Schlachtfeld der Gedanken

  • Hallo Schneefalter,


    Heute Abend bin ich leider knapp dran, deshalb erstmal nur ein herzliches Willkommen hier von mir!

    Und als Frage, was wünscht du dir denn für dich und dein Kind für die Zukunft? Wie stellst du sie dir vor?

    Liebe Grüße

  • Hallo Schneefalter,

    herzlich Willkommen hier. Schreib weiter ganz auf deine Art und Weise, dann sortieren sich die Gedanken und es zeichnet sich ein gangbarer Weg ab.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Schneefalter,

    herzlich Willkommen bei uns.

    Ich kann mich Linde nur anschließen, denn am Anfang gehen viele Gedanken durcheinander.
    Ich habe nur einne Verständnisfrage, hast du mitgetrunken oder ist da bei mir etwas falsches angekommen?


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Schneefalter,

    auch von mir ein herzliches Willkommen !

    Zitat

    Ja, mein Mundwerk ist groß! Manchmal viel zu groß ............... OOOOOOHHHH man. … Daran arbeite ich. Es fällt mir schwer, wenn mich die Wut packt sich zusammen zu reisen.

    Wie gut ich das kenne !

    Daran arbeite ich auch, mit mittlerem bis ganz gutem Erfolg ;) .

    Vor kurzem habe ich einen Gedicht gelesen, das ich sinngemäß hier versuche zu schreiben.

    Wenn du wirkich empört bist über etwas,
    dann lasse es erst mal ruhen.
    Bäume dich nicht auf und berühre es nicht.
    Die Zeit ist da dein bester Freund.
    Am ersten Tag wirst du dich selbst dabei nicht leiden können,
    am zweiten ist das Schweigen schon einfacher
    und am dritten hast du es überwunden.
    Alles ist wichtig, nur für Stunden.
    Ärger vergiftet und zehrt an den guten Dingen im Leben.
    Die Zeit jedoch ist Balsam und bringt Frieden.


    Damit ist aber (glaube ich) nicht gemeint, still in deiner Situation zu verharren. ;)

    Eher, dich nicht noch zusätzlich mit Wut und Aggressionen zu schwächen.

    Viel Erfolg beim Einordnen deiner Empfindungen und dem Schlüsse und Lösungen daraus ziehen.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Schneefalter,

    das sind ja viele Fragen, die du hast. Meiner Meinung auh ganz zentrale. Nur ist meine Situation insoweit eine andere, als dass ich "nur" für mich alleine entscheiden muss(te), wie es weitergehen soll. Von der Regelung eines gemeinsamen Haushalts, gar mit Kind(ern) kann ich aus eigener Erfahrnung nicht berichten. Was mir dazu einfällt: Regeln klingen erstmal gut, aber helfen sie denn euch auch? Würden sie eingehalten? Und Abgrenzung ist bestimmt schwierig, wenn man keine Tür hinter sich zu machen kann. Vielleicht könnte es helfen, wenn du versuchst, so wenig wie möglich anzusprechen und auch darüber nachzudenken, dich abzulenken? Und fürs nicht Einknicken würde ich mir versuchen, immer wieder zu wiederholen, was meine Ziele sind und dass ich da nur hinkomme, wenn ich jetzt konsequent so und so handele ...

    Liebe Grüße

  • Hallo du!

    Oh je, das klingt wirklich gar nicht gut!! :cry: So wie du es beschreibst, fühlt es sich fast an, als hätte man es selbst erlebt. Man hat das Gefühl in einem Gefängnis zu sein, aus dem es kein Entkommen gibt. Fast wie Platzangst. Du steckst in dieser Situation fest und das macht dich krank, hm? Ich glaube das kennen viele hier.

    Du willst ihn nicht verlassen? Habe etwas davon in deinem ersten Beitrag gelesen... Ist das noch so? Auch wegen dem Kind? Du hast Angst es alleine nicht zu schaffen?
    Mein Sohn war 3 Jahre alt, als ich mich von seinem Vater trennte... es ging. Es wäre gelogen, wenn ich behaupte, dass es einfach war, aber es hat funktioniert. Es hat mich stärker gemacht.

    Für mich gibt es in den letzten Tagen ein sehr wichtiges Wort: Selbstbestimmung... Das kam mir einfach so in den Kopf und seitdem denke ich sehr viel darüber nach... Es ist ein sehr starkes Wort und beinhaltet unheimlich viel. Du bist zur Zeit fremdbestimmt und wenn du diese Regeln aufstellst, dann ist das so als würdest du deine Gefängniszelle mit Tapeten bekleben!!

    LG Syrinx

  • Hallo!

    Hilflosigkeit entsteht dann, wenn man über eine Situation keine Kontrolle mehr hat. Über seine Situation hast du keine Kontrolle, aber die Kontrolle über dich kannst du wieder erlangen, das ist der Lichtblick in diesem Chaos! :)

    Und wie geht es dir alleine zu Hause? Haben sich deine Gedanken ein bisschen beruhigt? Konntest du mehr Klarheit gewinnen?

    Diese unheimliche Wut, die in dir steckt finde ich sehr ungewöhnlich. Bist du generell ein impulsiver Mensch? Was denkst du woher genau kommt diese Wut?

    Zitat

    Ich ziehe mich zurück und behandle ihn ungerecht …

    Ja und er behandelt dich ungerecht. Ihr seid beide in der Zwickmühle. Er weiß, dass dich das Trinken verrückt macht und unheimlich wütend und er hätte am liebsten seinen Frieden, damit er in Ruhe trinken kann. Du schreibst es ja, er fühlt sich nicht wohl, er hat Verzichtsgedanken. Ihr werft euch beide eure Vorwürfe vor die Füße, du ihm mit Worten, er dir mit Schweigen. Ihr befindet euch derzeit in einer ziemlichen Sackgasse und ich bin mir gerade nicht sicher, ob ihr da (wenn ihr es denn wirklich wollt) alleine heraus kommt. Vielleicht braucht ihr professionelle Hilfe? Wenn dir die Beziehung so viel bedeutet, solltest du darüber nachdenken.

    Zitat

    Ich habe ihn gebeten das er sich Gedanken macht, was er von einer Partnerschaft, Ehe erwartet. Was sind seine Wünsche, denn darüber gesprochen haben wir eigentlich nie. Alles wurde mit Stille belegt oder weggetrunken. Es wird schon irgendwie ohne Gerede klappen, tut es aber nicht! Ich möchte, das er es aufschreibt. 'Ist ein Schreibmuffel'

    Es liegt nicht mehr in meiner Hand. Entweder er tut es oder er tut es nicht.
    Was es bringen wird, ich weiß es nicht. Vielleicht will ich einfach nur wissen, ob er sich überhaupt mühe macht nachzudenken.
    Ob das überhaupt wichtig ist?

    Generell finde ich es gut, dass du ihm diese "Aufgabe" gegeben hast. Bei einem "normalen" Menschen kann es durchaus Sinn ergeben, weil sich derjenige ja mit der Beziehung gedanklich beschäftigen muss. Gerade weil ihr nicht mehr kommuniziert, besonders wichtig.

    Es liegt nicht mehr in deiner Hand... Das ist lustig, genau das gleiche habe ich auch sehr oft gedacht. Das Problem ist nur, dass ein Alkoholiker ab einem gewissen Stadium gar nicht mehr agieren kann. Er hat gar keinen Antrieb etwas zu tun. Warum sollte er das auch, weil ihr wohnt ja noch zusammen, du bist noch da.
    Ich kann ihn durch deine Erzählungen schwer einschätzen, auch wieviel er trinkt... Ich weiß nicht, ob er schon so apathisch ist.

    Mir hat bei meinen Problemen Sunshine sehr geholfen und ich muss gerade an sie denken. Sie hat eine erfrischend offene Art... Ich könnte mir gut vorstellen, was sie zu deinen Zeilen schreiben würde. Das könnte sich ungefähr so anhören:
    Meinst du wirklich er setzt sich in seinem Hotelzimmer hin und nimmt sich die Zeit an dich oder die Beziehung zu denken? Oder er schreibt da irgendwas? Ganz bestimmt ist sein erster Gang zu Tankstelle, dort deckt er sich ein und genießt die Zeit alleine, in der er sich endlich so richtig ohne schlechtes Gewissen zukippen kann.
    Ihre Wortwahl wäre vielleicht noch etwas härter gewesen. :lol: Ja... ich weiß nicht... vielleicht tut er das gerade. Aber das findest du ja vielleicht raus.

    Zitat

    Wieso tue ich es denn beim Alk und stelle so harte Forderungen?
    Oder sind sie gar nicht hart?

    Ich weiß nicht warum du dir diese Frage stellst! Du kannst es nicht ertragen, wenn er vor dir - in der Wohnung - trinkt. Punkt. Zudem ist da noch euer Kind... Sorry, aber in diesem Fall wäre es für mich eine absolute Selbstverständlichkeit, dass die Wohnung alkoholfreie Zone ist und auch bleibt.

    Wenn dir Schreiben hilft, dann tue das unbedingt. Mir hat es sehr geholfen!! Eben auch um gewisse Dinge nicht zu vergessen oder 10 Tage später zu verharmlosen. Schreibe auf was für Träume du hast, was du noch erleben möchtest, was deine Ziele sind. Versuche einfach von dem Auflösen wieder zum Zusammenfügen zu kommen. Wer bist du? Und irgendwann, wenn du wieder stark genug bist, kannst du dir ein Ziel heraussuchen, dass du dann Schritt für Schritt verfolgst und erreichst.

    Ich müsste meinem Ex eigentlich danken. Ich habe durch diese Situation endlich wieder zu mir selbst gefunden, bin sehr daran gewachsen. Ich habe eine Stärke in mir entdeckt, die zwar schon immer da war, aber von mir selbst nie wahrgenommen wurde. Jetzt, da ich sie sehe, kann ich sie nutzen um alles zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Und durch die Selbstbestimmtheit spüre ich, wie ich mich von anderen Menschen (auch gerade Männern) abgrenze. In Situationen, in denen ich mich früher verrückt gemacht hätte (antwortet er jetzt nicht mehr, weil ich was falsches geschrieben habe usw.), denke ich heute ganz entspannt: Ich bin Ich und entweder mag man mich so wie ich bin oder man lässt es. Ich brauche in meinem Leben keine Menschen, die mich nur mögen weil ich so bin, wie sie es wollen.
    Habe vor paar Tagen auch was Lustiges darüber gelesen, worüber man eigentlich nie nachdenkt. Überleg mal... Wenn es Menschen gibt, die dich nur mögen, wenn du (blödes Beispiel :lol: ) Fußball magst... dann gibt es doch aber auch genauso viele Menschen, die dich dann mögen, wenn du Fußball hasst. Mit welchen Menschen möchtest du lieber Kontakt haben?? Natürlich mit denen, die die gleichen Interessen haben wie du selbst.
    Also... stecke nicht immer zurück, um gemocht zu werden... Es gibt genug Menschen, denen du so gefällst, wie du wirklich bist!

    LG Syrinx

  • Na klar lese ich hier bei dir mit! :) Ist nicht so schlimm, Syrinx ist auch ein sehr seltsamer Name, kommt übrigens aus den griechischen Sagen. Syrinx ist eine Waldnymphe, die vor Pan flieht, es aber nicht schafft und sich (um sich zu verstecken) in ein Schilfrohr verwandelt. Pan merkt das leider und baut sich aus ihr eine Flöte (die Panflöte...) und seither spielt er auf ihr.... Ich fand den Namen sehr passend. :wink:

    Zitat

    Wie soll ich weiter vorgehen?
    Diakonie und mich betraten lassen???
    Ich weiß nicht wo ich anfangen soll …

    Ja, warum nicht! Versuche es und vielleicht hast du Glück und hast wirklich kompetente Menschen dort. Sie können dir vielleicht auch weiterhelfen um Selbsthilfegruppen zu finden usw. Ich würde das an deiner Stelle unbedingt probieren. Sie kennen sich aus, hören dir zu...

    Er merkt gar nicht was er alles anrichtet, er ist nur auf sich selbst fokusiert. Was er dir antut ist schlimm, aber noch schlimmer ist, dass dein Sohn völlig hilflos der Situation ausgeliefert ist, seinen Papa liebt und nun erleben musst, dass diese Liebe mit Füßen getreten wird.

    Für mich war es irgendwie tröstlich, als ich feststellte, dass es nicht der Mensch ist, der mir wehtun will, sondern das es wirklich ganz allein der Alkohol/ die Sucht ist. Die Sucht macht alles kaputt, sie ändert das Weltbild deines Mannes, sie verzerrt die Wahrnehmung, sein Urteilsvermögen und und und. Die Sucht ist stärker als jede Vernunft. Du musst nun für dich entscheiden, wie es weitergehen kann und soll. Du ganz alleine musst diese Entscheidung treffen. Du kannst dir Rat einholen, aber entscheiden musst du. Dein Mann kann nichts entscheiden, will es sicherlich auch nicht. Und es geht um dich und deinen Sohn. Was wünscht du dir für ihn und für dich (losgelöst von deinem Mann)? Entdecke deine Wünsche neu und dann verfolge sie... und ich bin mir sicher, dass du dein Glück wieder finden wirst.

    R.M. Rilke sagte immer, wenn es schwer ist, ist es gut, denn dann können wir daraus etwas lernen.
    Versuche dieser schrecklichen Situation etwas Gutes abzugewinnen. Ich drücke dir die Daumen!!

    LG Syrinx

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