• Hallo Linde,

    ja, ich habe ihm das auch so ähnlich gesagt, bzw.geschrieben, da er ja nicht mit mir reden wollte.

    Habe ihm auch noch einiges mehr erzählt aber das war sicher schon wieder "too much information". :D

    Die Erklärung zu Wörter - Worte fand ich auch sehr aufschlussreich, als ich sie irgendwann einmal so ähnlich las. :lol:

    LG Slowly

  • Guten Abend Slowly,

    Ich bin sicher, dass du die richtigen Worte finden wirst, um wieder in den Dialog mit deinen Söhnen zu kommen.
    Und, wie Linde schon sagt, Erwachsene sind nicht unfehlbar, das können, da bin sich sicher, auch Kinder begreifen und im weiteren Leben besser damit umgehen.

    Frust im Leben auszuhalten, ist, meine Meinung, eine der heiklen Punkte bei Alkoholikern. Frust und Diskussionen auszuhalten, war ich früher nicht gern bereit und habe dann die anstehende Auseinandersetzung weggetrunken. Etwas von den alten Verhaltensweisen lebt immer noch in mir, das beobachte ich.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Hans,

    Danke für deine Worte, ich antworte noch einmal vom Laptop aus in Ruhe.

    Gerade tippe ich nur mit dem handy und das nervt etwas. ;)

    Ich wollte nur hier vermerken bzgl. meiner vergangenen, co-abhängigen Freundschaft, dass mich heute ziemlich starker Suchtdruck befallen hat.

    Ich hatte einen schönen Tag, hatte viel zu tun, abends noch einen lustigen Besuch bei Freunden, kein Problem hat diesen Tag getrübt .... und trotzdem


    Das was ich beim Alkohol nie hatte und die letzten Wochen ohne Kontakt zu diesem Freund auch nicht, heute plötzlich hat mich das ganz schön aus der Fassung gebracht.

    Für heute habe ich es überstanden und es gibt auch viele Gründe bei meiner Entscheidung zu bleiben. Alles rational. Emotional sieht es ganz anders in mir aus.

    Ich werde ab und zu in mich rein horchen und hoffentlich irgendwann verstehen, warum ich so fühle.

    Bis dahin hoffe ich durchhalten zu können.

    Ich dachte das alles wäre eine Kleinigkeit, locker zu bewältigen, wie der Alkstop auch.

    Da hab ich mich wohl etwas überschätzt. :(

    LG Slowly

  • Hallo Slowly,

    .....und trotzdem, sind wir manchmal unglücklich und überfordert und mutlos.

    Auch wenn 'alles' gut scheint.

    Ich kenne das gut und möchte dir sagen: es geht vorbei.
    Lass es zu, wenn du traurig bist, aber lass heute das bekannte Glas stehen.

    Denn obwohl es dir heute Linderung verspricht, ist es doch nur unser Suchtgedächtnis.
    Das hat gerne die schnelle Lösung parat.

    'Trink doch was, dann geht es dir gleich besser' säuselt es durch die Gehirn Windungen.

    Das in sich horchen ist wichtig, damit wir merken, wenn was schief läuft und wir Gefahr laufen, aus der bahn geschmissen zu werden.

    Ich denk an dich und wünsch dir Kraft und Mut.
    Die hast du, dass weiß ich.....

    Hans

  • Guten Morgen Hans,

    vielen Dank für deinen Support ;) .

    Es ist echt wahnsinnig, wie dolle mein Suchtgedächtniss versucht zu selektieren, zu idealisieren, zu romantisieren ......und mich dadurch
    immer wieder innerlich verhandeln lässt.

    Ich hatte das beim Alkohol ja nicht und kann erst jetzt wirklich verstehen,
    wie nervig das sein kann.

    Stark gelitten hatte ich durch diese co-abhängige Freundschaft nicht, zumindest nicht die letzten Monate/1-2 Jahre, dazu konnte ich mich inzwischen zu gut abgrenzen.

    Aber im Zusammensein lag viel mehr Energieverlust als -Gewinn, es war keine positive Persönlichkeitsentwicklung mehr zu erkennen, weder für ihn, noch für mich.

    Zudem "raubte" sie mir Zeit, die ich, von was ich inzwischen überzeugt bin, anders besser einsetzen kann und sei es nur zum Ausruhen.

    Andererseits nimmt das Ende mir natürlich auch etwas aber das ist lange nicht so viel, als dass ich es nicht aushalten könnte.

    Dieses starke Idealisieren, .....es ist als denke ich mir einen ganz anderen Menschen zurecht ( warum ist das nur so ? ), ......lässt sich nur damit stoppen, indem ich mir vor meinem geistigen Auge immer und immer wieder die Realität vorbeiziehen lasse und mir sage, dass ein Mensch, der sich sein ganzes Leben auf den Punkt, an dem er jetzt steht hin entwickelt hat, sicherlich innerhalb ein paar Wochen keine Wandlung zeigen wird, zu der ich selbst Jahre gebraucht habe und das auch nur, weil ich es wollte.

    Er will ja nicht mal.

    Dadurch, dass wir einen größeren Abstand im tagtäglichen Leben hatten/haben gibt es wenigstens keine realen Berührungspunkte und ich kann mir bei Begegnungen mit ihm sicher sein, dass es nur Kopfkino ist, bzw. nächtliches Träumen. :)

    Ich hoffe, bzw. bin mir irgenwie sicher, dass sich die positiven Auswirkungen des Endes dieser Freundschaft irgendwann wirklich zeigen werden.

    Immer wieder denke ich an die buddhistische Weisheit, dass da wo kein Begehren ist (damit meine ich nicht sexuelles ) auch kein Schmerz ist und an m(eine) Erkenntnis, dass die Beziehung/Freundschaft, in der es einen Punkt gibt an dem kein Konsens existiert zwischen Liebe zum Anderen und Liebe zu sich selbst, bei einem gesunden Menschen die Selbstliebe siegen sollte/wird.

    Tja, Suchtgedächtnis, was sagst du dazu ? :)

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Liebe Slowly,

    ich kann Dich nur allzu gut verstehen. :wink:
    Mir ist mal ähnliches passiert, ich zeigte CO-abhängiges Verhalten.
    Dazu muss der andere nicht mal n nasser Alkie sein, vorhandene oder auch vorgetäuschte Hilfsbedürftigkeit reicht ja oftmals auch schon.
    Bei mir zumindest reichte das.

    Ich habe in dieser Beziehung/ später "Freundschaft" (war aber nie wirklich eine) unheimlich viel Kraft gelassen.
    Zu dem Zeitpunkt, wenn es geschieht, merkt man es oftmals noch nicht.
    Aber irgendwann merkt man doch innerlich, das man immer kraftloser wird und sich immer mehr anpasst.
    Und sich so auch selbst immer mehr verändert, leider beinahe immer ins negative.

    Und man weiß auch, woran es liegt. :wink:
    Und doch will man nicht loslassen.
    Warum nicht?
    Weil eigene Träume dann auch losgelassen werden müssen?
    Weil man die Hoffnung noch nicht aufgeben mag?
    Weil eigene Zukunftsvorstellungen mit dem Ende einer Beziehung auch enden?
    Bei mir war es sicher all das.

    Aber dann kam der Punkt, wo ich es wirklich beenden wollte, von meiner Seite aus.
    Weil mir immer mehr auffiel, was für eine negative Entwicklung ich nahm.
    Weil ich immer genauer sah, das ich im Grunde verar*cht worden war und das einfach nicht mehr wegdrücken konnte.
    Und weil ich zu viel Kraft eingebüßt hatte, die mir an anderen Stellen dann fehlte.

    Liebe Slowly, ich kenne es auch, das die Birne einen immer wieder einen Streich spielen möchte, indem man vergangene Situationen romantisiert,
    sich schön redet, man den anderen aufgrund seiner vermeintlichen Zerbrechlichkeit helfen möchte.
    Weil man das wieder haben möchte, was man hatte, als alles noch "gut" und "schön" war.
    Aber lasse es Dir gesagt sein, niemand kann die Uhr zurück drehen und man hatte damals auch dazu noch ne rosa Brille auf.

    Ich kann dir nur sagen, das meine Kräfte ganz erstaulich schnell zurück kamen, als ich endgültig losgelassen hatte und keinerlei Kontakt mehr zuließ.
    Das war richtig spürbar. Es geschah nicht von jetzt auf gleich, aber innerhalb weniger Wochen.
    Und je mehr Abstand ich von dieser unglücklichen Beziehung bekam, desto realistischer konnte ich alles sehen.
    Das war oftmals schmerzhaft für mich. Aber auch heilsam :wink:
    Und die Erleichterung über die Beendigung der Beziehung war auch spürbar.
    Mich hatte die Beziehung nämlich im Grunde nur noch belastet.
    Sie nahm mir außerdem die Luft zum Atmen, meinen Optimismus und meine Lebenslust und Fröhlichkeit.
    Das war ein viel zu hoher Preis.
    Ich bekam aber alles zurück :)
    Weil das alles nämlich in mir drin ist, nur etwas verschüttet war.

    Heute bin ich wieder ich und mir geht es sehr gut damit.
    Allerdings bin ich mißtrauischer geworden. Denn ich möchte nicht, das mir sowas nochmal passiert.
    Aber ich glaube an mich, denn es war glücklicherweise die einzige Beziehung dieser Art in meinem Leben.
    Und so soll es auch bitte bleiben.

    Ich wünsche Dir, das es Dir auch bald wieder gut geht, das Du alles nur noch realistisch sehen kannst und nicht mehr romantisch-verklärt.
    Und das Du von jetzt an Deine Kräfte wieder für Dich nutzen kannst.
    Wenn Du die Zeit ihr Werk tun lässt und nicht "rückfällig" wirst, wird das.
    Ansonsten geht so eine Kack*e nämlich immer weiter.
    Und man versaut sich sein eigenes Leben dadurch, sorry aber is ja nun mal leider so.

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    du weißt wovon ich spreche und du hast mit allem Recht was du schreibst.

    Ich habe deine Worte mit durch den ( total schönen) Tag genommen.

    Danke Dir !

    Als ich dann letzte Nacht aufgewacht war, habe ich mich noch einmal auf Recherchentour durch´s Netz begeben und bin auf einen Text gestoßen, der mir beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ. :shock:

    Alles was ich in den letzten ca. 2 Jahren aber natürlich auch zuvor mit der rosaroten Brille ( wir kennen uns seit 7,5 Jahren ) teils nur ansatzweise oder schemenhaft erkannt hatte, steht dort in Worten, wie sie zutreffender, eindringlicher und erschreckender nicht sein könnten.

    Ich hatte immer gute Gründe keine Beziehung mit diesem Mann einzugehen aber dass es so schlimm um ihn steht und er wahrscheinlich eine psychische Krankheit hat, die so gut wie gar nicht therapiebar ist, das schockt mich nun doch.

    Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir dieses "nicht therapiefähig" eh schon einige Zeit klar und noch viele andere Dinge, die ich hier natürlich nicht weiter thematisieren will.

    Warum auch.

    Die Beziehung ist ja vorbei und durch diesen Text der letzten Nacht und der zugegebenermaßen nicht ärztlich attestierten Diagnose ;) , wird es nun noch wesentlich einfach nicht mehr rückfällig zu werden.

    Ich bin einem psychisch sehr kranken Menschen in die "Fänge" geraten, der mich zur Nachholung nicht stattgefundenen Mutter-Kind Symbiose benutzt hat.

    Der mich außerdem zur Idealisierung, Übertragung, Projektion und Abspaltung seiner eigenen Unzulänglichkeiten mißbrauchte, ohne das irgenwie auch nur ansatzweiße zu reflektieren und dann verstehen zu können, sondern im Gegenteil nur durch Verdrängung und andere Schutzmechanismen seine fragile Persönlichkeit aufrecht erhalten zu können.

    Mir ist nun klar, dass er niemals gesund werden kann, nicht weil er nicht möchte, sondern weil das "nicht reflektieren können" ein Teil seiner Krankheit ist.
    ( Er war schon erfolglos in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen .)

    Da werden sich wohl noch andere Damen die Zähne ausbeißen. :roll:

    Ich mag mein Leben trotzdem und das Spazierengehen mit ihm, das ich so vermißte, habe ich gestern mit meiner Schwägerin nachgeholt. :D

    Geht doch !

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Guten Morgen,

    gestern Abend gab es einen Rückfall, indem ich eine schriftliche Nachricht las.

    Es war die erste nach der "Trennung", er hatte sich an meine Bitte gehalten.

    Nun jedoch hat er eine Änderung seiner Lebensumstände mit im Gepäck.

    Unterschrieben und der Stein ist bereits im Rollen.

    Im Moment des Lesens, ich konnte es direkt körperlich spüren, war eine totale Erleichterung zu spüren und die ganzen traurigen Gefühle waren/sind wie weg geblasen.

    Ich werde nun trotzdem mein selbstständiges Leben weiter führen und von meiner Seite aus, ich hatte ihm jedoch kurz zurück geschrieben, keinen weiteren Kontakt suchen.

    Ich habe gelesen, dass auch Beziehungen/Freundschaften sich so stark in ein Suchtgedächtnis eingraben können wie Alkohol- oder Heroinmißbrauch.

    Von meiner Seite aus kann ich das bestätigen, wobei ich was mich betrifft eher an Heroin denke, denn die Loslösung vom Alkohol war dagegen ein Kinderspiel.

    Ich kann allen nur empfehlen, die noch die Wahl haben, die Finger von disfunktionalen Beziehungen zu lassen.

    Man lernt sehr viel dadurch aber man lässt auch mehr Federn, als manche vielleicht gut ertragen können.

    Ich bin selbst gespannt, wie es bei mir weiter gehen wird :roll: .

    Slowly

  • Guten Morgen Slowly,

    ich wünsch dir einen schönen Tag und denk an dich.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Liebe Slowly,

    Alles was Du schreibst, könnte von mir geschrieben sein.
    Ich habe meine unheilvolle Bezhiehung fast 1:1 so erlebt.
    Man könnte sogar denken, Du schreibst von demselben Mann.

    Zitat

    Ich hatte immer gute Gründe keine Beziehung mit diesem Mann einzugehen aber dass es so schlimm um ihn steht
    und er wahrscheinlich eine psychische Krankheit hat, die so gut wie gar nicht therapiebar ist, das schockt mich nun doch.

    War bei mir ganz genau so !
    Bei meinem damaligen XY handelte es sich tatsächlich um eine psychische Erkrankung, er hatte auch eine entsprechende Diagnose.
    Ich denke heute sogar, das es sich mind. um 2 psychische Krankheitsbilder handelt, wobei das eine ebenfalls sehr schwer therapierbar wäre.
    Er hat mir von seiner Diagnose erst nach Monaten erzählt, weil sein Verhalten anders auch nicht mehr zu erklären war.
    Da hing ich aber schon viel zu tief in der Sache drin.
    Und ich bin mir sicher, das es auch genau so geplant war von ihm. Es weist jedenfalls sehr viel darauf hin.

    Zitat

    Ich bin einem psychisch sehr kranken Menschen in die "Fänge" geraten, der mich zur Nachholung nicht stattgefundenen Mutter-Kind Symbiose benutzt hat.


    Dito. War bei mir ganz genau so. Auch die Mutter-Kind-Sache.

    Zitat

    Der mich außerdem zur Idealisierung, Übertragung, Projektion und Abspaltung seiner eigenen Unzulänglichkeiten mißbrauchte,
    ohne das irgenwie auch nur ansatzweiße zu reflektieren und dann verstehen zu können,
    sondern im Gegenteil nur durch Verdrängung und andere Schutzmechanismen seine fragile Persönlichkeit aufrecht erhalten zu können.


    Wie gesagt, wir könnten exakt vom gleichen Mann schreiben, ich habe es 100% genau so erlebt.
    Und bei meiner Recherche im net traf ich ebenso auf viele Frauen, denen es ebenso ergangen ist und die lange keinen Ausstieg mehr aus so einer zerstörerischen Beziehung fanden.
    Das hat mir letztendlich auch das letzte rosa Brillenglas runter gerissen.

    Zitat

    Nun jedoch hat er eine Änderung seiner Lebensumstände mit im Gepäck.
    Unterschrieben und der Stein ist bereits im Rollen.
    Im Moment des Lesens, ich konnte es direkt körperlich spüren, war eine totale Erleichterung zu spüren und die ganzen traurigen Gefühle waren/sind wie weg geblasen.

    Auch das habe ich ebenso erlebt.
    Aber es kam letztendlich nie zu einer neuen Therapie bei ihm.
    Entweder sagte ihm der Ort nicht zu, oder es ging angeblich wegen dem Job nicht, oder pipapo... es gab immer wieder etliche vorgeschobene Gründe, Therapien wieder zu verwerfen.
    Anfangs habe ich ihm noch geglaubt, aber als sich dieses Muster endlos wiederholte, war mir klar, das da nix mehr passieren wird.

    Zitat

    Ich kann allen nur empfehlen, die noch die Wahl haben, die Finger von disfunktionalen Beziehungen zu lassen.
    Man lernt sehr viel dadurch aber man lässt auch mehr Federn, als manche vielleicht gut ertragen können.


    Ich kann auch nur raten, von solchen Menschen die Finger zu lassen, denn man geht dabei evtl. selbst mit drauf.
    Ich wurde diesbezüglich auch von einer Freundin gewarnt, die sich mit psychsichen Erkrankungen berufsmäßig gut auskennt.
    Sie sagte mir, das mich das ganze evtl. mehr Kraft kosten wird, als ich habe.
    So war es dann auch.
    Zum Glück konnte ich mich dann doch noch da raus retten.
    Und heute bin ich sehr froh darüber, das der ganze Spuk längst ein Ende hat.
    Ist nun schon ein paar Jahre her.
    Ich werde alles tun, das mir so etwas NIE WIEDER passiert.
    Zum Glück ist mir sowas auch nur dieses eine Mal in Beziehungen passiert.
    Also gehe ich davon aus, das ich grundsätzlich keine CO-abhängigen Tendenzen habe.

    Ich weiß auch heute, warum ich da reingerutscht bin:
    Ich war unzufrieden in meiner damals bestehenden Beziehung, fühlte mich ungeliebt und zu wenig gesehen.
    Das war allerdings ein schwerer Irrtum, mein Mann liebte mich immer, konnte es nur oftmals nicht so zeigen.
    Wir sind heute übrigens wieder sehr glücklich miteinander und unendlich froh, das wir wieder zusammen sind und uns wieder haben :)
    Und mein Mann kann mir jetzt seine Wertschätzung und Liebe auch viel besser zeigen.
    Bei mir gab es also letztendlich doch noch ein Happy-End :)

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Danke für deinen Beitrag.

    Es ist wirklich krass wie sich die Geschichten ähneln und ich würde meine Persönlichkeitsstruktur inzwischen auch nicht mehr als coabhängien betrachten, ich bin da raus gewachsen aber trotzdem ist es natürlich nicht besonders zielführend mit einem Menschen viel Zeit zu verbringen, der so viele Probleme hat und einen selbst und andere Menschen gerne als die "Heilsbringer" sieht bzw. sehen möchte, was aber nat. auch wiederum niemand (gerne) mitmacht.

    -----------


    Gestern war ich mal wieder im Asylbewerberheim.
    Kekse backen.

    Boah, war das cool.

    Es waren zwei Familien anwesend ,mit jeweils 4 Kindern und noch ein paar extra Kinder.

    Während meine beiden jungen Helferinnen quasi nur dastanden und die kleinen Kinder bewunderten und von ihnen bewundert wurden :D, wuppte ich mit einem der Väter das ganze Towabou, das so ein Kekse backen und verzieren mit sich bringt.

    Von wegem arabische Männer und so.......

    Die Mütter kochten solange Pfefferminztee und machten den Abwasch.

    Obwohl jede Ausstecherle-Form nur einmal da war und sonst auch nichts doppelt war, gab es nicht einmal Zank, Tränen oder irgendwelche Mimositäten.

    Ich war total begeistert von der Zusammenarbeit.

    Vielleicht wird man so unkompliziert , wenn man erst mal alles aufgeben musste, um irgendwo anders ein neues Leben leben zu müssen/dürfen.

    Der andere Papa, etwas älter und dicker, wohl wegen der Kochkünste seiner Frau ;) rauchte amüsiert über den Trubel eine Wasserpfeife, wobei er aber darauf achtete, dass er neben dem geöffneten Fenster saß, um niemanden zu belästigen.

    Als ein Kind eine meiner Fragen mit HÄÄÄ :shock: beantwortete, ermahnte er sein Kind sofort anständiges Deutsch zu sprechen ;) .

    Ich hatte sooo gute Laune nach diesem Nachmittag.

    Für den ganzen Januar sind wir nun eingedeckt mit Essenseinladungen zu syrischem Essen.

    Wer schon immer mal gedacht hat, dass er vielleicht ja mal ein bisschen offen(er) sein könnte und sich aber...mmmmhhhh.......aaaaber.... nicht so recht traut........ :lol:

    Geht hin zu den Familien in´s Heim, ihr werdet wärmstens empfangen und hungrig geht auch keiner wieder nachhause.

    LG Happy Slowly :)

  • Hallo Slowly,

    "meine" Familie wird immer heimischer.
    Manchmal kann ich tatsächlich echt helfen.
    Aber oft ist es wirklich "nur" Mitleiden.
    Die bürokratischen Mühlen mahlen oft quälend langsam.
    Warum ein Bescheid nach einem vierstündigen Interview
    mehr als zwei Monate auf sich warten lässt,
    kann ich schwer nachvollziehen.

    Aktuell bin ich eher auf Sparflamme unterwegs.
    Gesundheitlich bekomme ich immer wieder einen Dämpfer.
    Aktuell habe ich Rücken.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Correns,

    diese Jahr hatte es echt in sich, hauptsächlich im Negativen. :(

    Das habe ich schon von vielen Leuten gehört und erging mir nicht anders.

    Umso wichtiger ist es in den kleinen Dingen das Gute zu sehen, als wertvoll zu würdigen und einfach weiter zu machen.

    Glück ist eine Entscheidung.

    Ich denke bei dir hat die Sparflamme sicher auch viel damit zu tun, dass du so wenig laufend unterwegs bist.

    Liebe Grüße

    ( Noch ein Tag, dann ist Brezel-Time :) )

    Slowly

  • Guten Morgen,

    über´s Wochenende haben wir zu zweit ( bis auf kleinere Hilfen hier und da ) einen Umzug gewuppt.

    Der Mann, um den es in meinem "Lebensbericht" in der letzten Zeit öfters ging, ist aus seiner WG raus in eine eigenen Wohnung gezogen und hatte noch seine ganzen Möbel etc. bei uns unterstehen.

    Zuvor wurden von ihm schon andere Weichen neu gestellt und eine Therapie ( keine klassische Psychotherapie ) zeigt auch erste Wirkung.

    Er scheint reflektiert und verändert.

    Es scheint sich durch die Änderungen im Äußeren auch eine Änderung im Inneren anzubahnen oder ist es etwa andersrum ? :)

    Neben der ganzen Arbeit hatten wir auch viel Spaß miteinander, wir verstehen uns meist blind, haben denselben bescheuerten Humor und größtenteils dieselben Werte.

    Sollte es tatsächlich nach so langer Zeit einen wirklichen Wandel geben ?

    Ich bin im Inneren verhalten optimistisch, äußerlich hoch erfreut ;) .

    Und werde weiter berichten.

    LG Slowly

  • Guten Morgen Slowly,

    das klingt gut.

    Die Szene mit deinem Sohn, dem Marmeladenbrot und deinem Sohn kam mir sehr vertraut vor.

    In dem Moment macht es einen einfach wahnsinnig und dann muss es auch raus, das geht gar nicht anders.
    Das ist für den Sohn (oder in meinem Fall die Tochter) natürlich in diesem Augenblick dann absolut nicht nachvollziehbar.

    Solange man den Moment ohne größere Personenschäden auf beiden Seiten überstehen und dann in einer ruhigeren Minute reflektieren kann und sich denkt: Was zum Teufel passiert hier eigentlich, kann das für beide Seiten auch lehrreich sein und letzten Endes für mehr Verständnis für den jeweils anderen sorgen.

    So war/ist es zumindest bei mir.
    Jede heftige Auseinandersetzung (die da, wo tiefe Gefühle vorhanden sind, sich einfach nicht vermeiden lässt) führte bisher dazu, dass wir nach dem Eifer des Gefechts uns in Ruhe ausgetauscht haben und meistens verblüfft feststellen mussten: Hej, ich kann dich verstehen!

    Weh tut es natürlich trotzdem immer, wenn es so heftig wird.

    Ich wünsch dir was!

    Gruß Pancho

  • Hallo Thalia,

    Danke. Das ist lieb von dir.

    Ich freu´mich auch, besonders für ihn aber auch ein bisschen für mich ;) .

    Ich hoffe nun, dass die positive Entwicklung weitergeht.

    Vielleicht gab es ja für ihn auch so etwas wie einen Tiefpunkt, nachdem das Leben dann wieder neu geordnet werden kann.

    Einiges scheint darauf hin zu deuten.

    Er hat mich drei Jahre mit dem hohen Alkoholkonsum gekannt ( und das war mit Sicherheit nicht immer leicht ) und mich dann auch auf den trockenen ( bald fünf ) Jahren begleitet.

    Naja, wir werden sehen. Fest steht, dass ich sehr viel gelernt habe in dieser Zeit unter anderem auch, von niemandem mehr extrem seelisch abhängig sein zu müssen.

    Darum kann ich mir ihn auch ( etwas aus der Ferne ) betrachten.
    Eine gewisse "Abhängigkeit" ist sicherlich noch vorhanden aber sie beeinträchtigt/stört mich nicht mehr im täglichen Leben.

    Von daher geht es ( erst einmal ) klar wie es jetzt ist.


    Lieber Pancho,

    schön mal wieder etwas von dir zu lesen. :)

    Ja, ich denke ich weiß was du meinst und du hast sicherlich recht damit.

    Wut geht hin und wieder klar, wenn ich etwas daraus lernen kann, wobei ich wirklich sehr selten wütend werde, im Gegensatz zu meiner Alkoholzeit.

    Gott sei Dank !

    Lernen - In diesem Fall wäre das, etwas mehr mit meinem großen Sohn auf zwischenmenschlicher, perönlicher Ebene zu kommunizieren.

    Er ist eher introvertiert und da will ich oft nicht so sehr in ihn dringen und halte die Gespräche eher auf allgemeine Dinge beschränkt.

    Gestern habe ich ihn nun doch mal gefragt, ob er Angst habe vor terroristischen Attentaten und siehe da, er hat Angst, was ich so nicht vermutet hatte.

    Nun kann ich ihm die Angst natürlich nicht nehmen aber er hatte zumindest das Gefühl, darüber reden zu können.

    Es ist ein kleiner Anfang und ich bleibe d´ran.

    Liebe Grüße an euch beide und den großen "Rest".

    Slowly

  • Liebe Linde,

    Danke für deine hilfreiche und erfahrene Unterstützung, vor allem auch durch die Vorzüge des erweiterten Bereichs.

    Es ist immer angenehm sich mit dir zu "unterhalten".

    Ein frohes Fest und einen glücklichen Rutsch wünsch´ich dir.


    Liebe Sunshine,

    Danke für die empathische Unterstützung bzgl. meines aktuellen Themas.

    Deine Meinung und Erfahrung ist mir sehr wichtig und war eine große Hilfe.


    Hallo Thalia und Pancho,

    Danke für´s bei mir reinschauen, Meinung da lassen und Nachfragen.

    Es ist schön, wenn ab und zu mal feedback kommt.

    Alles Gute auch für euch. :)


    Sodele.....jetzt ist Endspurt angesagt......

    LG Slowly

  • Danke Matthias,

    das hatten wir :) .


    Bei mir leuchten mal wieder alle Warnlichter.

    Mein großer Sohn, der ja bald erwachsen sein wird, mir aber gar nicht so vorkommt, trinkt in meinen Augen viel zu viel.

    Er ist in einem Dorfverein :roll: und auch darüber hinaus mit der Dorfjugend sehr gut beefreundet.

    Was das heißen kann, wissen vielleicht die, die selbst das zweifelhafte Vergnügen hatten, einem solchen Verbund anzugehören.

    Alkohol gehört wie selbstverständlich zu fast jeder Aktion mit dazu, es werden die Tage, bzw. Abende um den Alkohol herum geplant.

    Ich habe nun mit meinem Sohn noch einmal eindringlich gesprochen und habe versucht ihn aufzuklären, bzgl. des Suchtgedächtnisses und allgemein bzgl. des Nervengiftes Alkohol.

    Er behauptet natürlich alles im Griff zu haben, versucht mich zu beruhigen und zu beschwichtigen, hat aber auch selbst schon zugegeben, dass es manchmal ein wenig zu viel ist und er reduzieren will, wovon ich aber nichts bemerken kann :(

    Das hört sich für mich alles absolut schrecklich an.

    Egal mit wem ich in der Familie versuche darüber zureden, sie halten mich fast alle, offen oder auch versteckt, für "hysterisch".

    Es wäre doch normal......blablabla......

    Nun habe ich meinem Sohn noch zwei sehr eindringliche Filme bzgl. des Themas Alkohol gezeigt, bzw. ihn gebeten sie anzusehen.

    Seit ich diesen, in seinen Augen, "Feldzug" gegen den Alkohol führe, ist unser ansonsten sehr gutes Verhältnis zerüttet.

    Aber ich kann es einfach nicht mit "ansehen" ( indirekt ) , wie er sich das Zeug in den Hals schüttet.

    Trotzdem werde ich jetzt wohl kapitulieren, denn ich habe in meinen Augen alles getan, was ich tun kann oder hat jemand noch eine Idee ?

    Bei der Drogenberatung ( wegen des Alkohols) war ich ja vor ein paar Jahren auch schon einmal.

    Während seines Auslandsaufenthalt war alles im grünen Bereich, jetzt geht der ganze Mist wieder von vorne los.

    :roll:

    LG von der....

    stinkesauren ( im Angesicht von soviel "Doofheit" ) und besorgten Slowly

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