Gutenabend, ich bin der Neue....

  • hallo rattenschwanz

    Zitat von NNGNeo

    schämen musst du dich übrigens nicht, denn du hast nun mal eine unheilbare krankheit in der rückfälle leider oftmals dazugehören.

    Zitat von Rattenschwanz

    Rückfälle gehören dazu. Eine schöne Ausrede- finde ich.

    hab ich was von ausrede geschrieben? ich glaube nicht. auch habe ich nicht behauptet das rückfälle dazu gehören. ich habe geschrieben oftmals. das heißt das rückfälle oftmals passieren und es gar nicht selten ist das jemand einen rückfall erleidet.
    aber lies selbst, denn ich habe auch das hier geschrieben.

    Zitat von NNGNeo

    das heißt jetzt nicht das du ständig rückfälle hast oder das jeder alkoholiker einen rückfall erleidet, aber die hohe zahl an rückfällen spricht leider für sich.

    es ist nun mal so das es bei der alkoholkrankheit leider viele rückfälle gibt, nicht mehr und nicht weniger. das belegen nicht nur die statistiken, sondern ich kenne viele alkoholiker die zahlreiche rückfälle erlitten haben bevor sie endlich trocken geblieben sind. genauso wie ich alkoholiker kenne die nie einen rückfall hatten, da bin ich mit eingeschlossen. nicht jeder alkoholiker der trocken werden möchte hat gezwungenermaßen einen rückfall, aber eben viele von uns.
    grüße
    NNGNeo

  • Um eben diese Rückfälle zu vermeiden, brauch ich ja auch Hilfe, das hab ich erkannt. Nur habe ich nachwievor Angst vor erneuten Rückfällen, und vor dem was auf mich zukommt im Rahmen einer Therapie...

  • So, bin ein wenig nervös und aufgeregt. Gleich gehts zum Beratungsgespräch in der Suchtberatungsstelle. Wird men erstes Gespräch mit einem Therapeuten sein. Was wird er alles fragen? Wird er nett sein oder knallhart? Habe über ihn schon einiges in meiner SHG gehört. Da gehen die Meinungen auseinander... Wünsche allen einen guten Morgen hier und einen guten Tag.

  • Hallo Hesse!
    Ich wünsch Dir ein angenehmes Gespräch!!!
    Noch mal zu Deine Freizeitfrage. Ich treibe auch Sport, aber nicht nur, weil ich schon immer Sport geliebt habe. Denn Tipp meiner Suchtberaterin: Sport nimmt den Saufdruck weg. Und das stimmt bei mir absolut. Alkohu belohnt uns im Hirn. Und Sport tut genau das gleiche.
    V.a. am Anfang hatte ich in meiner Gewohnheit noch so drin, dass ich nach der Arbeit erstmal Wein trinke - zur Entspannung. Und immer wenn mir danach war, hab ich meine Laufschuhe angezogen. Und als ich wieder daheim war, hatte ich das Saufbedürfnis überhaupt nicht mehr.
    Und Du bist ja geschwommen. Wär das nix?
    Ich bin auch Schwimmerin, habe mir einen privaten Schwimmtrainer gesucht und habe mir sämtliche Schwimmstile draufgeschafft. Das macht total Spaß!
    Und dazu kommt: seit ich nicht mehr saufe, habe ich ein anderes Körperbewusstsein. Vorher hab ich mich damit abgefunden, dass der Alkohol mich halt fett macht. Ich hab mich unwohl geführt. Jetzt hab ich durch nichtsaufen einige Kilos verloren - und der Sport unterstützt das natürlich noch. Ich freue mich zu sehen, wie mein Bauchfett schmilzt, mein Körper immer trainierter wird und dass ich wieder vieles anziehen kann, ohne zu denken, dass ich viel zu fett dafür bin.
    Vielleicht findest Du ja auch wiede rLust an Deinem Körper und die SPortslust kommt beim Essen.
    In diesem Sinne: einen shcönen alkoholfreien Tag!
    Viele Grüße
    Calida

  • Danke ihr beiden :) Calida, nur leider ist Sport absoult nicht meins. hab ja mal noch bevor ich mit der Sauferei richtig anfing versucht laufen zu gehn. Aber is nix für mich, radfahren ebenfalls nich. Schwimmen.. ok muss ich mal schauen....

  • Worauf hättest Du denn Lust?
    Gibts da nix, was Du immer schon mal machen wolltest?
    Du bist ein Mann, aber ich kenne Männer, die häkeln.
    Ich tus auch - es beruhigt total meine Nerven:-)
    Und ich bin stolz, wenn ich zu Weihnachten selbstgemachtes Zeug verschenken kann. Das hätte ich im Suff nie gekonnt!
    Jetzt lachst Du wahrscheinlich, oder?
    Ist ja auch ganz egal. Hauptsache, man findet etwas, was man gerne tut!

  • DAS is ja mein Dillema..alles was ich bisher gemacht hab, hatte im weitesten Sinne was mit Alkohol zutun... und wenns nur nach der erfolreichen Sammelaktion für Bedürftige abends beim sortieren in der Gruppe ein Bierchen gab oder 2... oder Das gemeinsame Planen von Konzerten oderso.. oder nachdem durchziehen von einer Party (wo man als Orgamitglied nüchtern war) am ende beim aufräumen noch zusamment was getrunken hat oder oder.... und jetzt suche ich halt Inspirationen... und Häkelnde Männer? klar warum nich? Und ja hab kurz gelacht, aber nur weil mir ein Name einviel den mein Bruder dem Häkelkreis seiner Frau gab: Stitch and bitch :P

  • Ich glaube, dass ging vielen so. Ich war nie in der Kneipe und habe auch keine trinkenden Freunde. Ich hab allein gesoffen, aber alles was ich dann abends gemacht hab - immer war Alkohol dabei. Ob das Fernsehen oder was auch immer war. Musste mich auch dran gewöhnen, die Dinge nüchtern zu machen. Und alles, was ich zwei, dreimal nüchtern gemacht hab, war dann schön - viel shcöner als vorher......
    Halbvoll einen Film zu schauen ist doch schrecklich. Wenn man nix mehr rafft und fast einschäft.....

  • hallo hesse

    war bei mir ähnlich. ich habe abends immer zuhause gesoffen. egal ob vorm fernseher, am pc oder oder oder, immer hatte ich mein bier dabei.
    gibt es denn nichts was dich interessiert? vielleicht kannst du ja mal irgendwas neues ausprobieren und vielleicht gefällt es dir ja was dann zu einem neuen hobby werden könnte. bei mir ist es z.b backen und motorradfahren, beides sachen mit denen ich erst nach dem suff angefangen habe und was mir viel freude bereitet.

    ich und viele andere hier mussten aber auch irgendwann wieder dinge machen die wir sonst nur mit alkohol gemacht haben. nur weil ich z.b immer vor dem fernseher oder pc gesoffen habe kann ich ja schlecht mein ganzes leben drauf verzichten :lol:
    aber heute ist es für mich viel schöner wenn ich abends einen film geguckt habe und ich mich am nächsten tag an alles erinnern kann. ´
    gut, ich gebe zu am anfang war es ziemlich komisch für mich und es hatte mir auch was gefehlt, doch man gewöhnt sich dran und jetzt will ich es nicht mehr anders haben.
    grüße
    NNGNeo

  • NNGNeo wenn man sich ausschließlich über 20 Jahre im alternativen, Punk / Skinhead Umfeld bewegt hat jede Freizeitgestaltung irgendwie mit Alk zutun... ok vorm TV hab ich ja auch mal was getrunken oder vorm PC, aber nicht immer.. es geht mir eher darum was andres zu finden, da ich mich momentan nich in der Lage sehe mich weiter in obigem Umfeld zu bewegen. Sicher gibt es sachen die ich immer schonmal machen wollte, aber dafür fehlt das Geld ( selbst das durchs nicht versaufen ersparte reicht da nich ums als Hobbie zu betreiben) Wie gesagt, ich suche nach Inspirationen. hm Kochen, das macht mir spass, ist aber leider auch durch Alkohol nur bedingt tauglich... (also ich hab beim kochen nicht gesoffen) da für mich zum ablöschen doch das ein oder andre Glas Alk dazugehörte... backen? kann ich nich... krieg nichmal Pizzateig hin.. (und das hab ich mehr als einmal probiert :P) Wie gesagt es ist nicht nur eine Umstellung für mich sondern zwangsläüfig ein Bruch mit meinem alten Leben, da ich nicht nur mein altes Umfeld aufgebe sondern auch alles was "Szenetypisch" dazugehörte als Hobby.. und das macht mir zu schaffen.

  • Guten Morgen Hesse,
    wenn man komplett mit dem alten Umfeld bricht, ist das schwer. Das kann ich mir vorstellen. Du musst Dir einfach Zeit geben. Du wirst Durch Dein neues Leben andere Menschen kennen lernen, neue Freunde finden. Das dauert aber. Ein Verein (DLRG?) kann Dir vielleicht helfen. Ich weiß, Du magst keinen Sport, außer Schwimmen. Ein Schwimmverein hat den Vorteil, dass da vermutlich keine Trinker sind wie z.B. im Schützen oder sonst einem Verein. Selbst beim Fußball gehört das Bier ja mit dazu.
    Sei nicht so negativ: ist doch egal wenn Du nicht backen kannst. Probiers, vielleicht klappts ja trotzdem.
    Gute Rezepte sind doch eigentlich idiotensicher.....
    Ich spüre bei Dir eine Abwehrhaltung, wenn Vorschläge kommen. Wenn Du wirklich Inspiration suchst, dann teste doch einfach aus. Wenn der Kuchen verbrannt ist, kannst Du immer noch sagen: Das lass ich besser.
    Ich wünsch Dir einen schönen Tag mit guten Einfällen!
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Hesse,

    Zitat

    ich hab halt einfach angst davor vor mir nochmal zu versagen...

    wenn du so weiter lebst wie zu trinkenden Zeiten wird das so sein.

    Versuche was neues aus ohne gleich perfekt sein zu wollen,

    dann ist es nicht soooo schlimm wenn es nicht klappt.

    Wenn du aber erst gar nichts ausprobierst wirst du auch nicht herausfinden

    was du kannst/nicht kannst oder was dir Spaß macht oder auch nicht.

    LG Martin
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  • Da is was wahres dran Martin... es is nur so schwer sich aufzraffen und was neues zu probieren wenn man versagensangst hat, zumal ich ja auch beim Alkohol versagt habe, weißt du? Ich glaube das mir wirklich nur eine Therapie helfen kann. Hatte ja jetz am DO mein erstes Gerspräch... leider ist der Herr jetzt erst 2 Wochen im Urlaub..

  • Hallo Hesse,

    Zitat

    Ich glaube das mir wirklich nur eine Therapie helfen kann.

    ich habe keine Therapie gemacht, aber einige Rehas.

    Was machst du in der Therapie wenn du etwas machen, trinken, essen sollst was dir nicht zusagt :?:

    Bisher hast du ja bei jedem Vorschlag von uns ein Gegenargument.

    Ich will dir die Therapie nicht ausreden, überlege aber genau ob du das dann auch durchziehst.

    LG Martin

  • Hallo Hesse,

    auch wenn Du ein Sportmuffel bist, das war ich auch immer, zählt also nicht :lol:: Mein ultimativer Tipp heißt Laufen !

    Geh in den Wald und taste Dich langsam heran, erst zwei Minuten gehen, dann eine Minute joggen, immer im Wechsel und das für insgesamt 30 Minuten. Geh jeden zweiten oder spätestens jede dritten Tag los (mach vorher Termine mit Dir, plane die Zeiten) und erhöhe bei jedem zweiten Mal die Laufeinheiten um je eine Minute. Solange, bis Du 2 x 15 Minuten läufst, dann läßt Du die Pause dazwischen weg.
    Vielleicht macht Dir das Laufen anfangs keinen Spaß, es ist anstrengend und man schwitzt dabei. Aber das Gefühl später unter der Dusche ist unbeschreiblich. Dafür lohnt es sich, immer wieder auf´s neue loszugehen.

    Du mußt es halt nur einige Zeit durchziehen. 6 Wochen um genau zu sein. Nimm Dir vor 6 Wochen zu laufen und dann entscheide neu. 6 Wochen à 3 Laufeinheiten macht nur 18 x Laufen. Das ist gar nicht so viel, oder ? Probiere es aus, ich kann es Dir echt nur empfehlen und hier laufen nicht wenige im Forum, glaub mal. Sie haben ihre Gründe, finde sie für Dich heraus.

    Viel Ausstattung brauchst Du nicht. Kurze Hose, Shirt, was so da ist und ein paar alte Turnschuhe. Für den Anfang reicht das allemal. Wenn Du feststellst, dass es Dein Ding ist, kannst Du Dir immer noch gescheite Schuhe kaufen. Ich halte aber nichts davon, zunächst die volle Ausrüstung zuzulegen und dann erst auszuprobieren, ob es passt. Auch ne Pulsuhr oder sowas ist Quatsch. Nimm eine ganz normale Armbanduhr. Sekundenanzeiger wäre nicht schlecht. Oder halt die Stoppuhr vom Handy.

    Ich hatte damals ein Ziel: Ich wollte Silvester an einem 5 km Volkslauf teilnehmen. Das könntest Du rein zeitlich auch noch schaffen !

    Danach wird´s automatisch weiter gehen, da bin ich mir sicher, doch wenn nicht, ist auch nicht tragisch. Immerhin kannst Du dann 30 Minuten am Stück joggen !!!

    Draußen ist Bombenwetter, also Attacke :wink:.


    Viel Spaß !!!
    Tina

  • Hallo Martin, ja ich bin oft sehr ablehnend das stimmt. Weiß allerdings nicht woran das liegt. Ich bin offen für eine Therapie denn ich weiß das mir da mit professioneller Hilfe zur Seite gestanden wird.. was deine spezielle Frage angeht. Da werd ich dann durch müssen. :( Hallo Tina, danke für deine ausführliche Erklärung wie du mit dem laufen angefangen hast. Mal sehen ob ich mich dazu aufraffen kann. P.S. das mit dem schwitzen stört mich nich, ich mache ja auch körperlich anstrengende arbeit :)

  • Hallo hesse,

    wenn ich deine Posts lese, erkenne ich mich in allem wieder. Ich hab auch ein Kontrollverlust in Sachen Alkohol und will davon weg. Ich war bei 1,5 l Bier und 6 Schäpsen pro Tag angekommen. Das habe ich alles abends getrunken, tagsüber nix.

    Ich kann deine Gedanken total nachvollziehen, weil ich die gleichen Gedanken habe. Ich habe vor 4 Wochen aufgehört zu trinken. Alleine zuhause, ich hab keine entgiftung in einer Klinik oder sowas gemacht.

    Man bewegt sich auf unsicherem Terrain, alles ist neu und man weis nicht, was wann und wie. Mir helfen dabei helfen auch die Beiträge hier.

    Ich gehe seit 4 Wochen zu einer Psychoterapeutin, die mir hilft, dass ich es schaffe, trocken zu bleiben. Ich habe einen Termin die Woche. Sie gibt mir auch Tipps und Aufgaben, die ich erfüllen muss. Vielleicht ist das ja auch was für dich. Das soll jetzt nicht heisen, dass du keine Entgiftung in einer Klinik machen sollst/brauchst.

    Die Situation ist für mich auch neu und ich bin total unsicher wie du. Vielleicht hilft es ein wenig, wenn du weist, dass es mir genauso geht wie dir. Das wichtigste ist wohl, dass wir uns eingestehen, dass wir ein Problem haben und keinen Alkohol mehr trinken dürfen. Du weist ja selbst am besten, bei welchen Anlässen oder Tätigkeiten du Alkohol getrunken hast. Das musst du weg lassen oder umgehen, wenn du merkst, dass es für dich gefährlich werden könnte. An sonsten versuche ich schon, ein normales Leben zu führen und die Abstinez nicht komplett in den Mittelpunkt zu stellen. Was jetzt nicht gleich bedeutet, dass es nicht wichtig wäre, nichts mehr zu trinken.
    Ich gehe weiterhin mit Freunden Pizza essen, nur dass ich da eben Cola trinke. Meinen Freunden habe ich gesagt, dass ich die nächste Zeit erst mal auf Alkohol verzichte. Das wird auch so akzeptiert. Ich denke, jeder muss ausloten, was er sich zu traut. Nehm dann aber bei so Sachen einen Aufpasser mit (z.B. deine Frau), die dir im Notfall ans Schienbein tritt.
    Für mich ist sowas dann ein Erfolg, dass ich weg gehen kann und keinen Alkohol trinke. Das stärkt auch das Selbstbewustsein. Aber nochmal, du kennst dich selbst und kannst abschätzen, ob du das auch so probieren kannst.

    Ich habe hier gelesen, dass wir uns jeden Tag neu sagen sollten: "Heute trinke ich nichts". Das finde ich nicht schlecht. Die Tatsache, nie mehr Alkohol trinken zu können/sollen, ist im Augenblick noch recht heftig für mich/uns. Die Tatsache, dass man den Alkohol nicht braucht, ist ja noch nicht in jeder Region des Gehirnes angekommen. Trinken wir also heute nichts und spielen auf Zeit. Mit der Zeit wird das einfacher und wir werden vieles klarer sehen.
    Ich habe mir auch jetzt 2 Bücher bestellt, die hier empfohlen werden. Darin zu lesen heist, dass ich mein Problem immer wieder vor hole und mich damit stärke, den Weg weiter so zu gehen.

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