Meine Geschichte - 20 Jahre dreifach Sucht - Es langt!

  • @Karsten:

    Ja stimmt, online hat auch Vorteile, man hat sein Archiv, wie Du schreibst und was ich auch als ganz großen Vorteil gegenüber einer realen SHG sehe, ist dass man hier einfach zeitlich ungebunden ist und (immer) ohne Termin nach Bedarf Hilfe bekommt.
    Selbst Face-to-Face über sich zu reden, hat sicher aber auch was für sich...

  • Zitat von garcia


    Aber ich lebe. Und zwar bei allen Problemen (die nie enden) zufriedener und sinnvoller denn je. Viel lernen war wichtig für mich, mich abgrenzen bspw. und überhaupt rausfinden was ich brauche und was nicht... hat lange gedauert und war manchmal mühsam, aber hat sich gelohnt.
    LG

    Hört sich gut an! Danke!

  • Zitat von Rattenschwanz

    Das war lustig oder ironisch oder ... gemeint?

    Ne, ernst! :D :D

    Hab das mehr oder weniger so geschrieben, weil ich dein Beitrag nicht so konstruktiv fand und du mich dort mit deinem Teilzitat von mir auch etwas verzehrt dargestellt hast. Du hast mein Zitat einfach mit [...] beendet, darauf folgten doch wohl genannte Einschränkungen.
    Und dass "trocken leben" Arbeit an sich bedeutet und nicht einfach herbeigerufen werden kann, dürfte hier ja auch jedem klar sein.

    Grüße

  • Also an sich geht es mir erstmal gut! Alles läuft im Moment noch ohne Saufdruck oder allgemein Suchtdruck. Versuche auf mich zu achten usw.

    Heute nachmittag wollte ich mir Jogurt mit Kirschen aus dem Glas machen, öffnete das eigentlich noch nicht angefangene Glas aus dem Schrank (vor max. 2-3 Monaten gekauft), und stellte beim Öffnen fest, das es blubberte und der Gärprozess schon in vollen Zügen stattgefunden hat. Es roch nicht nur etwas nach Alk wie eine Erdbeerbowle oder irgendein aromatisierter Sekt sondern schon richtig krass in Richtung Schnaps!

    Ich war erst mal total angenervt, weil ich mich schon darauf gefreut hatte. Früher hätte ich es wahrscheinlich einfach probiert und falls die Kirschen nach Schwarzwälder Kirschtorte geschmeckt hätten wäre es mir latte gewesen. Aber jetzt natürlich nicht mehr!

    Ich hasse (Lebensmittel-) Verschwendung und stellte sie erst zurück in den Schrank, dachte noch vielleicht würden sie ja doch noch gut schmecken und riechen zwar krass nach Alk, aber schmecken gut wie eingelegte Kirschen und meine Frau will sie noch mit Vanilieeis probieren oder so was...

    Beim rieschen schoss mir der Alkoholgeruch förmlich direkt ins Hirn! Irgendwie schwer das Ganze richtig zu beschreiben! Ich wollte, aufgrund meiner Krankheit, das Risiko sie zu probieren natürlich nicht eingehen, aber irgendwie war mir direkt komisch! Und ich bekam kurz später direkt Kopfschmerzen für ca. eine halbe Stunde, keine sehr starken, aber merkbar!

    Es beschäftigte mich, wie auch immer noch, und ich kippte das Glas dann doch kurz später ins Klo. Ich war übrigens alleine Zuhause und konnte auch noch mit niemanden darüber sprechen.

    Ich erinnere mich dadurch daran als ich Anfang diesen Jahres auch längere Zeit nichts getrunken hatte (ca. 2-3 Monate) und seit langem erstmals vorsätzlich am frühen Abend in ein Pub gegangen bin. Ich orderte mir, mit einem nicht ganz so guten Gefühl, ein Pils und trank den ersten Schluck... Es schmeckte ecklig als hätte mir jemand ein Schnaps ins Bier geschüttet! Ich dachte mir, kann doch nicht sein, du spinnst doch und nach ein paar Schlucken legte es sich. Hatte dann aber kein Bock mehr auf ein weiteres Pils und zog weiter um woanders mit Guiness und Whiskey weiterzumachen!

    Ich sah mich jetzt durch dieses Ereignis nicht direkt in Gefahr zu probieren, aber der Funke eines Gedanken daran war vielleicht doch kurz präsent! Also indirekt vielleicht doch Gefahr! Fand das jedenfalls ziemlich krass, vorallem das es so intensiv gerochen hat und wollte dies hier mal mitteilen...

    Beste Grüße

  • Das Kirschenglas ist im Klo hervorragend aufgehoben...
    Siehst du wie nervös das macht? Kein Grund sich auf irgendwelche Saufdruckschlachten zu freuen...

    Du schreibst du hast ansonsten keinen Suchtdruck, die Dinge laufen gut. Also machst du irgendwas richtig. Find raus was und konzentriere dich darauf, das wär mein Rat -- bleib dran, ganz dicht, du siehst ja daß es geht.

    LG

  • Hi garcia,

    yep, denke auch im Klo ist es am Besten aufgehoben!

    Zitat von Alkoholkrank

    Ich orderte mir, mit einem nicht ganz so guten Gefühl, ein Pils und trank den ersten Schluck... Es schmeckte ecklig als hätte mir jemand ein Schnaps ins Bier geschüttet! Ich dachte mir, kann doch nicht sein, du spinnst doch und nach ein paar Schlucken legte es sich.

    Beste Grüße

    Kennt das denn wer, dass der Körper mit solchen oder ähnlichen Abwehrreaktionen reagiert? Das würde mich mal interessieren!
    Also dieses Biererlebnis, dass es nach Schnaps geschmeckt hat, fande ich schon sehr krass!

    Desweiteren kann ich mich erinnern, dass mir in der Vergangenheit beim ersten Glas Wein nach längerer Abstinenz auch schon mal nach ein paar Schlücken die Naseflügel zugegangen sind. Ich habe das zwar oft in Verbindung mit Alkohol beobachtet, es jedoch nie unausgeschlossen darauf geschoben...

    Ok, und Kopfweg von erster Kippe (im nüchteren Zustand) nach Pause kennen wohl mehrere...

  • Der Tag heute fing bescheiden an und ich fühle mich mies und gestresst... Viele nervige Neuigkeiten und ich würde seit 90 Minuten gerne ein, zwei Kippen rauchen... Verlangen kam, wie aus dem Nichts!

    "Alkohol ist ja keine Option, aber ne Fluppe würde ja gehen", sag ich mir, "Eine Kippe und ein Kaffee!"

    Mhm, mal schauen, wie sich der Tag entwickelt!

  • Hi garcia, hi Forum,

    bin noch absolut trocken, auch keine Kippe! :) Oder ich sage besser: "Ich lebe abstinent."

    Aber ich denk manchmal, wenn ich genervt bin, schon kurz an einen schnellen Pubbesuch oder ne Kippe. Verwerfe es dann aber auch direkt mit dem Gedanken, dass dann alles auch nicht besser wäre, sondern ich die Problemchen damit nur kurz beiseite schieben würde. Ausserdem bin ich suchtkrank, kann nicht kontrolliert konsumieren und es würde höchstwahrscheinlich wieder eh auf ein Vollrausch hinauslaufen! Und wenn wirklich nicht beim ersten Mal, dann halt ein paar Tage oder erst ne Woche später! Nein, ich will mir nie wieder selbst beweisen wollen, es doch in Massen halten zu können. In diese dumme Falle bin ich echt zu oft getappt.

    Ich vergleiche mich jetzt immer mit einem Zuckerkranken, der schämt sich nicht für seine Krankheit, aber darf und will kein mehr Zucker essen. So halt ich es jetzt mit dem Alk und basta!

    Ich muss aber auch sagen, dass ich vielleicht wieder (hoffentlich irre ich mich) zu wenig auf mich achte und dies wieder auf Dauer gefährlich werden könnte. Habe keine realen SHG mehr besucht und war auch hier weniger aktiv. Wollte öfters, aber es kam dann wieder immer was dazwischen. Aber das Leben ist halt nicht immer geregelt und Strukturen kann man halt auch nur meist, aber nicht immer in den Alltag bringen... Wahrscheinlich eher als Single als mit Familie, aber alles hat Vor- und Nachteile!

    Das Wochenende war jedenfalls für mich wiedermal nicht gerade erholsam, es gibt im Moment immer was zu tun. Also wollte ich mich heute wirklich mal um mich kümmern...
    Heute morgen noch kurz Ablage am PC gemacht, Rechnungen gezahlt usw. wollte ich mir einen frühen Feierabend gönnen, um eventuell was Sport zu machen und heute auch mal mit den Kids nur das Nötigste machen.
    Wenn mir alles auf den Kopf zu fallen droht, wollte ich in Zukunft wirklich mal "egoistischer" sein und mich dann wirklich um mich kümmern, um anschießend ohne Abstürze wieder dauerhaft für meine Liebsten da zu sein...

    Aber dem war leider nicht so, es kam was dringendes dazwischen, sodass ich von heute Mittag bis gerade eben (Mitternacht), Baumärkte besuchen und Renovierungen an unserer Wohnung vornehmen musste... Viel Kaffee dabei gesoffen und jetzt bin ich wach, ganz toll! Kein Sport gemacht, nichts für mich und Tag rum, Frau pennt direkt vor mir weg, super! Gerade auch kein Bock auf Klotze!

    Da kam halt wieder der Blitzgedanke an ein Feierabendbier, um diesen bescheidenen Tag abzuschließen... Aber ich begegne diesem, wie oben erwähnt!

    Trotzdem gerade nicht befriedigend, kann nur besser werden...

    Beste Grüße

  • Hallo Alkoholkrank,
    ich bin immer erleichtert, wenn sich Forumsmitglieder "trocken" zurück melden.
    Mir gibt das auch Zuversicht für meinen Weg.

    Du schreibst im letzten Post was über Unachtsamkeit, das hat mich aufmerken lassen, denn ich finde mich darin wieder.

    Auch ich gehe in keine reale Gruppe und habe den Kontakt hier im Forum auf wöchentliches Nachlesen reduziert. Ich bin erst knapp 1,5 Jahre trocken und keineswegs auf dem sicheren Weg.
    Mich auf der Plattform hier intensiver zu bewegen ist mein Vorsatz für die nächste Zeit. (Danke Mathias für den Aal-Vergleich ;), ich will ihn trotzdem versuchen zu halten.)

    Pass weiter auf Dich auf!
    In der Theorie weisst Du was zu tun ist für ein zufriedenes trockenes Leben, das in der Praxis umzusetzen ist nicht immer einfach.

    Ich freue mich weiter von Dir zu lesen.
    step

  • Gerade wieder ein leichtes innerliches Tief hinter mir, denke es wird aber gerade wieder besser!

    Gestern hat mir ein Verwandter, mit dem ich auch beruflich zu tun habe, so beiläufig gesteckt, dass ich ja immer zu hohe Ansprüche hätte. Ich sehe das absolut anders und meiner Meinung nach wollte er mich wieder mal nur auf die Palme bringen. Bin ruhig geblieben und habe mich aber später darüber geärgert, hier nicht mehr Conta gegeben zu haben...

    Dies hat mich dann den ganzen Tag beschäftigt, ob ich es wollte oder nicht...

    Ich habe oft den Eindruck, dass viele (bestimmt nicht alle) in meiner Umwelt mir gegenüber sehr missgünstig sind.

  • Ich versuche allgemein den Ratschlag wahrzumachen, nichts oder weniger darauf zu geben, was andere von mir denken.

    Es ist vielleicht auch besser geworden, nur komplett kann ich mich davon nicht lösen...

  • Trinken war jedoch keine Option, habe hier heute viel in anderen Threads gelesen...

    Vieles, kam mir sehr bekannt vor. Trinken geht nicht und Punkt! Niemals, nicht in diesem und nicht im nächsten Leben!

    Ich wollte nun aber auch gar nicht mehr "kontroliert", "positiv" oder "gut" Trinken, wie ich in einem anderen Tread las, selbst wenn mir eine Fee garantieren würde, dass ich es könnte und dadurch definitiv nicht rückfällig werden würde!

    Für mich und auch für meine Kids, denen ich mein Laster vielleicht auch genetisch schon etwas mitgegeben habe... Die sollen in ein paar Jahren gefälligst einen Papa sehen, der schlimmstenfalls Cola trinkt!

  • Guten Morgen,

    schön zu lesen, dass du deinen abstinenten Weg auch weiterhin gehst. Wie geht es dir heute?

    Zitat von Alkoholkrank

    Ich wollte nun aber auch gar nicht mehr "kontroliert", "positiv" oder "gut" Trinken, wie ich in einem anderen Tread las, selbst wenn mir eine Fee garantieren würde, dass ich es könnte und dadurch definitiv nicht rückfällig werden würde!

    Ich finde das ist eine wichtige Erkenntnis. Wir brauchen keinen Alkohol mehr in unserem Leben. Mal ganz von den gesundheitlichen Konsequenzen abgesehen bei missbräuchlicher Verwendung, bringt er uns doch eben auch keinen Vorteil, selbst wenn wir "normal" konsumieren. Alkohol zu Genusszwecken könnte man auf dieser Welt ersatzlos streichen, objektiv betrachtet würde das keinen Unterschied machen (subjektiv würden die meisten Menschen wohl anfangs verzweifeln ...).

    LG, Ina

  • Danke Ina für deine motivierenden Worte! Es geht so naja?! Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde; Werde mich heute auch kurz fassen, aber wollte mich zumindest mal kurz zurück gemeldet haben.
    Zur Zeit ist alles sehr chaotisch und anstrengend... Zwei die Nächte durchschreihenden, im Moment kranken Kinder, wenig Schlaf für uns, schlechte Nerven und Gereiztheit! Zum Sport komm ich nicht richtig, bzw. habe keine Energie dazu, auch auf der Arbeit fehlt mir diese etwas. Die sommerliche Wärme und das Licht fehlt mir auch. Meine Frau und ich sind im Moment eher KiTa- (und KiNa-) Kollegen als ein Paar. Das Ganze zährt und manchmal wünscht man sich doch sein altes Leben ohne Verantwortung zurück...

    Nein, ich will meine Kinder nicht abgeben/ungeschehen machen! Ihr wisst hoffentlich, wie es gemeint ist. Die Zeiten, in denen der Feierabend mir gehörte, sind halt vorbei und damit muss ich mich erst noch aklimatisieren. Glaube auch, dass es unter anderem deshalb in der letzten Zeit, bis zu meinem letzten Absturz immer schlimmer wurde. Ich habe mich dadurch aus dem Auge verloren...

    Und ja heute muss ich einfach mal Waschlappen-mässig rumjammern. Ich weiß, dass es Schlimmeres gibt! Es fehlt im Moment einfach die Zeit für ein Ventil... und das macht schlechte Laune.

    Aber Alkohol oder auch andere Drogen sind schon mal keine Option mehr! Denn damit ändert man nur die Perspektive, nicht die Situation!

  • Hallo zusammen,

    ich bin erstmal froh, dass Weihnachten nun wieder rum ist. Mag es eigentlich eh nicht wirklich. Alles so zwanghaft und aufgesetzt, zum Kotzen (Im Allgemeinen, hat jetzt nix mit unseren Familie zu tun). Es war dieses Jahr aber auch eigentlich ganz angenehm, gestern abend schon wieder Heim gekommen, so dass der 2. Weihnachtstag für uns eigentlich ohne Termine war... Erst waren wir lang spazieren. Dann wollte meine Frau aber heute doch noch spontan zu einem weiteren Familienzusammentreffen im weiteren Kreis ihrer Familie, zu dem wir vorher besprochen hatten, nicht hinzugehen und auf das ich auch keinen Bock hatte! Mit ihrer Familie hatten wir die Tage bereits gefeiert, hier kamen dann halt nochmal entferntere Verwandte, die man jedoch max. einmal im Jahr sieht und die einem quasi fremd sind. Wir ließen es auch sein und es herrschte darauf den ganzen Tag eissige Stimmung zwischen dem übliche Kinderstress. Wir haben uns dann irgendwann wieder versöhnt, trotzdem bin ich gerade gar nicht gut drauf...

    Bin leider seit mehreren Tagen schon wieder sehr gereizt und nervous. Zwischenzeitlich war ich (sehr) relaxt, mir ist nicht einsichtig, wieso meine Stimmung so wechselhaft ist? Nur mit meiner Arbeit und dem Schlafniveau hat es jedenfalls nicht ausschließlich zu tun!

    Ich habe heute und gestern angefangen, kurz in Erwägung zu ziehen, raus einen Trinken zu gehen! Habe mir die logischen Konsequenzen vor Augen gehalten und es natürlich verworfen. Aber der Gedanke daran war da!

    Irgendwie finde ich im Moment nur schwer Freude und Ablenkung aus dem Alltag. Natürlich freue ich mich mit und über meine Kinder, und sie sind das Wichtigste für mich!

    Aber is das alles? Bin ich ein Egoist, wenn ich irgendwie noch nur Spaß für mich will!

    Trinken und Drogen sind raus! Jetzt frage ich mich manchmal, ob nicht gelegentliche Fremdgeher, die besseren Ehemänner sind, solange es keiner merkt! Ich weiß, wie assozial der Gedanke ist, ich dies eigentlich auch gar nicht will und der Typ dafür bin, aber der Gedanke ist halt da! Das macht mich hier bestimmt nicht gerade sympatisch, aber um den heisen Brei reden nutzt mir ja auch nichts!

    Vor ein paar Jahren gab es nur uns in einer langen Beziehung, nun aber Ehe, Kinder, evtl. Eigenheimgründung plus nun erstrebte Abstinenz... Das ging alles ganz schön schnell! Man droht sich aus dem Auge zu verlieren, aber man kann halt auch nix streichen! Ich hoffe es wird bald wieder besser...

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