Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Zeit für ein Fazit 2017

    Dieses Jahr konnte zwar nicht mit dem sehr erfreulichen Jahr 2016 mithalten. Es brachte hier und da ein paar Widrigkeiten, die sich jedoch bewältigen ließen, obgleich sie mir doch phasenweise auf die Nerven gingen. Aber gemessen an dem, was ich hier im Forum so lese und auch anderswo mitbekomme, geht es mir richtig gut. Und dafür bin ich dankbar. Dankbar vor allem, dass ich weiterhin unfallfrei abstinent sein darf.

    Ich möchte an dieser Stelle das Titelbild des aktuellen Spiegel Nr. 1/30.12.2017 zitieren:

    GESUNDES NEUES! Bewegen, gut essen, entspannen: Der Masterplan für ein viel längeres Leben.

    Ich ergänze noch: Frei von psychotropen Substanzen; Koffein im Kaffee (in Maßen) mal ausgenommen.

    In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch und einen gesundes Jahr 2018.

    Schließen möchte ich mit den Worten, wie sie früher hier im Forum öfter gelesen habe und in denen alles Wesentliche steckt: "Sorgen Sie dafür, dass es Ihnen gut geht."

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Zitat von Karsten


    Mein 2017 war ja auch nicht so gut, aber ich habe für mich gesorgt und nun geht es mir wieder gut.

    Hallo Karsten!

    Du hast endlich mal an dich gedacht und deine Hausaufgaben erledigt.

    Glückwunsch.

    Gruß Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Ich habe mir heute mal wieder nach längerer Zeit die Grundbausteine angeschaut.

    Sehr lehrreich. Daher erlaube ich mir, sie hier noch mal zu verlinken: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php


    Erstaunlich wie sich bei mir mit fortschreitender Abstinenz der Blickwinkel langsam verschiebt und ich die Ausführungen besser verstehe.

    Insbesondere unseren Neuankömmlingen hier sei dieses Werk noch mal zur gründlichen Lektüre empfohlen. Sie finden dort wertvolle Antworten, insbesondere zur Frage der notwendigen eigenen Prioritäten.

    Daran anknüpfend möchte ich noch folgenden Hinweis anbringen, den ich im I-Netz fand: "Nur wir selbst sind in der Lage, die Tür zur Sucht hinter uns dauerhaft zu verschließen."

    Voraussetzung für die erfolgreiche Aussperrung der Sucht sind der Wille und die ständige Bereitschaft, der eigenen Abstinenz alle anderen Dinge des Lebens unterzuordnen. Dies kann nach m.E. nur gelingen, wenn man sich wirklich ernsthaft und umfassend mit dem Thema Sucht, insbesondere dem Suchtgedächtnis auseinandersetzt. Ich hoffe, ich habe für mich insoweit genügend vorgebeugt. Ich bleibe weiter am Ball.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    wünsche dir ein in deinem Sinne gutes Neues Jahr.

    Zitat

    Erstaunlich wie sich bei mir mit fortschreitender Abstinenz der Blickwinkel langsam verschiebt und ich die Ausführungen besser verstehe.


    Am Anfang will man das ja nicht so wirklich wahrhaben. Die Nähe zum Alkohol (wenn das Trinken noch nict so lange zurücl liegt und die Erinnerung noch sehr präsent ist) verhindert, dass man sich überhaupt nur vorstellen kann, manche Dinge auch anders einordnen oder bewerten oder verstehen zu können.
    Das kommt erst mit der Zeit, und auch für mich war das eine ganz erstaunliche, und sehr erfreuliche Erkenntnis. Danke fürs Erinnern.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • viola : Danke für deinen Beitrag und deine Wünsche.

    Als ich heute nachmittag zum Bäcker ging -früher suchte ich zu der Zeit den Bierladen auf- traf ich ein bekanntes Gesicht aus meiner ambulanten Therapie. Ebenfalls ununterbrochen abstinent.

    Das stimmte mich positiv. Ihn habe ich nämlich vor Augen, als er von seinem damaligen Rückfall und dem Versuch des KT berichtete, das bei einem Alkoholiker nicht funktioniert. Aber solange irgendwo im Hinterstübchen noch der Gedanke herumgeistert, man könne eines Tages dank Heilung doch wieder moderat trinken, so lange gibt das nichts mit der Abstinenz. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Rückfall kommt.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Karsten!

    Danke für deinen Zuspruch.

    Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, so meine bisherige Erfahrung.

    Das ist für mich auch eine Frage der persönlichen Einstellung zur Krankheit und die setzt notwendigerweise voraus, mich über ihre Tücken gründlich zu informieren und mich anschließend mit ihnen auseinanderzusetzen.


    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo zusammen

    Es sind diese ruhigen, bedächtigen Beiträge, welche mich vom Alkohol abhalten. Und mir die Hoffnung geben, auch mein Ziel zu erreichen.

    Lieben Dank für solche Beiträge
    Ernest

  • Bin noch nicht so lange hier und mit den gängigen Abkürzungen noch nicht so vertraut, aber wenn KT "kontrolliertes Trinken" ist, kann ich für mich nur sagen, dass bei mir im Zusammenhang mit Alkohol das Wort "Kontrolle" wohl das Wort ist, welches in diesem Kontext am absurdesten ist.

    Gerade die absolute Sauferei, bis nix mehr da war und ich eingepennt bin, hat meine total fehlende Kontrolle ausgezeichnet und ich bin mir sicher, dass ich in diesem Leben nie wieder, auch nicht in ein paar Jahren, auch nur ein Bier trinken kann, ohne sehr kurzfristig absehbar bitterst dafür zu bluten.

    Ich hatte mit vielen Leuten aus meinem Umfeld solche Diskussionen (Was? Du kannst gar keinen Alk mehr trinken bzw. Irgendwann kann ich ein Bierchen trinken)

    Diejenigen, die sich nicht vorstellen konnten, dass bei mit 0=0 ist und dies lebenslang, sind halt keine Alkis und können sich das nicht erklären, denn die können ja kontrolliert trinken.

    Die anderen, die meinten, irgendwann geht da wieder was, kommen leider aus der Dienstagsgruppe oder ich habe sie in der Entgiftung getroffen.

    Wenn ein Alkoholiker meint, er könne irgendwann wieder kontrolliert 2 Bierchen kippen, ohne dass dies Konsequenzen hat, zeigt dies meiner Meinung nach, dass er mit dem Thema nicht durch ist und sich regelrecht nach Tag x sehnt, so wie ich mich damals als Kind am 10 Dezember nach Heiligabend sehnte... Je nach Stärke und Häufigkeit des "Irgendwann" ist dann bei denen aber evtl. Heiligabend schon am 15. Dezember...

  • Dieses Thema ist die -für mich- wichtigste Erkenntnis überhaupt. Die Akzeptanz, nie wieder Alkohol trinken zu können, weil kontrolliertes Trinken nicht möglich ist... Genau DAS ist für mich der wichtigste Gedanke, Frieden mit dem Thema Alkohol zu schließen.

  • Diese -damals noch nicht vorhandene- Akzeptanz hat dazu geführt, dass ich über Jahre bereits wusste, dass ich aufhören will/muss/werde und es sich dennoch solange hinaus gezögert hat. Ich wusste in der Theorie seit Jahren (auch dadurch, dass ich hier immer mitgelesen habe, sogar manchmal, obwohl ich betrunken war), dass ich es eh nicht schaffe, bevor ich nicht zu 100% hinter der Entscheidung stehe, NIE WIEDER im Leben auch nur ein einziges Glas anzurühren.

    Daher auch mein Titel mit dem „Hintertürchen“. Seit dem ich Anfang September aufgehört habe zu Trinken, hab ich nicht ein einziges Mal überlegt, ob es irgendwann wieder möglich sein könnte, etwas trinken zu können.
    Weil ich erst aufgehört habe, als ich das bereits vollkommen akzeptiert hatte und mit dem Gedanken „Frieden geschlossen“ habe. Das hat ziemlich lange gedauert. Dafür sitzt es jetzt ganz fest :)

  • Cadda, gut so....

    Vielleicht banal, aber meine Freundin ist hochallergisch auf Spinat, wenn sie Spinat ist, kann man gleich den Krankenwagen rufen.

    Also lebt sie eben ohne Spinat bis ans Ende ihrer Tage. Sie kann auch nicht ein bisschen Spinat essen oder vielleicht in 5 Jahren mal ein Löffelchen....

    Trotzdem ist sie (vor allem, seit ich nicht mehr saufe) ein fröhlicher Mensch, auch ohne Spinat...

  • Ich hab mich halt schwer damit getan, weil ich die ersten zwei Gläser durchaus genossen habe. Nicht, weil mir Wein ähnlich gut wie Spinat geschmeckt hat. Aber der Wein hat eben eine Wesensveränderung herbei geführt. Lockerer, unbeschwerter, voller Tatendrang. Aber hier wieder: Den Gedanken zu Ende führen. Nach einer gewissen Zeit, hat mir mein Wesen im Nachhinein überhaupt nicht mehr gefallen und die Kontrolle war grundsätzlich nicht mehr vorhanden.

    Die Veränderung der Psyche beim Trinken von Alkohol, die hat mich abhängig gemacht. Das wäre mir mit Spinat wohl nicht passiert :)

  • Hallo!

    Ernest :

    Es freut mich, dass dich die Beiträge erreichen. Das ist nicht bei Jedem der Fall.


    @Vollwaise: Ein schöner Vergleich, nur dürfte das grüne Gemüse nicht im Suchtgedächtnis deiner Freundin verankert sein.

    Aber als Vergleich ist er schon humorvoll.

    Ich habe schon in meinem ersten Jahr geschrieben, dass ich eigentlich in einer ganz moderaten Position bin. Ich brauche gegen meine Krankheit keine Pillen einwerfen und muss mich nicht bestrahlen lassen. Ich muss nur etwas "unterlassen", nämlich Alkohol zuzuführen.

    Den Vorsatz zu fassen, nie wieder zu trinken ist gut und wichtig. Weit aus schwieriger ist es, ihn auch durchzuhalten.

    Ich persönlich würde nicht an einer Gruppe teilnehmen, in der andere das KT huldigen und mit dem Gedanken der Abstinenz wenig oder nichts am Hut haben. Die wären mir im direkten persönlichen Austausch zu anstrengend. Auch hätte ich Sorge, dass ihr nasses Gedankengut mein glänzend funktionierendes Suchtgedächtnis aktiviert. Das will und werde ich mir nicht antun. Da würde ich Ausschau nach einer Gruppe halten, die es ähnlich konsequent wie dieses Forum hält.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Nachtrag, da lustig:

    Man muss keinen Krankenwagen holen, wenn meine Freundin Spinat ist (=sich als Spinat verkleidet??) , sondern wenn sie Spinat isst...

    Ernsthaft:
    Die Wesensveränderung habe ich sehr schön vorgeführt bekommen, denn meine Freundin hat mich ab und an mal gefilmt, als ich voll war und ich sie beschimpft habe, weil sie keinen Alk holen wollte.

    Nach der Entgiftung hatten wir lange Diskussionen, ob sie mir das zeigen soll oder nicht. Sie wollte das auf keinen Fall, da Vergangenheit, "so wirst Du nie wieder zu mir sein"!

    Ich habe ihr dann gesagt, dass ich die Bilder und auch die Videos unbedingt sehen will... Eben, damit ich nie wieder so zu ihr bin...

    War sehr eindrucksvoll... Ich habe nur nackte Verachtung für dieses pöbelnde, besoffene Schw....

    In meinem Fall ist Wesensveränderung viel zu wenig...

    Dr. Jekyll und Mr. Hyde....

  • Fortsetzung:

    Eines gefällt mir nicht so besonders: Das Begriffspaar "trocken" und "nass".

    Mir sind diese Worte, die ich nur selten benutze, zu sehr mit dem Begriff der Inkontinenz von Kleinkindern verbunden.

    Ich sehe mich als "abstinent" an.

    Bevor hier ein paar "Schlauberger" auf die Idee kommen: Nein, mir fehlt es nicht an der nötigen Einsicht, alkoholkrank zu sein. Das weiß ich genau.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    "trocken" und "nass".

    Wie das einer sieht ist im Endeffekt wurscht. Wörter halten mich ja nicht trocken. In der Alkoholiker Sprache sind es Begriffe die ohne viel Worte den Zustand , ähnlich wie bei einem Kind , auf den Punkt bringen. Ich bringe die Abstinenz nicht unbedingt mit der Sucht in Verbindung. Ich kann mich auch in anderen Bereichen in Abstinenz üben.

    Zitat

    Bevor hier ein paar "Schlauberger" auf die Idee kommen: Nein, mir fehlt es nicht an der nötigen Einsicht, alkoholkrank zu sein. Das weiß ich genau.

    Hätte ich jetzt nicht in Verbindung gebracht.

    Ich wünsche dir weiter eine stabile und vor allem eine dauerhafte Abstinenz.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Fortsetzung:

    Der alljährliche Wahnsinn hat mal wieder das Rheinland ergriffen. Früher habe ich mich auch mal jahrelang ins Getümmel gestürzt, es war ja ein willkommener Anlass, mir gewaltig einen hinter die Binde zu kippen. Und in dem Chaos fiel ein Trunkenbold ja gar nicht großartig auf.

    Mich zieht nichts mehr dort hin. Statt dessen habe ich mir heute einen Saunabesuch gegönnt. Schwitzen statt saufen. Ich fühle mich gut erholt.

    Suchtdruck habe ich keinen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Zitat von Karsten

    Ich war ja auch einer den denen, die immer schreiben, dass eine geistige Trockenheit länger braucht.

    Deine heutigen Gedanken in den Beiträgen zeigen mir, dass du eine große Veränderungen zu deinen Anfängen hier durchzogen hast.

    Hallo Karsten!

    Danke!

    Es ist halt so, wie sich nach einer längeren Zeit der Abstinenz das Denken über und das Betrachten der Krankheit, die wir uns alle nicht ausgesucht haben, verändern. Das wirkt ganz erstaunlich auf mich. Ich bin schon verblüfft. Dabei habe ich doch nichts getan, außer den Alkohol, so gut es eben ging, nicht zu nahe an mich herankommen zu lassen und ihm bloß nicht hinterher zu laufen. Den Rest haben bei mir halt die Heilkräfte der Natur erledigt, dass das Hirnstübchen wieder sauber im Takt läuft.

    Aber: Ich bin weiterhin auf der Hut. Ich möchte bloß nicht leichtsinnig werden.

    Gruß
    Carl Friedrich

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