(Alb)Träume von Alkohol

  • Zitat von Martina02

    Ob das *Mainstream* ist, ist für mich zur Zeit zweitrangig, denn ich bin einfach nur froh mal wieder am Leben teilzunehmen und hoffe das ich es in naher Zukunft ausbauen kann.

    Schönen Sonntagsgruß
    Martina

    Hallo Martina,

    was heißt schon Mainstream ?

    Früher habe ich alles abgelehnt, was nur nach Mainstream roch...Bands, die mir gefallen haben, als nur wenige sie kannten, verloren für mich ihren Reiz, als die von vielen Leuten für gut befunden wurden (das geht mir teilweise heute noch so). Und ähnliche Beispiele könnte ich Dir viele nennen.

    Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das ist eine ziemlich ignorante und eigentlich dumme Einstellung gewesen. Eine Selbstbeschneidung, die logisch nicht zu erkären ist außer mit einer ordentlichen Portion Trotz und Borniertheit - vielleicht sogar ein Versuch, elitär zu sein, aus der Masse rauszuschimmern.

    Inzwischen ist es mir ziemlich schnuppe, ob Dinge, die ich gut finde, auch anderen Spaß macht, im Gegenteil...es macht sogar Spaß, Leute für Dinge zu begeistern, die man selber gerne macht.

    Genauso isses mir egal, ob mich Leute evtl. als Sonderling betrachten, weil ich keinen Alkohol mehr trinke und Veranstaltungen, in denen vorwiegend gesoffen wird, grundsätzlich meide. Es tut mir gut so und ich würde das auch nie ändern wollen.

    Mainstream ist nur ein Wort, mehr nicht...erlaubt ist alles, was die Grenzen anderer nicht verletzt. Und ich finde immer öfter raus, daß diese Grenzen so weit gesteckt sind und mir soviel persönliche Freiheit lassen, daß ich diese Grenzen mithilfe irgendwelcher Substanzen überwinden muß.

    Wenn für Dich Spielen bedeutet, wieder am Leben teilzunehmen, wenn Spielen Dein Leben bereichert und Dich wieder zu Dir selber finden läßt, dann spiel, was das Zeug hält...egal, was andere davon halten :)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Martina,
    im ersten Jahr der Trockenheit hat sich mein das Umfeld erstmal an die Neue Trockene Person gewöhnen müssen und sich deswegen auch Irgendwie anders verhalten-abtastend -vorsichtig.
    Es gab auch Viele von den Alten sogenannten Freunden,die die Neue Person nicht sehen wollten und weiter zum Trinken animierten und meinten ich solle mich nicht so haben.Die habe ich schnell aussortiert bzw haben Sie das Interesse an meiner, nicht mehr so überdrehten und nicht für jeden Spass zu habende Person,verloren.
    Erstaunlicherweise haben die Personen ,die ich früher als langweilig und Nichbeachtenswert empfunden habe,als wahre Freunde und wirklich wertvolle Menschen erwiesen.Sie haben mich auch nicht anders behandelt nur weil ich jetzt trocken bin.Ich bezeichne es als Zugewinn zu meiner Gesundheit,als Geschenk-nun auch die zu sehen,die nicht gleich Polternd in den Vordergrund drängen und Hier schreien.
    Das war mir im Dusel entgangen,darauf zu achten.
    Ich wünschen Dir ,daß Du es auch erkennst und Dich noch viele wertvolle Menschen überraschen auf Deinem Weg in die Trockenheit.
    LG schatzmeisterin
    Ist schon verrückt das Leben irgendwie total umgedreht aber total Lebenswert geworden.

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Liebe Martina!

    Zitat

    Gestern kam ein toller Film:
    "Anne liebt Philipp"(norwegisch/deutscher Jugendfilm)
    Einfach süß.

    Den haben meine Kinder auch geschaut - und ich beim Umräumen zum Teil mit.
    Ich fand den Film auch toll. Kurz vorher hat mein Sohn Ben liebt Anna gelesen - hat also thematisch sehr gut gepasst.

    Liebe Grüße
    von mir!
    Calida

  • Zitat von Carpenter


    Hallo Martina,

    was heißt schon Mainstream ?

    Früher habe ich alles abgelehnt, was nur nach Mainstream roch...Bands, die mir gefallen haben, als nur wenige sie kannten, verloren für mich ihren Reiz, als die von vielen Leuten für gut befunden wurden (das geht mir teilweise heute noch so). Und ähnliche Beispiele könnte ich Dir viele nennen.

    Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das ist eine ziemlich ignorante und eigentlich dumme Einstellung gewesen. Eine Selbstbeschneidung, die logisch nicht zu erkären ist außer mit einer ordentlichen Portion Trotz und Borniertheit - vielleicht sogar ein Versuch, elitär zu sein, aus der Masse rauszuschimmern.

    Hey Andreas,

    unter *Mainstream* verstehe ich Lebensziele zu verfolgen, welche von der Mehrheit der Gesellschaft angestrebt werden und dieses Verhalten nicht in Frage zustellen oder hinterfragen zu können, da man es seit frühkindlicher Entwicklung nicht anders kennt.
    Oder kurz gesagt: das Konsumverhalten der Allgemeinheit.
    Das war wohl mehr eine rhetorische Frage.

    Spannend finde ich, wie Du Dich selbst hinterfragst, reflektierst und das auch hier preisgibst.
    Eine seltene Eigenschaft, ebenso wie jemanden um Verzeihung bitten zu können oder ein unaufgefordertes , nicht zwingend notwendiges "Schuldeingeständnis" abzuliefern.

    Wie erklärst Du es Dir, das Menschen (1)obwohl sie Gutes erreichen wollen, teilweise umsetzen - dennoch dazu neigen den Fokus auf jene Menschen (2)zu richten, die nicht dieselben Ziele/Lebensweise teilen und einen Großteil an Ihrer Energie(1)daraufsetzen anders lebende (2)zu verurteilen, anzugreifen, ins lächerliche zu ziehen ?

    -Ist das eine Projektion des eigenen(1) "Fehl"verhalten in andere (2) (um es dort zu bekämpfen)
    - tatsächlich Arroganz
    - ein energetisches Defizit zwischen beiden Seiten
    - zu starke Fixierung aufs Materielle, wenn auch innerhalb derer Möglichkeiten im positiven Sinne.
    -der eigene Charakter

    oder etwas anderes..

    Zitat von Carpenter


    Genauso isses mir egal, ob mich Leute evtl. als Sonderling betrachten, weil ich keinen Alkohol mehr trinke und Veranstaltungen, in denen vorwiegend gesoffen wird, grundsätzlich meide. Es tut mir gut so und ich würde das auch nie ändern wollen.

    Verrückt, das nicht Menschen als Sonderling betrachtet werden WEIL sie Alkohol trinken.
    Es würde mir auch im Traum nicht einfallen , mir Rechtfertigungen zu überlegen,warum ich angebotenen Alkohol ablehne. Das wäre wirklich mein kleinstes Problem.
    Dafür bin ich vor Jahren doch zu sehr aus dem *mainstream*gefallen, und verurteilte mich für Alkohol"genuss" und weitere konsumkritische Verhalten mehr als genug selbst, was dann wieder zu Gleichgültigkeit und Betäubungswunsch führte.

    Zitat von Carpenter


    Mainstream ist nur ein Wort, mehr nicht...erlaubt ist alles, was die Grenzen anderer nicht verletzt. Und ich finde immer öfter raus, daß diese Grenzen so weit gesteckt sind und mir soviel persönliche Freiheit lassen, daß ich diese Grenzen mithilfe irgendwelcher Substanzen überwinden muß.


    Oh.
    Ich denk nicht das wir alle dieselben Grenzen besitzen, meinst Du?
    Ich fühle meine Umgebung leider sehr schnell auf mich überschwappen was mitunter zu Angstzuständen führt, da es sich

    a) selten besonders gut anfühlt
    und
    b) mir das Gefühl gibt, als würde ich aus mir selbst verdrängt.

    Zitat von Carpenter


    Wenn für Dich Spielen bedeutet, wieder am Leben teilzunehmen, wenn Spielen Dein Leben bereichert und Dich wieder zu Dir selber finden läßt, dann spiel, was das Zeug hält...egal, was andere davon halten :)

    Ich möchte es so ausdrücken,
    wenn es nur um mich selbst ginge, würde ich meine Freizeit nicht mit Spielen verbringen :lol:
    Ich finde mich dadurch nicht selbst, ich vergesse mich.:wink:
    Oder das was aus mir geworden ist.*oha*

    Ich hoffe Du kannst mit meiner etwas längeren Nachricht überhaupt was anfangen,
    und nimmst mir nicht krumm, das ich Deinen Beitrag etwas zerpflückt hab.:mrgreen:(Gestern hab ich mich das erste mal etwas durch Deinen Thread gewühlt, da ging ganz schön Zeit ins Land :shock: )
    Ich musste nach Deinem Eintrag hier erst wieder etwas meine Gedanken sortieren, bist Du ein sehr nachdenklicher Mensch?

    Gruß
    Martina

  • Zitat von schatzmeister


    Es gab auch Viele von den Alten sogenannten Freunden,die die Neue Person nicht sehen wollten und weiter zum Trinken animierten und meinten ich solle mich nicht so haben.


    Das ist gemein,
    liegt vielleicht darin begründet, das sie ihr eigenes Gewissen beruhigen wollten. Und nicht so sehr mit ihrem eigenen Fehlverhalten konfrontiert werden wollten.

    Zitat von Schatzmeister


    Die habe ich schnell aussortiert bzw haben Sie das Interesse an meiner, nicht mehr so überdrehten und nicht für jeden Spass zu habende Person,verloren.


    Hast Du festgestellt das Menschen die in Deiner Benommenheit (also zu Alkoholzeiten) ausgenutzt haben?

    Zitat von Schatzmeister


    Erstaunlicherweise haben die Personen ,die ich früher als langweilig und Nichbeachtenswert empfunden habe,als wahre Freunde und wirklich wertvolle Menschen erwiesen.

    Sie haben mich auch nicht anders behandelt nur weil ich jetzt trocken bin.Ich bezeichne es als Zugewinn zu meiner Gesundheit,als Geschenk-nun auch die zu sehen,die nicht gleich Polternd in den Vordergrund drängen und Hier schreien.
    Das war mir im Dusel entgangen,darauf zu achten.
    Ich wünschen Dir ,daß Du es auch erkennst und Dich noch viele wertvolle Menschen überraschen auf Deinem Weg in die Trockenheit.

    Das ist lieb, vielen Dank
    Die meisten Menschen sind doch recht vielseitig.
    Obwohl ich mich durchaus an Zusammenkünfte erinner wo "Parties" im Vordergrund standen, haben sich die Freund- und Bekanntschaften im Laufe der Jahre doch hin und her gewandelt.
    Viele haben sich durch veränderte Lebensumstände und auch Probleme diverser Art aus den Augen verloren.

    Viele Grüße
    Martina

  • Zitat von Calida78

    Liebe Martina!


    Den haben meine Kinder auch geschaut - und ich beim Umräumen zum Teil mit.
    Ich fand den Film auch toll. Kurz vorher hat mein Sohn Ben liebt Anna gelesen - hat also thematisch sehr gut gepasst.

    Liebe Grüße
    von mir!
    Calida

    Hey liebe Calida,

    schön Dich wieder einmal zu lesen. :)
    Den kompletten Film hab ich leider auch nicht gesehen.

    Wenn ich mich etwas mit dem Filmgeschehnissen vergleiche,
    find ich bin ich ganz schön kopflastig geworden.

    Im Grunde brauch ich keinen Fernseher, ich seh jede Nacht'n
    "Film"

    Letzte Nacht bin ich vor einer Chinesin geflohen, und wollte zwei Freundinnen von ihr befreien.
    Sie wollte sie in den Suizid treiben.

    Eine davon hatte sie schon soweit ,
    sich eine Schlinge selbst um den Hals zu legen - mit der anderen war auch was - Verrückt -

    Gruß
    Martina

  • Hallo Martina!

    Zitat

    Mich würde interessieren, ob der ein oder andere Alkohol -abhängige ohne Konsum von Alkohol -also trocken- von seinen Mitmenschen anders behandelt worden ist. Und wenn ja, wie.

    Ich mach mich mal auf die Suche, vielleicht finde ich ja eine passenden Thread.

    Da kann ich Dir noch was zu schreiben.
    Ganz ehrlich - für viele macht es keinen Unterschied. Ich hab gemerkt, dass sich andere gar nicht so viele Gedanken machen, wie man selbst ( in dem Fall ich) oft meint.
    Ich hatte aber nass keine wirklich engen Freunde. Erst danach haben sich bei mir jetzt inzwischen drei neue Freundschaften entwickelt. Die haben mich ohne Alkohol kennen gelernt und finden es gut so.
    Und zwei unerfreuliche Reaktionen - die gab es auch. Ein Bekannter hat mir Selbstoptimierungswahn vorgeworfen und eine Freundin von früher meinte abfällig, wenn ich das meine machen zu müssen, dann soll ichs doch bitte machen, sie würde auf jeden Fall weiter trinken, weil sie das entspannt.
    Aber damit kann ich leben. Seit ich trocken bin, weiß ich auch viel besser, wer gut für mich ist und wer nicht.

    Liebe Grüße
    Calida

  • Hallo Martina,

    Mir geht es ähnlich wie Calida. Ich mache mir mehr Gedanken, als meine Mitmenschen. Eigentlich fast alle habe es einfach zur Kenntnis genommen, dass ich nicht mehr trinke. Das ist jetzt acht Monate Alltag.

    Mein Umfeld besteht ja aus Leuten, die eben keine Alkoholiker sind und deshalb meine Krankheit so ähnlich betrachten, als wäre ich Diabetiker. Muss halt Blutzucker messen und Tabletten oder Spritzen nehmen. Wird zur Kenntnis genommen und gut ist. So ist es bei mir.

    Die Auseinandersetzung mit der Sucht führe ich im Forum, in der rSHG und mit zwei drei Leuten. Mir reicht das.

    Das ich mich verändern werde, dass ist für mich klar, weil ich mich jetzt mit mir auseinander setze. Das wird dauern und es wird sich zeigen, ob mein Umfeld sich verändert. Kann sei, weiß ich heute noch nicht.

    Gruß lalu

  • Natürlich kann ich mit Deiner Nachricht was anfangen. Du stellst spannende Fragen, die mich zum Nachdenken anregen. Damit dürfte Deine letzte Antwort auch beantwortet sein :P

    Aber wie in so vielen Dingen spüre ich eine Veränderung in Nuancen. Aus süffisantem Grinsen in Saufzeiten wurde ein selbstironisches Lächeln - aus grüblerischer Niedergeschlagenheit wurde nachdenkliche Offensivität.

    Mal ein Beispiel:

    Mich beunruhigt dieser Rechtsschwenk weltweit, diese Trumps und Höckes diese Welt, die jetzt wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen, um nicht nachdenkliche Menschen zu ködern und für eigene Zwecke zu mißbrauchen.

    Aber ich versteige mich jetzt nicht in die Phantasie, daß es jetzt unweigerlich zu einem Dritten Reich 2.0 kommt, nur weil die AfD momentan mehr Stimmen hat, als sie haben sollte.

    Ich kann mich in mein Schneckenhaus zurückziehen und auf das Ende warten, weil ich als Einzelner eh nix bewirken kann oder ich kann das machen, was in meiner Macht liegt - jeden, der es hören oder auch nicht hören will, immer wieder darauf aufmerksam machen, wie die AfD arbeitet, was hinter der Idee steckt, kann Widersprüche aufdecken.

    Wenn ich zwei, drei Menschen auf die gute Seite der Macht ziehe, ist das okay für mich...würde es jeder machen, wäre die AfD bald Geschichte.

    Und dieses Unterschied isses für mich momentan...global Denken ist vernünftig und richtig, kann aber auch frustrieren...denn global gesehen ist der Eigene Einfluß noch winziger als so schon. Aber wenn ich mich auf mein Umfeld beschränke, kann ich vielleicht was positives bewirken.

    Such a surge sangen mal:

    Du sagst, es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn mit meiner Meinung bleibe ich ja sowieso allein, aber wenn Dir stundenlang Wasser auf die Stirn tropft, wirst Du sehen - es kann die Hölle sein...

    Und yoh, so ist das wohl :)

    Jetzt wirst Du vermutlich denken: Hat der Idiot meine Fragen überhaupt gelesen und verstanden ? Ja, hat er...aber ich bin manchmal unstrukturiert, schweife in meinen Gedanken ab und komm wo ganz woanders raus, als ich eigentlich rauswollte...das ist nicht immer zielführend, aber manchmal auch spannend - also für mich :)

    Für andere ist das oft nerven- und zeitraubend :P

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hey Calida!!!

    Ich habe festgestellt, daß wenn ich mich verändere, sich meine Sicht und der Eindruck, den ich von anderen habe verändert.
    Das ist total abgefahren, ich hoffe ich kann es auf Dauer stabilisieren.

    Vielleicht treffe ich - je mehr ich Ich selbst bin
    Menschen die "besser" zu mir passen.

    Meinst Du, Du hattest "nass" keine richtigen Freunde, weil Du Dich (mit dem Alkohol) zurückgezogen hast,
    hast Du Dich anders Verhalten?
    Selbstoptimierungswahn, den Begriff habe ich noch gar nicht gehört. Es kann also für andere unangenehm sein, wenn man sich (weiter)entwickeln will.

    --------------------------------------------------------------------------------------
    off topic :
    Ich schau aktuell keine Kinderfilme, aber den Bachelor.
    Nicht wegen dem Mann, sondern weil ich es super spannend finde, wie die Frauen sich zurechtmachen :lol:
    Die schönen Kleider und das make up.
    Sie werden aber zu Beginn professionell gestylt denk ich.

    ---------------------------------------------------------------------------------------
    Zurück zum Thema :lol:
    Mir ist noch eine weitere Frage eingefallen, die mir sehr wichtig ist.
    Und wo mir der Alkohol doch ein Problem zu sein scheint oder es werden könnte.

    Da ich ja Single bin, ist mir aufgefallen - das wenn es um ein näheres kennenlernen geht - von männlicher Seite klassischer Weise oft Gespräche bei "einem Glas Wein" oder einem Restaurantbesuch vorgeschlagen werden.
    Ich hab den Eindruck, alternativ müsste ich dann gleich paragliden gehen oder anderen Extremsport mitmachen (bei den Nichttrinkern) .
    Du warst nicht in so einer Situation oder?
    Da find ich es doch schwierig Stellung zu beziehen und hab unter den Umständen auch gar nicht das Bedürfnis (weil man sich ja erst noch kennenlernt)

    Liebe Grüße
    Martina

  • Hallo liebe Lalu,

    auch wenn Monate ohne Alkohol hier im Forum meist nichts zu bedeuten scheinen und in den Hintergrund rücken- (ich bin so langsam an der Hälfte von Deinen 8 Monaten)
    muss ich mal sagen, das ich das schon ganz schön toll finde,vor allem mit dem Blick auf den Alltag, das Umfeld und die Vergangenheit (und dem Forum im Hintergrund)

    Liebe Grüße
    Martina

  • Zitat von Carpenter


    Projektion von eigenem Fehlverhalten isses nur dann, wenn man das eigene Fehlverhalten nicht erkennt bzw. dieses verleugnet - da schließt sich wieder der Kreis zur Fähigkeit zur Eigenkritik.

    Hallo Andreas!
    Ich denke das in der Erkenntnis und Projektion Fehler nicht so einfach zu verändern sind, wenn sie zur einer Gewohnheit geworden sind oder tieferliegende Ursachen haben.

    Zitat von Carpenter


    Selbstkritik ging bei mir zu Saufzeiten mit einem süffisanten, sarkastisches Grinsen einher - ein fatales Grinsen, das vermutlich genau wußte, was schief läuft, aber nix dagegen unternehmen wollte...scheiß drauf, noch ein Bier und das Grinsen verschwindet wieder...

    Hast Du dieses Verhalten an Dir selbst wahrgenommen oder ist es das was Du gefühlt hast
    -oder haben es Dir andere gezeigt?

    Zitat von Carpenter


    Diese Prämisse gilt allerdings auch für andere...auch die dürfen Fehler machen - und machen sie natürlich auch.


    Mich nervt die Haltung mit dem Finger auf andere bzw meine Fehler zu zeigen - um sich die eigenen nicht ansehen zu müssen.
    Muss ja nicht sein, das wenn ich mir Fehler zugestehe und/oder zeige, das andere Ihre Fehler zu meinen abladen.

    Zitat von Carpenter


    Aber wie in so vielen Dingen spüre ich eine Veränderung in Nuancen. Aus süffisantem Grinsen in Saufzeiten wurde ein selbstironisches Lächeln - aus grüblerischer Niedergeschlagenheit wurde nachdenkliche Offensivität.

    Das ist bei mir Kurioser Weise nicht der Fall und das Ergebnis längerer Bemühungen, stellt sich bei erfolgreicher Umsetzung schlagartig ein - und dann von allen Seiten.

    Zitat von Carpenter


    Mal ein Beispiel:

    Mich beunruhigt dieser Rechtsschwenk weltweit, diese Trumps und Höckes diese Welt, die jetzt wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen, um nicht nachdenkliche Menschen zu ködern und für eigene Zwecke zu mißbrauchen.

    Es ist schon so, das Menschen sich gern dort anhaften, wo sie vorerst den eigenen, besten Vorteil für sich und evtl ihr Image zu haben scheinen. Die genauen Hintergründe für offensichtliche Auseinandersetzungen und deren Zusammenhänge zu erkennen, dürfte eine schwierige Aufgabe sein.
    Nicht das ich wüßte,(be)steht ein System neben einem anderen System und insofern bleibt die Wahl auf Auswahlmöglichkeiten auf den schon vorgegebenen Rahmen beschränkt.

    Zitat von Carpenter


    Aber ich versteige mich jetzt nicht in die Phantasie, daß es jetzt unweigerlich zu einem Dritten Reich 2.0 kommt, nur weil die AfD momentan mehr Stimmen hat, als sie haben sollte.

    Ich habe neulich erst wieder einen Film aus jüngster Vergangenheit gesehen.
    Denkst du manche Menschen sind von grundauf schlecht oder ist es ein Prozess, durch den sie so werden.

    Zitat von Carpenter


    Aber wenn ich mich auf mein Umfeld beschränke, kann ich vielleicht was positives bewirken.

    Was genau möchtest Du bewirken?
    Ich finde es ist schon schwierig genug an sich selbst zu arbeiten und nicht wieder "runtergezogen"zu werden.

    Zitat von Carpenter


    Jetzt wirst Du vermutlich denken: Hat der Idiot meine Fragen überhaupt gelesen und verstanden ? Ja, hat er...aber ich bin manchmal unstrukturiert, schweife in meinen Gedanken ab und komm wo ganz woanders raus, als ich eigentlich rauswollte...das ist nicht immer zielführend, aber manchmal auch spannend - also für mich :)

    Wenn ich Dir verraten würde, was ich alles so denke könntest du mich ein paar Tage in die Geschlossene begleiten.

    Zitat von Carpenter


    Für andere ist das oft nerven- und zeitraubend :P

    Die Sprunghaftigkeit zwischen diversen Themen meinst du? 8):P


    Liebe Grüße
    Martina

  • Guten Morgen Martina,

    Zitat

    Meinst Du, Du hattest "nass" keine richtigen Freunde, weil Du Dich (mit dem Alkohol) zurückgezogen hast,
    hast Du Dich anders Verhalten?
    Selbstoptimierungswahn, den Begriff habe ich noch gar nicht gehört. Es kann also für andere unangenehm sein, wenn man sich (weiter)entwickeln will.

    Ja - ich habe mich einerseits zurückgezogen. Ich habe abends heimlich getrunken und dann das obligatorische Glas Wein mit meinem Mann, damit klar ist, woher die Fahne kommt. Es ging sogar soweit, dass, wenn ich gefragt wurde, ob ich abends irgendwohin kommen kann, ich das abgeleht habe, weil ich lieber trinken wollte. Aber auch davon abgesehen, war ich rückblickend überhaupt nicht in der Lage, gesunde Beziehungen aufzubauen. Ich habe immer Menschen gesucht, die meine Bedürfnisse befriedigen, mir z.B. Orientierung geben und mir dadurch ein gutes Gefühl geben. Wenn das nicht funktioniert hat, war ich enttäuscht. Das wurde mir aber erst rückblickend klar, das lief unbewusst ab. Jetzt aber - auch durch die Trockenheit oder vor allem dadurch - kann ich mich in mir selbst orientieren und andere Bedürfnisse befriedigen. Ich brauche dafür niemanden von außen mehr. Meine Motivation, mich mit jemandem zu befreunden, ist jetzt eine ganz andere. Das klappt auch gut. Viele kommen inzwischen auf mich zu. Manchmal kann ich mich vor Anfragen nach Unternehumungen kaum mehr retten.

    Zitat

    Da ich ja Single bin, ist mir aufgefallen - das wenn es um ein näheres kennenlernen geht - von männlicher Seite klassischer Weise oft Gespräche bei "einem Glas Wein" oder einem Restaurantbesuch vorgeschlagen werden.
    Ich hab den Eindruck, alternativ müsste ich dann gleich paragliden gehen oder anderen Extremsport mitmachen (bei den Nichttrinkern) .
    Du warst nicht in so einer Situation oder?

    Ja - das mir dem Glas Wein ist der Klassiker. Aber: ich hab gemerkt, dass mancher vorschlägt, was trinken zu gehen, weil er denkt, er täte uns einen Gefallen. Wenn ich was anderes vorschlage, renne ich damit selten gegen Wände. Un dich mache sehr schnell klar, dass ich keinen Alkohol trinke.
    Ich hatte das Problem in Bezug auf Partnersuche nicht, nein. Aber mit anderen Menschen. Ich habe unterschiedliches erlebt. Es gibt Menschen, die auch nicht trinken, welche, die es nicht brauchen und dann auch für andere Vorschläge offen sind und es gibt welche, die brauchen Alkohol. Die wollen das unbedingt und wollen sich entweder zu Wein und Pizza treffen oder eben gar nicht. Letztere sind aber dann eben nicht mein Fall. Macht nix - ich muss ja nicht mit jedem befreundet sein.

    Ich wünsch Dir einen schönen Tag, Martina!

    Liebe Grüße
    Calida

  • Moin Martina,

    entwickelt sich ja zu nem witzigen Fragen- und Antwortspiel :)


    Zitat von Martina02


    Hast Du dieses Verhalten an Dir selbst wahrgenommen oder ist es das was Du gefühlt hast
    -oder haben es Dir andere gezeigt?

    Das hab ich tatsächlich an mir wahrgenommen...dieses sarkastische Grinsen hab ich in meinem Notfallkoffer, weil es für mich ein Symbol des Scheiterns ist...gescheitert an eigenen Maßstäben. Wie gesagt, Selbstdeterminismus ist für meine Lebenseinstellung ein wichtiger Pfeiler, an dem sich der Alkohol wie ein Abbruchhammer zelebriert hat. Mithilfe meiner Familie und dieses Forums hab ich den Stecker gezogen und die Sanierungsarbeiten sind im vollen Gange, wenn auch ohne Zeitvorgaben und genauen Vorgaben, wo zuerst saniert wird.

    Zitat von Martina02

    Mich nervt die Haltung mit dem Finger auf andere bzw meine Fehler zu zeigen - um sich die eigenen nicht ansehen zu müssen.
    Muss ja nicht sein, das wenn ich mir Fehler zugestehe und/oder zeige, das andere Ihre Fehler zu meinen abladen.

    Ich finde, das Eine schließt das Andere nicht zwangsläufig aus. Ich muß nicht perfekt sein, um Andere auf Fehler hinzuweisen, genausowenig müssen andere perfekt sein, um auf meine Fehler hinzuweisen. Ich mag keinen Smalltalk und wenn ich z.B. das Gefühl habe, daß ein guter Bekannter drauf und dran ist, in derselben Spirale zu landen, aus der ich grad raus bin, sprech ich ihn schon darauf an...allerdings nicht belehrend, also seine Fehler ansprechend, sondern eher als Gedankenanstoß...mehr kommt dann nicht von mir, nur ein Stupser sozusagen. Was er dann mit der Info macht, ist seine Sache...

    Zitat von Martina02

    Das ist bei mir Kurioser Weise nicht der Fall und das Ergebnis längerer Bemühungen, stellt sich bei erfolgreicher Umsetzung schlagartig ein - und dann von allen Seiten.

    Den Absatz hab ich nicht so richtig verstanden...

    Zitat von Martina02

    Es ist schon so, das Menschen sich gern dort anhaften, wo sie vorerst den eigenen, besten Vorteil für sich und evtl ihr Image zu haben scheinen. Die genauen Hintergründe für offensichtliche Auseinandersetzungen und deren Zusammenhänge zu erkennen, dürfte eine schwierige Aufgabe sein.
    Nicht das ich wüßte,(be)steht ein System neben einem anderen System und insofern bleibt die Wahl auf Auswahlmöglichkeiten auf den schon vorgegebenen Rahmen beschränkt.

    Das mag sein...aber Systeme sind nur so gut wie die, die sie umsetzen...und das sind nunmal wir Menschen, die mit nem Sack voll Fehler behaftet sind. Es geht ja nicht um Perfektionismus, sondern darum, Dinge zu verbessern.

    Zitat von Martina02

    Ich habe neulich erst wieder einen Film aus jüngster Vergangenheit gesehen.
    Denkst du manche Menschen sind von grundauf schlecht oder ist es ein Prozess, durch den sie so werden.

    Manche Menschen sind mMn. von Natur aus scheiße, aber die absolute Mehrzahl der schlechten Menschen (wie auch immer man die definieren würde) sind Mitläufer, die sich Vorteile bzw. zumindest keine Nachteile erhoffen, wenn sie schlechten Menschen folgen. Im Dritten Reich waren ganz sicher nicht alle überzeugte Nazis - es waren eher ganz normale Menschen, die von einem System überrollt wurden, gegen das sie sich später nur noch unter Einsatz ihres Lebens wehren konnten - das ist verständlicherweise für viele Menschen zuviel verlangt.
    Eine Schuld in dem Sinne haben sie trotzdem - sie haben es zugelassen, weil sie sich nicht rechtzeitig eingemischt haben.

    Eine ähnliche Situation sehe ich jetzt mit Trump und der AfD...beide gefährden die demokratische Grundordnung...daß Trump dabei demokratisch gewählt wurde, ist eher ein Treppenwitz und zeigt, wie sarkastisch Geschichte sein kann. Auch Hitler wurde irgendwann mal demokratisch gewählt...und hat die Demokratie gleich danach verschrottet.


    Zitat von Martina02

    Was genau möchtest Du bewirken?
    Ich finde es ist schon schwierig genug an sich selbst zu arbeiten und nicht wieder "runtergezogen"zu werden.

    Wie gesagt, es geht momentan darum, schützenswerte Werte zu verteidigen, die manche Menschen derzeit mit Füssen treten. Ich lasse jedem seine Ansichten, ohne mich einzumischen, aber wenn wir Deutschen es jetzt wieder zulassen, daß gegen Ausländer gehetzt wird, daß Schwule und Lesben gedemütigt und beschimpft werden, dann darf man nicht in seiner eigenen Welt verhaftet bleiben - genau das hat Hitler damals eiskalt ausgenutzt. Wir brauchen eine Menschheit, die sich kümmert...nicht aufoktruiert...

    Zitat von Martina02

    Die Sprunghaftigkeit zwischen diversen Themen meinst du? 8):P

    Yoh, genau die meine ich :-P. Sprunghaftigkeit ist nicht immer verkehrt, wenn es um schwierige Themen geht. Man kriegt ja bei einer interessanten Diskussion (und dazu zähle ich diese Unterhaltung durchaus) auch hilfreichen Input, den man erst mal sacken lassen muß.

    Wenn dabei die ein oder andere Frage unbeantwortet bleibt, ist das zu verkraften. Und wenn einem ne Frage extrem wichtig ist, stellt man sie einfach ein zweites Mal, um eine Antwort zu bekommen, es sei denn - und da sind wir wieder bei Grenzen - man spürt, daß der andere eben nicht antworten will - dann legt man das ad acta...

    So, muß los...macht Spaß :)

    Schönen Tag und schöne Zeit

    LG Andreas

  • Hallo Martina,

    wegen dem "Kennenlernproblem" und dem Glas Wein...auch wenn sichs viele wahrscheinlich weniger vorstellen können aber man kann unter Umständen im Internet den Richtigen kennenlernen.

    Zumindest gings mir so und bin mit meiner Frau mit den üblichen Höhen und Tiefen seid 15 Jahren zusammen und wir wollen auch zusammen bleiben.

    Der Vorteil ist eben genau der, dass man sich online nicht zu verstellen braucht und genau so sein kann wie man ist. Man kann sich erstmal schreiben und muß sich selber nicht von "der besten Seite" und kann auch seine Schwächen zeigen somit gibts später keine bösen Überrachungen.

    Also bei mir hats geklappt und bei vielen anderen auch, ist zwar eine andere Art des Kennenlernens aber ich finde es ist mehr als nur eine Überlegung wert. LG Christian

  • Hallo liebe Calida

    Lag Deinem Rückzug mit dem Alkohol eigentlich auch eine (oder mehrere) Enttäuschungen zugrunde? Ich finde bei mir hat das die Gefahr vom Griff zum Alkohol oft verstärkt.

    Was machen denn für Dich jetzt gesunde Beziehungen aus?
    Das Du direkt eine Grenze ziehst oder einen gewissen Abstand bewahrst, damit niemand "in Deinem "Seelenleben" wüten kann,
    oder meinst Du physisch gesunde Beziehungen, das nicht geraucht und getrunken wird und zusammen etwas für die Gesundheit getan wird.

    Find ich ja alles wieder sehr interessant. :lol:

    Ja Du hast recht, wenn das Gegenüber auf Alkoholkonsum beim kennenlernen besteht, käme für mich ein Treffen eh nicht in Frage und höchstwahrscheinlich hat derjenige dann selbst schon ein Problem mit dem Alkohol.
    Ich bin daher sowieso sehr, sehr zurückhaltend was ein mögliches Kennenlernen und den Kontakt überhaupt betrifft.

    Ist ja halb so wild.
    Ich bin lieber allein, als das ich mir durch ungünstige Bekanntschaften einen Rückfall baue.
    Ich finde schwierig das ich bei jeder eventuellen Kontaktaufnahme so aufpassen muss.

    Rückblickend hab ich übrigens die Befürchtung, das mir von ein paar anderen mehr Stabilität in ihrem Leben vorgegaukelt wurde, als tatsächlich vorhanden war - und ich dann noch zusätzlich als Anker diente :shock:

    Das kommt davon, wenn man die Fehler immer nur bei sich selbst sucht,wa? :wink:

    Schönen Nachmittag
    Ich hoffe Du bist besserer Stimmung als ich, mir fehlt die Sonne..

    Lg
    Martina

  • Hallo Andreas,

    Ja - wenn es "nur" der Alkohol wäre, der sich wie ein Abbruchhammer im Leben zelebriert...(schön formuliert übrigens).

    Wenn ausschließlich der Alkohol bei Dir der ausschlaggebende Knackpunkt für Hindernisse und Schwierigleiten in Deinem Leben ist, Du diesen eliminiert hast und keine zerstörerischen Tendenzen im Denken, der Persönlichkeit und daraus resultierendem weiteren Verhalten hast, hast Du wirklich viel bewerkstelligt!

    Am Rande: irgendeinen Unterschied wird es zwischen den süchtig werdenden zu den nicht süchtig werdenden Menschen schon geben.
    Ja Restauration ist super, ich Drück Dir die Däumchen für Dich und Deine Familie :)

    Ich hab es etwas anders gemeint
    Und zwar jene Menschen die mit dem Fingerzeig auf andere von sich selbst ablenken und damit ihre eigenen Schwächen und Fehler überspielen. Narzissten eben.

    Ich lese Deine Worte etwas widersprüchlich.
    Zum einen schreibst du von (Mit)Schuld von Menschen, das sie sich nicht einmischen und den (nicht immer zuvor ersichtlichen) Übeltätern Einhalt gebieten - und zum anderen plädierst Du dafür etwas ad acta zulegen, weil der andere eine Grenze zieht und sich nicht damit auseinander setzen möchte.
    Du hast das nicht 1:1 imselben Zusammenhang geschrieben ,ist aber dasselbe Prinzip.

    Und - etwas ad acta mit einem Anderen zu bringen , setzt zumindest voraus, daß der weiß worum es geht und zu einer Übereinstimmung dieses Beschlusses befragt wurde.
    Voraussetzen lässt sich da gar nichts, denn niemand denkt die eigenen Gedanken.

    Übrigens kann ich mir vorstellen, das manches Übel sich entwickelt und sowohl von der einen als auch von der anderen Seite nicht von vorne herein geplant, geschweige denn ersichtlich war.
    Da wird dann im Nachhinein viel reingepuzzelt.

    Verarmung reduziert einen möglichen Widerstand von vornherein da die Kraft bereits auf jene Problembewältigung ausgerichtet ist.
    Bzw.lässt sich Heruntergewirtschafteten leichter eine Ideologie aufhalsen nachdem Gleichgültigkeit erzeugt wurde.
    Wobei große Zufriedenheit nicht gerade zum Denken anregt, aber nach "mehr" verlangt.

    Nee Beschimpfungen und Herabwürdigungen sind sicher kein guter Weg und zeigen viel von einem selbst .
    Ich maule aber lieber selbst rum, wenn ich schlecht behandelt werde als das ich einen auf "Stille Wasser sind tief" mache.

    Schützenswerte Werte verteidigen (diese erstmal zu definieren) mit der halb geöffneten Tür zur Verwahrlosung ist ja gar nicht einfach.

    Daher ist es so eine Sache mit der Toleranz, die zwar rechtlich abgesichert scheint, aber dennoch abnormal ( nicht als Be- oder Abwertung gemeint,sondern Fakt) ist. Drängt in eine Abwärts Spirale - oder meinste nicht ?

    Es können ja auch jene, die mit Ihrem nicht der Norm entsprechendem Verhalten toleriert werden wollen , die Nichttoleranz anderer tolerieren.
    Deswegen muss man ja nicht ausfallend werden.

    Alles klar? :shock::shock::shock:

    :lol:

    Fröstelnde Grüße
    Martina

  • Hallo Crossie!

    Es freut mich für Dich, das Du Dein Glück gefunden und seit 15 Jahren eine erfolgreiche Partnerschaft führst.

    Ich schrieb nicht von einem Kennenlernproblem. Ich beschrieb das Problem vom Alkohol beim weiteren Kennenlernen. (der dieses möglicher Weise auch verfälscht und die Bekanntschaft von vornherein falsch prägt, rückblickend)

    Ich finde es unangenehm mit jemandem noch Fremden die Frage nach eventuellem Alkoholverzehr bei einem Treffen zu klären.
    Daher lasse ich es.(Das Teffen)

    Gruß
    Martina

  • Hi Martina!

    Zitat

    Lag Deinem Rückzug mit dem Alkohol eigentlich auch eine (oder mehrere) Enttäuschungen zugrunde? Ich finde bei mir hat das die Gefahr vom Griff zum Alkohol oft verstärkt.

    Was machen denn für Dich jetzt gesunde Beziehungen aus?
    Das Du direkt eine Grenze ziehst oder einen gewissen Abstand bewahrst, damit niemand "in Deinem "Seelenleben" wüten kann,
    oder meinst Du physisch gesunde Beziehungen, das nicht geraucht und getrunken wird und zusammen etwas für die Gesundheit getan wird.

    Ich weiß nicht, wie das mit enttäuschten Beziehungen war. Ja, ich würde sehr enttäuscht, wurde von meiner Großmutter verlassen. Es könnte schon sein, dass mich das für Alkohol empfänglich gemacht hat. Aber hinterher lass ich diesen Grund nicht gelten. Ich hab mich irgendwann nur enttäuscht und als Opfer gefühlt und mich in meinem Selbstmitleid getränkt mit Alkohol gewälzt.
    Aber ich hätte ja nicht saufen müssen, insofern waren die Enttäuschungen vorgeschobene Gründe.

    In einer gesunden Beziehung gehts mir darum, dass ich mich öffne. Ich gebe viel von mir preis und bin gleichzeitig offen für alles, was von meinem Gegenüber kommt. Ich zeige mich verletzlich und erlebe in Freundschaften alle denkbaren Gefühle und lasse sie zu. Grenzen halte ich für ungesund. Ich muss keine Grenze ziehen bei einem Freund, den ich mir selbst ausgesucht habe. Klar, wenn er unfair oder so werden sollte, sage ich, was Sache ist. Aber ich brauche keine künstlich gesteckte Grenze, hinter der ich mich verstecke. Genau das hatte ich ja mit Alkohol. Und das hab ich überwunden. Ich darf jetzt lieben und mich verletzlich zeigen. Und genau das lässt eine Beziehung leben, finde ich.

    Wie siehts bei Dir aus? Was sind Deine Erfahrungen?

    Liebe Grüße
    Calida

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