• Hallo
    möchte mich kurz vorstellen.Ich habe viele Jahre mit einem Alkoholiker zusammen gelebt.bin noch verheiratet,mit endlich eigener Wohnung.Viele Jahre habe ich nicht erkannt das erAlkoholiker ist,was das mit mir macht und welches meine eigenen Anteile sind.Meine Anteile, die sich in eine krankhafte Coabhängigkeit entwickelt haben.Gruss Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    die sich in eine krankhafte Coabhängigkeit entwickelt haben


    hast du irgendeine Idee, wo du da ansetzen willst. Was willst du für dich als erstes ändern, nach der neuen Wohnung? Das ist ja schon ein grioßer Schritt, aber COabhängigkeit kann in sovielen Bereichen des Lebens nachhaltig wirken. Für mich war und ist es wichtig dieses zu erkennen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Tautropfen,

    herzlich willkommen hier im Forum. Der Austausch wird Dir gut tun.
    Du hast ja nun schon viel geschafft, dass Du eine eigene Wohnung und Dein eigenes Leben wieder hast. Glückwunsch.

    ja,i ich hatte auch erst nach zwei Jahren erkannt, dass bei xy eiin Alkoholproblem vorlag. Dann aber auf einmal, schien mir alles klar und ich handelte. Hört sich bei Dir auch so an, dass Du, als Dir die Augen geöffnet wurden, die ERkenntnis da war, Du gehandlelt hast.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo Morgenrot,Hallo Rhein,
    danke für eure Begrüssung.
    Nein, so einfach war es nicht,ich habe einige Jahre alle Tiefs durchlebt.
    Erst sich wundern, das von ihm nichts mehr kam.keine Zuverlässigkeit,Lügen.....Ich grübelte was ich besser machen könnte.Dann kam die Zeit des meckerns von meiner Seite.Gespräche zu führen war schon lange nicht mehr möglich.Durch mein Meckern trank er wieder mehr.Mit der Begründung,alles meine Schuld.
    Ich muss sagen,er trank schon als wir uns kennen lernten.Er war jung ,steckte es weg,Familie,Arbeit,Kinder.Ich habe während dieser Zeit nicht bemerkt das ich damals schon die meiste Last trug.
    Aber es wurde schlimmer,ich fühlte mein Leben verraten.Ich wollte ihm helfen,er musste doch irgendwann verstehen,ich ging später zu Beratungsstellen.Sie haben zur Trennung geraten.Soweit war ich damals noch nicht,ich dachte es gibt andere Wege.Zu schauen wo liegen seine Probleme,Verständniss für ihn,dann wieder Wut und Verzweiflung.
    Irgendwann merkte ich, das er gar nicht litt,ich war es die unter der Situation kaputt ging.
    Gruss Tautropfen

  • Hallo Tautropfen!

    Es ist schön, dass du hier bist!!

    Wenn ich deine Texte lese, dann spüre ich eine Leere und ich habe das Gefühl, dass du sehr leidest, weil dir etwas genommen wurde, was dir keiner mehr zurück geben kann... Wie gesagt nur eine Empfindung. Doch wenn es wirklich so sein sollte, dann richte deinen Blick nach vorne. Wir können in jedem Moment unser Leben ändern, wir können uns ändern. Du hast schon einen sehr wichtigen Schritt getan und nun bist du für dich verantwortlich, nur noch für dich und dein Glück. Nutze diese Chance und habe auch den Mut die unendlichen Möglichkeiten zu sehen, die in ihr stecken.
    Ich bin im Moment auch ganz unten, aber ich habe nicht vor dort zu bleiben... Viel zu lange habe ich mich von Erfahrungen aus der Vergangenheit beeinflussen lassen. Für mich ist - glaube ich - der richtige Weg die Vergebung, den anderen vergeben und auch mir meine Fehler zu vergeben, um endlich mit mir ins Reine zu kommen und ein neues Leben beginnen zu können.

    Ich hoffe, dass dir der Erfahungsausttausch hier hilft.

    Liebe Grüße
    Syrinx

  • Dann erfuhr ich,Alkoholiker zu sein ist eine Krankheit.Das warf mich vollendens zurück.Der Arme ist krank,kann nichts dafür.Wie kann ich wütend auf diesen Mann sein.Er will bestimmt nicht trinken.Durch die Krankheit muss er,das ist diese schreckliche Krankheit.Ich muss ihm jetzt noch mehr helfen,unterstützen,beistehen.Und ich lud mir noch mehr Schuldgefühle auf.Mir ging es noch schlechter.Grübeln war meine Hauptbeschäftigung.Dann klickerte es so langsam.Selbst ein Krebskranker muss seine Therapie alleine machen,seine Medikamente nehmen,Chemotherapie.Ich kann einem Schwerkranken seine Therapie nicht abnehmen.Ich kann ihm zur Seite stehen bei seiner Behandlung,ja das kann ich.Doch wenn ein Alkoholkranker keine Hilfe möchte,bin ich machtlos.Wie bei jeder anderen Erkrankung auch,wo jede ärztliche Hilfe abgelehnt wird.
    Und es gibt heutzutage sehr viele Hilfsangebote für Suchtkranke,viel mehr als für Coabhängige.Also liess ich ihn machen.Soll er saufen,bitte.Naja,so leicht war es nicht.Irgendwie schaute und kontrollierte ich immer wieder auf seinen Konsum.Schuldgefühle hatte ich immer noch,aber nicht mehr so arg.
    LG

  • Hallo Tautropfen,

    Zitat

    .Der Arme ist krank,kann nichts dafür


    stimmt, er ist krank und kann nichts dafür. Aber Alkoholismus kann vom Erkrankten gestoppt werden, wenn er sein Problem erkennt und aktiv wird.
    Das kann ich bei kaum einer anderen Krankheit. Du hast das Bsp. der Chemotherapie angeführt, klar macht die ein Erkrankter alleine, aber er hat damit noch lange keinen direkten Einfluß auf den weiteren Verlauf.

    Schuldgefühle kenne ich auch sehr gut, aber du hast keine Schuld, oder hast du ihn zum trinken genötigt?
    Als ich hier ins Forum kam, wurde mir dieser Satz so ähnlich geschrieben, damals kam er mir vor wie ein Freispruch. Vielleicht wirkt es ja auf dich auch so, das kann erst einmal sehr erleichtern.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    nein,ich habe ihn nicht zum trinken animiert.Ich selber trinke nicht,vielleicht 4 Mal im Jahr ein Glas Rotwein. Deshalb ist es für mich auch schwer begreiflich gewesen ,warum es meinem xy nicht möglich ist wieder aufzuhören.Ich kann 2 Gläser Wein trinken, dann aufhören und es stört mich nicht ein Jahr keinen Alkohol anzurühren.Bevor mir klar wurde das er krank ist,es selber nicht einsieht an Alkoholismus erkrankt zu sein,war mein Empfinden,ich bin Schuld.Er trinkt, weil ich alles falsch mache. Ansonsten könnte er doch aufhören.Es ging soweit das ich lange Zeit handlungsunfähig wurde,wegen dauerhaftem Stress und Schuldgefühlen.Erst als ich Begriff,nur er kann gegen seiner Sucht und Depression tätig werden,ich kann nichts,absolut nichts tun und ich habe keine Schuld daran ging es mir sehr langsam besser.
    LG

  • Hallo,
    mir geht es gut. Und ich werde weiter schreiben.Mein Weg,meine Zweifel,meine Erkenntnisse.Wie oft habe ich gemeckert,geschwiegen,war traurig,wütend.Wie oft habe ich geglaubt ,er müsse nur aufhören zu trinken und alle Probleme sind weg.Immer "er",nie ich.Ich habe bei anderen, über ihn und sein Verhalten gemeckert.Irgendwann hat es geklickt.Andere werden meine Probleme nicht lösen,so sehr ich mir das auch wünschte.Ich kann meine Probleme nur selber lösen.Es ist ein wenig wie Alkohliker sein.Der muss sich auch erst eingestehen das er Alkoholiker ist und sich Hilfe holen wollen.Genauso ist meine Coabhängigkeit.Ich selber musste mir eingestehen das ich abhängig von ihm bin,seinemVerhalten.Damit konnte ich gut von meinen eigenen Problemen ablenken.Diese Erkenntiss tat weh,aber gut.
    LG

  • Hallo und herzlich willkommen hier!

    Sich alles von der Seele schreiben tut wirklich gut.
    Und ja, es tut gleichzeitig weh zu sehen was man so lange ertragen hat.
    Und es tut gut zu merken dass man sich die Kontrolle zurück holt.
    Gerade dieses aktive "Zurück holen" hat mir sehr viel gebracht.
    Und mir viel Kraft und Selbstbewusstsein zurück gegeben.

    Schön dass du hier bist!

    Liebe Grüße
    JUF

  • Hallo Juff 2015,Danke für deinen Beitrag bei mir.
    Oh ja,es war ein langer Weg,bis ich meiner Wahrnehmung traute.In den Jahren wurde er immer unzuverlässiger,nichts wurde erledigt, viel Worte,Taten folgten nicht.Ich habe oft gehofft morgens aufzuwachen und alles wird gut.Eine Partnerschaft wo Absprachen getroffen werden,diese auch eingehalten und ein aufeinander verlassen können.Ich bin so wütend auf mich selber.Warum habe ich das so lange mit gemacht.Mein Leben vernachlässigt um
    irgendetwas aufrecht zu erhalten,was es gar nicht gibt.Warum verdrängt der Mensch soviel.Zum Schluss bin absolut nicht mehr durchgedrungen zu ihm,mit nichts.Es war ihm egal,alles.Mir ging es so übel.Ich überlegte mich aufzugeben und alles so weiter laufen zu lassen,oder endlich Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.Er konnte bei lustigen Fernsehsendungen herzhaft lachen,vor anderen spielt er seine Rolle perfekt.Mir war das lachen schon lange vergangen.Es gab dieses kurzeitige Aufhören,dann wieder diese Hoffnung bei mir.Im Grunde wusste ich ja das dieses alles Spielchen sind.Aber ich bin dann los gegangen,habe mir eine Wohnung gesucht.Schritt für Schritt,immer wiederAngst alles aufzugeben.Einen anderen Weg gab es nun nicht mehr für mich.Sonst hätte ich auch angefangen mit zu saufen um alles zu verdrängen ,das wollte ich nicht,oder wäre an einer anderen Krankheit verstorben.Denn dieser unendliche Stress hilflos zu sein,diese Wut auf den Partner und auf sich selber hinterlässt Spuren.
    LG
    .

  • Hallo,
    es geht mir gut in meiner Wohnung, es ist oftmals sehr ruhig .Aber nach dem jahrelangem Stress ,sind diese Empfindungen wohl normal .Die Stresshormone müssen wieder in ein normales Level kommen.
    Das ich öfter traurig bin,ok,denn ich hatte mir ein anderes Leben erhofft. Na gut,ich weiss das ich letztendlich nur für mich selber sorgen kann.Damit ich zufrieden leben darf.Es geht mir auch nicht darum das jeden Tag eitel Sonnenschein ist, so ein Leben führt niemand. Ich habe nette Freunde ,Bekannte, so einige Interessen.Alles gut und normal.Nur Ärger mit den Kindern. Sie wissen noch nicht was sie von allem halten sollen. Zu lange mussten sie wohl in der nassen Situation leben.Ich selber musste es nicht,habe es aber getan. Als Kind konnten sie sich noch nicht selber schützen.Schuldgefühle sind da, klar,genügend. Und nicht alle Schuld lässt sich schön reden.
    Aber ich kann es nicht mehr ändern, was es nicht unbedingt besser macht.
    Das ist es wohl, Schuldgefühle. Und ich glaubte das ich Einfluss habe, auf Menschen die süchtig sind,wusste zu wenig darüber,in den Schulen sollte die Aufklärung schon frühzeitig beginnen.

    Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    Zitat

    Und nicht alle Schuld lässt sich schön reden.


    ich bin überzeugt davon, das du alles so gut gemacht hast, wie du konntest.
    Du hast deinen Kindern bestimmt nicht wissentlich geschadet.
    Nach so vielen Jahren Achterbahnfahrt beginnt das sortieren und lernen sich wieder selbst zu vertrauen.
    Ich empfinde das heute noch als sehr schwer, das steckt so tief drinnen, das meine Wahrnehmungen falsch sind, aber es lohnt sich dranzubleiben.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,
    Danke für deine Worte,sie helfen mir.
    Es stimmt,ich muss wieder Vertrauen lernen,ersteinmal mir selber und dann anderen.Und ich darf damit aufhören mir so viele Schuldgefühle einzureden.Ich habe soviel verändert und ja,ich kann dafür keine Dankbarkeit erwarten.Mit mir muss ich ins Reine kommen und mich freuen ,an dem, was ich täglich schaffe.Es geht mir im Grunde nicht schlecht ,aber ab und an sitzt der Schuldteufel auf meiner Schulter und versucht mich fertig zu machen.Ich weiss,dieser Schuldteufel bin ich selber.Werde ihn austauschen.Und einen Mutmacher Kobold in mein Leben lassen.liebe Grüsse Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    heute bin ich wieder mal hier drin und habe mir deine Beiträge durchgelesen. Ich bin auch noch nicht so lange dabei :) .

    Mir fiel spontan beim Lesen deiner Worte ein:

    .

    Zitat

    Es geht mir im Grunde nicht schlecht ,aber ab und an sitzt der Schuldteufel auf meiner Schulter und versucht mich fertig zu machen.Ich weiss,dieser Schuldteufel bin ich selber

    dass die Schuld ja auch eine alte Schuld sein kann. Also Schuldgefühle, wo hast du die zum ersten Mal kennengelernt? ist es auch ein Muster aus der Kindheit? oft sind wir Co-abhängigen ja auch in einem Klima der Scham und unausgesprochener Schuld aufgewachsen und oft nahmen wir Schuld auf uns, die gar nicht zu uns gehörte.

    Dies nur als Anregung, vielleicht kannst du etwas damit anfangen!

    Lieber Gruß

    Wildblume

  • Hallo,
    es geht mir gut. Durch die jahrelange Coabhängigkeit gibt es viele Probleme aufzuarbeiten .Keiner möchte verstehen das ich plötzlich anfange Grenzen zu ziehen.Und ich muss höllisch aufpassen kein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich meinen Standpunkt vertrete .Das wirbelt alle und mich durcheinander. Das ich glücklicherweise aufhören konnte mich über ihn zu beschweren, bei ihm,auch bei anderen, tut mir gut. Ich schäme mich das ich mich bei anderen über ihn beschwert habe. Mit Schuldgefühlen quälen ich mich sehr.Es ist wie ein Wellengang, einmal bin ich stolz diesen Weg zu gehen,dann glaube ich die Verantwortung für das scheitern zu tragen. Obwohl, ich hatte von ihm selten Unterstützung im gemeinsamen Leben.
    Sonst mache ich viel,was ich gerne tue und vernachlässigt hatte .Nur vom Alkoholiker weg zu sein, heisst nicht das die alten Muster verschwunden sind. Gruss Tautropfen

  • Hallo,

    ja Wildflower,meine Schuldgefühle sind Gefühle die mir in der Kindheit beigebracht wurden.Und die sind anerlernt,antrainiert worden.So werden sie immer ein Teil von mir bleiben.Es ist ja nicht so das mit der Volljährigkeit alle eingegeben Muster verschwinden. Das wäre prima,keiner hätte danach jemals wieder Probleme. Es ist ein Lernprozess, durch hinschauen, beobachten, überlegen, Unterstützung durch andere Menschen die es gut mit einem meinen.Für mich war wichtig, diese Erkenntnisse ersteinmal zu mir durchdringen zu lassen.Und es war wichtig zu lernen das ich mich heutzutage nicht mehr in der Abhängigkeit von suchterkrankten Eltern befinde.
    Es geht mir gut, ich unternehme einiges, habe Bekannte und ein paar gute Freunde, nette Nachbarn. Ja, ich baue mir ein gesundes Umfeld auf. Da kann ich viel zu beitragen. Und es geht dabei um Freundschaft ,Ehrlichkeit und beidseitiger Unterstützung, wenn es nötig ist .Aber auch um viel selbstbestimmtes Leben, was alleine geschafft werden kann, wird alleine gemacht ,wo ich Hilfe brauche kann ich danach fragen-konnte ich früher selten. Und ich helfe immer noch gerne. Nur muss ich mir nicht mehr alle Probleme der Welt aufladen um sie zu lösen. Mir geht es recht gut, Probleme gibt es auch genüge. Aber die gilt es anzugehen. Es ist ja nicht so das ein Mensch täglich im Sonnenscheinland lebt.Irgendwann muss die Grübelei mal aufhören,ich freue mich heute Nachmittag auf ein Kartenspiel mit den Nachbarn und heute Abend backe ich einen leckeren Kuchen.Ich bekomme morgen Besuch.
    Lieben Gruss,Tautropfen

  • Hallo ,
    mir geht es gut,sehr gut.Und ich wohne alleine,habe gute Bindungen zu Freunden.Und auch wenn es hier auf Gegenwehr stösst,dieses predigen,man solle den Süchtigen fallen lassen teile ich nicht mehr.Man solle einen Süchtigen nicht predigen er muss aufhören,man sollte einem Süchtigen nicht dieVerantwortung abnehmen.Aber man sollte einem Süchtigen nicht alles nehmen.Eine Bindung zu haben ist für Menschen überlebenswichtig.Menschen brauchen Bindungen,ohne Bindungen verfallen sie der Sucht,einige entwickeln schneller eine Sucht,andere eine Coabhängigkeit oder werden seelisch krank.Für mich besteht vieles posetives darin,von Kindheit an gezeigt bekommen wie gesunde zuverlässige Bindungen entstehen und geführt werden können.Klar muss ab und an mal eine Entscheidung getroffen werden, eine Bindung zu lösen.Doch weder einem Süchtigen,noch einen Coabhängigen hilft es ohne Bindung zu leben.Menschen aus der Gemeinschaft auszustossen,fallen zu lassen funktioniert doch nicht.Sonst würde es keine Süchtigen geben.Die Jugend hat doch nur wenig menschliche Bindung,nur im Internet,nur Computerspiele,Facebook...kaum gesunde menschliche persönliche Kontakte.Das fehlt,gute Kontakte mit Personen,gute Gespräche,Zugehörigkeit,körperliche Nähe.Sportvereine die nichts kosten.Das leben entwickelt sich weiter,eine gewisse Anpassung ist nötig.Aber persönliche Bindungen sind wichtig,für Coabhängige,Alkoholiker,Drogensüchtige,Kranke und Gesunde,sowie Kinder.Bei Kindern beginnt es,gute gesunde fördernde Bindungen kennen zu lernen.Da muss investiert werden.Ich als Coabhängige musste auch lerne das ich nicht die ganze Welt retten kann,lernen für meine eigenen gesunden Bindungen zu sorgen.Doch andere oder mich zu isolieren im Leben,in der täglichen Mensch zu Mensch Begegnung,Berührungen zu erleben,jemanden lächeln zu sehen,ihn zu riechen...das werde ich nicht mehr,Ich grüsse und steige gleich auf das Fahrrad ,ein Stück alleine und dann mit einer kleinen Gruppe.
    Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    ich kann deinen Gedanken teilen, dass man Menschen nicht einfach fallen lassen sollte.
    Erst recht keine Menschen, die eigentlich Bindungen brauchen.

    Allerdings mache ich die Einschränkung, dass ich bei erwachsenen Menschen nicht mehr bereit bin als Einzige für diese Bindung zu investieren.
    Ich kenne aus eigener Erfahrung (mein Patenkind) die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn ein Kind in den ersten Lebensjahren keine gesunden Bindungen aufbauen kann.
    Es ist erschreckend, was das anrichtet und das obwohl relativ schnell dann gute Bindungen entstanden sind und auch anhalten.

    ABER

    Bindungen und freundschaftliche Beziehungen leben nur durch die Gegenseitigkeit.
    Wenn das nicht da ist (vielleicht auch aktuell nicht da sein kann...) dann muss man sehr genau hinschauen, ob das für einen selbst noch gesund ist.
    Ich bin immer dafür das Angebot von Hilfe aufrecht zu erhalten.
    Aber aktives Investieren ist ab einem gewissen Punkt aus meiner Sicht weder für den Abhängigen, noch für den Co-Abhängigen gut.

    Nicht falsch verstehen, ich finde die Türen sollten trotzdem offen sein für diejenigen, die selbst durchgehen wollen :-).

    LG JUF

  • Guten Morgen,

    ich wohne in meiner kleinen Wohnung und bemerke immer mehr wie wenig es braucht um zufrieden zu sein.
    Und nein,ich wollte nicht zurück.Wir reden normal miteinander,ich werde mich nicht mehr verantwortlich fühlen, für ihn und das was er nicht bewältigt und erledigt.
    Nach Bindung sehnen sich bestimmt die meisten,ich auch.XY hat seine Bindung,den Alkohol.
    Jetzt besteht gute Bindung zu mir , zu wenigen Freunden und einigen Bekannten.
    Ich habe begriffen das ich für mich selber handeln mus,ich kann xy nicht für mein Wohl die Verantwortung übergeben.Es Gab und gibt keine Verlässlichkeit bei Absprachen, kaum Zuwendung, viel Gejammer von seiner Seite ,wie ungerecht das Leben ist. Ich habe zu lange mit gejammert. Bis zu dem Tag wo ich nicht nur erkannte, sondern es auch wirklich zu mir durchgedrungen ist, nur mich selber kann ich retten, niemals aber einen erwachsenen Menschen der keinerlei Einsichten zeigt.
    Wir reden miteinander, eine Einmischung in sein Leben gibt es von meiner Seite nicht mehr, ich will nicht wissen wie er seine Verpflichtungen erfüllt, oder eben nicht, ob er trinkt, wie viel und wann, was hat mich das an Kraft und Gesundheit gekostet. Es ist so, erkannt hatte ich alles schon lange, aber richtig durchgedrungen zu mir war es lange nicht. Kommt man aus kaputten Ursprungsfamlien , wurde einem gelernt, zuerst an die zu denken, welche nicht zurecht kommen, alles verschweigen, alles erledigen. Später suchte ich mir jemanden, bei dem ich genauso weiter handeln konnte.
    Nun ist es vorbei und wie schon geschrieben, es war mir schon lange klar wie schief alles läuft. Nur solange es nicht richtig durchdringt , in der Wahrnehmung fand keine Änderung statt.

    es grüßt Tautropfen

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