Bin neu hier und auf der Suche nach Rat

  • Hallo Elli84,

    viele der Geschichten, die Du in diesem Forum liest, ähneln sich. Unser beide sind auch sehr ähnlich.

    Ich kenne Deine Ängste und den Ekel und ich weiß auch, dass die Erinnerung an die letzte Beleidigung, Manipulationen, gewalttätige Attacke beim letzten Exzess verblassen können, bis man sich selbst nicht mehr traut, weil er ja im nüchternen Zustand ganz anders sein kann. Man meint, die Gabe zu haben, mit schönen vernünftigen Worten, die Sucht einfach wegreden zu können und glaubt die Schwüre, von weniger Alkohol, wenn das Kind erst mal da ist und dass ich alles und einzig das bin, was er braucht. Und ich sauge die Worte auf und strahle darüber, weil es das ist, was ich schon als Kind sein wollte. Für jemanden Einzelnen wichtig zu sein.

    Aber Elli, das ist einfach nicht wahr, weil Du nur sein Umfeld aufrecht hälst. Warum, wenn er kein Problem mit Alkohol hat, wird er dann nur so böse, wenn du mit Mutter und Freundin darüber sprichst?Er schämt sich. Er ist ein Säufer und hat Angst, dass seine Welt wegbricht. Dass er als das gesehen wird, was man sich landläufig unter einem Säufer vorstellt. Den dreckigen, stinkenden, eingenässten Penner auf der Bank, dem man lieber ausweicht, weil man fürchtet, der Zustand springt auf einen über, wie Läuse.

    Er müsste etwas in seinem Leben bewegen, Initiative ergreifen. Und um alles alleine kümmern. Er denkt dabei nicht an Dich, was er Dir damit antut und wie Du Dich in seiner Nähe, neben ihm im Bett oder bei Gesellschaften fühlst und schämst und ekelst. Er will dieses Gefühl, dass sich in seinem Gehirn verankert hat. Die Anerkennung (schaut her, wie toll ich bin), die Entspannung( man, hab ich immer einen Stress) die Belohnung (jetzt hab ich mir aber 3-8 Halbe verdient). Das kannst du ihm nicht geben, nicht mit Worten, das kann nur der Alkohol. Er hat sein Gehirn darauf trainiert. Und willst Du eine Beziehung zu Dritt? Die Geliebte heißt Alkohol und gibt es überall.

    Ich habe auch von Anfang an gewußt, dass mein XY viel und gern trinkt, war wie Du hinter der rose Brille und einem enormen Selbstbewußtsein versteckt, ich hol ihn aus dem Sumpf, ich bin ja vom Fach, hab studiert und arbeite im Gesundheitswesen. Was passiert ist? Ich wurde davon krank, mein Selbstbewußtsein ist der perfekten Angepasstheit gewichen. Habe ihn verteidigt, entschuldigt, gedeckt. Ich habe mich selbst aufgegeben. Ich habe sogar sein von ihm (aber auch mir) so sehr gewünschtes Kind bekommen, weil ich ihm geglaubt habe und bereit war, alles dafür zu tun, dass er den Alkohol nicht mehr braucht.

    Später, als ich langsam aus meinem Traum aufwachte, habe ich Fachlektüre über Co-Abhängige verschlungen und mich in psychatrische Behandlung begeben, weil ich alleine nicht mehr weiter wußte. Ich stand kurz vor einer handfesten Depression. Aber verlassen habe ich ihn nicht. ich dachte, ich bin das problem und ich muss mich ändern.

    Dann kam ich am Ende meiner Kräfte hier an und habe die Grundregeln für Co-Abhängige hier gelesen und mich daran gehalten.

    Ich habe 12 Jahre gebraucht, habe ihn rausgeschmissen, und wieder aufgenommen (ich habe ihm wieder gelaubt), bin gegangen und wieder gekommen(und schon wieder habe ich ihm geglaubt).... und endlich vor gut 5 Wochen wieder gegangen (jetzt glaube ich nur noch mir).

    Das war meine Geschichte, die, wie Du vielleicht siehst, gar nicht sehr von Deiner abweicht. Nur: Du kannst es noch abwenden. Jetzt.

    LG
    Regina

  • Guten Abend zusammen!
    Erstmal lieben Dank an Dacoucou für deine Worte. Natürlich hast du Recht, um so länger ich es herauszögere, um so schwerer wird es...

    Liebe Kiwi19,
    mir ist ein richtiger Schauer über den Rücken gelaufen als ich deine Worte heute Morgen gelesen habe!
    Habe den ganzen Tag darüber nachgedacht, da unsere Geschichten ja wirklich sehr sehr ähnlich sind!
    Nur das es bei mir noch ist das ich etwas ändern kann. Ich habe mir fest vorgenommen mit diesem Mann kein Kind zu bekommen, so lange es bei ihm nicht klick macht, an dieser Meinung wird sich auch nix ändern!!
    Ich hätte gerne ein Kind, aber nicht um jeden Preis!
    Das er sich schämt für seine Sauferei, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht bevor du hier geschrieben hast, aber ja das passt natürlich wenn ich so darüber nachdenke. Das erklärt auch warum er sich bei meiner Familie nicht wohl fühlt, er sagt er fühle sich immer beobachtet, und vor allem ist er tödlich beleidigt wenn ihn jemand auf sein Trinkverhalten anspricht!
    Meine Familie hält sich halt nicht zurück wenn er sich daneben benimmt, oder wenn er meint er müsse noch betrunken Auto fahren, was auch gut so ist!!
    Bis vor einem Jahr habe ich ihn immer noch in Schutz genommen, aber diese Zeiten sind vorbei, und das weiss er auch!
    Viel zu spät merke ich wie bescheuert ich eigentlich war :shock:

    Genau wie du sagst ist es bei ihm auch, er pflegt sich, geht seiner arbeit nach, lebt nicht auf der Strasse, somit ist er kein Alkoholiker!

    Und nein, er versteht überhaupt nicht wie das für mich ist, wenn er sich auf Feierlichkeiten daneben benimmt, wie ich mich für ihn schäme, wenn das ganze Schlafzimmer wie eine Kneipe riecht...
    Er kann noch nicht mal nachvollziehen warum ich mir Sorgen um seine Gesundheit mache! Er meint er wäre kerngesund, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte!

    Ich denke aufgewacht aus meinem Traum das bin ich, ich weiß das ich ihm nicht helfen kann. Jetzt muss ich es nur noch schaffen mein Leben zu ändern.
    Und das nicht ich das Problem bin weiß ich, und das lasse ich mir auch nicht einreden ( nicht mehr ) !
    Nochmals vielen Dank für deinen Beitrag, er hat mich nochmal sehr zum nachdenken gebracht, und mir auch sicherlich geholfen :)

    Auch dir wünsche ich natürlich weiterhin alles Gute, und das du standhaft bleibst.
    Ganz liebe Grüße Elli

  • Hallo zusammen!

    Habe zwar gestern schon wieder nen halben Roman verfasst, aber ich muss jetzt einfach mal loswerden was heute Abend hier passiert ist ( bei uns zu Hause ).

    Es fing irgendwie damit an das ich ihm mitteilte nächste Woche bei meiner besten Freundin zu übernachten. Diese ist ja ein rotes Tuch, da er weiss wie sie über ihn denkt.
    Schon an seiner Reaktion habe ich gemerkt das ihm das mal wieder nicht passt, und ich habe gefragt was das jetzt soll!? :evil:

    Und dann fingen die Vorwürfe seinerseits an, ich wäre ja so kalt und abweisend, ich würde nur noch mein eigenes Ding machen u.s.w.
    Und ich würde ihn ja überhaupt nicht darin bestärken das er sich so geändert haben ( ich denke er meint das er weniger säuft ).
    Ihm würde es ja so schlecht gehen, er würde an der jetzigen Situation kaputt gehen... Ob er wohl meint mir geht es blendend??? :shock:

    Na ja, jedenfalls hat er dann von sich aus gesagt das es doch vielleicht besser wäre wenn wir uns trennen würden!!!
    Mich würde mal interessieren was ihr meint warum er das gesagt hat??
    Will er testen ob ich es wirklich mache?? Meint er das ernst?? Oder will er mir wieder nur ein schlechtes Gewissen machen...

    Da er dann wieder angefangen hat völligen Blödsinn zu erzählen, z.B. wie böse alle zu ihm sind, und wie falsch ich mich verhalte, habe ich das Gespräch dann mit den Worten beendet das ich mit ihm nicht mehr diskutiere. Jetzt ist er weg zur Nachtschicht.
    Ach ja, und bis nächstes Wochenende soll ich mir überlegt haben ob ich mir eine Wohnung suche oder nicht!

    Was haltet ihr davon?

    Liebe Grüße Elli

  • Hallo Elli,

    ich kenne all diese Aussagen und bin mir fast sicher, das da keine Taten folgen.
    Wenn mein XY sowas sagte, triefte das in 99% nur so vor Selbstmitleid, nach dem Motto, schaut her, was ich für ein armer Kerl bin, von aller Welt verlassen.
    Ich würde dior ja gerne etwas anderes schreiben, aber das oben beschriebene ist meine Erfahrung.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    danke für deine schnelle Antwort!
    Genau so war es auch, das Gespräch triefte vor Selbstmitleid...

    Vor 5 Minuten bekam ich eine SMS das das für ihn mit uns gelaufen wäre, ich solle mich in den nächsten Wochen um eine Wohnung kümmern...

    Ich weiß nicht ob ich darüber jetzt lachen soll oder mich aufregen!?
    Bin mir fast sicher, das er das morgen, wenn er wieder nüchtern ist anders sieht...

    LG Elli

  • Hallo Elli,

    Wie arm dran "er" ist, höre ich auch sehr oft, alles muss er alleine meistern, niemand unterstützt ihn,...
    Das ich (leider) irgendwann angefangen habe, alle wichtigen Dinge zu regeln, zu erledigen, mich um die Kinder kümmere, arbeite,... sieht er nicht.
    Er hat mich auch schon mehrmals aus dem Haus geworfen (bin nie gegangen) und am nächsten Tag, tat ihm alles immer furchtbar leid, unzählige Entschuldigungen folgten und letzt endlich ging alles immer so weiter. Wenn er nüchtern ist, würde er nicht so handeln.
    Unser gemeinsames Leben besteht aus den immer gleichen Mustern.
    Ich versuche mit Hilfe des Forums da auszusteigen. Habe mir eine Wohnung gesucht und ziehe bald aus. Weil ich das sö möchte. Ich will wieder leben!

    Bitte schau nicht so sehr darauf, wie er die Dinge sieht. Schau darauf, was DU möchtest. Es ist Dein Leben.

    LG
    KO

  • Tja, tut mir leid, wenn ich nur sagen kann, dass dieses außerordentliche Selbstmitleid schon mehrfach von Fahleuten beläuchtet und festgestellt wurde:

    *bitte keine Fremdtexte einfügen* Morgenrot


    Ist nicht von mir, wie gesagt aus der Forschung von Experten.
    Ich will damit sagen, dass wohl jeder von uns hier in diesem Teil des Forums, wo sich der Partner in der sog. mindestens Kritischen Phase befindet, das kennt.

    Aber, was hilft es Dir Süße? Du sagst, er ist ein Phasentrinker? Das elende an einem Quartalssäufer ist doch, dass er Meister ist im Vortäuschen, kein Alkoholiker zu sein. Das Umfeld glaubt ihm das und ist auch froh drüber, wenn er mal weniger trinkt, so wie Du. Damit lullt er Dich ein, macht aber nichts weiter; bis zum nächsten Black out. Die Zeit dazwischen wird immer kürzer.
    So einen Trinker zur einsicht zu bewegen, was dagegen zu tun, ist viel, viel schwieriger, als bei einem der evtl. tgl. den Schub braucht um den Pegel konstant zu halten. Und genauso gut redet er sich ein, das Opfer zu sein.

    Pack Deine Sachen und geh. Es wird nicht besser, es ändert sich nicht. Du wirst nicht zufriedener und auch nicht glücklich. Was kümmert Dich, wie er heute redet? Und ist es so schön, sich das in weiteren Zeiten immer wieder sagen zu lassen, auch wenn er am Tag danach wieder kommt und sagt, es tut ihm so leid, Du wärst doch seine große Liebe, er will Dich ja eigentlich nicht verlieren, aber Du zwingst ihn zu solchen Aussagen.
    Bedenke die Opferrolle! In seinem Kopf ist nicht er verantwortlich mit seinem Trinkverhalten und der Unfähigkeit es anzugehen, sondern Du, weil Du ihn immer wieder darauf aufmerksam machst.

    Verstehst Du, was ich meine?

  • Zitat von Elli84

    Hallo Morgenrot,

    danke für deine schnelle Antwort!
    Genau so war es auch, das Gespräch triefte vor Selbstmitleid...

    Vor 5 Minuten bekam ich eine SMS das das für ihn mit uns gelaufen wäre, ich solle mich in den nächsten Wochen um eine Wohnung kümmern...

    Ich weiß nicht ob ich darüber jetzt lachen soll oder mich aufregen!?
    Bin mir fast sicher, das er das morgen, wenn er wieder nüchtern ist anders sieht...

    LG Elli

    Nachrichten und Aussagen dieser Art kenne ich auch zur Genüge... Er wird es morgen wieder anders sehen. Du kannst (und solltst!) darüber schmunzeln aber tapp nur nicht in die Falle das irgendwie als Erfolg zu verbuchen. Ich habe mir jahrelang in meinem "na, wer hat mal wieder Recht behalten?!?" gefallen, was mir am Ende NICHTS gebracht hat. Das kranke Spiel hat zwei Seiten. Mit etwas Abstand betrachtet sind beide absurd.

    Alles Gute und liebe Grüße!

    Lyn

  • Hallo ihr Lieben,
    wird mal wieder Zeit für eine Antwort :)

    Also ertmal an JUF, ich weiß nicht so Recht wie ich das sehen soll, einerseits rege ich mich drüber auf weil es per Handy kam, fas ich persönlich nicht mag. Ich finds halt feige, für mich ist das ein Thema was man von Angesicht zu Angesicht besprechen sollte!
    Aber andererseits ist es mir halt auch egal mittlerweile, ist nicht das erste Mal das so ne Aussage von ihm kommt...
    Und wie ich es vermutet habe, am nächsten Tag hat er so getan als sei nichts gewesen!!! :evil:
    Bis heute ist kein Wort darüber gefallen! Ich habe ihn aber auch nicht drauf angesprochen, keine Ahnung ob das jetzt richtig oder falsch war??!
    :shock:
    Ich bin halt die ewigen Diskussionen leid, er versteht mich sowieso nicht.

    Hallo Ko68,
    ja das hört sich alles ziemlich gleich an, außer das er mich noch nie rausgeschmissen hat... Aber auch er, ist ein völlig anderer Mensch wenn er nicht getrunken hat!
    Auch seit dieser SMS, ist er der allerliebste Mann der sich rührend um mich kümmert!
    Und ich erwische mich selbst dabei, wie ich mich von diesem Verhalten "einlullen" lasse! Eigentlich weiß ich ganz genau das er das macht um mich froh zu stimmen :twisted:
    Weiss denn dein Mann schon das du ausziehen wirst? Und wenn ja, wie hat er darauf reagiert wenn ich fragen darf?

    Hallo Kiwi19,
    habe den Fremdtext noch gelesen bevor er gelöscht wurde :wink:
    Ich fand ihn sehr interessant, hatte das bisher noch nirgendwo so gefunden. Vor allem hat er gepasst wie die Faust aus Auge!!!
    Sorry Morgenrot :oops:
    Nein, er ist kein Phasentrinker! Es ist schon so, das er täglich trinkt, ich würde mal sagen er ist ein Pegeltrinker, und bei Feierlichkeiten oder sei es nur mal ein Wochenende führt das ganze dann regelmäßig zum Vollrausch!!
    Es ist nur so das er zur Zeit "weniger" trinkt. Bis vor 4 Wochen hat er täglich ca 8-10 0,5 Liter Flaschen Bier getrunken, und zur Zeit sind es 3-4.( Sagt er jedenfalls ).
    Wieviel er trinkt wenn ich es nicht mitbekomme weiss ich natürlich nicht, ist mir aber auch eigentlich egal. Fakt ist, das er täglich trinkt, und das ist für mich krank.
    Außerdem trinkt er nicht "weniger" weil er das will, er macht es um mich hinzuhalten...
    Er hat halt NULL krankheitseinsicht, so ist es einfach- leider...
    Ja, ich verstehe was du meinst, und du hast Recht!!! Hab ich noch gar nicht so drüber nachgedacht, so in etwa hat er mir das in einem unserer Gespräche auch rübergebracht...
    Danke für deinen Beitrag :D

    Hallo Lyn,
    was genau meinst du mit in die Falle zu tappen das als Erfolg zu verbuchen?
    Stimmt, das sowas krank ist sehe ich ja jetzt schon teilweise ein. Aber so richtig daraus zu kommen ist irgendwie trotzdem schwierig...

    Liebe Grüße und vielen Dank euch Allen! :)

  • Zitat von Elli84

    Hallo ihr Lieben,
    wird mal wieder Zeit für eine Antwort :)

    A
    Hallo Lyn,
    was genau meinst du mit in die Falle zu tappen das als Erfolg zu verbuchen?
    Stimmt, das sowas krank ist sehe ich ja jetzt schon teilweise ein. Aber so richtig daraus zu kommen ist irgendwie trotzdem schwierig...

    Liebe Grüße und vielen Dank euch Allen! :)

    Hallo Elli,

    bei mir war es auch immer so, dass xy im Streit/Suff sehr schnell mit Trennungsaussagen bei der Hand war. Zuerst hat mich das irrsinnig verletzt. Dann bin ich gewissermaßen abgestumpft und irgendwann habe ich nur noch im Stil von "Jaja, ich weiß. Wir sind sowas von geschiedene Leute. Bis in etwa morgen." geantwortet und es ihm triumphierend unter die Nase gerieben, dass ich mal wieder recht hatte. Als ob ich mir davon was hätte kaufen können. Völlig krank.

    Gesund wäre gewesen nach zwei bis drei Episoden dieser "Trennung als Scheißhausparole" zu sagen: Da ich nun den Stellenwert unserer Beziehung und meiner Emotionen und Grenzen für dich kenne ist hier und jetzt für mich Schluß.

    Nachher ist man immer klüger.

    Liebe Grüße

    Lyn

  • Hallo Lyn,
    danke für deine schnelle Antwort! :D
    Jetzt verstehe ich was du meintest. Ob ich da jetzt richtig oder falsch reagiert habe weiß ich nicht, eigentlich habe ich ja gar nicht reagiert...
    Aber ich habe auch nicht vor ihm das unter die Nase zu reiben, bringt ja eh nix.

    Am Anfang hat mich sowas auch fürchterlich verletzt, aber das tut es überhaupt nicht mehr!!
    Im Grunde genommen habe ich innerlich ja eh schon mit dieser Beziehung abgeschlossen, müsste halt nur noch Taten folgen lassen...

    Liebe Grüße Elli

  • Hallo Elli,

    nein, er weiß nicht, dass ich ausziehe.
    Auf der einen Seite finde ich es selber ziemlich feige -
    auf der anderen Seite habe ich weder Lust noch Kraft für das, was kommen wird, wenn er es weiß.
    Ich gehe stark davon aus, dass er dann noch mehr trinken wird, einschließlich der Vorhaltungen, die dann kommen:"Ich nutze ihn nur aus, ich bereichere mich an seinem Geld,...."

    Ich kann Lyn nur zustimmen, denn gesund ist mein Verhalten ihm gegenüber schon lange nicht mehr, sonst hätte ich das alles gar nicht so lange mitgemacht.

    Hier im Forum habe ich gelernt, mich besser abzugrenzen. Seine Worte tun mir nicht mehr ganz so weh. Tief im Inneren, verletzen sie aber doch noch viel zu oft.

    Pass gut auf Dich auf.
    LG
    Ko

  • Hallo Elli 84

    Zitat von Elli84

    Ob ich da jetzt richtig oder falsch reagiert habe weiß ich nicht, eigentlich habe ich ja gar nicht reagiert...

    gibt es ein "Richtig" oder "Falsch"? Ich denke, jeder reagiert, wie es zu ihm in dieser Situation passt. Bei manchen kommt sofort der Schuß: Alles klar, dann wars das jetzt und Tschüss, andere sind erst mal geschockt und sprachlos oder so abgebrüht nach dem jaja-LmaA-Prinzip. Wieder andere lassen alles erst mal sacken und reagieren dann erst.
    Fakt ist, hier gibt es ein krank und gesund-Schema und hier brauchen wir uns nichts vormachen. Das verharren in dieser Situation ist nicht gesund. Weil sich niemand für so geríng einschätzen darf, um das zu akzeptieren, um sich das gefallen zu lassen.
    Wir dürfen nicht vergessen. Nicht nur der Alkoholiker ist erkrankt an seiner Sucht, auch wir sind süchtig, nach der Aufgabe Alkoholiker. Nach der Anerkennung. Wir haben uns eine süchtige Verhaltensweise angeeignet. Und wie schwer es ist, aus einer Sucht zurück ins gesunde Leben zu finden, merken wir doch an der erstarrten Haltung, die wir einnehmen und uns eben nicht gesunderweise von unserem Suchtmittel trennen.
    Hier geht es nicht ums rumjammern, sondern um das Wiedererlangen von Selbstbewußtsein. Jeder hat das Recht, sich von Dingen zu trennen, die einem nicht gut tun. Auch aus Beziehungen ist das erlaubt. Das geht aber nur, wenn jeder wieder für sich selbst die Verantwortung übernimmt.

  • Guten Abend zusammen,
    zuerst mal vielen Dank für eure Beiträge, es tut wirklich immer wieder gut von euch zu lesen! :)

    Stimmt Kiwi, ein richtig oder falsch gibt es eigentlich nicht! Bei mir ist es mittlerweile das LMAA Prinzip, was ja schon eigentlich schlimm genug ist...
    Bis heute habe ich ihn nicht drauf angesprochen.
    Sicher lich ist das verharren in dieser Situation ungesund, merke es mittlerweile körperlich, und auch im Alltag bin ich oft echt neben der Spur :shock:
    Das mit dem gering einschätzen habe ich noch gar nicht so gesehen, aber auch da hast du natürlich Recht wenn ich so drüber nachdenke! :shock:
    Ich befasse mich zur Zeit da mit, mich wenigstens mal nach Wohnungen intensiver umzuhören, das ist schonmal wenigstens ein Anfang...

    Ganz liebe Grüße Elli

  • Mir hat man immer geraten, nicht ungeduldig zu werden und sich auch über kleinste Schritte zu freuen.

    Zitat

    Ich befasse mich zur Zeit da mit, mich wenigstens mal nach Wohnungen intensiver umzuhören, das ist schonmal wenigstens ein Anfang...

    Das ist doch schon mal ein kleiner Schritt; auch wenn er Dir wie ein Megaberg vorkommt. Den hast Du schon erklommen. Gratulation!
    Der Größere ist das Erkennen: hoppla, hier läuft was nicht richtig, hier mach ich mich durch etwas krank oder zu etwas, das nicht zu mir passt. Auch hier bist du dran. Weiter so!
    Der nächste große Schritt ist, zu lernen, zu üben, zu vertrauen. Worauf? Darauf, dass es kein nächstes Mal gibt und man seinen Wahrnehmungen, die man hat, erkennt und auch glaubt. Es tut extrem weh, so tief in sich zu forschen, ist aber enorm bereichernd.

    Ich habe viel über mich in Büchern erlesen und war erschrocken. Da steht ja mein Leben aufgeschrieben. Aber warum? Es sind Verhaltensmuster, die es zu knacken gibt. Das kann man lernen, aber nicht von jetzt auf gleich. Es hat ja auch eine ganze Weile gedauert sie einzustudieren. :wink: Ich habe erkannt, dass es nicht ohne professionelle Hilfe bei mir geht, hab ja auch ein paar Jahre länger praktiziert als Du. Auch das ist ein Schritt, sich Hilfe suchen. Hier in diesem Forum hast Du das 24/7 Prinzip, aber bei einem gebrochenen Fuß gehst du ja auch zum Arzt persönlich und schienst Dich nicht übers Net.

  • Hallo Elli,

    ich habe auch so angefangen. Mal unverbindlich nach Wohnungen geschaut.
    Und dann überlegt was ich gerne hätte und gerechnet was geht.
    Und dann beschäftigt man sich immer mehr damit und überlegt schon wie man das dann einrichtet....
    Und dann merkt man irgendwann, dass man anfängt sich darauf zu freuen.
    Das gehört irgendwie auch zur Abnabelung dazu :) .

    Also bist du ja schon auf dem Weg :lol:
    Genieß es, es macht Spaß sich das eigene Leben wieder zurück zu holen!

  • Hallo ihr Lieben,
    lange habe ich nichts mehr geschrieben hier.
    Das liegt daran das es mir in den letzten Monaten einfach sehr schlecht ging und ich eine Entscheidung für mich treffen musste.
    Konnte darüber einfach nicht mehr reden oder schreiben.
    Habe mich halt immer öfter gefragt was ich möchte, und was ich nicht möchte.
    Was ich halt nicht möchte, ist mein Leben mit einem uneinsichtigen Alkoholiker zu verbringen, und eine Beziehung zu führen, die von Lügen und Manipulationen geprägt ist.
    Ende November bin ich dann ausgezogen...
    Er hatte mir zwar öfter gedroht das wir uns trennen würden, aber das ich es dann letztendlich auch tue, damit hat er wohl nicht gerechnet...
    Es war ein sehr tränenreicher und dramatischer Abschied.

  • Muss ab und zu mal wegschicken, da der Laptop schon zwei mal meinen kompletten Text gelöscht hat :(

    Jedenfalls haben wir seitdem keinen Kontakt mehr. Ich weiß von seiner Schwester das er mit der Trennung überhaupt nicht klar kommt, und das es ihm richtig schlecht geht.

    Bei mir ist es einerseits so, das ich mich erleichtert und befreit fühle, aber andererseits überwiegt das Gefühl von Mitleid und schlechtem Gewissen...
    Manchnmal wünsche ich mir einfach ihn in den Arm zu nehmen, oder mit ihm zu sprechen, gerade jetzt vor Wihnachten...:-(
    Denke das noch ein großes Stück Co- Aängigkeit mit imSpiel
    ist...
    Mich würde mal interessieren wie ihr mit euren Gefühlen nach einer Trennung umgegangen seid, habt ihr euch professionelle Hilfe geholt, oder wird es irgendwann von alleine besser..?

  • Muss ab und zu mal wegschicken, da der Laptop schon zwei mal meinen kompletten Text gelöscht hat :(

    Jedenfalls haben wir seitdem keinen Kontakt mehr. Ich weiß von seiner Schwester das er mit der Trennung überhaupt nicht klar kommt, und das es ihm richtig schlecht geht.

    Bei mir ist es einerseits so, das ich mich erleichtert und befreit fühle, aber andererseits überwiegt das Gefühl von Mitleid und schlechtem Gewissen...
    Manchnmal wünsche ich mir einfach ihn in den Arm zu nehmen, oder mit ihm zu sprechen, gerade jetzt vor Wihnachten...:-(
    Denke das noch ein großes Stück Co- Aängigkeit mit imSpiel
    ist...
    Mich würde mal interessieren wie ihr mit euren Gefühlen nach einer Trennung umgegangen seid, habt ihr euch professionelle Hilfe geholt, oder wird es irgendwann von alleine besser..?

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