Hallo Latifa,
und Herzlich Willlkommen hier im Forum.
Schön, das Du hergefunden hast.
Was mir gleich auffällt, ist, wie viel Du über "ihn" schreibst und wie wenig über Dich selbst.
Um ihn kann es hier aber nicht gehen, sondern nur um Dich.
Er ist für sich selbst verantwortlich, auch für seine Sucht und auch für Wege daraus.
Er kennt sie ja auch bereits, gelle?
Kalte Entzüge gehören allerdings auf keinen Fall dazu.
Du hast ja selbst miterleben "dürfen", wie schlimm sowas ausgehen kann.
ZitatIch hadere sehr viel mit mir, ob ich mir einen Gefallen tue und in dieser Beziehung bleibe, aber ich liebe diesen Menschen. Weiß aber auch mittlerweile nicht mehr, ob es auch gut für ihn ist, oder ob getrennte Wege, die bessere Wahl wären.
Ich denke, das sich kein Mensch einen Gefallen tut, in einer Beziehung mit einem nassen Alkoholiker zu sein und zu bleiben.
Denn da ist großes Leid vorprogrammiert.
Und am Ende kann man selbst krank davon werden, CO-Abhängige haben beispielsweise sehr oft psychosomatischer Erkranungen.
ZitatIn seiner Kindheit ist viel passiert, es gab keine Vaterfigur, Gewalt, Drogen,Alkohol, schlechter Umgang, wechselnde Wohnorte und Schulen. Und nichts davon hat er verarbeitet.
Viele Menschen hatten es nie leicht im Leben, saufen aber nicht.
Das alles ist doch keine Entschuldigung zum Saufen, sorry.
Das sind nur geeignete Vorwände, um weiter zu saufen.
Saufen ist auch keine schicksalhafte Erkrankung für mich, sondern eine Krankheit, die man stoppen kann.
ZitatHinzu kommen (meiner Meinung nach) Panikattacken. Volle Busse kann er nicht besteigen, Einkaufscentren kann man nur manchmal betreten, Flohmärkte auch nur hin und wieder.
Jeden Tag beim Einkaufen bekommt er Schweißausbrüche und weiche Knie. Er meint, dass dies unter Alkohol eben nicht so sei. Und er sich (stand gestern) besser von mir trennt, damit er diesen Schüben entgegenwirken und trinken kann ohne mir täglich damit vor den Kopf zu stoßen.
Hatte ich auch alles, und zwar ganz genau so !
Kam alles von der Sauferei. Ich traute mir ohne Alk am Ende gar nix mehr zu.
Auch die Panikanfälle kenne ich gut, die Angst vor engen Räumen, vor vielen Menschen, ich konnte am Ende kaum noch ohne Alk im Blut überhaupt einkaufen gehen.
Da war ich bereits schwerst abhängig und das waren die Symptome bei mir.
Und sie verschwanden alle, als ich trocken werden konnte.
Aber darum soll es hier nicht gehen, liebe Latifa.
Sondern wie es DIR damit geht?
Wie stellst Du Dir denn Dein weiteres Leben an der Seite eines Säufers vor?
ZitatWir haben uns darauf geeinigt, dass ich zusammen mit ihm Termine bei Ärzten ausmache, die genau diese körperlichen Symptome erkennen und in den Griff bekommen. Da er dazu neigt, aus Reflex, gegenüber Fremden zu Lügen bzw Märchen zu erzählen, würde ich gern wissen, ob es eine Art Hypnose-Therapie gibt.
Sage mal, was hast DU denn damit zu tun ??
Ich kann Dir nur ganz dringend davon abraten, Dich so vor seinen Karren spannen zu lassen.
Dein XY braucht professionelle Hilfe und vor allem muss der Alk aus dem Körper.
Seine Symptome sind völlig typisch für einen schwer abhängigen Menschen.
Der Weg da raus ist nur die Trockenheit oder zumindest die wichtigste Grundlage.
Es nützt nix, an irgendwelchen Symptomen rumzubasteln anstatt an den Kern der Dinge ranzugehen.
ZitatSollte ich mich erstmal an eine Institution für Co-Abhängige wenden?
Da wäre eine gute Sache, mache das bitte.
Hier schreiben ja auch CO-Abhängige und werden Dir sicher auch noch antworten.
Aber eines kann ich Dir nur raten, lasse Dich da nicht so reinziehen.
Das gibt nix Gutes und hilft auch nicht.
Er braucht Hilfe, die Du nicht leisten kannst, das ist einfach so.
Und auch das funzt nur, wenn er auch wirklich Hilfe annehmen will.
Alles andere ist verlorene Zeit, sinnloses Gequassel, Hinhaltetaktiv, Augen-verschliessen-wollen-vor-dem, was ist.
Ich würde mich freuen, mehr von DIR zu lesen...
Beispielsweise, wie es Dir mit der ganzen Sache geht?
LG Sunshine
(Alkoholikerin)