Bin der jungste in der SHG und komm mir blöd vor

  • Hallo zusammen, da ich mich rückfällig fühlte besuchte ich die Tage zum ersten mal die SHG.. Ich komm mir peinlich vor den mit 33 Jahren bin ich der jungste. Nach jeden SHG abend habe ich mehr Durst irgendwie. Wie soll es weiter gehen? Erfahrungen'?

  • Hallo,

    Ich bin in meiner rSHG mit fünfzig die zweitjüngste :wink:

    Das liegt wohl daran, dass viele Alkoholiker erst nach langen Jahren der Sucht für sich erkennen, dass sie etwas tun müssen.
    Sei also stolz auf dich, das du so jung schon etwas für dich tust.

    Bei uns in der Stadt gibt es SHG wo sich nur jüngere Leute treffen. Vielleicht schaust du dich bei dir mal um. Oder Frag in der Suchtberatung, die sollten viele SHG kennen.

    In der SHG wird nun mal über Alkohol und dem ganzen Drumherum geredet. Da läuft das Suchtgedächtnis zu Hochform auf, möglicherweise.

    Ich kenne das eher umgekehrt. Nach dem Besuch der rSHG bin ich immer wieder gestärkt in meiner Trockenarbeit.

  • Hi Williams,

    warst du jetzt einmal da oder öfters?

    Ich bin auch eine der jüngeren in meiner realen SHG. Mich stört das aber nicht wirklich.

    Probier sonst noch eine andere SHG aus - wenn du dieser eine Chance gegeben hast und mehr als einmal dort warst.

    Wie du dich nach der SHG gefühlt hast, kannst du übrigens auch gut beim nächsten Mal zum Thema machen.

    Viele Grüße und gut, dass du dran bleibst!
    Thalia

  • Hallo Williams,

    ich bin mit 34 in einer ähnlichen Situation, bin der Jüngste, fühle mich (noch nicht) richtig dazugehörig.
    Nach dem 5-6. Mal fing es an Besser zu werden.
    Seltsamerweise sind in der Therapie 2/3 der Leute zwischen 20 und 40 und in der SHG die meisten ü60.

    Wenn du dich mit der Gruppe unwohl fühlst:

    - Frage mal bei der Suchtberatung die haben da recht viele Adressen (und kennen evtl. auch was für die "Jüngeren")
    - Probiere mal eine andere Gruppe.
    Sinn ist ja, dass du dich wohl dabei wühlst oder zumindest etwas "gutens für dich" mitnehmen kannst, wenn du dich JEDES Mal quälen musst hin zu gehen hat das ja wenig Sinn.

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Wiliams :)

    Wir haben hier ja leicht schreiben mit unseren Hinweisen auf andere SHGen. Nicht berücksichtigt ist dabei, dass du womöglich an einem Ort lebst, wo du keine große Auswahl hast. Ich glaube, mangels Alternative bist du auch hier bei uns ganz gut aufgehoben.

    Die auffällige Überalterung vieler Alkoholiker-SHGen hat kulturelle Gründe.
    Zum einen hat sich das Suchtspektrum verschoben. Heutzutage ist der Nur-Alki eine Erscheinung von vielen & dominiert das Suchtgeschehen nicht mehr wie zur Kneipenzeit. Synthetische Drogen, Cannabis sind dagegen wesentlich präsenter als noch vor einem viertel Jahrhundert. Halluzinogene Drogen wie Mescalin oder LSD wiederum sind eine seltene Ausnahmeerscheinung, anders als in den 70ern. Vor allem hat sich der Trend zum Mehrfachkonsum hin entwickelt.

    Zum zweiten nimmt die Entwicklung des Alkoholomissbrauchs hin zur Sucht, & weiter die Erkenntnis des Süchtigen, etwas ändern zu müssen, einige Zeit in Anspruch. Die meisten Nur-Alkis ziehen die Reißleine, wenn sie 40+ sind.

    Zum dritten sind Gruppen/Vereine & dergleichen nicht unbedingt im Focus gesellschaftlichen Zusammenlebens. Man macht möglichst viel individuell.

    Alle diese Gründe spielen in der Online-SHG keine Rolle.

    Mein Tipp also wäre, dich vielleicht auf den Austausch hier zu konzentrieren.

    & eine Frage hätte ich: Was konkret löst die Saufeslust aus in deiner realen SHG?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Zitat

    Bin der jungste in der SHG und komm mir blöd vor


    Hallo Williams,

    du kannst im Gegenteil stolz auf dich sein, dass du in jüngeren Jahren schon auf dich und deine wahren Bedürfnisse und die Gefährdungen aufmerksam geworden bist.

    SHG funktioniert immer durch den Austausch, ob nun älter oder jünger.
    Sich selbst darauf einzulassen ist die Aufgabe.

    Ich habe meine Selbstüberheblichkeit, alles besser zu wissen, als die anderen, irgendwann abgelegt und mich auf die Reden der anderen eingelassen.

    Nicht, dass mir alles gefällt und ich alles auf mich beziehe, aber etwas ist immer dabei, was mir hilft.

    Und wie Dante schon schreibt, hier im Forum ist das nun wirklich egal.

    Weiter so

    Gruß
    Hans

  • Da haben Sie recht, vielleicht ist es sogar besser dass man 33 sein Problem bewusst wahrnimmt als mit 50 Jahren. Bin nur erstaunt dass bei meiner SHG manche ihr erst nach zich Jahren entdeckt haben.

    MfG

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