Meine langeeee Geschichte mit dem Alkoholiker

  • Liebe pb,

    hachja ... wenn man den letzten Eintrag meines Fädchens im offenen liest, liest es sich wirklich gut.

    Ich habe mich getrennt als es so richtig eskalierte und plötzlich eine andere Frau im Spiel war. Das war einfach nur irre schmerzhaft und für mich der absolute Crash.

    Wir standen aber leider die ganze Zeit im Kontakt weil unser Kind noch sehr klein ist, und dann war auch noch Weihnachtszeit etc.
    Wir haben uns dann wieder angenähert, was anfangs auch wirklich schön für alle Beteiligten war, und oft was zu Dritt mit Kind gemacht und so. Er trank weiter, aber ich habe davon nichts mitbekommen (also ich wusste es, aber es hat mich nicht direkt betroffen, da er nur trank wenn ich nicht dabei war und er hatte auch nie eine Fahne oder so) und da ich und unser Kind davon nicht betroffen waren konnte ich es weitestgehend ausblenden. Immer ein bisschen weniger allerdings. Auch deshalb weil er stetig immer mehr und wieder häufiger trank.

    Ich mein, er hat nie wirklich sehr viel getrunken. Hatte so alle paar Wochen mal einen richtigen Absturz mit Filmriss, Frequenz stieg, dann wieder wochenlange Abstinenz (?) oder vielleicht auch nur sehr, sehr selten mal ein Bier. Dann wieder häufger mal eines, dann Absturz, Reue, weniger trinken etc. Immer der gleiche Kreislauf. Allerdings wurden die trinkfreien Phasen auch länger. Alles wirklich ein ewiges Auf und Ab. Dann wieder Verzweiflung über seine eigene Sucht, dann wieder infrage Stellen des Problems .... immer wieder immer wieder.

    Jetzt ist in den letzten Tagen klar geworden, dass er nicht wie angekündigt diese Therapie machen wird und wieder ziemlich regelmäßig konsumiert. Die meisten Leute würden mich wahrscheinlich auslachen weil 1,2 Bier am Abend ja "normal" sind. Ich weiß aber, dass er süchtig trinkt mit ganz viel Selbstkontrolle aber lange ein niedriges Level halten kann. Abgestürzt is er (verhältnismäßig) schon lange nicht mehr.

    Und ich? Ja, ich bin abgestürzt. Wieder rein in die Nähe. Aber jetzt ist es mir wieder zuviel geworden. Ich mag mich nicht mehr hinhalten lassen. Und ich mag diesen ganzen Mist nicht mehr haben. Hab auch keinerlei Vertrauen mehr habe ich gemerkt.

    Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo meine liebe Aiko, also seid ihr im Moment nicht komplett getrennt? Weil du schreibst, wieder rein in die Nähe? .. Ich stelle es mir auch sehr schwer vor mit Kleinkind so einen kompletten Strich zu ziehen, da du ihn ja immer wieder sehen musst und er jedesmal wieder eine Chance hat dich zu bekehren bzw es versuchen wird. Aber so wie du schreibst wirkst du sehr selbstsicher. Zu dem Trinkverhalten deines XY... genauso ist es bei ihm auch.Dieses Auf und Ab. Mein XY weiß aber ganz genau das er ein gewaltiges Problem damit hat. Was andere Leute von außen sagen ist mir mittlerweile fast egal, denn die wenigsten Leute haben sich mit der Krankheit Alkoholismus auseinander gesetzt und wissen meistens garnichts darüber.

    Eben grade bin ich nachhause gekommen. Er hat mich nachhause gebracht. Er wirkte sehr ehrlich in allem was er sagte. Haben halt über alles geredet und er hat mir erzählt das er bis letzte Woche jeden einzelnen Tag getrunken hat. Bis er an einem Morgen aufwachte und er nicht mehr wusste wie er nachhause gekommen ist, er hatte ein paar Kratzer und alles tat ihm weh als wäre er verprügelt worden. Er schaute sich in den Spiegel und redete mit sich selbst. Er sagt das er seitdem(vor 1 Woche) nach der 24 std Regel lebt und nicht mehr trinken will. Er wirkte sehr ehrlich und als die Tränen dann bei uns beiden rollten habe ich auch seine Hand gehalten und ihm gesagt das ich mir nur das aller beste für ihn wünsche. Aber ich habe auch gesagt das es so nicht funtioniert und das wir getrennt bleiben müssen weil mir Wörter nicht mehr reichen. Und er es auf keinen Fall für mich tuhen soll...
    Wir haben wirklich viel geredet und es hat mir auch gut getan ihn zu sehen und ihm zu sagen wie ich mich fühle.
    Ich weiß das die Erkenntniss bei ihm da ist, er sagte mir auch das sobald er einen Tropfen Alkohol im Körper hat, er die Kontrolle verliert.
    Wie dem auch sei, letzendlich hoffe ich das es nicht nur Wörter sind sondern er es auch in die Tat umsetzen kann. Für Ihn- und sein Leben.
    Ich werde mich weiterhin um mich kümmern und versuchen das es mir so gut wie möglich geht.
    Danke fürs lesen:)

  • Hallo pb,

    Nur ganz kurz:
    das hoert sich gut an! Wenn xy seine sucht in den griff kriegen will schafft er das auch ohne dich oder sagar evtl nur ohne dich. Tu dir etwas gutes nach dem sicher anstrengenden und aufwuehlendem treffrn gester. Geh in dietherme, goenn die eine massage usw.

    Gruss
    Rhein

  • Liebe pb,

    ich finde auch, dass das erstmal ganz gut klingt – also von Deiner Seite aus. Bleib wachsam! Mein XY war zwischendrin auch plötzlich ehrlich, hat mir einige Sachen über sein Trinkverhalten erzählt, die ich nicht wusste. Dazu Abstinenz und Bemühungen um eine Sucht-Therapie. Er war in Beratungsgespröchen etc. Da kam bei mir auch der Eindruck auf, er kriegt doch noch die Kurve. Es ist richtig, dass Du auf Abstand bleibst. Behalte das so bei. Er muss da allein durch.
    Das sage ich aus meinen Erfahrungen raus und auch weil ich weiß wie schwer das ist. Ich habs nicht durchgehalten obwohl mein XY mich auch echt schlecht behandelt hat.

    Wir hatten schon wieder etwas Beziehungsähnliches ohne das wir dies so definiert hätten und offiziell war da auch nichts.
    Wir waren zwei Monate so richtig getrennt und dann waren wir wieder im Kontakt.
    Ich habe ihn die ganze Zeit während der Trennung sehr vermisst und es gibt auch einfach vieles was uns verbunden hat – neben dem Kind. Er ist der einzige Mensch, bei dem ich so sein kann, wie ich bin. Das ist natürlich nicht gut und ich öffne mich auch immer mehr nach außen. Das ist ein Prozess der schon seit vielen Jahren bei mir läuft.

    Ich wünsch Dir viel Kraft, pb!

    Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hi Rhein! Danke für deine liebe Antwort! War heute erst mal beim Friseur und danach shoppen…:) Also alles was das Frauenherz begehrt . Ja es hört sich wirklich gut an und ich hoffe es so sehr für ihn das er es in den Griff bekommt:/ Er ist so ein lieber, herzensguter Mensch und es bricht einem einfach das Herz wie er sich selbst so etwas antuhen kann.

    Liebe Aiko, du hast so Recht. Ich bleibe auf jeden Fall trotzdem wachsam. Ich wünsche dir auch nur alles Gute dieser Welt für dich und deinen Zwerg. ich denke aber du bist auf einem sehr guten Weg. Kommst du denn mittlerweile gut klar alleine mit dem/der Kleinen?

    Xy möchte natürlich seit gestern wieder mehr meine Nähe, obwohl ich ihm gesagt habe das wir jetzt nicht wieder zusammen kommen werden. Ich habe gemerkt wie wohl er sich gestern gefühlt hat und natürlich versucht er irgendwie schon das nächste Treffen hinzubiegen.
    Ich kümmere mich weiter schön um mich aber gleichzeitig habe ich dieses Bedürfniss ihm helfen zu wollen. Ich bin mir auch bewusst dass sich das in den letzten Jahren mit der Co-Abhängigkeit eingenistet hat.
    auf einer Seite weiß ich dass ich nicht helfen kann und auf der anderen Seite weiß ich aber wie viel Kraft ich ihm gestern gegeben hab ... trotzdem habe ich Angst zu viel Nähe wieder aufzubauen ich möchte nämlich auf gar keinen Fall eine feste Beziehung mit ihm, er soll es ja nicht wieder für mich tun sondern für sich!! ich habe ihm aber gestern gesagt das wenn er bereit dazu ist sein Problem anzugehen, dass ich ihn dabei unterstütze und er immer mit mir reden kann. Seitdem schreibt er mir halt auch viel über die Krankheit, wollte vorhin das ich ihm ein Buch bestelle etc. , er versucht mich halt wieder in sein Leben einzubauen. Und ich kann bei sowas einfach nicht anders als zu antworten. Ich habe aber große Angst das ich das falsche tuhe und er mich nur mit all dem füttert damit ich wieder zu ihm komme. Bzw ich weiß das er nicht so leben will, aber die Frage ist will er für sich so ein Leben nicht oder will er nicht so leben wegen mir.
    Was sagt ihr? Kann ich trotzdem beziehungsunabhängig für ihn da sein und ihn unterstützen? Oder ist es nicht gut? Ich denke ich selbst kann wirklich damit klarkommen, ich denke ich kann schon eine gute Grenze ziehen zwischen Beziehung und einfach wichtiger Mensch in seinem Leben sein. Ich habe nur Angst dass es kontraproduktiv ist. Aber ihm jetzt zu sagen er soll mir nicht schreiben oder sich bei mir melden,fühlt sich irgendwie auch nicht richtig an:/

  • Hallo Portugalbaby,

    ich bin trockene Alkoholikerin und trockene Co-Abhängige.

    Mir kommen deine Strategien vor wie die von Menschen, die kontrolliertes Trinken versuchen.

    Ich kenne das alles selbst, kontrolliertes Trinken ( hat nicht geklappt ) ebenso wie das Kontrollieren meiner Gefühle, durch immer wieder neue Änderungen in der Beziehung zu meinem XY.

    Was am Ende den Ausschlag gegeben hat war, dass es mir wirklich gelangt hat.

    Ich war satt, hatte genug, Unterkante Oberlippe.

    Den Alkohol wollte ich auf keinen Fall mehr in mich reinschütten, den Mensch mochte ich zwar noch, ich war aber nicht mehr bereit seine Handlungen in Kauf zu nehmen, die mich so traurig und wütend machten.

    Ich begann mir etwas wert zu sein.

    Und als ich das endlich auch wirklich so meinte, was ich so oft mit mir selbst ( Alkohol ) oder mit ihm ausdiskutiert hatte, da änderte sich plötzlich alles.

    Und ich wurde trocken.

    Das Wichtigste für dich passiert in dir, was er so alles labert, glaubt er vielleicht selbst nicht mal ;).

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo portugalbaby,

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich denke ich selbst kann wirklich damit klarkommen, ich denke ich kann schon eine gute Grenze ziehen zwischen Beziehung und einfach wichtiger Mensch in seinem Leben sein.

    Wenn es denn wirklich so ist, das Du Dich so gut abgrenzen kannst, dann nur zu.
    Wenn Du meinst, Du kommst damit klar, warum nicht?
    Du bist doch eh schon auf dem Weg zurück zu ihm 8)
    Die Frage ist nur, wie lange wird es Dir mit dem allen gut gehen?
    Meine Prognose:
    Wenn Dein XY sich keine professionelle Hilfe von aussen sucht, wird das nichts mit einer Trockenheit.
    Die Zahl der Menschen, die sowas schaffen, ist verschwindend gering, warum also sollte ausgerechnet Dein XY dazu gehören?
    Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ihr wieder an der gleichen Stelle steht.
    Nur hast Du dann noch mehr Lebenszeit investiert, die Dir niemand mehr zurück geben kann.
    In der Zeit hättest Du Dich um Dich selbst kümmern können, Dir gutes tun können, Unternehmungen mit Freunden machen können etc. pp.
    Und die Wunden heilen lassen !
    Und könntest dann irgendwann auch ganz bestimmt einen Mann kennenlernen, der nicht abhängig säuft.
    Wenn es eben soweit ist.

    Ich lese hier immer wieder von dieser ach so "großen Verbundenheit", "Seelenverwandtschaft", die man nur zu diesem einen Menschen emofinden kann und pipapo.
    Ich kann dazu nur sages, das stimmt so nicht.
    Ich habe diese Art Verbundenheit und sogar Seelenverwandtschaft schon zu mehreren Menschen empfunden.
    Einige davon waren Beziehungspartner, andere waren Freunde.
    Ich will damit also nicht sagen, es gäbe sowas nicht.
    Ich will damit aber sagen, das es nicht nur mit diesem einen Menschen möglich ist.

    Du möchtest ein wichtiger Mensch in seinem Leben sein?
    Warum eigentlich?
    Weil das so schmeichelhaft ist, wenn man für jemanden sooo wichtig ist?
    Weil man daraus prima ein tolles Selbstwertgefühl ziehen kann?
    Weil man sich sonst komplett wertlos fühlt, wenn da niemand mehr ist, den man betüddeln kann?
    Weil man den anderen keinesfalls wirklich loslassen will, sondern weiter kontrollieren will?
    Schau mal nach, ob was davon zutreffen könnte?

    Wenn irgendwas davon zutrifft, dann benutzt man seinen Partner nämlich nur, um sich selbst besser fühlen zu können.
    Das hat dann mit Liebe aber nu ma echt nix mehr zu tun, das ist dann purer Egoismus.
    So funktionieren aber oftmals Beziehungen zwischen CO`s und nassen Alkoholikern (es können aber auch anderweitig Erkrankte sein).
    Sie beruhen auf puren Egoismus, der CO benutzt den Alkie ebenso für sich wie der Alkie den CO.

    Es ist Deine Entscheidung, portugalbabay, was Du tust.
    Du kannst auch noch eine Runde drehen, musst es evtl. sogar noch.
    Davon kann Dich auch hier niemand abhalten.
    Du kannst hier Rat bekommen und Unterstützung, aber handeln kann hier niemand für Dich.
    Das liegt allein in Deiner Hand.
    Und falls Du nun wirklich rückfällig wirst (denn nix anderes ist das ja :wink: ) dann ist das Forum immer noch für Dich offen.
    Ich halte nix davon, jemanden noch bequatschen zu wollen, der eh schon so gut wie rückfällig ist.
    Ich hoffe nur, das derjenige wiederkommt, wenn er wieder Hilfe annehmen möchte.

    LG Sunshine

  • Hallo pb,

    Zitat

    Liebe Aiko, du hast so Recht. Ich bleibe auf jeden Fall trotzdem wachsam.

    Als ich das gerade las, wurde mir etwas anders. Ich weiß, es war mein eigener Rat. Aber wenn ich das jetzt nochmal so nachlese, denke ich: „Wie anstrengend!!“ Immer wachsam bleiben? Nee, das ist doch kein Leben. Das ist doch kein schöner Umgang mit einem anderen Menschen. Das klingt nach Anspannung. Das klingt nach Kontrolle und Selbstkontrolle. Nicht so wünschenswert. Ich wünsche Dir (und mir) vielmehr loslassen zu können und zu entspannen.

    Zitat

    Ich wünsche dir auch nur alles Gute dieser Welt für dich und deinen Zwerg. ich denke aber du bist auf einem sehr guten Weg. Kommst du denn mittlerweile gut klar alleine mit dem/der Kleinen?

    Danke Dir, pb. Das alleine Wohnen ist wunderbar. Ich habe teils sogar mehr Freiräume, weil die Kleine ja auch bei ihrem Papa übernachtet, mindestens zwei Nächte die Woche. In den letzten Wochen hat er sie aber Morgens auch oft abgeholt und in den KiGa gebracht um mich zu entlasten. Dann schaffe ich es auch eingermaßen pünktlich zur Arbeit ohne schon bei Ankunft Herzrasen vor Stress zu haben. Finanziell ist es auch nicht so richtig einfacher geworden, aber XY war auch immer ein Wackelkandidat was das pünktliche Überweisen der Miete betraf. Nun trage ich wenigstens nur die Verantwortung für mich und die Kleine. Und das ist vom Gefühl her auf jeden Fall die bessere Variante.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Sunshine, hallo Slowly und hallo Aiko:)
    Ihr seid so lieb, ich bedanke mich herzlich für eure gutgemeinten Ratschläge.
    Wachsam, liebe Aiko, damit meine ich aber nicht das kontrollieren ob we trinkt oder nicht... obwohl ich gut weiß das sich die Kontrolle mit der Zeit doch wieder einpendelt.
    Bzw. ich möchte nicht wieder drüber nachdenken und seine aktuelle Stimmungslage einzuschätzen und ähnliches. So richtig kontrolliert habe ich aber schon einige Zeit nicht mehr, ich glaube das ich eben kopfmässig schon angefangen habe mich auf diese Situation vorzubereit


    Zitat von Slowly


    Das Wichtigste für dich passiert in dir, was er so alles labert, glaubt er vielleicht selbst nicht mal ;).


    Da hast du schon Recht, das Problem ist ich GLAUBE ihm das er es diesmal schaffen WILL, das Problem ist viel mehr dass ich nicht weiß ob er es schaffen WIRD. Und ich habe einfach Angst davor, das wenn ich es wieder versuche, ich dann entäuscht werde....

    Dieses Thema ist so komplex... auf der einen Seite heißt es Rückfalle seien eher die Regel als die Ausnahme und das jeder trockene Alkholiker ein paar Rückschläge vorher einkassiert hat. Dann aber auch das es mit jedem Rückfall schwerer wird...
    Therapeuten raten auch nicht unbedingt zur Trennung und das das fallen lssen fatal sein könnte und dann woanders hört man das Alkoholiker meistens alles verlieren müssen bevor sich was ändert.

    Ja ich weiß, es dreht sich schon wieder alles um Ihn, so wie ich schreibe. Aber es beschäftigt mich halt. Weil ich ihn liebe und weil ich daran glaube das er etwas ändern möchte. Dieser letzte Rückfall war einfach so gewaltig das er lange Zeit (mehrere Wochen) getrunken hat, aber ist es nicht schon viel wert das er seit Anfang an einsichtig ist und weiß das er ein Problem hat? Er sagt selber er darf keinen Tropfen Alkohol trinken, denn sobald er das tut, er es nich kontrollieren kann.
    Er besucht regelmäßig seine Gruppen und ist auch in der ambulanten Therapie. Ich weiß die meisten von euch schütteln jetzt wahrscheinlich entsetzt den Kopf, ich wusste selber nicht was ich sagen sollte, aber er hat sich gestern ein Tattoo stechen lassen mit dem Leitspruch /Gebet der AA. Daneben das Datum seines ersten Abstinenz Tag(vor 11 Tagen) Ziemlich voreilig und vielleicht nicht richtig aber ich weiß das er es nicht mehr will, so einen Schritt würde er niemals machen wenn er es nicht wirklich wollen würde. Alles was er vorher gesagt hat, hat nichts mit dem zu tun wie er jetzt redet... Naja da bin ich wieder beim Thema er
    will es aber wird er es auch schaffen...

    Ich mache wirklich viel für mich und im Moment bin ich auch nicht bereit mit ihm eine Beziehung zu führen aber ich merke das ich die Hoffnung nicht aufgegeben.. Er ist ein sehr ehrgeiziger Mensch, in allen anderen Lebenslagen. Arbeitet wie ein Verrückter... aber dieses sch*** Problem das er hat, kann man nicht gut reden:(

    Ich werde mal sehen was die Zeit bringt, bleibe vorerst beziehungsmässig auf Abstand. Als Freundin bin ich weiterhin da wenn er mich braucht. Ich würde ihm auch gerne sagen er soll eine LZ Therapie machen, tue es aber nicht weil er es ja nicht für mich machen soll...
    Schönen Abend ihr lieben und sorry wen es etwas durcheinander geschrieben hab. LG:)

  • Zitat von Sunshine_33


    Wenn irgendwas davon zutrifft, dann benutzt man seinen Partner nämlich nur, um sich selbst besser fühlen zu können.
    Das hat dann mit Liebe aber nu ma echt nix mehr zu tun, das ist dann purer Egoismus.

    Liebe Sunshine, wir sind mit 20 das erste Mal zusamen gekommen und ich habe in der Zeit wo wir mal zwischenzeitlich getrennt waren, auch andere kennengelernt aber die Art von XY immer vermisst. Er ist meine große Liebe, er hat bei der Geburt meiner Nichte (meinerseits) geweint und ist durch und durch Familien Mensch, warmherzig,Kinderlieb usw.
    Ich teile deine Meinung das man nicht nir einen gefühlten Seelenverwandten hat, aber trotzdem weiß ich das ich ihn durchaus liebe!
    Trotzdem muss ich dir Recht geben ... das Gefühl gebraucht zu werden, da bin ich wohl wirklich irgendwie abhängig geworden von :/
    Ich muss wohl wirklich loslasen und es dem Schicksal überlassen..

  • Hallo Ihr Lieben, es wird Zeit mich nochmal bei euch zu melden. Ich bin grade auf Langstrecke unterwegs und habe eine tolle Zeit hier. Ich weiß nicht ob ich mich selber belüge wenn ich gesagt habe ich bin mir ziemlich sicher das ich nicht mehr zurück gehe. Ich weiß es nicht. Es ist wie als wenn ein Stimmchen in meinem Kopf mir ständig sagt... ihr liebt euch doch, er macht jetzt alles richtig, bestrafe ihn nicht dafür, sei nett zu ihm.
    Dennoch möchte ich nicht wieder mit dieser Angst leben das jedes mal wenn ich weg bin, etwas passieren könnte.
    Er trinkt seit fast 3 Wochen nix mehr. Schreibt mir lange Romane. Dass er mich versteht, weil er jedes Mal das Gleiche gesagt hat und das er mir gerne beweisen will das es diesmal anders ist. Er möchte sich nicht mehr selbst belügen. Er sagt das die AA ihn wahnsinnig helfen sich selbst zu verstehen. Das er selber immer Gründe gesucht hat um deprimiert zu sein und zu trinken. Er redet viel von Gott und das kein Tag vergeht an dem er Ihm nicht dankt für die letzten 24 Std. Er sagt er fühlt sich gut und ist zufrieden aber es fehlt ein Teil und das dieser Teil ich bin. Er möchte noch eine allerletzte Chance um mit mir glücklich zu sein und mir all das zu geben was ich immer verdient hab. Hm ja dieses und mehr sind seine Worte.
    Ich weiß das er auch am handeln ist und ich merke das es diesmal wirklich anders ist als vorher. Ich habe dennoch Angst. Wenn ich am Wochenende wieder da bin treffen wir uns nochmal.
    In seinen Nachrichten an mich nennt er mich ständig noch sein Schatz, ich wiederum antworte lieb aber ohne irgendwelche Kosenamen. Ich nöchte ihm nicht zu sehr Hoffnung machen das nach unserem Treffen plötzlich alles gut wird. Ich glaube an seinen Willen, wie gesagt, aber ich weiß das es unglaublich schwer ist dauerhaft trocken zu bleiben.
    Auch habe ich nicht allzu großes Vertrauen das alleine die einmal in der Woche stattfindende Therapie und die AA Treffen das schaffen auf Dauer. Wenn er eine LZT macht, sehe ich, ohne es zu vesprechen, eine kleine Chance. Nicht nur für ihn sondern auch für uns. Kann ich ihm das so sagen oder wäre das doof?? Ich kann ihm im Moment nicht bedingungslos die Hand reichen, dafür habe ich einfach viel zu große Angst.
    Ich lese soviel hier im Forum und es hilft mir sehr weiter, vorallem beschäftige ich mich im Moment mit der Frage in wie weit ich Co Abhängig geworden bin. Anfangs redete ich wirklich viel schön aber seitdem wir uns mit seinem Problem auseinander setzen, er den ersten Entzug usw macht, habe ich nix mehr geheim gehalten. Die meisten Menschen wissen mittlerweile davon. Anfangs fand er es garnicht gut aber mittlerweile ist es ihm egal geworden was andere denken und er redet sogar darüber mit Freunden.
    Ich mache viel für mich, ja. Jetzt im Anschluß habe ich 2 Wochen Urlaub und bin am überlegen für 4/5 Tage über den See zu schwimmen einfach ganz alleine um mal den Kopf frei zu bekommen. Ich habe richtig LUST darauf. Auch will ich in der Zeit meine Wohnung etwas renovieren und ein paar neue Möbel kaufen. Freue mich schon dehr darauf. Und trotzdem häbgt mein Herz irgendwie an ihm. Es ist kein unerträglicher Schmerz weil ich ja weiß das es ihm im Moment ganz gut geht, aber er ist ständig in meinen Gedanken bei mir.
    Manchmal wünschte ich mir einfach ich könnte die Zeit anhalten und das ich keine Entscheidung treffen müsste... Ich höre mich wohl ziemlich verwirrt an, was? Ich frage mich auch manchmal ob ich überhaupt Co-Abhängig war und wie es wäre wenn wir uns wegen was anderem getrennt hätten... Ist man denn immer Co Abhängig wenn man mit einem Alkie zusammen ist/war? Ist dieser Gedanke normal? Ach ich weiss auch nicht so recht was ich sagen soll, ich würd mich freuen von euch zu lesen. Ihr seid mir eine große Hilfe auch wenn ich es nicht immer 100% unsetzen zu scheine.
    Ganz liebe karibische Grüße (HÖHÖ) :)

  • Hallo PB,

    Du hörst Dich entspannt an und als seist Du gut "bei Dir selbst". Du erkennst, dass Du Lebensqualität hast. Jetzt ohne xy. Du kannst vergleichen, vorher, jetzt und Vermutungen anstellen was wäre wenn und Du scheinst Dir bei Deinen Vermutungen zu trauen. Könnte es sein, dass Bauch und Kopf gut zueinandergefunden haben?

    Zur Frage, wie co abhängig ist ein Partner eines Alkoholabhängigen oder auch: ab wann ist man co abhängig?

    Meine Meinung: das muß jeder für sich selber entscheiden. und ohne, dass Du irgendwie co abhängig wärst wärst Du wohl nicht hier im Forum unterwegs.

    Ich hatte mich getrennt, als mir endlich klar wurde, dass xy ein Alkoholproblem hat. Etliche Co abhängige bleiben ja scheinbar üver eine solche erkenntnis hinaus mit xy zusammen. Dennoch bei mir war die Beziehung mti xy nicht in Ordnung, da ich aus meiner Sicht viel zu lange brauchte, um sein Alkoholproblem zu erkennen und wahrzuhaben, seine Manipulationen zu erkennen und alkoholbedingten Personlichkeitsveränderungen und Unzuverlässigkeiten endlich verbdindlich zuordnen zu können und aufzuhören, die Schuld für dies und das bei mir zu suchen usw. usf.

    Ich finde das ausreichend, um mich co abhängig zu bezeichnen, wenn auch in der Ausformung graduell weniger stark als bei anderen, ebend auch daran messbar (so finde ich), da ich mich trennte, als ich den Zusammenhang zum Alkohol für mich --endlich-- glasklar erkannte.

    Wie siehst Du das bei Dir? was bedeutet für Dich co abhängig zu sein?

    Ich freue mich, dass Dir Deine Arbeit viel Spaß macht, das ist klasse! G'eht mir auch so, und dafür bin ich dankbar.

    Gruß
    Rhein

  • Hi Rhein, vielen Dank fürs antworten. Nunja ich habe ja auch schon über mich gesagt das ich es vermisse dieses Gefühl gebraucht zu werden und ja es stimmt ich habe es oft genossen das ich seine "Lieblingstherapeutin" war... Ich hatte das Gefühl das ich Einfluß auf Ihn habe und darauf war ich stolz. Trotzdem hat mich das dauerhaft zu viel Kraft gekostet, grade weil ich in meinem Job ja auch oft unterwegs bin... Ich denke im Großen und ganzen seitdem ich hier im Forum über Co Abhängigkeit gelesen habe, dass ich schnell was ändern konnte an meinem Verhalten und merke auch das es so viel besser ist. Für mich an erster Stelle aber Auch für ihn auf die Dauer...
    In letzter Zeit vermisse ich es aber nicht das Gefühl gebraucht zu werden, ich vermisse eher unseren gemeinsamen Alltag... abgesehn vom Alkohol natürlich.
    Ich weiß es geht ihm grad gut, schreiben viel hin und her und ich leb halt trotzdem mein Leben weiter. Ich bin glücklich das er auf dem richtigen Weg ist und ich denke das ich ihm da auch viel Kraft gebe, trotzdem hoffe ich das er es für sich tut!!! Es scheint mir aber ziemlich so. Er schreibt wie glücklich und dankbar er ist und das lässt mich richtig entspannt sein. Vllt habe ich deswegen auch ein wenig Angst vor unserem Treffen. Ich möchte ihm ja nicht weh tun, verstehst du? Ich bin zwar distanziert aber nicht komplett verschlossen ihm gegenüber... Ich hoffe einfach nur das er mich verstehen wird wenn ich Ihm sage das ich nur mit LZT eine evtl Chance sehe...
    Und danke ja ich glaube wenn man eine Arbeit hat fie einem Spass bringt ist das sooo viel wert!!! GLG

  • Achso und nochmal was zum Thema Schuld... wieso war es bei dir so das du die Schuld an dir gesucht hast? Magst du das erklären? Ich höre das immer wieder.
    Kannst stolz auf dich sein das du es so gut erkannt hast und den Absprung geschafft hast.
    Ich hoffe nur ich mache alles richtig, ich will auf keinen Fall wieder zurück in die Spirale.
    Ah und nochmal zur Schuld... Er hat mir nämlich letztens gesagt er solle mir von seiner Therapeutin liebe Grüsse ausrichten und mir sagen ich hätte keine Schuld.
    Ja klar hat xy immer wieder mal im alkoholisierten Zustand mir für irgendwas und alles die Schuld gegeben jedoch weiss ich das ich überhaupt keine Schuld habe, hab mich auch-glaube ich- nie so richtig schuldig gefühlt. Im Gegenteil. Durch mich hat er viel anders gemacht. Er hatte super viele Schulden die er früher gemacht hat, habe ihn geholfen grösstenteils da raus zu kommen und gezeigt was Verantwortung bzw Zuverlässig sein bedeutet. Seine Eltern haben in der Hinsicht viel falsch gemacht. Ich will nicht sagen das sie Schuld sind, denn das sind sie auch nicht, nur hat er halt vieles nicht erfahren was für ein ganz normales Leben dazu gehört. Die Familie kann zB keinen Tag am Meer verbringen ohne einen Kasten Bier mitzunehmen. Männer wie auch Frauen in seiner Familie trinken alle. Auch auf Kindergeburtstagen ist es das normalste der Welt sich voll laufen zu lassen. Jeden Monat stirbt jmd im Bekanntenkreis,an den Folgen von Alkohol. Dann auf der Trauerfeier wird weiter gesoffen. Ich find das total schlimm und mir tuhen die Kinder Leid die in solchen Verhältnissen aufwachsen:( Irgendwie gehört es ähnlich wie bei den Polen mit zur Kultur:(
    Wie dem auch sei, er will raus da, nicht so werden wie sein Vater, sagt er...
    Also und die Idee das mit der LZT einfach zu sagen, wäre das ok oder total falsch?

  • Hallo Ihr Lieben, da bin ich wieder und ich muss euch sagen das mein Plan nicht so aufgegangen ist wir ich eigentlich vor hatte:/ Hab das mit der LZT zwar erwähnt aber er ist felsenfest davon überzeugt das er es so schaffen möchte mit der ambulanten Therapie und den AA's
    Wir haben viel geredet, er hat viel geweint... letzendlich habe ich ihm noch eine Chance gegeben. Vielleicht ist es wirklich so das ich noch eine Runde brauche bevor ich es durchziehen kann, bzw., klar hoffe ich das er es diesmal schafft... Er hat auch klar zu mir gesagt das er mir keine Versprechungen machen möchte und das einzigste was er weiß ist das es diesmal anders ist und er es wirklich möchte... Ich habe ihn von meinen Ängsten und Sorgen erzählt und er sagt auch das ich bei mir bleiben muss. Das es seine Krankheit ist und ich mich da nicht verrückt machen darf und das diese Angst keiner nehmen kann, das sie mein Leben beherscht wenn ich es zulasse. Er sagt ich muss mir schon im Klaren sein ob ich bereit bin es nochmal zu versuchen oder nicht... Aber er wollte halt eine Antwort damit er sein Leben weiter planen kann. Ich konnte ihm nicht sagen das ich nicht mehr will, ich habe wohl doch noch Hoffnung um es einfach gehn zu lassen, bzw Angst davor was kommt wenn ich ihn loslasse....
    Er hat mir auch erzählt das er mit seiner Therpeutin die Abmachung hat, dass wenn er noch einen Rückfall hat, er in die LZ Therapie gehen wird. Er weiß das SEIN Leben auf dem Spiel steht und das es hier um ihn geht.
    Mir geht es ganz gut, wobei ich natürlich darüber nachdenke ob es richtig war die Trennung rückgängig zu machen. Es hat bis jetzt viel bewirkt denke ich und ich wollte doch konsequent bleiben. Mir ging es auch schon viel besser und trotzdem bin ich schwach geworden... Naja ich hoffe ich bereue es nicht aber trotzdem denke ich das selbst wenn jetzt was passiert wird es mir beim nächsten Mal nicht mehr so schwer fallen wird.
    Er ist sehr liebevoll und ich bin auch nicht kalt zu ihm aber manchmal erwische ich mich dabei wie ich mich in meiner Gelassenheit ertappe und dann flüstert mir ein Stimmchen zu ich darf nicht zuviel Liebe geben... kennt ihr das? Man,manchmal fühle ich mich wie in einem Gefühlskarussel und das beschreiben meiner Gefühle fällt mir auch total schwer weil sich in meinem Kopf die Gedanken sekundeweise ändern... :/

  • Hi Ihr Lieben möchte mir nochmal kurz von der Seele schreiben, ich hoffe ich nerve nicht aber es tut mir einfach gut..
    Ich habe grade mit eine Freundin telefoniert und sie hat gefragt wie es dazu gekommen ist das wir wieder zusammen sind.. und ob ich glücklich wäre mit Ihm? Ich konnte ihr irgendwie nicht antworten auf die Frage. Es ist als hätte jemand das Kabel aus der Steckdose gezogen und ich grade einfach so existiere. Mir geht es nicht schlecht, aber happy bin ich auch nicht.. Ich frage mich halt ob es richtig war den Schritt zurück zu gehen ... ich denke mir ok "abwarten" ... aber gleichzeitig kommt mir der Gedanke das ich nicht mein Leben lang nur abwarten möchte. Ich denke mir auch das wenn er rückfällig werden soll dann bitte möglichst schnell... Ich fühle mich schlecht das ich so denke, denn eigentlich hoffe ich das es ihm gut gehen wird und er das packt...
    Er macht gleich wieder große Pläne redet bei finanziellen Anschaffungen von "wir". Ich jedoch möchte nicht wieder das Risiko eingehen irgendwelche Verantwortungen mit ihm zusammen zu übernehmen weil ich Angst habe am Ende wieder alleine dazustehen. Ich habe überhaupt keine Ahnung wie ich meine Stimmung derzeit beschreiben soll ... alles irgendwie egal und ja mal abwarten und so ... und das nervt mich, ich möchte etwas fühlen...
    Zu ihm bin ich normal, lasse mir nix anmerken von meinen Zweifeln... aber auch das gibt mir zu denken. Eigentlich wäre ein wenig Distanz angebracht aber ich bin so wie immer zu ihm. Ich weiß auch nicht, habe keine Lust meine Stimmung von ihm so beeinflussen zu lassen... ich möchte normal leben und nicht ständig das Thema Alkoholiker in meinem Kopf haben...
    Könnt ihr meine Gedanken nachvollziehen oder höre ich mich sehr verwirrt an???? :/ Danke fürs lesen ihr Lieben

  • Hallo portugalbaby,

    ich kenne Deine Gefühle und Gedanken sehr, sehr gut. Auch ich habe in den letzten 2 Jahren 2 "Rückfälle" erlebt und habe es nochmal und nochmal versucht. Immer mit der Hoffnung, bei größtmöglicher Unterstützung packt er es. Ich kann Dir sagen, Deine Zweifel sind berechtigt. Für ihn ist jetzt wieder alles in Ordnung und er hat wieder seine Sicherheit. Aber wo bleibst DU? Bist DU auf der Welt um in ständiger Angst und Sorge um ihn zu leben? Betrachte Deine Texte kritisch. Wie oft kommt darin das Wort "er" vor und wie oft "ich"?
    Deine Gedanken sind nicht bei DIR. Wie oft am TAg schweifen Deine Gedanken an ihn ab und Du vernachlässigst dadurch Dein Tagwerk? Du machst Dir Gedanken, wie es weitergeht, denkst an Zukunft, an seine Aussagen zum Thema "wir". Baby, ER denkt nur an sich, dass es ihm gutgeht und Du ihm die Stange hälst. Aber wer denkt dabei wirklich an DICH? Keiner, weil DU auch an IHN denkst. Verstehst Du, was ich meine?

  • hi Co2013, ja genauso ist das^^^ Für Ihn geht jetzt alles ganz normal weiter und ich sitze hier mit meinen Zweifeln. Aber ich will mich auch nicht beschweren, ich bin ja diejenige die es so entschieden hat.
    Er sagt er will ein anderer Mann werden, er schämt sich wie er war, das er so wenig geholfen hat zuhause usw usw... Es fällt mir aber total schwer jetzt irgendwas anzunehmen. Ich möchte das alles auf meine Art machen, ich brauche seine Hilfe nicht... kennst du das?

  • Sicher kenn ich das und auch die Blicke, wie von einem geprügelten Hund, erst heute früh hab ich es wieder gesehen. Aber irgnoriert. Du darfst dieses ganze Gesülze, von wegen, ich hab mein Problem erkannt, ich werde mich bessern, es tut mir soo leid, Du kannst mir vertrauen, es kommt nicht wieder vor, nicht glauben.
    Das einzigste, was du mit jeder Beteuerung erhälst, ist Stück für Stück der absolute Vertrauensverlust. Und: vertane Lebneszeit, und zwar Deine.
    Gerade bei Phasentrinkern, die ohne große Entzugserscheinungen ihre Trinkepisoden beenden, ihrem Umfeld vortäuschen, keine Alkoholiker zu sein, 2-3 Wochen nichts trinken, Leberwerte wieder auf Babyniveau fahren und dann wieder einen Anlass regelrecht suchen, um das Trinken bis zum Gedächtnisverlust zu rechtfertigen. Nach drei Tagen Stress und endlos Diskussion geht er wieder zu Tagesordnung über und hat Dich wieder um den Finger gewickelt. Und du sitzt von mal zu mal verzweifelter da und kannst es nicht glauben, dass es wieder, wieder, wieder, wieder und wieder passiert ist.

  • Huhu!
    Es ist soweit... ich bin an dem Punkt angelangt den Schritt zurück irgendwie richtig zu bereuen. Ich bin traurig und durcheinander. Irgendwie möchte ich nur alleine sein...
    Auslöser dafür ist nicht er gewesen. Er ist weiterhin trocken und total bemüht.
    Viel mehr macht es mich traurig das ich sehe wie sehr Menschen die mich lieben um mich sorgen. Wir waren gestern mit der ganzen Familie verabredet. Mein XY kam erst später dazu und so hatte ich ein wenig Zeit meine Mutter darauf vorzubereiten. Ihre Reaktion war weniger was ich mich erhofft hatte aber wenn ich es mir genau überlege würde ich genauso reagieren. Sie sagte Dinge die ich nicht hören wollte und gegen die ich immer gekontert habe aber im Grunde verstehe ich sie. Sie sorgt sich um mich. Sie sagt ich verschwende die schönste Zeit meines Lebens und das sie ihn natürlich akzeptiert aber das ich nicht von ihr und meinem Vater erwarten kann das sie begeistert sind und das er nicht erwarten kann das meine Eltern ihn genau so gerne haben wie früher, da er schon so viel kaputt gemacht hat. Ich habe gegen alles angekämpft sagte zwischen durch Dinge wie ich könne sie zwar verstehen, aber das ich einfach Verständniss auch von ihnen erwarte das es nicht leicht ist etc etc. und das umso mehr sie versuchen auf mich einzureden umso mehr schmeiße ich mich auf seine Seite und schütze ihn. Dann sagte meine Mutter eine Sache die mich ziemlich nachdenklich gemacht hat und zwar ich solle sie nicht mit solchen Aussagen erpressen. Ja, eigentlich hat sie Recht. Es ist genauso wie wenn man einem Alkie sagt er soll nicht trinken, mit dem ganzen Gerede erreicht man nur das Gegenteil. Und genau das habe ich mir vllt eingestanden. Erpresse ich sie wirklich damit ich ungestört meine Co-Abhängigkeit nachgehen kann??? Eigentlich habe ich nicht gedacht das ich Co-Abhängig bin aber das hat mich wirklich zum nachdenken gebracht.

    Irgendwann kam dann auch mein Vater, er wusste nichts davon das wir wieder zusammen sind und er hat auch nie mit mir darüber geredet, da er von Grund auf nie über Gefühle/Sorgen gerne spricht. Eigentlich macht er immer den Eindruck als wäre ihm alles egal, aber gestern als er XY sah habe ich einen extrem traurigen Blick an Ihm gesehen, den er den ganzen Tag hatte.
    Das alles war gestern Abend und ich kann seinen Blick bis jetzt nicht vergessen... es macht mich so traurig ubd wütend auf mich selber. Ich möchte nicht das meine Eltern irgendwann von uns gehen mit der Ungewissheit ob ich jemals ein normales Leben haben werde. Auf der anderen Seite frage ich mich auch ob ich nicht erstmal an mich denken sollte und nicht so viel darüber was andere denken... aber es sind meine Eltern und sie lieben mich nun mal. Ich kann mich total in Ihre Lage versetzen und ich möchte Ihnen am liebsten diese Sorgen nehmen aber kann nicht...
    schrecklich dieses Gefühl, habe sogar schon drüber nachgedacht alles wieder rückgängig zu machen und ihm zu sagen das Distanz erstmal das Beste wäre aber irgendwie kann ich nicht, grade jetzt wo es ihm so gut geht. Ich habe einfach Angst davor das wenn ich es tuhe in der nächsten Sekunde wieder bereue...
    Ich würde mich freuen ein paar Rtschläge von euch zu lesen, die ich im Grunde ja nicht immer befolge, aber die mir trotzdem immer sehr viel Kraft geben, alleine weil viele von Euch wissen wie es da drin zu stecken.... danke ihr Lieben

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