Wieder ein Tag ohne Alkohol

  • Hallo Eveline,

    da hast du ja ganz schön was am Hals. Ich gratuliere dir zu deinem Entschluss, deine Talfahrt zu beenden.

    Das mit dem Puzzle ist ein gutes Bild finde ich. Allerdings ob es zu schwierig ist, wird sich erst 'rausstellen. Ich glaube nicht, denn es ist das Puzzle des Lebens. Das fügt sich sowieso von allein zusammen. Wir haben es nur in der Hand, welches Bild sich zum Schluss ergeben soll.
    Man muss mit dem ersten Teil anfangen und dann ganz geduldig nach dem zweiten suchen und so weiter. Dann ist es nicht schwer, es braucht nur Zeit.

    Nimm' sie dir ... es gibt nichts wichtigeres

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Eveline!

    Keinen Alkohol mehr!

    Wünsche Dir, dass dies an erster Stelle stehen bleibt!

    Kraft und Durchhaltevermögen schickende Grüße
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Moin Eveline,

    wichtig ist, dass du begriffen hast, dass du nur ohne Alkohol eine Zukunft hast und jetzt die Voraussetzungen schaffen willst.

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir an dieser Stelle.

    Zu deiner Trunkenheitsfahrt und dem fälligen Strafverfahren möchte ich folgendes anmerken:

    Du schreibst, dass du noch so lange fahren darfst, bis ein Beschluss ergeht … etc. ! Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Bist du dir da sicher oder hast du vielleicht etwas falsch verstanden ? Normalerweise wird dir ja der Lappen direkt bei der Trunkenheitsfahrt abgenommen, spätestens aber bei dem Termin, an dem du das Ergebnis bekommst. Und ohne Führerschein heißt es sofort Fahrverbot. Da ergeht kein Beschluss mehr. Also würde ich nicht mehr fahren, um das Strafregister nicht noch zu verlängern.

    Natürlich ist deine Vorbelastung mit Bewährung auch nicht ohne und Richter haben nach so einer Vorwarnung manchmal kein Verständnis mehr.

    Insofern besteht hier noch ein Grund mehr für dich, dein neues Leben ohne Alkohol auszurichten und evtl. dies auch durch Therapiemaßnahmen o.ä. belegen zu können, um einem Richter Ursache (Alkoholsucht) der Vergehen, Einsicht und gravierende Veränderungen als Mußegang unterbreiten zu können und ihn milder zu stimmen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft ! Das Leben ohne Alkohol ist einfach wunderbar !

    Gruß, Freund.

  • Hallo Eveline,

    ein Freund von mir hat vor guten 2 Jahren seine Pappe zum zweiten (oder sogar dritten, weiß nicht) Mal eingebüßt. Er hatte über 3 Promille, da weiß ein Polizeimediziner natürlich was los ist. Wer da noch überhaupt auf die Idee kommt und in der Lage ist in ein Auto zu steigen, hat ja seine erhöhte Alkoholtoleranz ja 1a bewiesen. Da braucht es nicht mal mehr wirklich Leberwerte.

    Aber was soll ich dir sagen ? : Er hat seit einiger Zeit seinen Führerschein wieder. Ich hatte es nicht für möglich gehalten.

    das ist aber nicht so wichtig. Wichtig ist, dass er seit diesem Tag, also über 2 Jahre trocken ist. ich kenne ihn seit 38 Jahren und behaupte er ist in der Form seines Lebens. Er hat sich und sein Leben im Griff wie nie.

    Und er hat viel dafür getan. Er hat diesen Führerscheinverlust zum Anlass genommen grundsätzliches in seinem Leben zu verändern, nämlich ohne Alkohol zu leben.

    Das er dabei seinen Führerschein wiederbekommen hat ist für ihn und sein Geschäft sehr wichtig (ich habe heute mit ihm zusammen seinen neuen Lieferwagen abgeholt), aber es war nur eine Folge davon, dass er hart daran gearbeitet hat nüchtern zu werden und diesmal zu bleiben.

    Und der Verkehrspsychologe hat gemerkt, wie ernst er mit diesem Thema umgegangen ist und wie wahrhaftig seine Bekenntnis zum Alkoholismus war und seiner Absicht alles daran zu setzen nüchtern zu bleiben. Er ist bei seiner Alkoholauffälligkeit im Straßenverkehr statistisch gesehen eine Ausnahme.
    Er konnte glaubhaft versichern, dass die Abstinenz die Priorität in seinem Leben geniesst, dann eine Weile gar nichts kommt und dann Unter-Ferner-Liefen der Führerschein.

    Das Schönste kommt noch

  • Moin Eveline,

    wie schon gesagt ist das sehr ungewöhnlich, auch das sie den FS nicht haben wollten.
    Auf jeden Fall ist es eine Straftat und es wäre vielleicht auch ratsam, einen Rechtsanwalt damit zu beauftragen. Hier wäre im Vorfeld, auch beim Rechtsanwalt, zu klären, ob du für solch einen Verfahren Prozeßkostenhilfe in Anspruch nehmen kannst.
    Aber wirklich lieber Finger weg vom Auto !!!
    Eben deine Bewährungsauflage ist da aüßerst kritisch und ich berufe mich da noch einmal auf mein Vorhergesagtes.
    Dein weiteres Leben kannst nur du jetzt entscheiden bzw. stark beeinflussen.
    Hier in diesem Forum werden dir auch viele Menschen zur Seite stehen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo eveline,

    Meine Gratulation zum 4. Tag...!
    Pass auf Dich weiterhin gut auf...

    Sebastian

  • … und Micha schreibt:

    Und der Verkehrspsychologe hat gemerkt, wie ernst er mit diesem Thema umgegangen ist und wie wahrhaftig seine Bekenntnis zum Alkoholismus war und seiner Absicht alles daran zu setzen nüchtern zu bleiben. Er ist bei seiner Alkoholauffälligkeit im Straßenverkehr statistisch gesehen eine Ausnahme.
    Er konnte glaubhaft versichern, dass die Abstinenz die Priorität in seinem Leben genießt …

    Da muss ich Micha vollkommen recht geben.

    Meine Alkoholauffälligkeit im Straßenverkehr war auch nicht ohne.
    Langes Register.
    Bis 2000 habe ich allerdings mit ausländischen Wohnsitzen und FE`s erfolgreich herum jongliert, bis dass mir dann ein Richter endgültiges Fahrverbot für Deutschland gab.
    Ich hatte auch das erste Mal MPU (vor 2000) nichts begriffen, bin sogar mit schlechten Leberwerten dort hingerannt, die Kohle hätte ich damals auch gleich in die Tonne schmeißen können.
    Das zweite Mal habe ich 12 Wochen vor der MPU keinen Alkohol mehr getrunken, trotzdessen aber noch alkoholkrank. Habe irgendwie die Sucht nur unterdrückt. Regelmäßig Leberwerte vom Hausarzt nehmen lassen und diese Belege auch mit zur MPU geschleppt. Super Werte gehabt. Habe dann beim Verkehrspsychologen nicht überzeugt, alles lt. seiner Aussage verbagatellisiert und nicht glaubwürdig. Durchgefallen ! War stinksauer auf ihn und diesen ganzen staatlichen Verein.
    Der Psychologe von diesem besagten Verein mit den drei Buchstaben hat mir auch keinerlei Chance zugerechnet, meinen Führerschein so einfach wieder zu bekommen.
    Den dritten Anlauf habe ich dann bei der AVUS (bundesweit) in Hamburg genommen. Auf Empfehlung. Privates Unternehmen, natürlich auch an gesetzliche Auflagen gebunden, aber nicht so monopolistisch und arrogant.

    Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits ein Jahr trocken, hatte auch Bescheinigungen von Therapiemaßnahmen zur Sicherheit dabei, habe nicht um den heißen Brei geredet, sondern mich zu meiner damaligen Alkoholkrankheit ohne wenn und aber bekannt und „konnte glaubhaft versichern, dass die Abstinenz die Priorität in meinem Leben genießt.“
    Es war ein erfolgreicher Termin.

    Gruß, Freund.

  • Hallo eveline,

    Es freut mich, für Dich, daß es weiter voran geht.
    Also weiterhin, viel Kraft und Durchhaltevermögen.
    Du wirst über Dich selber staunen, was alles möglich ist.

    Sebastian

  • Hallo Eveline,

    Zitat

    "Gut mit mir selbst umgehen".

    Das liest sich sehr schön!

    Ich setze für mich noch einen drauf. Fällt mir manchmal noch nicht leicht, weil es so ungewohnt ist: Ich versuche lieb zu mir zu sein, genauso wie ich es selbstverständlich mache für die Menschen, die ich liebe.

    Ungewohnter Gedanke für uns Trinkerinnen, die wir doch trocken leben wollen.

    Es ist schön, dass Du Dich auf den Weg gemacht hast. Damit machst Du wirklich etwas sehr liebes für Dich.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo Eveline,

    wenn es Dir gut tut hier zu schreiben, dann mach es! Auch wenn Du mal kein Feedback bekommst, lesen es doch viele und können sich in Deinen Gedanken auch wiederfinden. Bleiben interessiert an Deinem Leben und können Dich auf Veränderungen aufmerksam machen, die Du noch gar nicht erkennen kannst und helfen Dir dabei, auf Deinem Weg zu bleiben.

    Ich selbst habe mir hier im geschützten Bereich die Finger wundgeschrieben. Egal, was andere darüber gedacht haben, es mußte raus. Mir tat es sehr gut und durch die Kommentare der anderen, konnte ich unendlich viele Denkanstöße für mich mitnehmen.

    Heute schreibe ich manchmal auch noch, wenn ich gar nicht mehr weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, die oft immer noch ohne Rücksicht auf mich Achterbahn fahren.

    Immer nur für andere etwas tun und sich selbst dabei vergessen.........

    Das kenne ich natürlich auch. Wolltest Du Dich denn vergessen?

    lg
    Teufelchen

  • Hallo eveline,

    dein letzter Beitrag hat mich grad sehr berührt, ging es mir doch sehr, sehr ähnlich !

    "Wegtrinken und vergessen, Gefühle nicht mehr fühlen wollen, Gedanken nicht mehr denken wollen "

    das war mein "Alkoholiker Dasein "

    Es war ein langer, weiter Weg, bis das Umdenken stattfand, und ich mich endlich wieder ernst und wichtig nahm, Gefühle wieder zulassen und sprüren konnte, die so lange Zeit verschüttet waren.

    Ich freue mich mit Dir, liebe eveline, bleib dran, wir haben nur dieses eine Leben !

    Liebe Grüße, rose

  • Hallo Eveline,

    es funktioniert nicht, unangenehme Gedanken im Alkohol zu ersäufen, weil wir uns über das sogenannte "Wirkungstrinken" bewusst sind. Wir wissen, das wer Alkohol trinkt, miese Stimmung neutralisieren oder neutrale Stimmung aufheitern will.
    Wir wissen auch um den Placeboeffekt beim trinken: Die fröhliche Gesellschaft, die einen pichelt & darum so lustig ist, ist genau wie der einsame Trinker, der seinen Frust hinunter spült, ein allgemeiner Erfahrungswert, welcher auf eine völlig falsche Schlussfolgerung des Beobachteten beruht.
    Schon dieses Wissen um das Wirkungstrinken löst bei mir den großen Abwehrmechanismus aus. Bei dir dürfte das auch ganz ähnlich gewesen sein.
    Vielleicht bringt es etwas, die häusliche Isolation zu überwinden.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Eveline,

    du hast geschrieben:

    Zitat: "Meine Gefühle nicht mehr fühlen wollen, meine Gedanken nicht mehr denken wollen, das Erlebte nicht mehr erleben wollen."

    Meine Güte, da hast Du gerade bei mir etwas ausgelöst, daß mir so noch nicht in den Sinn gekommen ist. Es ist genauso bei mir gewesen und ich erkenne mich hundertprozentig wieder. Abgesehen davon, daß ich mich für meinen damaligen Zustand vor mir selber schäme, will ich diese furchtbare Zeit nie wieder erleben.

    Ich danke Dir sehr für diesen Gedanken und wünsche Dir weiter alles Gute!

    Sei´weiter stolz auf Dich!

    Peter

  • Hallo Eveline,

    Zitat

    2 Kranke machen keinen Gesunden. Aber 2 trockene Kranke können "gesund" leben

    Natürlich, wenn beide unabhängig voneinander und jeder für sich wollen!

    Beachte dabei bitte, nur weil Du den unerschütterlichen Willen für Dich hast (davon gehe ich aus), muß Dein Partner diesen für sich noch lange nicht haben! Wenn er nur Dir zu liebe trocken wird und nicht 100% auch für sich, sind meiner Meinung nach Probleme vorprogrammiert.

    Aber ich möchte Dir den Mut nicht nehmen, im Gegenteil.

    Viel Erfolg Euch beiden! Paßt gut auf Euch auf.

    lg
    Teufelchen

  • Lass mal, eveline, mir geht es auch nicht viel anders. Es ist das Fäden ziehen auf dem Rummelplatz: Man gibt immer mehr Geld aus & glaubt nur Nieten zu ziehen.
    Auch meine Stärke ist die Geduld bestimmt nicht. Aber das gibt sich, denke ich mal.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • hallo evelin

    ich ziehe meinen hut vor dir


    das du bei all deinen problemen so eisern durchhälst, klasse!!

    zu deinen beziehungsproblemen, die sind völlig normal weil sich ja alles verändert, das "wir" muß sich erst wieder finden, auf einer anderen ebene als bisher. habt ihr schon mal an ne trennung auf zeit gedacht?
    etwas abstand läst einem luft zum nachdenken.

    und ne zicke bist du im moment sicher nur bedingt, weil du, wie ich glaube, dir nicht im klaren darüber bist was du willst, außer trocken zu sein. mir hat damals sehr geholfen mir erst mal darüber klar zu werden was ich nicht will. war irgendwie einfacher??
    vielleicht findest du ja sorum zu dir selbst zurück.
    stecke dir deine ziele nicht zu hoch immer ein schritt nach dem anderen, und wenn mal nichtes geht lass es einfach morgen ist ein neuer tag. sich selbst druck machen ist eben druck und kann wieder in dem druck enden vor dem wir alle angst haben.

    ich wünsche dir alles gute und immer schön langsam die richtung stimmt.

    lg dorothea

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Eveline,

    Geduld, Geduld und sei nicht so streng mit Dir!

    Es tauchen mit der Nüchternheit in jeder Beziehung auch Probleme auf. Dorothea wies ja schon darauf hin, alles ist jetzt anders.

    Eine ganz wesentliche Gemeinsamkeit ist weggebrochen, nämlich das gemeinsame Trinken.

    Die Beziehung muß neu definiert werden. Was sind jetzt Eure wesentliche Gemeinsamkeiten, die Grundlage der Beziehung?

    Aber auch hier ganz langsam und ohne Druck. Ihr müßt Euch vielleicht erst neu finden.

    So schnell geht das nun auch alles nicht mit der Zufriedenheit! Freu Dich darüber, dass Du nicht mehr trinkst und genieße dieses Gefühl.

    Eine hysterische Zicke meinst Du zu sein? Wenn Du mit leben kannst, dann bleib es, wenn nicht, frage Dich warum Du so reagierst, was wirklich dahinter steckt und verändere Dich.

    Ich bin manchmal auch eine Zicke. Hysterisch bin ich nur noch selten. Geduld, Geduld......

    lg
    Teufelchen

  • Hallo eveline,

    dass mit der Ungeduld & der extremen Unzufriedenheit, wenn etwas nicht funktioniert, kenne ich auch von mir. Das scheint eine allgemeine Begleiterscheinung der ersten trockenen Wochen zu sein. Gerade da musst du ein gewisses Sitzfleisch entwickeln wie auch ich, glaube ich mal. Mittlerweile hat sich es bei mir auch etwas beruhigt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Moin Eveline,

    3 Wochen ist erst einmal eine gute Leistung. Da kannst du unbedingt stolz auf dich sein.
    Dieser ganze Prozess vom Nicht-mehr-trinken bis zum Trockensein (trocken denken) bedarf nun einmal gewisser Zeit. Diese alten Verhaltensmuster (immer zur Flasche zu greifen) sind nun einmal so verinnerlicht und waren so einfach, sie haben dir einfach alles abgenommen. Scheinbar !
    Und dieser Umgewöhnungsprozess, weg von diesem Alkohol, lässt schon einmal Unzufriedenheit und Unruhe aufkommen, weil man noch keinen vollen Ersatz hat und die Gedanken noch nicht frei sind.
    Nur Ungeduld ist da fehl am Platz.
    Gut ist, dass du ab heute eine SHG besuchen willst. Ich habe seinerzeit eine therap. Gruppe in einem Klinikum 1x wöchentlich besucht, und das über Jahre. Für mich persönlich der 6`er. Das war ein Riesen-Ersatz für mich, mit dem ich mich nicht nur an jenem Tag, sondern auch ständig die folgenden Tage bis zum nächsten Termin genährt habe. Gedanklich und mit neuen Freizeitbeschäftigungen praktisch.
    Gehe strikt deinen Weg, der auch mit gesundem Egoismus geprägt sein muss.

    Gruß, Freund.

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