• Hallo Francine15,

    lesen und austauschen kannst du dich im offenen Bereich immer. Nur wird der Account nach Inaktivität (1 Monat) deaktiviert . Lesen bleibt dir aber erhalten .

    Der erweiterte Bereich ist anonym und da kannst du je nach Beantragung austauschen .Es kann auch nicht von dem ganzen Internet eingesehen werden .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen Francine,

    es waren Andere vor mir, die gesagt haben: Wie können wir immer das Gleiche tun und dabei doch ein anderes Ergebnis erwarten?! Klingt für mich nur logisch und deshalb habe ich die Notwendigkeit gesehen, meinen Ablauf im Alltag zu ändern.
    Das funktioniert auch mit Kindern und Partner.
    Mir hat es geholfen, mir erst einmal bewusst zu machen, in welchen Situationen und zu welchem Zeitpunkt ich trinken musste. An dem Punkt bist Du ja bereits.
    Um die Programme in meinem Kopf zu durchbrechen, habe ich mir genau für die Zeiten etwas vorgenommen. Hilfreich ist hier auch Verbindlichkeit, wenn wir uns nämlich z.B. dann mit Anderen verabreden oder zum Sport gehen, denn dann sinkt die Gefahr, dass wir uns allein aufs Sofa plumpsen lassen und denken: „Och nee… lieber doch nicht.“
    Kommt man wegen kleiner Kinder nicht ohne Weiteres aus dem Haus, kann man sich mit den Ablegern z.B. „verabreden“, etwas zu basteln oder zu spielen, etc.

    Ich bin zwar nicht auf der Intensivstation gelandet, aber viel hätte wohl nicht gefehlt. Ich musste mich ununterbrochen beschäftigen und so habe ich mir etwas gesucht, woran ich ständig herumbasteln konnte. Heute kann ich sagen, es war quasi eine Suchtverlagerung, aber alles war besser, als mir den Alkohol in den Kopf zu schütten und später normalisierte sich mein Verhalten. Nichts ist so tödlich als zu darauf zu warten, dass Jemand vorbei kommt und das eigene Leben repariert oder zu hoffen, dass sich das Problem von selbst erledigt, wenn man sich das nur wünscht. Nur die Entscheidung dazu müssen wir für uns selbst treffen und uns dann in Bewegung setzen.
    Angst vor einem Leben ohne Alkohol hatte ich auch, dieses „nie wieder“ türmte sich vor mir auf. So habe ich mich von Tag zu Tag gehangelt, eine Zeitspanne, die ich gut überblicken und für mich „organisieren“ und strukturieren konnte.

    Immer wieder schreiben hier Betroffene, dass sie zunächst sehr lange hier im Forum gelesen haben, bevor sie sich trauten, von sich zu erzählen. Da sind wir alle unterschiedlich und jeder darf sein eigenes Tempo finden. Wie die Anderen hier kann ich aber sagen: Es lohnt sich, die Mühen auf sich zu nehmen, um wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können!

    Dir alles Gute.
    Katha

  • Zitat von Hartmut

    Was Rattenschwanz über die Grundbausteine sagt ist nicht ganz richtig .

    Das ist deine Meinung ...

    Zitat von Hartmut

    ... Zudem sein Weg auch nicht nachahmenswert ist .

    Immerhin funktioniert er nun schon 3 Jahre, der Weg.

  • Liebes Forum, die obige Frage sollte nicht so ohne Begrüßung "rausgehen", verzeiht.
    Ich habe momentan das Gefühl, vor einem riesigen Berg zu stehen, ohne anständiges Schuhwerk, Seil, geschweige denn Seilbahn.
    für mein persönliches Puzzle fehlen mir irgendwie noch 50% der Teilchen...
    LG, Francine15

  • Hallo Francine15,

    Schön das du dich beteiligst.

    Zitat

    Woran erkenne ich denn mein nasses Denken?

    nun ist es sehr schwer am Anfang des Weges es selbst zu erkennen . Jahrelange Verhaltensmuster die zum Saufen dienen sind eingebrannt und das Handeln erscheint normal. So ein suchtorientiertes Denken (nasses Denken) ignoriert ´Gefahrensituationen .

    Mir hat es geholfen eine Art Tagebuch zu führen damit andere Langzeittrockenen es erkennen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Francine,

    in Notfällen kann man Höflichkeiten ruhig mal hinten anstellen. ;) Ich verstehe das. :)


    Nasses Denken heißt für mich in erster Linie, Auswege suchen, Ausreden finden, warum ich getrunken habe, warum ich eventuell doch in Zukunft kontrolliert trinken kann.

    Von 2003 bis 2011 habe ich schon einmal abstinent gelebt. Aus heutiger Sicht kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich NICHT TROCKEN war. Auch wenn ich es damals glaubte.

    Ich hatte nasse Gedanken. Mein Ziel war es irgendwann mal wieder kontrolliert Trinken zu können. Dazu hatte ich mir eine 10jährige Abstinenz auferlegt (Wie man sieht, hat die nur 9 Jahre gehalten), mit dem Hintergedanken "Wenn Du 10 Jahre keinen Alkohol brauchst, dann bist Du ja auch nicht abhängig und kannst danach kontrolliert trinken." Nach einigen Jahre sagte mir die innere Stimme "Du hast Dir was eingebildet, Du bist gar nicht abhängig. Hast mal wieder übertrieben, ist ja typisch für Dich!"
    In den 9 Jahren habe ich mich kein bisschen mit der Krankheit auseinandergesetzt, nichts dazu gelesen, geschweige denn eine Gruppe besucht. Kopp in den Sand und warten bis es vorbei geht.

    2011 war ich soweit, dass ich das 10-Jahres-Ziel beiseite wischte und zu Weihnachten das erste Glas Sekt trank.

    Kürzeste Zeit später war ich wieder voll drin, heimlich trinken, maßlos trinken, täglich trinken etc. Zur Fastenzeit 2012 hatte ich bereits das Vorhaben "7 Wochen ohne ... Alkohol" soweit war es also wieder.
    Die Zeit bis Ostern habe ich durchgehalten, danach mehr getrunken als vorher. Ich hatte mir ja bewiesen, dass ich ohne Alk leben kann, ergo bin ich nicht abhängig. Und so weiter und so fort.

    Anfang letzten Jahres wuchs der Wille ein alkholunabhängies Leben zu führen. Ich las Unmengen Literatur zum Thema "Kontrolliertes Trinken", ignorierte alle Aussagen, dass dies nicht möglich ist für einen Alkoholiker.

    Parallel führte ich eine Trinktagebuch, gnadenlos und ehrlich notierte ich jeden Schluck, jedes Gefühl und alle Gedanken.
    Dadurch, dass ich Schwarz auf Weiß lesen konnte wieviel, wie oft ich trank und vor allen Dingen wie häufig ich es nicht schaffte kontrolliert zu trinken reifte dann die Erkenntnis doch irgendwie alkoholabhängig zu sein.

    Ich fand dieses Forum, las und las und schaffte dann im Juni 2014 den Absprung.
    Heute weiß ich, dass ich Alkoholiker bin und es immer bleiben werde. Dass ist "trocken" kann ich nur hoffen, ich hinterfrage mich aber diesbezüglich häufig.

    Du, liebe Francine, bist so weit, dass Du "Ein echtes Leben" suchst. Ich finde, das ist ein guter Anfang. Wer suchet, der findet!

    Suche weiter, er lohnt sich. Das echte Leben ist richtig schön!

    Ach ja, alle die hier schreiben, wollen Dir helfen, jeder auf seine Art. :D

    Liebe Grüße
    step

  • Liebe step, liebe tina, ich danke Euch für die Nachfrage und Bericht!
    Es geht mir nicht sooo gut, ich bin nicht da, wo ich sein möchte. Es geht mal gut, dann wieder nicht.
    Ich schaff daswohl nicht allein.
    Aber ich wünsch es mir so sehr.
    Zumindest hab ich es noch nicht verdient, hier zu sein.

  • Hallo Francine

    Zitat

    Zumindest hab ich es noch nicht verdient, hier zu sein.

    es handelt sich um eine Krankheit und nicht um eine Willensschwäche . Trinkst du im Moment wieder ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Francine,
    danke, dass Du Dich gemeldet hast.

    Auch wenn Du gerade wieder trinkst, bist Du doch einen Schritt weitergekommen. Du schreibst, dass Du es wohl nicht alleine schaffst und diese Erkenntnis ist an sich einfach schon Gold wert ! Nur mit ihr bist Du überhaupt bereit, Hilfe zu holen und anzunehmen. Nur mit ihr kannst Du erstmalig einen anderen Weg ausprobieren.

    Du wünscht Dir so sehr "es" zu schaffen ? Dann stehst Du nun also an einer Kreuzung. Wohin willst Du ? Welcher Weg passt für Dich gerade ? Der mit oder der ohne Alkohol ? Es ist Deine Entscheidung. Nur Deine !

    Solltest Du Dich für den Weg ohne Alkohol entscheiden, sollte der sich für Dich jetzt richtig anfühlen, dann dreh Deinen Körper doch zunächst erstmal nur in diese Richtung und prüfe dabei Dein Proviant:

    Was brauchst Du für diesen Weg ? Welcher Arzt könnte Dir beispielsweise helfen. Wirklich helfen meine ich, nicht nur Sprüche klopfen. Wer ist sonst noch da, der Dir Unterstützung geben kann ? Wie sieht es mit Suchtberatung, Familie und Freunde aus usw. usw. Welche Vorkehrungen kannst Du treffen, damit Du die kommenden 24 Stunden auf dem Weg bleiben kannst ? Erstmal nur die, die nächsten kommen später.

    Francine, Du bist hier genau richtig ! Ich würde mich freuen, weiter von Dir zu lesen.

    Grüße
    Tina

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