wieder normal werden ...

  • Hallo @all im Forum,

    mein Name ist Daniela , bin noch 42 Jahre und hatte meinen ersten völligen Vollrausch mit 14 .
    Ab der Zeit ( oder auch schon etwas früher) gehörte Alkohol zu meinem Leben .
    Im Vollrausch war ich dann schon seltener da sich mein Körper schon an den Alkohol gewohnt hat und ich mich eigentlich noch gut unter meiner Kontrolle hatte ( meine ich) . Ich würde mich dann wohl in dieser Zeit als Pegel-Trinkerin mit gelegentlichen Abstürzen bezeichnen.
    In dieser Zeit hab ich aber dennoch meine Lehre geschafft , hab eine neue Heimat in der Pfalz bekommen , meinen Mann kennen gelernt ( natürlich in der Kneipe) und zwei wunderbare Kinder bekommen .
    Ein Schockerlebnis hatte ich dann als ich meinen Mann, im Beisein meiner Kinder , vor die Brust getreten habe !! ( ich hatte mich grad hingelegt um meinen Schnaps- Rausch auszuschlafen)
    Kurz nach diesem Ereignis hörte ich dann auf Alkohol zu trinken und hielt das auch 2 1/2 Jahre gut aus , also ich war völlig trocken und sehr stolz auf mich , auch wenn es mir einige Freundschaften gekostet hat .
    Ich fing dann mit dem trinken an als ich meine alte Arbeit wieder aufnehmen durfte und einen neuen Bekannten Kreis bekam(Silvester 2013/2014) .
    Ich würde mich jetzt als Quartals - Trinkerin beschreiben ,denn zwei Tage oder 2 Wochen kann ich auch ohne .
    Trink jedoch nur einen Schluck brauche ich immer noch viel mehr !!!
    Ich will das nicht mehr ! Ich will normal werden !
    LG Dani
    Silvester bis in den 1.1.2016 um 5:40 Uhr soll das letzte Mal gewesen sein !

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo Karsten ,

    bestimmt war ich nicht ehrlich genug zu meinem neuen Bekanntenkreis , denn " Ich trinke keinen Alkohol weil er mir nicht gut tut." hat wohl nicht gereicht . Zu glauben , dass ich es wie Andere auch schaffe nur zwei Gläschen , ganz langsam, in Gesellschaft zu trinken , war mein Fehler !

    Als ich gestern im Sportheim war ( ich bin in einem Athleten Verein in der Jugendleitung tätig ) , habe ich mitgeteilt das ich keinen Alkohol mehr trinke und auch keinen ausgeschenkt haben möchte ! Die Reaktionen darauf waren : " Wie lange ? Eine Woche? oder " das willst du ein Jahr wirklich durchziehen?" , meine Antwort war dann " mein Leben lang!"
    Nur der Barmann hat mir gesagt das er es gut findet diese Entscheidung zu fällen. Ich glaube er ist auch der einzige ( neben meinem Mann ) der gesehen hat das ich mit Alkohol nicht klar komme . Liegt wohl daran das er selbst trockener Alkoholiker ist .
    Warum ist es so schwer Akzeptanz zu bekommen ? Ist es so schwer zu verstehen wenn man sagt " Ich will den Alkohol nicht mehr!" ? Muss man echt vor jedem die Hose runter lassen nur weil sie der Meinung sind ich hätte kein Problem mit Alkohol ? Oder ist reiner Selbstschutz um nicht über sich selbst nachzudenken ?
    Ich habe einen ( noch hoffentlich langen) Weg vor mir , eben bis ans Ende meiner Tage .
    LG Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Zitat von Kussi73

    Warum ist es so schwer Akzeptanz zu bekommen ? Ist es so schwer zu verstehen wenn man sagt " Ich will den Alkohol nicht mehr!" ?

    Ich denke mal (?), dass viele Menschen wissen, dass sie selbst ein Problem mit dem Alk haben und deshalb nicht damit klar kommen, dass da plötzlich jemand ist, der keinen Alk mehr trinken will und sie damit – unbewusst – an ihr eigenes Problem erinnert. Und plötzlich kommt so eine Art Verlassensangst auf, so in der Art: Schei.ße, wieder eine/r der kein Besäufnis mehr mit machen will, hoffentlich sitz ich nicht bald alleine hier. Und dann fangen die Menschen natürlich auch an zu zweifeln, sie zweifeln daran, dass sie es selbst schaffen können ohne Alk zu leben. Und dann kommen natürlich solche Sprüche wie: Wie lange willst du das denn schaffen? (Wenn‘s geht, noch mit einem mitleidigen Lächeln.) Damit soll nichts weiter als die eigene Unsicherheit überspielt werden.

    Wenn's geht, mach dir nichts aus solchen Sprüchen.

  • Zitat von Kussi73


    Warum ist es so schwer Akzeptanz zu bekommen ? Ist es so schwer zu verstehen wenn man sagt " Ich will den Alkohol nicht mehr!" ? Muss man echt vor jedem die Hose runter lassen nur weil sie der Meinung sind ich hätte kein Problem mit Alkohol ? Oder ist reiner Selbstschutz um nicht über sich selbst nachzudenken ?

    Moin Daniela,

    natürlich muß man nicht vor jedem die Hose runterlassen, weil man, wie Du richtig sagst, nicht überall Verständnis erwarten kann. Man steht quasi mit heruntergelassener Hose da und wartet auf eine Reaktion und die Leute sagen: Huch, schönes Wetter heute...da kommt man sich manchmal schon reichlich blöd vor :)

    Aber die wichtigsten Menschen sollte man schon einweihen, weil es a) auch ein wichtiger Punkt ist, ehrlich zu sein bzw. zu werden und b) es auch einen selbst schützen kann.

    Dein Auftritt im Sportheim nötigt mir Respekt ab und die Tatsache, daß der Barmann selbst trockener Alkoholiker ist, ist für Dich ne positive Geschichte...er wird Dir evtl. sogar ins Gewissen reden, wenn Du im Begriff bist, schwach zu werden. Und da kommen wir schon zum weniger positiven Punkt. Meinst Du wirklich, ein Sportheim ist die richtige Umgebung für jemanden, der gerade abstinent werden will und das auch dauerhaft bleiben will ?

    Wenn ich daran zurückdenke, was ich im Sportheim früher gesoffen habe, wird es mir heute noch ganz anders.

    Zu Deiner letzten Frage sage ich aus meiner Erfahrung heraus einfach mal klipp und klar: JA.

    Dazu kommt, daß man als Trinkender bequemer zu handeln ist...man gibt leichter nach, ist geselliger, lacht leichter über dämliche Witze, läßt besoffen lieber mal fünfe grade sein.

    Trockene Menschen lassen sich nicht ganz so leicht beeinflußen, weder im positiven noch im negativen Sinne...ganz einfach, weil sie ihre Sinne inzwischen wieder beisammen haben, anstatt sich ihre Wahrnehmung wegzuzischen.

    Also herzlich Willkommen hier im Forum...hier werden Sie geholfen...wenn Sie es auch wollen...:-)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Edit:

    Ich nochmal:

    Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen, daß ich persönlich grundsätzlich mit heruntergelassenen Hosen unterwegs bin...ich sage selbst Menschen, die es vielleicht gar nicht wirklich wissen wollen, daß ich trockener Alkoholiker bin.

    Aber das will ich jetzt nicht unbedingt jemanden raten, der frisch abstinent ist. Jeder muß für sich selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Ich muss zu, meiner Schande , gestehen das ich wohl nicht rechen kann :shock: !!!

    Erst jetzt nach vielem lesen hier im Form hab ich gemerkt das ich wohl den Bezug auf Zeit total verloren habe ( die Synapsen sind wohl damals liegen geblieben )

    Ich habe irgendwann im Sommer 2009 aufgehört Alkohol zu trinken und der Anfang war zum Jahreswechsel 2013/14 bei meinen Schwiegereltern .... das ist doch ein klein wenig mehr als 2 1/2 Jahre :oops:

    Egal jetzt fang ich wieder neu an und höre nicht wieder auf ( da fällt einem auch das rechnen leichter )

    Wegen den Leuten im Sportheim mach ich mir keine Sorgen das diese mich überreden würden oder Anstoß daran nehmen , weil ich nichts mehr trinke .
    Natürlich hat mich deren Reaktion auf meine neue Lebenseinstellung traurig gemacht , aber das ist nichts was mich auf Dauer belastet . Ich sehe das jetzt auch als Herausforderung an ihnen zu zeigen das ich es sehr wohl kann und auch will !
    Ich bin da auch nur um meinen Sohn ins Training zu bringen und meine Trainer und den Vorstand zutreffen . Das mansche Gespräche dann am Tresen stattfinden ist vielleicht nicht von Vorteil , aber auch das schaff ich !
    Ich habe schon einmal einen großen Bekanntenkreis verloren , wohlgemerkt in der Zeit als ich trocken war! Die einen kannten mich schon aus der Zeit als ich noch ganz gut mit trank und kamen mit mir aus diesem Grunde nicht mehr klar und der andere Teil waren eben dann doch nicht so gute Freunde wie ich dachte , als ich psychisch einen total Zusammenbruch hatte .
    Ich hab mich dann zurückgezogen , in meine vier Wände und mich darauf besonnen das jedes Ende auch wieder ein Neuanfang ist .
    Den hatte ich dann in diesem Verein im Sommer 2013 ! Da hab ich nüchtern angefangen und da wird es auch irgendwann nüchtern enden !

    Mein Mann sagte mir schon vor einiger Zeit : " Merkst du nicht das du immer nur trinkst wenn du wieder schaffen bist ?"
    Ich muss ihm da wohl teilweise Recht geben , denn da ist die Sucht am größten und der erlag ich bis jetzt jedes Mal ! ( ich habe immer nur befristete Verträge seit 2013 ist es der 12 gewesen bis 30.12.2015)
    Ganz bestimmt wird das eines meiner schwierigsten Meilensteine werden ,denn das im Kopf , der Schrei danach Entspannung zu fühlen und abzuschalten wird da wohl am größten sein .

    LG Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo und guten Morgen ,

    ich habe mich hier bei vielen im Forum rein gelesen und verstehe auch die Kommentare dazu .
    Vielleicht , aus der Sicht der meisten Erfahren hier , ist es für mich sehr gefährlich in einem Sportheim zu sein .
    Ich weiß jedoch das ich das schaffen werde und auch
    muss !!!
    Ich habe da eine Position die ich gern ausführe und in der ich auch gebraucht werde !
    Ich habe es ganz allein geschafft ,4 Jahre und ein bissel, trocken zu sein . Durch ein Schockerlebnis ,das ich mir jetzt in meinen Notfallkoffer packe ! Ich werde mir jetzt immer die Augen meiner Kinder & meines Mannes ins Gedächtnis rufen .
    Ich werde mir all die Dinge reinpacken die ich meiner Tochter angetan habe in der Zeit vor meinem 1 Entzug und auch die Bilder reinpacken die mir meine Eltern angetan haben als Kind - Ich werde mir meine Schwester reinpacken die es nicht einsehen will das sie krank ist . Vielleicht rufe ich sie auch kurz an , nur um ihre lallende Stimme zu hören .
    In der Zeit meiner Trockenheit habe ich alle Trinker in meiner unmittelbaren Umgebung , als total schwache Menschen gesehen ! Menschen die nur rum jammern wenn sie nichts auf die Reihe bekommen , Menschen die andere nur ganz toll finden wenn sie besoffen sind ... einfach nur ganz schwache Menschen ... sie haben mich angeekelt !
    Dann hab ich nach dieser langen Zeit wieder angefangen und jeden Morgen an dem ich aufwachte hab ich als erstes überlegt " was hast du gestern Abend wieder gemacht?" und habe mich selbst gehasst dafür ,dafür das mich diese Schwäche wieder eingeholt hat vor der ich mich so ekle seit Kindesbeinen an !!

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo an Alle :( ,

    bin ein bissel traurig , dass meine Kommentare zwar gelesen werden , aber keiner etwas sagt :? .
    Ich tröste mich dann und lese mich dann in andere Forenbeiträge rein .
    Heute hab ich " den kalten Entzug = Tod " gelesen und bin total verunsichert !
    Beim ersten Mal bin ich ja gut durch gekommen und jetzt bin ich ( durch den Artikel) total unsicher .
    Bis zum ersten Mal war ich ja am täglichen Saufen und jetzt beim Rückfall beim gelegentlichen .....
    Im Gegensatz zum ersten Mal such ich jetzt Hilfe , da ich ja in einer anderen Situation bin .
    Ich hab jetzt nicht bis zum Umfallen getrunken sondern bis zu einem gewissen Punkt und nicht weiter ... dann wieder jede Menge Wasser und Essen zu mir genommen um nicht Karussell zu fahren .
    Es geht mir gut , nach dieser einen Woche ! Ich bin wieder ruhiger geworden und reg mich nicht mehr über alles gleich auf .
    Natürlich steht mein Arztbesuch noch immer aus und das werde ich die kommende Woche erledigen , dann ist zum Glück auch wieder Schule und ich kann mir meinen Tag besser einteilen .
    LG Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo und herzlich willkommen hier!

    Du hast ja schon sehr wertvolles Feedback erhalten.

    Ich möchte zwei Dinge herauspicken aus dem, was du geschrieben hast.

    Du schreibst, du siehst (sahst?) Trinker als total schwache Menschen und ekelst dich davor. So auch vor dir selber.

    So ging es mir auch. Erst sehr langsam begann ich wirklich zu begreifen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, und dass ich, um mit dieser Krankheit gesund und glücklich leben zu können, sie erstmal als solche akzeptieren muss. Dann konnte auch der (Selbst!)ekel ganz langsam den Rückzug antreten. Nur so hatte (und habe) ich eine Chance, trocken und gesund zu leben.
    Aber unter anderen Vorzeichen als vorher. Dazu hast du ja schon Rückmeldungen bekommen, dass es auch einiger grundlegender Änderungen bedarf.

    Zweiter Punkt, den ich ansprechen möchte:
    Du schreibst

    Zitat

    der Schrei danach, Entspannung zu fühlen und abzuschalten


    Das scheint ein wichtiger Punkt zu sein. (So war's bei mir übrigens auch.) wie kannst du da Alternativen schaffen, um zu entspannen? Und, besser noch: wie kannst du dein Leben so gestalten, dass du in diese extreme Anspannung gar nicht erst reinkommst?

    Vielleicht helfen dir meine Fragen beim Sortieren.

    Ich wünsche dir jetzt einen schönen Sonntag!

    Grüße,
    Thalia

  • Zitat von Kussi73

    Hallo an Alle :( ,

    bin ein bissel traurig , dass meine Kommentare zwar gelesen werden , aber keiner etwas sagt :? .

    Moin Dani,

    siehste, da sind wir schon zwei. Auf meinen Kommentar hier an Dich habe ich auch keine Rückmeldung erhalten...traurig war ich deswegen zwar nicht, aber ohne Resonanz macht es hüben und drüben wenig Spaß...

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hi Kussi,
    diese erfahrung hab ich auch schon gemacht,kein Echo auf meine Beiträge.
    Und trotzdem nützt es mir mal etwas von der Seele zu schreiben.ich wünsch die einen guten Start hier und denk an dein Notfallkoffer.
    Atze

  • Hallo Thalia , Andreas ,Karsten & Atze

    Thalia : wie kannst du da Alternativen schaffen, um zu entspannen? Und, besser noch: wie kannst du dein Leben so gestalten, dass du in diese extreme Anspannung gar nicht erst reinkommst?

    Da hab ich noch keine Ahnung wie ich das umgehe :( . Im Moment bin ich ja zu Hause , da mein Vertrag nur bis zum 30.12. ging .
    Ich mag meine Arbeit und kann sie auch . Warum mich die Arbeit dann wieder in die Sucht treibt weiß ich nicht , kann aber daran liegen das es früher immer so war : Von der Arbeit direkt in die Stammkneipe .... oder zu Hause gleich das erste Bier .
    Ich war 10 Jahre Hausfrau bis ich wieder anfing in meinen alten Beruf zu arbeiten .
    Also wird dies die grösste Hürde sein zu überwinden und einen Plan dafür zu entwickeln !
    Andreas :
    Letzte Woche hab ich all denen Bescheid gegeben die es wissen sollten und auch denjenigen die es wissen wollten ! " Ich war 4 Jahre trockene Alkoholikerin und will es bis ans Ende meiner Tage auch wieder sein!"
    Die Reaktionen darauf sind nach wie vor unterschiedlich ,aber die meisten sind unterstützend .
    Einzig allein die Reaktion meiner Mutter hat mich geärgert und wütend gemacht ! Sie meinte ich würde spinnen ! Dabei sieht sie nicht das ich wieder dabei war in mein altes Verhaltensmuster hinein zu schlüpfen . Sie wohnt 430 km weit weg von uns und selbst wenn ich mit ihr telefoniert habe hat sie nicht gemerkt das ich alkoholisiert war , da ich, im Gegensatz zu ihr & meiner Schwester , noch sehr gut artikulieren kann .
    Sie sieht auch das Rauchen als grösseres Problem als das Trinken . Ich sehe es umgekehrt , auch nicht richtig, ich weiß , aber für mich ist es wichtig im hier & jetzt immer zu 100% bei klarem Verstand zu sein !

    Mit dem Verein hab ich keine Probleme , ich weiß das Jahr ist erst 16 Tage alt ,aber in der Zeit war ich mittlerweile schon 8 mal da .
    Das Training meines Sohnes geht 1, 1/2 Stunden genau eine große Tasse Milchkaffee & eine Flasche Medium Wasser lang :D . In dieser Zeit kümmere ich mich um die Belange meiner Trainer und meines Abteilungsleiters und einmal in der Woche warte ich einfach das Training ab und unterhalte mich mit den anderen Abteilungsleitern oder dem Vorstand am Tresen .
    Es trinkt ja nicht jeder Alkohol wir sitzen da mit Kaffee - Tee oder Wassergläsern es sind da keine schweren Alkoholiker mit denen ich da zu tun habe , der eine oder Andere trinkt da sein Bier oder Wein-Gläschen , aber das stört mich nicht im Geringsten . Es ist ja auch meine Krankheit , die ich für mich sehr wohl als solche erkannt habe , warum dann Andere dann nicht davon krank werden oder es doch schon lange sind ist ja deren Sache und nicht die meine ! Ich will und muss gesund bleiben :!:
    Mal von der sportlichen Seite gesehen ist es ja auch kein Pluspunkt in einer Sportstätte Alkohol auszuschenken !!

    Damit habe ich zum Teil auch Karsten`s Kommentar beantwortet .
    Karsten :Die Akzeptanz habe ich da gefunden, wo ich sein wollte. Unter Menschen, die mich verstehen, respektieren und denen Alkohol selbst nicht ( so ) wichtig ist.
    Den Respekt hatte ich mir da schon erarbeitet , er kann jetzt nur noch größer werden ! Und die Unterstützung bekomme ich da auch .
    Das sind auch alles Sachen die ich in meiner Funktion in diesem Verein erarbeit habe , in einer von Männern dominierten Sportart( wie ringen , boxen & Gewichtheben ) .

    Beim schreiben in den anderen Foren -Beiträgen tue ich mich schwer ,da meine Trockenheit so ganz andres gelaufen ist wie es eigentlich sein sollte!?
    Aber ich werde mich versuchen einzubringen !
    Und wie bekomme ich ein "Zitat" rein gezogen ?

    Im Moment geht es mir ganz gut !! Ich bin voll & ganz bei mir , ausgeruht und fit :D

    LG Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Moin Dani,

    erstmal find ich es prima, daß Du auf meinen etwas provokanten Post reagiert hast.

    Bei mir gab es auch unterschiedliche Reaktionen...meine Familie war erleichtert, daß ich mir endlich eingestanden habe, was sie schon längst erkannt hatten. Meine Kumpels reagierten dagegen größtenteils wie Deine Mutter - Du spinnst. Du trinkst doch auch nicht mehr wie wir.

    Es war mir dann relativ schnell klar, daß viele meiner Kumpels letztendlich haargenau dasselbe Problem haben wie ich...nur niemanden, der sie in die richtige Richtung schiebt. Ich habe am Anfang versucht, grad denen, die mir richtig nahestehen, klarzumachen, daß auch bei Ihnen was falsch läuft, aber der Erfolg war mäßig. Allerdings ist diese Tatsache auch nicht sehr verblüffend...ich habe mich ja selbst jahrelang gegen diese Einschätzung gewehrt.

    Inzwischen isses tatsächlich so, daß ich hin und wieder nen Kommentar dazu abgebe, aber Überzeugungsarbeit leiste ich schon lange nicht mehr. Ich halte es für unabdingbar, daß der Alkoholiker seine Situation selbst als solche einschätzt, erst dann hat er ne echte Chance, da rauszukommen. Alles andere führt vielleicht zu Trinkpausen...mehr auch nicht.

    Sportheime sind für mich selbst ein heißes Pflaster. Dort hatte ich mit meine "größten Auftritte", die gut dazu geeignet sind, sie im Notfallkoffer aufzubewahren.

    Einmal hatten wir an Fasching Männerballet und wir sollten Schwanensee aufführen...sechs Mann, ungefähr sechs Wochen Training und wir haben uns, wie immer, vor dem Auftritt ordentlich Mut angesoffen, bevor wir unsere dünnen Balletkleidchen angezogen haben. Ich habe mir in der Zeit, entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten, eine halbe Flasche Schnaps reingezogen und bin dann auf dem Weg zur Bühne mitten auf der Kellertreppe noch während des Laufens einfach nach hinten umgekippt und war von einer Sekunde auf die andere komplett weg - als ob einer nen Schalter umgelegt hätte...

    Ich habe gar nicht mehr mitbekommen, wie der Rest der Truppe hastig einen Ersatzmann herangeschafft hat, wie sie mir mein Ballettkleidchen ausgezogen und mich in die Umkleidekabine gelegt haben, wo ich dann bis zum Ende des Faschings tief und fest geschlafen habe...aber alleine die Erinnerung daran treibt mir heute noch die Schamesröte ins Gesicht.

    Als ich abstinent wurde, hab ich diese Sportheime zunächst bewußt gemieden. Inzwischen kann ich nach dem Fußball durchaus mal eine halbe oder ganze Stunde ins Sportheim, aber das reicht mir dann auch. Wenn die anderen Jungs nach der ersten Apfelschorle dann langsam auf die härteren Getränke umsteigen, ist das für mich das Signal zum Aufbruch. Nicht, weil ich Angst habe, selbst wieder zu saufen, sondern eher, weil ich mich dann nicht mehr wohlfühle. Diese alkoholschwangeren Gespräche sind nicht mehr mein Ding und das waren sie nie...sie waren ein nettes Alibi, um selbst mit saufen zu können, ohne aufzufallen.

    Bei Dir scheint der Sachverhalt anders gelagert. Beim Schüler- oder Jugendtraining sind ja relativ viele Mütter, die ganz sicher nicht nachmittags oder am frühen Abend schon zur Flasche greifen. Das ist schon eine andere Umgebung als die, in der ich mich damals bewegte.

    Ansonsten hast Du sehr gut erkannt: Es geht um Dich, nicht um andere. Du mußt tun, was Dir hilft...und Mütter liegen weiß Gott nicht immer richtig mit ihren Aussagen...:-)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Guten Morgen an Alle :D

    alles ist gut bei mir ! Bin nach wie vor auf meinem Weg :D
    Ich denke ich bin jetzt da angekommen wo ich vor meinem Rückfall stand , ganz selten kommen mir Gedanken von Alk. in den Kopf , aber jetzt hab ich ja auch den Vorteil zu wissen das es ein kontrolliertes Trinken bei mir nicht geben wird :!: Ich würde wieder in die Abhängigkeit rutschen und warum ein Glas Rotwein riskieren wenn ein guter Smoothie auch Geschmacksveränderung bringt !??
    Warum überhaupt Alkohol ??
    Es hat keinerlei Nutzen !
    Gut das haben Zigaretten auch nicht , aber sie greifen nicht direkt in mein Leben ein.

    Ich hatte von dem Barmann gesprochen der in unseren Verein hinter der Theke steht :( Er hat es leider nicht geschafft ..... kurz nach meinem Outing war er verschwunden und wiedergefunden haben wir ihn nach Wochen in einer Klinik .

    Habt alle ein schönes Wochenende
    LG Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo Karsten ,

    das ist mein Wille und mein Weg !!
    Der Wille kann schwach werden und der Weg holprig .....
    In dieser Gegenwart kann ich dir nur sagen ,dass ich nicht darüber nachdenke . Alkohol ist nicht mehr so präsent in meinem Kopf wie noch vor ein paar Wochen , ich registriere ihn nicht mehr mit mir in Verbindung .
    Es hatte mir ja auch in der trockenen Zeit nichts ausgemacht wenn alle um mich herum getrunken haben . Damit meine ich aber keine Partys in denen Alk. an vorderster Front steht , davon halte ich mich schön fern ! Aber da ist es eher der Egel vor dem Suff der Anderen , der mich abhält , statt an meiner Standhaftigkeit zu zweifeln !

    Grüße de Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo Karsten ,

    ja Karsten , im Großem und Ganzem schon ......
    Mit dem Unterschied das ich heute sage das ich trockene Alkoholikerin bin und mich hier angemeldet habe . Das alles habe ich nicht gehabt oder gemacht als ich das erste Mal über 4 Jahre meinen trockenen Weg gegangen bin .
    Ich kann nicht die Menschen um mich rum ändern , aber ich kann mich ändern und das ist das was ich tue !
    Leider ist es nun so , dass meine Schwiegermütter alkoholkrank ist und auch in meiner Familie immer Bier & Sekt parat stehen und meine Schwester nicht sehen will das sie krank ist .
    Was meinst du sollte ich anderes machen ?
    Ich habe einen Selbstversuch unternommen , der ging in die Hose und hat mir begreiflich gemacht das es keinen weiteren geben kann !
    Nein ich werde nicht wieder rückfällig !!!!!

    Grüße de Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo Karsten ,

    nein zu sicher bin ich mir nicht !
    Wie gesagt :" ein Wille kann schwach werden und ein Weg holprig sein."
    Für heute , morgen und auch übermorgen kann ich sprechen .
    Mir fällt es sehr schwer hier auf Beiträge zu antworten ,warum dies so ist weiß ich nicht .
    Vielleicht fehlt mir die Erfahrung ?
    Ich lese sehr viel hier im Forum , aber aus Angst jemanden zu verletzen oder etwas falsches zu raten /sagen , hält mich immer wieder ab "Absenden" zu drücken .

    Gruß de Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

  • Hallo Dani,

    die Story mit dem Barmann hat mich dazu angeregt, über einen Nebenjob etwas kritischer nachzudenken.

    Übrigens:

    Zitat von Kussi73

    Ich lese sehr viel hier im Forum , aber aus Angst jemanden zu verletzen oder etwas falsches zu raten /sagen , hält mich immer wieder ab "Absenden" zu drücken .

    Vielleicht könntest du Anregungen ja auch als Frage formulieren? :lol:

    Grüße
    Matthias

  • Guten Morgen,

    ich bin nach wie vor auf Kurs und bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung!

    Es hat mich auch der Stress mit meiner 17 jährigen Tochter nicht aus der Bahn geworfen der letztendlich auch meine Schwiegereltern & meine Eltern auf den Plan rief :evil:
    Letztes Jahr hätte ich zur Flasche gegriffen und mich ertränkt .Dieses Jahr dachte ich nur kurz " Normalerweise würde ich mich jetzt besaufen !" , aber ich verspürte weder Druck noch Lust darauf .
    Ich habe keine Ahnung warum mich meine Tochter jetzt als Monster sieht vor dem man Angst haben muss :cry:

    Auch eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier ( die ich abgesagt hatte und auch erklärte das ich trockene Alkoholikerin war und wieder sein will ) zeigte mir wieder wie Recht ich hatte .
    Am Tag nach der Feier wurden dann "wunderschöne" Saufbilder in die Gruppe geschickt und auch als Profilbilder hochgeladen.
    Das hat mich wütend gemacht , ein Bild mit einem Stück Torte hätte mich neidisch gemacht.
    Aber das hat mir auch wieder ein Stück weit die Augen geöffnet und mir gezeigt welche Stellung ich in dieser Gruppe habe .

    Mein Sohn hat im März Geburtstag , das macht mich nachdenklich . Ich habe keine Sorge darüber, dass ich da in Versuchung geführt werden würde Alkohol zu trinken . Ich habe Sorge darüber wie ich reagiere auf denjenigen der meint er bräuchte mehr davon :x
    Ich hab keinen Plan was und wie ich das machen soll . Meine Eltern kommen über 400 km weit her und schlafen auch bei uns .
    Mein Vater sagt er trinke am Abend nur 3 Bier und meine Mutter sagt sie trinke nur am Wochenende 3 Gläser Sekt ........
    In unserer Gesellschaft ist es aber schon immer mehr gewesen !
    Während meiner 1. Trockenzeit ist es einmal vorgekommen , dass meine Mutter viel zu viel hatte und gefallen ist . Ich habe darauf sehr aggressiv reagiert und mir eine Ohrfeige von meinem Vater eingehandelt . ( meine Mutter ist Diabetikerin und hatte auch schon zwei Infarkte hinter sich,außerdem hat sie zwei künstliche Hüftgelenke)
    Beide haben das Rauchen auf Grund ihrer Krankheiten aufgegeben , aber das Trinken können oder wollen sie nicht aufgeben .
    Hat einer einen Rat für mich ??

    LG de Dani

    Narben entstehen durch das Geschehene ,aber sie definieren nicht unsere Zukunft !

    LG de Dani

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