung).
    ne gute hilfe zum trockenbleiben is auch n "notfallkoffer" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14450.html an meinem "bastel" ich immer noch bissl :wink:

    ich bin gespannt mehr von dir zu lesen.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Mathias,

    Danke für Deine Antwort.
    Die Grundbausteine habe ich mir verinnerlicht :) Einen Notfallkoffer habe ich mir noch nicht zusammengestellt. Ich habe hier darüber gelesen und finde das eine tolle Idee. Das werde ich am Wochenende in Angriff nehmen.

    Den Abend habe ich heute soweit fast gemeistert und bin stolz auf mich, dass ich nach dem doofen Tag nicht eingebrochen bin.
    Mein Blutdruck war normal. Nur der Puls war schon ziemlich erhöht. Und dann noch diese innerliche Unruhe. Deswegen war ich heute Abend noch schnell beim Arzt und habe mir etwas verschreiben lassen.
    Aber froh bin ich darum, dass das Wochenende in greifbarer Nähe ist.

    Ich freue mich auf den weiteren Austausch hier im Forum.. Es hilft ungemein..

  • Hallo Duffy,

    Zitat

    Den Abend habe ich heute soweit fast gemeistert und bin stolz auf mich, dass ich nach dem doofen Tag nicht eingebrochen bin.

    Da kannst du auch wirklich stolz sein !

    Ich freue mich mit dir !

    Und das Coole ist ja, dass du mit jedem neuen trockenen Tag einen Tag gewonnen hast in dem dein Gehirn sich an das Nichttrinken gewöhnt, dein Körper regenerieren darf, es ihm besser geht, damit dann auch deiner Seele, es kommen dir vielleicht neue Ideen, was du mit deiner freien Zeit anfangen kannst.......

    Alles in allem eine abolute "Win - Situation " !

    Liebe Grüße und Gute Nacht

    Slowly

  • Danke Slowly für Deine lieben Worte :)

    Ich gehe auch gleich auf Matratzenhorchdienst und ziehe mir die Bettdecke über den Kopf, damit ich morgen für Tag 6 gerüstet bin :twisted:

    Wünsche Dir auch eine gute Nacht :)

    Liebe Grüsse

    Manu

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    kleiner Zwischenbericht von mir:
    Seit meinem Entschluss trocken zu bleiben habe ich das Gefühl, dass ich mit jedem Tag härter herausgefordert werde dem auch stand zu halten..
    Auf Arbeit läuft es seit längerem alles andere als rund. Mittlerweile ist es schon so, dass ich ein flaues Gefühl im Magen habe wenn ich mich morgens auf den Weg zur Arbeit mache.. Was erwartet mich heute ? Wer kritisiert mich heute ? Wem kann ich es heute (trotz aller Bemühung) nicht recht machen ? Kurz gesagt: Ich fühle mich in der Abteilung ausgegrenzt und noch mehr.. Ein klärendes Gespräch (ich habe schon oft versucht zu gegenargumentieren) würde mich nicht weiterbringen. Ich weiß auch, dass hinter meinem Rücken geredet wird..
    Gestern war wieder viel zu tun.. Nachmittags blökte mich ein Kollege an, "wie es hier aussieht" "du sitzt nur rum und bist wieder am essen (Pausen mache ich schon gar keine mehr - ich esse während der Arbeit, wenn ich PC-Arbeiten erledigen muss, damit überhaupt was in den Magen kommt)..
    Ich habe versucht mich zu rechtfertigen.. Interessiert ihn nicht.. Und wenn mir was nicht passen würde, soll ich zum Chef gehen und mich beschweren. Oder kündigen...
    Ich habe schon Angst wenn ich oder mein Sohn krank wird - und ich müsste auf Arbeit anrufen, dass ich nicht arbeiten kann.. In meinem vorletzten Urlaub habe ich eine Grippe auskuriert.. Ich weiß.. wie doof.. :roll:
    Gestern war ich ziemlich kurz davor mir eine Flasche Whisky zu kaufen. Zwischen meiner Entscheidung es zu tun oder nicht und der Flasche Whisky hat nur eine Briefmarke gepasst.. Ich habe es NICHT getan :!:
    Zu Hause wartet schon mein Freund, den ich von Arbeit aus angerufen und ihm mitgeteilt hatte was wieder mal vorgefallen war. Von meinem Hausarzt (der auch über die Arbeitssituation informiert ist) bekam ich vorgestern ein Medikament verschrieben, dass mich auch beim Entzug unterstützt. Gestern habe ich es in der Apotheke geholt.. Das war das Beste was ich tun konnte.. Abends ging es mir besser - und zwar ohne Alkohol :!:
    Zusätzlich habe ich noch den Entschluss gefasst den Betriebsrat mit ins Boot zu nehmen. Denn so kann es nicht mehr weitergehen..

    Soviel zu mir vorerst.. Ich wünsche Euch einen erfolgreichen Samstag.

    Liebe Grüsse

    Manu

  • Ich nochmal :wink:
    Was mir wichtig ist zu erwähnen, bei meiner ganzen Situation: Heute wird es 1 Woche seit ich in ambulanter Behandlung und trocken bin :) Es fällt oder fiel mir oft schwer in meinem Leben stolz auf mich zu sein :oops: Aber darauf bin ich superstolz :D

    Liebe Grüsse

    Manu

  • Moin Manu,

    habe gerade schmunzeln müssen, als ich Deinen letzten Kommentar gelesen habe: Er klingt so fröhlich und das hat mich gefreut. Du kannst ja auch total stolz sein auf eine ganze Woche Abstinenz. Ich erinnere mich gut, dass ich unzählige Versuche benötigt habe, um einmal sieben Tage ohne Alkohol zu überstehen.

    Das Schmunzeln ist mir dann vergangen, als ich las, was Du von Deinem Arbeitsalltag schreibst. Ich war früher in einer ähnlichen Situation, kurz bevor und kurz nachdem ich trocken werden konnte. Schuldgefühle wegen der Sauferei, die Angst, man könne mir den Restalkohol anmerken, die damit verbundene Unsicherheit dem Chef und den Kollegen gegenüber, Panik vor Fehlern, die mir eventuell unterlaufen würden, etc.

    Abgemagert, voll im Stress und nur am Rennen – auf Pausen habe ich natürlich auch verzichtet, ist mir mit klarem Kopf dann eines bewusst geworden:
    Wer sich rechtfertigt, klagt sich an.
    Essenspausen stehen mir zu und Niemand kann von mir erwarten, dass ich täglich 9-14 Stunden rumrockere, ohne eine Mahlzeit zu mir zu nehmen.
    Um aber nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde ständig essen, habe ich mich von da ab streng an die Pausenzeiten gehalten und nicht weiterhin versucht, ein Brot zwischen die Zähne zu klemmen, damit ich weiter arbeiten konnte und die Hände frei hatte.
    Pausen habe ich nur noch verschoben, wenn alle Hecken brannten. Für die Einhaltung festgesetzter Pausenzeiten muss sich Niemand rechtfertigen oder erklären.

    Heute spielen diese Kinkerlitzchen in meinen Jobs überhaupt keine Rolle mehr und ich mache dann Pausen, wenn es nötig ist und weil es nötig ist. Fehlentscheidungen kann ich heute in zwei kurzen Sätzen zugeben und erläutern. Für Endlos-Rechtfertigungen hat doch kein Mensch Zeit. Je mehr sich ein Mensch rechtfertigt, erklärt und vielleicht noch die Gründe für sein eigenes Fehlverhalten bei Anderen sucht, desto unglaubwürdiger macht er sich.

    Wir alle machen Fehler. Das ist menschlich. Da hat man schon verloren, sobald man sich bewegt ;-). Ein nasser Alkoholiker ist sich seiner eigenen Fehler jedoch nicht ständig bewusst.
    Er wird im Dunklen in sein Auto einsteigen (mit Restalkohol oder auch psychisch total verwaggelt), sich anschnallen, den Blinker setzen, die vorgeschriebene Geschwindigkeit mit höchster Konzentration einhalten… aber dann vergessen, das Licht einzuschalten.
    So wie ich gewissenhaft und gründlich Prozessakten kopiert habe, nur um dann festzustellen, dass ich einen Berg von unbedrucktem Papier produziert hatte: Plöt, wenn man statt des Vorgangs die leeren Rückseiten kopiert… ;-).

    Nur Du selbst kannst einschätzen, ob Deine negative Erwartungshaltung gerechtfertigt ist, weil Du zu viele Fehler machst und den Anforderungen Deiner Arbeit nicht gewachsen bist, oder ob es sich vielleicht „einfach nur“ um eine Grundangst, Unsicherheit und das permanent schlechte Gewissen wegen Deiner bisherigen Sauferei handelt.
    Manchmal löst sich auch das (vermeintliche) Getuschel der Kollegen auf, manchmal müssen wir mit Beginn unserer Abstinenz an einem neuen Ort von vorn anfangen, weil um uns herum zuviel verbrannte Erde ist. Es freut mich auch total, dass Du die Flasche Whiskey nicht kaufen musstest. Ein klarer Kopf ist wichtiger als alles andere.

    Viele Grüße und ein entspanntes Wochenende
    Katha

  • Hallo Katharsis und danke für deine Antwort :)

    Als ich die durchgelesen habe mußte ich etwas schmunzeln.. :wink:

    Zitat

    So wie ich gewissenhaft und gründlich Prozessakten kopiert habe, nur um dann festzustellen, dass ich einen Berg von unbedrucktem Papier produziert hatte: Plöt, wenn man statt des Vorgangs die leeren Rückseiten kopiert… :wink:


    Solch ähnliche Situationen kenne ich auch :oops:

    Das Problem auf Arbeit kenne ich. Hat aber mit meiner Alkoholkrankheit nichts zu tun. Das weiß ich definitiv. Es ist eher ein persönliches der einen oder anderen Person, weil ich nicht so reagiert oder agiert habe wie es gewünscht war. Dadurch hat sich eine Antisympathie gegen mich entwickelt, die ich jetzt zu "spüren" bekomme.
    Natürlich sind mir auch Fehler unterlaufen. Aber nicht täglich oder so extrem schwer wiegende. Ob das jetzt auf die Alkoholkrankheit zurück zu führen ist - schwer zu beurteilen. Auf jeden Fall wurde ich in einer Art und Weise damit konfrontiert, wie sonst kein anderer... Zumal mir Dinge vorgeworfen werden, die haltlos und übertrieben sind. Nur.. ich komme nicht dagegen an..

    Aber davon mal abgesehen: Heute war wieder ein Tag des Kräftemessens.. Wer gewinnt ? Hochprozentiges oder ich.. Ich hab gewonnen.. Sitze hier mit meinem Kaffee.. Mein Papa kam heute vormittag ins Krankenhaus. Ich dachte schon an Herzinfarkt, weil er Herzstechen und Schmerzen im Arm hatte.. Diagnose Wasser in der Lunge und eine angehender Lungenentzündung.. :cry:

    Wieviel kann ein Mensch ertragen ?!? :evil:

    Wünsche Euch noch einen schönen, restlichen Samstagabend..

    Liebe Grüsse

    Manu

  • Liebe manu,

    Ich würde mal sagen, du wirst nicht täglich mehr geprüft, sondern spürst jetzt einfach immer mehr dein Leben. Das, was du dir vorher vermeintlich weggespült hast.
    das ist relativ normal am Anfang.
    Jetzt fängt die Trockenheits- Arbeit an, indem du dir zum einen Alternativen zur Entspannung oder seelentrösten suchst ( putzen ist erstmal eine gute Ablenkung, aber auf Dauer weniger geeignet, dich nach einem harten Tag zu belohnen!!) und zum anderen anfängst, dein Leben aktiv zu leben. Statt wegspülen zb auf der Arbeit in Bewegung gerätst, wie du dich nun zb an den Betriebsarzt wenden willst.

    Du machst das alles sehr gut!

    LG girasole

  • Hallo Duffy,
    herzlich Willkommen hier im Forum. Für mich war es ein wichtiger Schritt zum Trockenwerden sich hier anzumelden, ich wünsche Dir, dass auch Du hier Hilfe findest.

    Die erste Woche ist geschafft, Duffy! Da kannst Du wirklich stolz drauf sein! :D

    Entgiftung ist kein Zuckerschlecken. Auch bei mir waren die ersten zwei Wochen schwierig weil mein Suchtteufel mich immer davon überzeugen wollte wieder zu trinken. Auch heute flüstert er manchmal noch, aber selten und wenn dann nur leise und ganz kurz.

    Ich habe gerade mal in meinem Excel-Tabellen-Trinktagebuch gelesen, das ich damals (damals, *lach* ist gerade mal 4 Monate her) geführt hatte. Hier ein Auszug aus meinem Tag 7 ohne Alk:

    "Jubel, die 1. Woche ist geschafft!
    Heute habe ich fast einen vollen Arbeitstag geleistet (habe eigentlich nur einen Halbtagsjob), voll stressig. Eine langes Wochenende steht vor der Tür und prompt meldet sich der Einflüsterer und meint ich hätte mir doch eine Belohnung verdient. So ein Blödmann, ich habe mir einen entspannten Abend mit klaren Kopf verdient! Ich habe ihn weggeschickt.
    Ich möchte mir angewöhnen ein großes Glas Wasser zu trinken, wenn der Trinkdruck aufkommt, das soll helfen. Außerdem muss ich mir verdeutlichen, dass so ein Trinkdruck nach einigen Minuten, max einer halben Stunde vorbei geht. Das ergab meine Alkforum-Recherche."

    Auch die Beschreibung Deiner Arbeitssituation erinnerte mich an meine eigene.
    Ich kann und will nicht beurteilen, ob Deine Probleme an den Kollegen oder an Deiner Alkoholsucht liegen.
    Ich kann nur versuchen Dir Mut zu machen: Meine Freude an der Arbeit und das daraus resultierende Selbstbewusstsein kam nach einigen Wochen meiner Abstinenz zurück und hält bis heute an.
    Katharsis hat das nach meiner Erfahrung sehr gut beschrieben.
    Rückblickend bin ich mir sicher, dass meine Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation, dem Chef und den Kollegen, in meiner Alkoholsucht begründet lag. Ohne Restalkohol, schlechtem Gewissen und Beschaffungsdruck kann ich viel befreiter arbeiten, fühle mich stark und sicher.


    Zitat von Duffy69


    Wieviel kann ein Mensch ertragen ?!?


    Ne Menge, Duffy!
    Ne ganze Menge mehr, wenn man die Probleme mit klarem nüchternen Kopf angeht. ;)

    Denk jetzt erst einmal in kleinen Schritten, Dein zweiter Sonntag ohne Alkohol steht vor Dir! :D

    Hast Du eigentlich noch Alkohol im Haus? Wo hast Du sonst noch Kontakt zu Alkohol?

    Gute Nacht und einen trockenen Sonntag wünscht Dir
    step

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    Zitat von girasole

    Ich würde mal sagen, du wirst nicht täglich mehr geprüft, sondern spürst jetzt einfach immer mehr dein Leben. Das, was du dir vorher vermeintlich weggespült hast.

    Danke Girasole. Von der Seite habe ich es bis jetzt noch nicht betrachtet. Aber es ist sehr einleuchtend - und zutreffend.
    Zum Schluss (hatte ich ja anfangs erwähnt) war ich sehr dünnhäutig. Und die Dünnhäutigkeit legt man ja ab dem Zeitpunkt der Trockenheit nicht ab. Also muss ich daran verstärkt arbeiten.

    Zitat von step-by-step

    Ich möchte mir angewöhnen ein großes Glas Wasser zu trinken, wenn der Trinkdruck aufkommt, das soll helfen. Außerdem muss ich mir verdeutlichen, dass so ein Trinkdruck nach einigen Minuten, max einer halben Stunde vorbei geht. Das ergab meine Alkforum-Recherche."

    Das werde ich mir zu Herzen nehmen und mir ein Notfall-Wasser zur Seite stellen. Ich trinke sonst sowieso zu wenig.. :roll:

    Dass meine Konzentration stärker wurde, seit ich nicht mehr trinke, habe ich schon bemerkt. Das ist auch ein gutes und bestärkendes Gefühl.
    Der Ursprung der Geschichte auf Arbeit fand letztes Jahr im privaten und persönlichen Bereich statt. Ich hatte zu einer Kollegin auch privaten Kontakt, den ich durch einige Umstände abgebrochen habe..


    Zitat

    Hast Du eigentlich noch Alkohol im Haus? Wo hast Du sonst noch Kontakt zu Alkohol?

    Mein Freund hat noch Bier zu Hause. Mich stört das nicht und ist ok, weil ich das nicht durch den Hals bekommen würde. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich da jeder Zeit ran können. Aber ich will es nicht.. und er trinkt nicht in Massen und schon gar nicht vor meinen Augen.
    Ansonsten habe ich so keinen Kontakt wo Alkohol fließt, bzw. würde es vermeiden.

    Gestern war ich noch einkaufen. Eine Kundin nach mir legte 2 Flaschen Wein, 1 x Rum und 1 x so einen Obstlikör aufs Band. Mich hat das kalt gelassen.

    Das größte Geschenk zu meiner Trockenheit hat mir mein Sohn gemacht. Unbewusst.. weil er darüber nicht Bescheid weiß, dass ich eine trockene Alkoholikerin bin. Dafür ist er noch zu klein.
    Er malte mir letzten Sonntag ein Bild. Auf das er drunter geschrieben hat: "ich will, dass meine Mama niemals stirbt.."

    Ich wünsche Euch einen schönen, kuscheligen und trockenen Sonntag.

    Liebe Grüsse

    Manu[/quote]

  • Hallo Manu

    solange Alkohol im Hause hast ist es immer eine Gefahr. Gerade am Anfang ist es wichtig ein alkoholfreies Umfeld aufzubauen . Die "Ausrede" es macht mir nichts aus ,ist meist nur eine Selbstlüge oder einen fatale Selbsteinschätzung, da man am Anfang auch noch gar nicht beurteilen kann , das es nichts ausmacht . Wenn du Suchtdruck bekommst steht es griffbereit .

    Hat dein Freund ein Alkoholproblem das er sein Bier zu Hause trinken muss? Oder wohnt ihr gar nicht zusammen und ich habe es falsch interpretiert ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat von Hartmut

    Hat dein Freund ein Alkoholproblem das er sein Bier zu Hause trinken muss? Oder wohnt ihr gar nicht zusammen und ich habe es falsch interpretiert ?Gruß Hartmut

    Doch wir wohnen zusammen. Und ich möchte behaupten, dass er kein Alkoholproblem hat. Wenn ich ihn darum bitten würde dies zu unterlassen, dann würde er es auch tun. Ich selbst habe ihm gesagt, dass es mich nicht stört, wenn er mal ein Bier trinkt. Und er tut es auch nicht vor mir. Wenn wir zusammen sind gibts nur antialkoholische Getränke.
    Er hat für mich wegen meinem Alkoholproblem so viel ertragen und unterstützt mich jetzt auf meinem weiteren Weg.
    Nach meinem letzten "Einbruch" (vor über 1 Woche) hat er mir den restlichen Whisky weggenommen. Wenn es darum ginge wär es ein Leichtes da ran zu kommen. Der nächste Discounter ist 2 Strassen entfernt.

    Aber ich verstehe was du meinst. Danke dafür.

    Liebe Grüsse

    Manu

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