Ein Piep von mir ins Forum :)

  • Hallochen,

    und am Ende ließen sich die Träume und Bedürfnisse doch nicht vereinbaren. Wieder eine Chance weg zu zweit glücklich zu sein, und der Gedanke ich kann es einfach nicht, obwohl ich vom Verstand weiß es hat nicht nur an mir gelegen. Alkoholsucht war nicht im Spiel in dieser Beziehung...
    Ich weiß gar nicht... Irgendwie haben wir es im gegegenseitigen Einvernehmen beendet. Er redete heute so morgen so wo und wie er leben will. Irgendwie sind wir beide nicht zur Ruhe gekommen. Dennoch tut es weh...sehr weh... :cry:... Hoffentlich nicht so lange.

    Lg Eklisee

  • Liebe Eklisee,

    das tut mir sehr leid. Ich verstehe, dass du jetzt erstmal traurig bist. Für alles andere ist es noch zu früh. Aber sehr sicher bin ich mir, dass du "es" bestimmt kannst. Und mit den Erfahrungen, die du in den letzten Jahren gemacht hast, jetzt noch ein bisschen mehr.

    Ich schick dir einen sehr herzlichen Gruß!

    Thalia

  • Danke ganz lieb ihr zwei,

    ich hab kein Auge zu gemacht in der Nacht, er aber auch nicht. Unsere...seine langjährigen Freunde drängen drauf, dass wir nochmal reden. Co hin Co her, war vieles am Schluss aus dem Affekt heraus. An sich...ich will nicht gleich hinschmeißen, kapiere da einiges nicht....Mal sehn ob das tatsächlich so sein muss. Hier war das meiste sehr schön u die Unstimmigkeiten alte Ängste u Gespenster meiner Meinung nach...:shock::(

    Lg Eklisee

  • Liebe Eklissee,

    das ist ja keine so gute Nachricht. Vielleicht hilft reden ja noch mal. Ansonsten Hut ab vor deiner Courage Dinge zu beenden, die dir nicht gut tun!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallochen,

    Liebe Aurora, danke für deine Worte. Ich konnte irgendwie nicht antworten die letzten Tage. Bin ganz weit unten gerade mit mir.
    Ja ich wollte beenden, was mir nicht gut tut...oder nur ein Zeichen setzen, dass er mich sieht, nicht nur seine Vorstellung und ich muss mich anpassen? Ich habe mich im Grunde gut mit ihm gefühlt, es ist nie so durchgedrungen. In unserem Freizeitleben waren wir eins. Nur den Alltag überein zu kriegen, wurde immer schwieriger.
    Ich habe am Ende doch gekämpft. Wir haben uns ausgesprochen zwei mal. Er hat sich in einigem verletzt gefühlt, ich auch. Ich habe gehofft, nachdem wir gegenseitig wissen, wo es bei dem anderen herkommt, dass er so oder so tickt, dass wir da einen Umgang finden. Das kann er nicht...will er nicht. Er nennt es verbiegen und er meint ich würde bei ihm eingehen auf Dauer...Ich nenne es aufeinander Zugehen und Zuhören lernen.
    Ich will uns Raum geben, dass nochmal zu überdenken, finde es schlimm, dass "man" so einfach wegwirft, sich hinter Kindheitstraumen versteckt...
    Für mich waren das eher kleine Probleme, aus gewissen Ängsten beiderseits resultierend, im Gegensatz dazu, was ich früher erlebt habe , mit dem Exmann und dem Suff.
    Momentan weiß ich gar nichts...ob er drüber nachdenkt oder ignoriert...
    Totenstille.
    Ich dachte immer in der Zeit, ich bin gefestigt genug in mir selbst, wenn sich das nicht findet, geht's auch ohne...
    Gar nix mit gefestigt, es brettert mich völlig runter :( , ich kriege es nicht hin es zu begreifen, will nicht wahrhaben und bisschen Hoffnung dabei, dass alles gut wird...

    Und am Ende sagt mein Verstand, vielleicht hat er ja recht...wenn ich nur als Piepsmäuschen neben ihm existieren darf, was sich ausschließlich seinen Vorstellungen anpassen muss, dann geht es nicht, das bin ich nicht, und dann ist es besser so. Das muss vom Verstand nur ins Gefühl rüber. In der Theorie weiß ich alles. Mein Gefühl kann nicht....
    Ist das wieder co? ich will mich nicht immer in eine Schiene pressen lassen. ICH bin ICH.
    ich finde es nur krass, daß das was er gestern noch alles toll fand an mir, heute nicht mehr wahr sein soll, hat alles reingefressen und ich sollte sagen was ich denke...oder nur das was er denkt ?
    Ich kriegs nicht wirklich hin...
    ich habe ganz viele eigene Interessen und Hobbys, weiß wie ich mir selbst gut tun kann, was ich auch in der Beziehung beibehalten habe. Momentan bringt auch das keine Erleichterung in mir und komme nicht ran... Mein Verstand weiß, die Zeit wird es bringen...
    Aber immer wieder von vorn...Die Ereignisse der letzten Jahre haben Kraft gekostet und gefressen... ich habe nicht unendlich viel davon momentan fühle ich mich einfach nur schwach.

    Soviel dazu
    LG Eklisee

  • Liebe Eklisee,

    Zitat

    er meint ich würde bei ihm eingehen auf Dauer...


    Das fiel mir auf.
    Ich finde, einiges klingt so, als würde sich da einiges vermischen. Wieso lässt er nicht dich entscheiden, ob du "eingehen" würdest oder nicht.

    Ihr habt euch ausgesprochen, zweimal, und du hast klare Worte gefunden, und ...

    Zitat

    Ich habe gehofft, nachdem wir gegenseitig wissen, wo es bei dem anderen herkommt, dass er so oder so tickt, dass wir da einen Umgang finden. Das kann er nicht...will er nicht. Er nennt es verbiegen

    Wer müsste sich verbiegen ... er?

    Für mich klingt es so, als wolle er nicht klar beim Namen nennen, was er will und kann, oder eben nicht.

    Es tut mir sehr leid, dass du jetzt diese erneute Krise durchlebst. Ich wünsch dir Kraft, und gute Gesprächspartner für dich, die dir helfen, dich selbst zu sortieren. Ich schicke ganz herzliche Grüße!

    Thalia

  • Liebe Thalia,

    danke, du triffst es auf den Punkt...

    Zitat

    Wieso lässt er nicht dich entscheiden, ob du "eingehen" würdest oder nicht.

    So ähnlich habe ich auch reagiert. Er meint, wir sind beide zu dickköpfig. Er sei harmoniesüchtig. Das widerspricht sich für mich. Ich habe keinen echten Streit zwischen uns gesehen, nur an mancher Stelle verschiedene Meinungen, die es für mich in einer Beziehung geben darf, sonst müsste sich einer komplett unterordnen. Ich meinte Piepsmäuschen würde bei ihm eingehen, Dickköpfchen ist in der Lage, sich auseinanderzusetzen.

    Stimmt, er war oder ist nicht in der Lage klar zu kommunizieren, was er kann und was nicht, hat eher nur positiv geredet in meine Richtung und was ihm nicht behagte reingefressen. Deswegen war ich der Meinung, nun ist es raus und ich kann darauf eingzugehen versuchen, wenn er es denn zulässt.
    Ich hatte bis hierher so eher das Gefühl, dass er MEIN Co ist, der mir in meinen durchaus schwierigen familiären Situationen beigestanden hat und ratgeben wollte. Nun hielt ich nicht jeden Rat für umsetzbar und nicht jede seiner Ansichten war auch meine, kann man so stehen lassen denke ich, das war wohl verkehrt und das hat er nicht vertragen, aber nie gesagt. Selber hat er sich für sich auch die Freiheit genommen, es so zu machen wie er will, was auch ok ist.
    Jetzt ist es für mich fast gruslig, dass unsere Kurzschlussreaktionen nun sooo zum Bruch führen.

    Ja ich habe gute Gesprächspartner vor Ort an meiner Seite. Auch gemeinsame Freunde, die länger seine waren als meine. Die sind total sauer auf ihn und verstehen ihn auch nicht, sauer fast mehr als ich. Ich weiß, anders als die ewig in vorwiegend harmonischer Ehe leben, dass wir Geschiedenen alle unsere Vorschädigungen haben und nicht aus unserer Haut können, dass er es nicht aus böser Absicht macht, auch wenn Wut für mich jetzt einfacher wäre.

    Das geht ganz schön ins Detail. Mal sehn, wie ich in der nächsten Zeit klarkomme. Überlege bisschen, mich wieder eine Weile in der Geschlossenen anzumelden. Bin wohl doch noch nicht so gefestigt, wie ich glaubte...

    LG Eklisee

  • ach ja...er meinte, wir müssten uns beide verbiegen...zum Kumpel meinte er wohl er müsste sich verbiegen. Hmm ich bin mir nicht so sicher, was ich auch zu viel des Guten getan habe, ich wollte mich lediglich entfalten dürfen und nicht anpassen, wie es für ihn richtig wäre. Manches erscheint mir nicht so wichtig, da könnte ich entgegen kommen. Einige Äußerungen von ihm haben mir allerdings schon Angst gemacht und ich habe mich von Zeit zu Zeit viel zurückgezogen und meins gemacht. Im nachhinein vielleicht der falsche Weg...Aber auch das dachte ich, haben wir besprochen...wohl zu spät

  • Hallo eklissee,

    geht es dir inzwischen ein wenig besser? Vielleicht habt ihr ja einen Weg gefunden...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu Aurora,

    mir geht es um ehrlich zu sein leider gar nicht gut. Nein wir haben keine Einigung gefunden, auch wenn ich noch drauf hoffe dass es gut wird. Vielleicht mache ich mir da was vor. Ich habe vieles erlebt, das waren in meinen Augen dagegen keine Probleme, die wir nicht hätten besprechen können. Wir haben leider alle unsere Wunden aus unserem Leben vorher. Für mich sieht es nach Flucht von ihm aus, bevor es weh tut oder weil er nicht in der Lage ist, sich bisschen mit sich selbst auseinander zu setzen. Wahrscheinlich hätte ich er werden sollen, so 100 Prozent denken wie er, nicht ich sein. Dabei hat er mich bis zum Schluss glauben lassen, dass er mich liebt wie ich bin, und gerade weil ich so bin wie ich bin. Das macht es so schwer die Situation zu kapieren.
    Es steht in Kürze noch ein Urlaub an mit Tochter u Enkel. Zu einem Teil wollte er dabei sein an unserer Lieblingstelle. Ich will es meinen Mädels nicht vermiesen. Deshalb werde ich fahren. Aber ich habe Angst davor, dass es weh tut...
    Vielleicht kriege ich danach etwas Abstand.

    Momentan ist mir das alles zu viel. Wenn es dann mal eine Weile gut ist, kommt wieder was neues...

    LG Eklisee

  • Huhu Aurora,

    mir geht es um ehrlich zu sein leider gar nicht gut. Nein wir haben keine Einigung gefunden, auch wenn ich noch drauf hoffe dass es gut wird. Vielleicht mache ich mir da was vor. Ich habe vieles erlebt, das waren in meinen Augen dagegen keine Probleme, die wir nicht hätten besprechen können. Wir haben leider alle unsere Wunden aus unserem Leben vorher. Für mich sieht es nach Flucht von ihm aus, bevor es weh tut oder weil er nicht in der Lage ist, sich bisschen mit sich selbst auseinander zu setzen. Wahrscheinlich hätte ich er werden sollen, so 100 Prozent denken wie er, nicht ich sein. Dabei hat er mich bis zum Schluss glauben lassen, dass er mich liebt wie ich bin, und gerade weil ich so bin wie ich bin. Das macht es so schwer die Situation zu kapieren.
    Es steht in Kürze noch ein Urlaub an mit Tochter u Enkel. Zu einem Teil wollte er dabei sein an unserer Lieblingstelle. Ich will es meinen Mädels nicht vermiesen. Deshalb werde ich fahren. Aber ich habe Angst davor, dass es weh tut...
    Vielleicht kriege ich danach etwas Abstand.

    Momentan ist mir das alles zu viel. Wenn es dann mal eine Weile gut ist, kommt wieder was neues...

    LG Eklisee

  • Hallochen,

    seit meinem letzten Post ist es leider immer noch nicht besser mit mir.
    Dieser besagte Urlaub in seinen Gefilden hat mir leider alles andere als gut getan. Hatte gehofft habe bis dahin genug Abstand, wir kriegen uns wieder ein oder es bleibt eine Art Freundschaftsgefühl.

    Momentan fühle ich mich akut rückfällig, weiß gar nicht in welche Richtung. es geht auch mal besser. Aber das sind eher kurze Zustände.

    Rückfällig in dem Sinne, dass ich nicht loslassen konnte, sprich hinterhergerannt bin, wo es nichts zu retten gibt um mir dann doch sagen zu lassen, dass es wunderschöne Zeit war, aber vorbei ist und mache mir Vorwürfe, dass ich zu viel mit meinen Dingen befasst war und zu viel weggelaufen bin, wenn ich was nicht sortiert gekriegt habe, und als erste eigentlich dicht gemacht habe.
    Da ich durch die Alkoholgeschichte meines Exmannes und das böse Schicksal meines erwachsenen Kindes und dessen Folgen ganz anderes gewohnt war, sah ich wenig Probleme in dieser Beziehung und es war es mir wert darum zu kämpfen. Hatte da erstmal auch kein Selbstwertproblem, weil ich anfangs geeiert bin und er sich um mich bemüht hat. Nun aber doch und denke habe alles falsch gemacht.
    Andererseits wollte ich vielleicht auch nicht sehen, dass es mich in dieser Beziehung zeitgleich eingeengt und doch weggeschoben gefühlt habe und noch einiges mehr, was mir nicht behagt hat. Dennoch habe ich mich in dieser Zeit leicht und angenommen gefühlt, dachte der Rest sind unsere Ängste und das findet sich irgendwann....Und wenn es doch nicht mehr klappt, dann ist es eben so, ich hab ja mein eigenes Leben und das ist gut so wie es ist.

    ......Und nun krache ich völlig zusammen :shock: ???
    Mein Selbstwert ist total im Keller, weil ich ihm nun gezeigt habe, dass ich ja doch nicht so stark bin, wie er mich sah und ich selber glaubte. Und ich begreife nicht, dass das Schöne weg ist, was wir in der Zeit hatten, klammere dran fest du komme da nicht raus.
    Oder knallt mir jetzt wieder der Schmerz und die Ereignisse der letzten Jahre um die Ohren?
    Ich kann gerade nicht zuordnen und sortieren und auch nicht einschätzen, was ist Liebeskummer, der wieder vergeht, seelische Abhängigkeit, die ich erst jetzt spüre, wo er weg ist, oder gleite ich langsam in eine Depression und sehe den Übergang nicht.... Bin entsetzt vor mir selber, dass das nochmal so kippt, glaubte ich doch gut gefestigt in mir zu sein.
    Ich sehe, dass ich mich die ganze Zeit zerrissen habe, zwischen der Hilfe für meine kranke Tochter und ihren Problemen, wo ich immernoch schwer unterscheiden kann, was ist zu viel und was zu wenig, und zwischen ihm.
    dabei habe ich die geglaubt vorhandene Geborgenheit aufgesaugt, auf dass jemand mal auch für mich da ist und ich nicht immer allein stark sein muss.
    Nun ist das weg und meine kleine Welt kracht zusammen wie ein Kartenhaus.

    Konnte mich in den letzten Wochen nur schwer auf die Arbeit konzentrieren und habe mich den halben Tag heute nicht in Gange gekriegt. Fühle mich nicht fähig, zum großen Geburtstag zu einer Freundin zu fahren, um da bedeppert solo dazusitzen, vor allem weil ich weit im Dunkeln Auto fahren muss, was sonst auch kein Problem ist.
    Überall werde ich nämlich gefragt, warum ich so still bin, was sonst nicht der Fall ist.

    Ja, so siehts momentan aus und es macht mir Angst, ob ich meiner Stärke und dem Bewusstsein trauen kann, dass ich da bald wieder rauskomme aus eigener Kraft wie immer und mit Hilfe meines Umfeldes und Ablenkung.
    Beim Aufwachen ist es ganz besonders schlimm, die Haut tut weh, erst gegen Abend wird es halbwegs leichter oder bin sogar manchmal gut drauf.
    Das hatte ich ja schon mal so, damals als ich aus meinem geliebten heim vom Exmann weg bin und mich gleich in die nächste unglückliche Beziehung geflüchtet bin und als das mit meinem Kind passiert war....

    Versuche es jetzt mit Sport im Freien. Habe mich bisher, bis auf den besagten Urlaub, der eher schrecklich gewirkt hat, weil alles erinnerte und meine Arbeit eher verkrochen. Bin jetzt wieder bei meinen Tanzhobbys bei, die mir gut tun.

    LG Eklisee

  • Liebe Eklisee,

    was ist denn "normaler Liebeskummer"? Ist das nicht all das, was du beschreibst? Kummer, Schmerz, weil das, worauf man (du, ich) vertraut hat, sich verlassen hat, weg ist? Und dann auch noch, weil der andere die Entscheidung getroffen hat. Und du merkst, dass er wirklich ein anderer ist, nicht Teil von dir irgendwie. Das ist für mich so schwer zu akzeptieren, dass ich den anderen nicht verstehe, obwohl ich doch geglaubt habe, ihm so nah zu sein, und das ist dann vielleicht der "co-abhängige" Anteil in mir (in dir?), dass dann doch immer wieder so eine unbewusste Verschmelzung stattfindet.

    Ich glaube, du machst das richtig, indem du tanzen gehst und Dinge machst, die dir Freude machen. Vielleicht kannst du ja sogar zu der Party gehen, wenn du dir eine Vertraute mitnimmst, die weiß, wie es dir derzeit geht.
    Und indem du redest und dich über deine Gefühle austauscht. Und dadurch verarbeitest. Zeit und Abstand hilft ja erfahrungsgemäß. Und wenn du merkst, dass das nicht reicht, gibt es ja auch die Möglichkeit, dich therapeutisch unterstützen zu lassen. Auch wenn du XY nicht mehr hast, musst du nicht alleine alles tragen.

    Ganz liebe Grüße
    Thalia

  • Liebe Eklisee,

    Dein Gefühl ist Liebeskummer, und das umfasst eben alles - Sich alleingelassen fühlen, die Enttäuschung im Wortsinne (die Täuschung ist weg), Verlust, meinetwegen auch "Entzug".
    Ich höre gerade ein spannendes Hörbuch: "Glauben Sie nicht alles, was sie Denken".
    Da lernte ich den Begriff der mentalen Simulation.
    Das Gehirn denkt sich das dazu, was fehlt. Simuliert also einen Zustand, der real gar nicht da ist.
    Mit Blick auf gescheiterte Beziehungen und die Sehnsucht nach den guten Momenten komme ich manchmal zu dem Schluss, dass vieles von dem Guten eben auch Simulation war.
    Dein Partner war kein Alkoholiker, Du hattest gute Gespräche, hast Dich oft wohlgefühlt. Doch war er WIRKLICH Partner oder hast Du Einiges hineininterpretiert?
    Du schreibst, Du habest Dich zeitweise aufteilen müssen zwischen Beruf, Kind und Partnerschaft. Hat er Dich denn dabei unterstützt?
    Ich schreibe das, um Dir einen Denkanstoß zu geben, ob Du idealisiert hast, und dabei eigene Bedürfnisse ausgespart hast.

    Mir hilft es manchmal, wenn ich mich nach dem alten WIR sehne, und ich mir dann klarmache, dass dieses WIR vorwiegend mein Werk - oder mein Wunschdenken war. Weil er eben das Potential hatte, jedoch wenig beitrug.

    I miss the one I saw in you

  • Hallochen,

    Dank liebe Thalia für deine Worte, du sprichst mir aus der Seele, so wie du schreibst empfinde ich das.
    Ich kann ja nicht mehr ins Geschlossene sehen, ich hoffe du schreibst von dir in der Vergangenheit und es geht dir gut.
    Das was mich das so schmerzhaft empfinden lässt und was es noch "gruseliger" macht, dass er ja irgendwie auch mein Co war, der mich in meiner Situation auch sehr unterstützt hat, fast zu viel, zu viel reingeredet, und selbst von Verschmelzung gesprochen hat und dass er mich abhängig macht von sich. Bei letzterem habe ich eine Gänsehaut bekommen, weil ich ja genau das nicht wollte, mich abhängig machen. Habe ich in meinen Dingen auch nie getan, das war mir wichtig. Ich denke er hat da auch nicht so wirklich drüber nachgedacht, was er da sagt. Und doch war da die Tendenz, dass er selbst nicht so recht wusste, wohin mit sich in Zukunft und ich mich da nicht ständig anpassen konnte in seinen ständig wechselnden Vorstellungen. Schade dass ich nicht genauer schreiben kann.
    Ich habe versucht auf mich zu achten, mich davon nicht einsaugen zu lassen, sprich dem Co-Anteil keine Macht zu geben. und nun überwältigt mich das, weil ich das Ganze eben gar nicht verstehe :shock: . Meine Theorie war, dass wir beide aus alten Verletzungen lieber zu machen , als uns nochmal weh tun zu lassen, nur dass ich das nicht durchgehalten habe und nochmal versucht anzusetzen, dabei hat mich dieser Coanteil dann völlig überrannt und ich habe alles schlimmer gemacht, als es ist, zumindest für mich. Und nun stehe da.
    Zu der Party bin ich nicht gefahren. Allein die Gastgeberin hätte meine Vertraute darstellen können. Sie hätte da aber wenig Zeit gehabt. So treffen wir uns lieber mal unter uns. Meine besten Ansprechpartner habe ich eher hier vor Ort. Also hat es mir besser getan, hier zu bleiben und ausgeruht zu sein für eine Veranstaltung für Kinder, wo ich mich heute mit eingebracht habe. Da gab es auch einiges heute Vormittag vorzubereiten, wofür ich dennoch wenig Kraft hatte.
    Hoffte, nachdem es mir gestern Abend wieder gut ging, das Gefühl in den nächsten Tag mit rüber zu nehmen. Aber das klappt (noch?) nicht. Die Träumerei gegen Morgen und die schmerzhafte Starre danach kehren wieder...
    An Therapie habe ich auch schon gedacht. Nur meine letzte Psychologin ist viel zu weit weg nach meinem Arbeitsstellenwechsel, weit in die Gegenrichtung. Hat mir damals auch nicht all zu viel gebracht. Also muss ich ggf. ganz neu schauen, da wo meine Arbeitsstelle jetzt ist. Vor Ort am Wohnort gibt es nichts, außer gleich Tagesklinik. Der Schritt ist mir zu drastisch mich so rauszuwerfen aus dem Arbeitsleben. Ich schau erstmal noch eine Weile, ob es sich bessert.

    Liebe Biene, ich denke damit habe ich deine Fragen mit beantwortet. Ja er hat sich gekümmert, sehr sogar, soweit es eben ging. Konstellation etwas anders. Wir arbeiteten beide ziemlich lange, mit Fahrzeiten noch in die Gegenrichtung, lebten nicht zusammen. Das hätte vieles einfacher gemacht. Wir hatten davor beide Hemmungen und er hat da ein ziemliches Hin- und her draus gemacht, Hauptsache ich bin viel bei und mit ihm, aber da sollte alles so sein wie er sich das vorstellt. Und dann Überlegungen ob nicht doch ganz woanders hin. Das hat letztendlich auch zum Bruch geführt u.a. das war es bei mir, bei ihm das Anpassungsding und dass ich mich da nicht habe leiten lassen wohl. Mein Kind ist schon erwachsen aber krank und braucht viel Hilfe für sich und auch ihr Kind, wenn es bei ihr ist. Das war es, was es für mich schwierig gemacht, genug Zeit zu finden, für alles was mir lieb und wichtig ist und auch noch für mich. Das macht mir eben Angst, das es generell schwierig wird auch in kommenden Partnerschaften. Meine Möglichkeiten sind da halt begrenzt und es muss sich viel nach mir richten.
    Da glaubte ich mich wahrscheinlich zu sicher aufgehoben und ja, den Rest habe ich mir evt. dazu gedacht und dass es sich irgendwann findet... :?
    Danke für den Tip mit dem Hörbuch.

    LG Eklisee

  • Liebe Eklissee,

    das tut mir leid, dass du so in deinem Liebeskummer versunken bist. Aber das ist ein Prozess und der dauert, so lange er dauert...

    Es ist schwierig zu sagen, wer was wo und wann "falsch" gemacht hat. Es kann doch jeder nur so handeln, wie er es für richtig hält, wie es sich für ihn richtig anfühlt. Ihr habt ja beide eure Lebenserfahrungen mitgebracht und euer Umfeld, es ist sicher auch eine Menge Toleranz und Rücksicht und Verstehen nötig, wenn ein Zusammenleben klappen soll. Ich war ja selbst mal in solcher Situation, als ich mit Dante zusammen kam, das war ganz anders als in meiner Jugend. Da habe ich mich noch viel blauäugiger und unbeschwerter in Partnerschaften eingelassen. Das ist einfach so.

    Manchmal ist es gar nicht so gut, diese Unbeschwertheit nicht mehr zu haben, alles zu zerdenken und Angst vor Fehlern zu haben. Es macht oft Dinge komplizierter als sie sind. Ich weiß das aus eigener Erfahrung :roll: .

    Liebe Eklissee, für mich bist du ja eine Art Stehauffrauchen :wink: . Ich finde es gut, dass du deine Hobbies hast, dein Umfeld, was ja auch stabil ist. Deine Freundinnen, die Kinder. Damit hast du eine gute Grundlage.

    Ich wünsche dir einen zauberhaften Tag heute, hier ist es ja eher herbstlich grau, aber das hat auch was, finde ich.

    Eine liebe Umarmung und viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu Aurora,

    danke für deine lieben Worte. Ja leider ist es nicht mehr alles so unbeschwert wie in der Jugendzeit. Im Grunde bin ich diesmal ziemlich gelassen rangegangen, bis diese Zereißerei zum Problem wurde. Leider hat auch er einige Vorbelastungen mitgebracht, die ich so krass erst am Schluss gesehen habe an Stellen wo ich einfach gar nicht so empfindlich bin. Und ich werde mich auch nicht wie ein Kind leiten lassen, will Augenhöhe, auch wenn ich denke, auf vieles einzugehen zu können. Beziehung ist Geben und Nehmen. Nur gab es auch ganz viel Gutes und Schönes, dass es mir wert gewesen wäre, darum zu kämpfen, obwohl ich am Schluss ziemlich sauer war und enttäuscht. Am Ende finde ich es ziemlich krass, wie man sich so aprupt und rigeros drehen kann. Das nimmt mir die Luft.

    Nun Singlefreundinnen sind derzeit leider keine mehr da, mit denen ich was unternehmen könnte. Die sind alle weggezogen inzwischen. Aber dennoch ist ein gutes Umfeld noch da. Leider ist da aber auch viel gemeinsames Umfeld dabei, was die Situation nicht gerade leichter macht und es dadurch auch wieder weniger wird in vielen Bereichen . Und begegnen werden wir uns hier auch recht oft, Abstand also schwierig. Genau davor hatte ich auch anfangs Angst, was wenn es mal kippt.
    Aber Familie ist auch noch da.

    Nun ja heute vormittag ging es mir böse mies. Da hatte ich ziemlich Angst, dass es nicht weggeht. Dann hat mich aber mein Sohn praktisch gerettet. Ich musste dringend auf mein Enkelkind aufpassen, auf mein kleineres. Dachte erst hab keine Kraft dazu, aber das hat mir gut getan und auch die Herbstsonne. Einiges auch verarbeitet bisschen und ist wieder besser und der Schmerz lässt nach. Ich werde versuchen, mich an dieses Gefühl zu erinnern, wenn es wieder anders sein sollte.

    Auch dir schicke ich eine liebe Umarmung :)
    Ganz liebe Grüße Eklisee

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