Bin ich hier überhaupt richtig?

  • Hallo Lütte,

    vielen Dank für deine lieben und aufbauenden Worte.

    Heute fällt mir alles so schwer. Der Tag hat damit angefangen, dass ich verschlafen habe. Ich komme gar nicht in die Gänge, habe keine Motivation, könnte nur heulen.
    Vorallem, wenn ich daran denke, dass gleich mein XY "zu Hause" ist.
    Er soll noch nicht bemerken, dass ich in Aufbruchstimmung bin. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob er das nicht schon gemerkt hat.
    Ich habe mich ja nun sehr von ihm distanziert und reagiere nicht mehr darauf, wenn er wieder meint, dass ja alles so scheiße ist.

    Einerseits möchte ich so schnell wie möglich gehen, andererseits will ich es auch wieder nicht.
    Wenn ich sehe, wie viel Arbeit da noch vor mir liegt, verlässt mich heute gerade der Mut.

    Sorry, ich bin wirklich nicht gut drauf heute :( brauche grad jemanden, der mich mal aufbaut und am liebsten auch mal in den Arm nimmt.

    Ich habe am meisten Angst davor rückfällig zu werden, wenn ich dann einmal raus bin. Dass ich mir das dann selber noch einmal antue. Aber auch dass ich vor allen das Gesicht verliere, wenn ich es nicht schaffe. Deswegen kann ich mit niemandem über meinen Plan sprechen. Wenn ich es nicht schaffe, dann belächeln mich doch alle. Wobei sie es vermutlich jetzt schon tun.

    Ich bin gerade fix und fertig und möchte mich nur noch verkriechen.

    Ich kann nicht mehr...

  • Hallo Eule,

    solche dunklen Tage gibt es leider immer wieder. Da kannst du gar nichts gegen machen. Denn es ist doch auch normal, dass diese ganzen Dinge, die du jetzt erledigst, diese Schritte, diese Trennung, auch weh tun. Und es ist gut, wenn du dann einfach an solchen Tagen durchschnaufst und heulst.

    Lass dich mal drücken.

    Ich glaube, wenn eine räumliche Trennung da ist geht es besser, sich abzulösen. Du bist ja dann nicht mehr tagtäglich mit dem XY konfrontiert. Ich habe leider damals den Fehler gemacht, meinen Exmann noch dauernd in meinem Leben rumwurschteln zu lassen. Trotz räumlicher Trennung. Er war ja dann nüchtern geworden (erstmal) und ich habe mich echt nicht getraut, den endgültigen Cut zu machen. Das war gar nicht gut. Für mich nicht, weil ich immer wieder mit seinen Dingen konfrontiert wurde, für ihn nicht, weil er sich Hoffnungen machte, dass wir wieder zusammen kommen. Und dementsprechend Druck auf mich ausübte.

    Richtig loslösen konnte ich mich, als ich ihn eben nicht mehr in mein Leben gelassen habe. Das war zwar auch schmerzlich bzw. ich hatte viel Schuldgefühle dabei, aber letztendlich war es das beste, was ich machen konnte.

    Du schaffst das auch! Hab nur Mut. Morgen ist ein neuer Tag. Und wenn du morgen noch immer so kraftlos bist, dann machst du eben übermorgen weiter. Und wenn andere Leute dich belächeln, dann versuche das zu ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Die stecken ja alle nicht in deiner Haut! Andererseits weißt du nicht, ob die anderen Leute dich belächeln, weil du nicht in ihre Köpfe gucken kannst. Vielleicht würdest du überrascht sein wenn du offen mit ihnen reden würdest, wie viel Hilfe dir plötzlich angeboten würde. Wer weiß...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Eule!

    Ich finde es toll, dass du etwas für dich tust :) Ich verstehe deine Ängste. Ich kenne das Gefühl einfach nicht loslassen zu können, nicht sein Zuhause verlassen zu wollen.
    Kleine Dinge für sich zu tun sind ein guter Anfang. Darum geht es ja. An sich zu denken. Mir fällt das auch nicht immer so leicht. Schon gar nicht, weil ich ja auch Mutter eines jungen Kindes bin. Wenn der Kleine schläft, genieße ich ganz bewusst die Momente für mich. Einen guten Film ansehen oder ein gutes Buch lesen. Ohne dabei fürchten zu müssen, dass ein besoffener XY ankommt, um Streit anzuzetteln oder um sich mit mir zu versöhnen oder was auch immer.
    Als ich noch bei XY war, konnte ich oft keinen Film mehr schauen oder lesen, da ich durch die Verzweiflung, Wut, Trauer etc. viel zu müde und ausgelaugt war.

    Alles Liebe

  • Liebe Eule,

    ich kann dich gut verstehen, sehe mich selbst noch in dieser Situation. Erst diese Bauchschmerzen bezüglich des heimlichen Auszuges, dann diese Angst als er mich suchte. Ich hatte echt Angst vor meiner eigenen Courage und war völlig am Verzweifeln. Mein Kopf sagte, es ist die einzige Möglichkeit und mein Bauch wollte zurück, wollte nicht das Neue und Unbekannte. Zu Hause war ich unglücklich, aber es war das Gewohnte, damit konnte ich umgehen. Das war eine Zeit, die ich nicht noch einmal brauche, aber sie war so enorm wichtig für mich, für uns. Der Ausgang ist erst mal egal. Du bewegst Dich, gibst Dir eine Chance. Das ist es, was zählt. Ich weiß, aus meiner Position sagt sich das leicht, aber meine Erfahrung ist, das Zeit und Geduld ne Menge richten können. Gedanken, die Du jetzt mit wenn und hätte verbringst, hatte ich auch, sie brachten mich aber nicht weiter. Pläne schmieden, Kleinigkeiten umsetzen - das brachte mich weiter.

    Du darfst traurig sein, Du darfst zweifeln, du darfst glücklich sein. Du darfst auch Entscheidungen revidieren. Nur ich würde es an Deiner Stelle erst mal mit der räumlichen Trennung probieren - zur Not auch mit Kontaktsperre, wenn Du fühlst, dass es besser für Dich ist. Alles andere zeigt die Zeit. Sei lieb zu Dir und hab Geduld mit Dir - Du bist es wert.

    Schicke dir eine liebe Umärmelung.
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Aurora, hallo Chuck

    vielen lieben Dank. Das tat gut, einfach mal zu jammern und zu heulen. Habe mich gestern noch einer guten Freundin anvertraut, von der ich weiß, dass sie mir helfen wird und bei mir bleibt, egal was ich tue.

    Chuck, genau so ist es bei mir im Moment. Ich lese eigentlich total gerne und habe früher innerhalb kürzester Zeit ein gutes Buch verschlungen. Aber nun komme ich da nicht mehr zu. Entweder lässt mir mein XY keine Ruhe dazu, weil er getrunken hat, oder ich bin einfach zu ko. Dann lege ich mich auf die Couch und lasse mich mit irgendwelchem Quatsch berieseln. Etwas, das ich früher nie gemacht hätte und auch eigentlich gar nicht gerne mache.

    Morgen ist mein Mann den ganzen Tag nicht da. Ich hoffe ich habe nach der Arbeit dann noch genug Energie, um weiter zu machen. Drückt mir die Daumen.

    Liebe Grüße
    Eule

  • Forumsdaumen sind magisch, meine sind gedrückt. Mach Dir einfach Deine Lieblingsmusik an und bereite Deinen Auszug vor.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hoppla, Lütte, ich hatte gar nicht gesehen, dass du auch geschrieben hattest. Ich danke dir sehr.

    Ich danke auch allen anderen, die hier für mich da sind und mein Hin und Her "ertragen".

    Ich hoffe euer Daumen drücken bringt was. Ich zweifel immer noch. Obwohl ich, wenn ich ganz ehrlich bin, lieber weg wäre.

    Aber die Gewohnheit bzw. das Gewohnte, das hält mich noch. Und die Hoffnung. Aber ein Schritt nach dem anderen. Erst einmal weiter Sachen packen und Kleinigkeiten wegschaffen. Dann schaffe ich vielleicht auch einen kompletten Auszug.

    Liebe Grüße
    Eule

  • Hallo Eule,

    es geht ja erst mal um Dich. Du bist unglücklich und fühlst Dich in Deiner Umgebung nicht mehr wohl, sonst wärst Du wahrscheinlich nicht hier gelandet. Grund ist der Alkoholkonsum von Deinem Mann. Es ist sein Leben, mit dem er machen kann, was er will. Du kannst ihn nicht ändern. Also 2 Möglichkeiten:
    1. Alles bleibt so wie es ist. Er trinkt und du bist unglücklich und unzufrieden. Das kann ewig so weiter gehen, bis Du eventuell eines Tages zusammen brichst.

    2. Du veränderst was. Du kannst ja nur was bei Dir verändern, denn für Dein Leben trägst Du die Verantwortung. Mir hat der räumliche Abstand enorm geholfen - wäre ich geblieben, wäre ich wieder eingeknickt und hätte um des lieben Friedens gute Miene zum bösen Spiel gemacht und wäre irgendwann zu Grunde gegangen. Also weiter mit den kleinen Schritten. Packen kann ja auch befreiend sein.

    Ich weiß nicht, ob wir das Thema schon mal hatten, aber oft hilft es auch, sich den Alk als Geliebte vorzustellen. Würde Dein Partner die Zeit des besoffen Seins mit einer anderen Frau verbringen - wärst Du noch da?

    Code
    das hält mich noch. Und die Hoffnung

    Die gibt es immer und ich will sie dir auch nicht nehmen. Aber jetzt ist die Gegenwart wichtig, die muss verändert werden, damit du wieder glücklich und zufrieden sein kannst. Der Ausgang ist so ungewiss und es gibt so viele Möglichkeiten, dass es müßig ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn Du mit Dir alleine zufrieden sein kannst, kannst Du es auch wieder mit einem Partner, egal wer es dann ist. Bei mir hat es mit meinem Ehemann geklappt, andere sind glücklich in einer neuen Beziehung und wieder andere leben gern allein. Es gibt so viele Möglichkeiten. Das, was Du jetzt erhoffst, möchtest du in einem Jahr vielleicht gar nicht mehr.

    Ich will dir immer noch Mut machen, dich wieder in den Fokus zu rücken, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen und deinen Weg zu gehen und natürlich wieder an Dich zu glauben.

    ganz herzliche Grüße und gedrückte Daumen
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo zusammen,

    Lütte, du hast Recht. Wäre ich vermutlich nicht. Zuemlich sicher sogar.

    Mir ist gerade zum Heulen zumute.
    Mein Mann ist nicht da, kommt erst heute Nacht irgendwann wieder. Ich weiß jetzt schon, dass er total besoffen sein wird. Und dann Auto fährt... aber das ist ein anderes Thema.

    Ich habe hier etwas aufgeräumt. Normaler Haushaltskram, nicht auf seinen Alkohol bezogen. Und dann wollte ich packen.
    Aber jetzt sitze ich hier - wie erstarrt - und schaue irgendeine Serie. Ich kann mich nicht aufraffen. Obwohl ich mich hier total uwohl fühle und am liebsten gar nicht hier wäre.

    Heute ist so ein Tag, da kann ich ihn einfach nicht leiden. Und weiß genau, dass es ihm genauso geht.

    Und ich verstehe nicht, warum ich nicht einfach gehe. Warum ich immer wieder Ausreden - mir selbst gegenüber - erfinde. "Es ist so viel zu packen", "was ist mit meiner Katze", "wo soll ich hin".
    Dabei ist es eigentlich ganz einfach: nicht alles auf einmal mitnehmen, Katze vorerst hier lassen und später holen und ab zu meiner Familie. Aber ich bin wie gelähmt. Und ärger mich pber mich selbst. Bin enttäuscht von mir. Wieder ein Wochenende, das ich nicht für mich nutze, sondern hier rumsitze, mich ärger und in Selbstmitleid zerfließe. Ich kotze mich grade selber an.

    Wer ich jemand anders und würde das von einer Freundin oder so hören, würde ich sie so in den Arsch treten... aber bei mir selbst? Klappt irgendwie nicht.

    Entschuldigt meine Wortwahl, der Frust musste einfach mal raus.

    Schönen Abend allen und ein schönes Wochenende.
    Eule

  • Hallo Eule,

    mein Mann war auf Montage als es ans finale Packen ging. Ich hatte gerade den ersten Koffer auf's Bett geschmissen, da rief er an. Mein Herz rutschte sowas von in die Hose, mein Bauchknoten zog sich heftig zusammen und ich war wie gelähmt. War das ein Zeichen? Sollte ich nicht gehen? Das Telefonat war komisch, mein schlechtes Gewissen traktierte mich. Zu der Zeit war ich schon im geschützten Bereich und jemand von dort hatte mir seine Nummer gegeben und gesagt, dass ich jederzeit anrufen könnte. Das hab ich nach dem Anruf meines Mannes getan und dieses Telefonat hat mich wieder augebaut, mir Kraft und Mut gegeben. Vielleicht hast Du so eine Freundin, die Du in solchen Situationen anrufen kannst. Wir sind nun mal wir und können nicht aus unserer Haut, wir müssen mit uns selbst auskommen. Es ist ein langer steiniger Weg aus so einer Beziehung zu sich selbst. Ich bin ihn gegangen (einmal reicht), aber er hat sich gelohnt.

    Wir Co's sind schon ne spezielle Sorte. Du sträubst Dich zu gehen wegen einer Verantwortung, die Du ihm gegenüber fühlst, weißt aber, dass Dein Mann betrunken Auto fährt. Meldest Du das der Polizei?

    Ich wünsche Dir viel Kraft für's Packen. Du kannst das schaffen, glaub einfach wieder an Dich.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte,

    ja, ich habe mich einer guten Freundin anvertraut. Sie kennt auch meinen Plan und watet nur darauf, dass ich mich melde, damit sie mir hilft.

    Das Wochenende war jetzt sehr schön. Ich weiß, dass das trügerisch ist, dass mein Mann das "macht", um mich bei Laune zu halten und in ein paar Tagen die Stimmung wieder kippt.

    Ja, ich habe das Gefühl ihn zu hintergehen, wenn ich gehe. Dass ich ihn allein lasse mit allem. Dabei lässt er mich ja mit allem allein.

    Nein, ich habe es nicht gemeldet. Freitag war er zum Glück nicht betrunken, als er nach Hause gefahren ist. Es passiert aber immer wieder. Für gewöhnlich fährt er aber betrunken nach Hause. Was soll ich der Polizei denn dann sagen? "Da und dort ist ein Mann, der im Laufe des Abends irgendwann vermutlich betrunken nach Hause fährt"?

    Einmal ist es vorgekommen, dass ich ihn habe betrunken fahren lassen. Ich wollte ihn fahren, habe versucht ihm den Schlüssel wegzunehmen. Aber die Idee fand er ganz doof. Und da hätte ich am liebsten angerufen. Aber auch da wusste ich nicht, wo er genau hin will. Und hatte große Angst vor dem, was er mit mir machen könnte, wenn er erfahren würde, dass ich das war.

    Normalerweise ist er nicht aggressiv. Aber in der Situation würde ich ihm alles zutrauen.

    LG

  • Hallo Eule,

    du hast Dich freiwillig mit diesem Mann zusammen getan, Du kannst ihn aus freien Stücken auch wieder verlassen. Ich weiß, so einfach ist das alles nicht. Aber am Ende läuft es darauf hinaus. Wir leben in einem freien Land, wo jeder zum Glück über sein Leben selbst bestimmen kann.

    Ich weiß auch nicht ob ich den Mut hätte, einen mir nahestehenden Menschen bei der Polizei zu melden, weil er gerade betrunken Auto fährt, aber mit den Selbstvorwürfen im Falle eines Unfalls müsste ich dann Leben. Es ist eine bescheidene Situation, in die wir uns da reinziehen lassen. Vielleicht hilft es ihm klar zu sagen, dass Du die Polizei informierst, wenn er wieder betrunken fährt, aber dann musst Du auch bereit sein, das durch zu ziehen.

    Wenn Du gehst, ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht ist das der Anstoß den Dein Mann braucht um in die Puschen zu kommen. Bei uns hat es funktioniert, aber wie gesagt, dass war mir zum Zeitpunkt meines Auszuges vielleicht nicht ganz egal, aber nicht der Hauptgrund. Ich wollte/konnte so nicht weiter leben. Es brauchte auch jeder die Zeit für sich, um wichtige Entscheidungen zu treffen.

    Schön, dass Du eine Freundin hast, die Dich unterstützt. Das hat mir auch unwahrscheinlich geholfen. Jetzt bist Du wichtig.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte,

    natürlich bin ich aus freien Stücken mit meinem Mann zusammen.

    Das Gefühl jegliche Planung aufzugeben... das macht mich fertig, obwohl ich genau weiß, dass der Plan so oder so scheitert. Dass nichts, was wir uns vorgestellt haben, eintreten wird... solange er trinkt. Das sieht er aber nicht.

    Ich muss aber auch mal was loswerden. Bitte verurteilt mich nicht. Ich wusste nur nicht, wie ich das sagen soll... Denn eigentlich könnte es so einfach sein. ... Ich bin bereits vor 2 Jahre schon einmal ausgezogen. Damals ist er im Suff gewalttätig geworden und ist auf mich losgegangen. Nicht so schlimm, dass ich ins Krankenhaus gemusst hätte, aber schon schlimm genug. Einen Monat danach bin ich dann ausgezogen. Erst zu meinen Eltern, dann in eine eigene Wohnung. Ich habe die Wohnung nie gekündigt. Allerdings untervermietet. Aber ich hätte eine Wohnung. Allerdings fühle ich mich in der Wohnung überhaupt nicht wohl. Ich mag sie am liebsten gar nicht betreten. Ich hatte damals, nach meinem Auszug sehr mit Angst- und Panikattacken zu kämpfen. Größtenteils in meiner Wohnung...
    Nach viel Hin und Her, sind mein Mann und ich dann überein gekommen es noch einmal zu versuchen. Er hat schon immer viel getrunken, aber so richtig bewusst war es mir da noch nicht, dass er Alkoholiker ist.

    Und das, obwohl ich viele Jahre mit einer Alkoholikerin zusammen gelebt habe und von ihr erzogen wurde.
    Meine Mama steht mir auch mit Rat und Tat zur Seite, war nicht immer unbedingt hilfreich ist, da sich alles nur noch um die Alkoholsucht meines Mannes dreht. Ich weiß, es ist lieb gemeint, aber ... naja.

    Mir ist das sehr peinlich, dass ich nicht ganz ehrlich war und nicht alles erzählt habe :( bitte, bitte verstoßt mich nicht.

  • Zitat von Eule89

    Ich hatte damals, nach meinem Auszug sehr mit Angst- und Panikattacken zu kämpfen. Größtenteils in meiner Wohnung.

    klingt wie das, was ich gestern erlebt habe. vielleicht ist das wirklich ne art "Entzugserscheinung von seinem Schützling"...

    Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du da schnell raus bist, bin zwar noch ganz am Anfang, gerade mal seit dem 12. Juni keinen Kontakt mehr, aber ich merke dass es besser wird ;)

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Liebe Eule,

    ach nööö, so schnell wird hier keine verstoßen :wink: . Warum auch?
    Du hast damals so gehandelt, wie du es für richtig empfunden hast. Du bist nicht die erste, bei der es so ist, ich habe es schon so oft gehört. Und du wirst auch nicht die letzte sein, die wieder zurück geht.

    Jetzt stehst du aber an einem anderen Punkt als damals.

    Du musst ja nicht ewig in dieser Wohnung bleiben. Vielleicht kann es erst mal als Notlösung dienen und du kannst von dort aus eine andere Wohnung finden?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen zusammen :)

    @ Katrienchen: Da habe ich auch schon drüber nachgedacht, als ich das von dir gelesen hatte. Mir ging es dann besser, als ich meinen Partner wieder um mich herum hatte. Er hat mich durch diese Zeit begleitet.
    Da war das Thema Alkohol aber nicht so groß. Auch wenn er immer wieder Phasen hatte, in denen er mehr gesoffen hat, war das gerade eine Phase, in der er (ich sag das jetzt mal so) ganz normal getrunken hat.

    @ Aurora: Vielen Dank. Mir ging es die ganze Zeit jetzt nicht gut damit, dass ich nicht von Anfang an offen und ehrlich war.
    Ja, die Wohnung ist erst mal eine Notlösung. Mitte Juli wird sie wieder frei, dann kann ich da wieder rein. Zumindest habe ich dann erst einmal ein Dach über dem Kopf und muss bei niemandem aus der Familie wohnen. Sie ist auch nicht schlecht, nur fühle ich mich halt nicht wohl (der Kater übrigens auch nicht - vielleicht aus dem selben Grund wie ich auch. Tiere spüren sowas ja).

    Jedenfalls, vielen lieben Dank für eure Unterstützung!

    Ich wünsche allen einen schönen Tag.
    Liebe Grüße
    Eule89

  • Guten Morgen Eule,

    es liegt doch bei dir, wie viel von dir du hier schreiben möchtest. Vielleicht fällt es Dir im geschützten Bereich leichter, offen über alles zu schreiben. Da kann dann auch nicht das gesamte www mit lesen.

    Du schreibst, dass Du Dich in Deiner eigenen Wohnung nicht wohl fühlst. Kann es auch eventuell daran liegen, dass Du mit Dir selbst nicht im Reinen bist, dass Dein Kopf anders tickt als Dein Bauch? Ich hab es kürzlich schon mal geschrieben, dass ich ja auch für eine gewisse Zeit ausgezogen war. Ich hatte mein eigenes Reich, hatte die Kontaktsperre durchgesetzt - alles was ich wollte und ich war kreuzunglücklich. Mein Verstand sagte mir, dass alles so genau richtig ist und mein Gefühl hatte so Angst und Zweifel. Meine eigene Courage hat mich völlig überrumpelt. Alles war neu. Wollte ich das? War es nicht doch einfacher, sich mit dem Gewohnten zu arrangieren? Ich war innerlich total zerrissen. Dann hab ich mir ein neues Hobby gesucht, ganz viel gelesen, bin meinen Freundinnen auf den Keks gegangen, hab angefangen, mich um mich zu kümmern. So nach und nach wurde es besser. Das war ein Prozess. Wie oft hab ich auf dem Bett gesessen, mutterseelen allein und hab Rotz und Wasser geheult, aber ich bin da durch. Noch einmal brauche ich das nicht, aber ich denke, es war unwahrscheinlich wichtig für meine Entwicklung.

    Ich halte es für wichtig, erst mal bei sich zu gucken. Was kann ich tun, damit es mir besser geht, was brauche ich, was fehlt mir. Ich kann mit Seelenverwandtschaft immer nicht so viel anfangen, bin da eher rational. Seit ich akzeptiert habe, dass ich meinem Partner nur bis vor die Stirn schauen kann und NICHT weiß, was er denkt, lebe ich ruhiger. Das war ein wichtiger Punkt für meinen Mann und mich. Das sind meine Erfahrungen. Ich will damit auf keinen Fall werten. Es gibt natürlich Situationen, in denen wir ähnlich denken und manchmal verstehen wir uns ohne Worte, aber wir kennen uns inzwischen 30 Jahre, haben also viel gemeinsam erlebt und ticken in einigen Dingen ähnlich.

    Sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen zusammen,

    Katrienchen, mir ist das noch etwas eingefallen: Ich bin damals ausgezogen und hab mich überhaupt nicht mit mir beschäftigt. Ich bin direkt "jeden Tag" unterwegs gewesen. Ich hatte immer was vor und habe alles vor mir her geschoben. Und dann war ich für ein paar Wochen an mein Bett und Sofa gefesselt und musste mich mit mir auseinander setzen. Und da fing das an. Mit Panikattaken und allem. Nur so als Denkanstoß...

    Lütte, ja, das könnte gut sein. Ich komme mit mir selber nicht klar. Ich hatte auch schon immer Probleme mit mir selber. Ich hasse Veränderungen. Und ich habe Angst vor dem, was mich dann erwartet. Vor dem mit einem selbst auseinander setzen und auch vor der Veränderung.

    Gealein, du hast ja vollkommen Recht. Ich habe hier schon so viel gelesen und frage mich wie ihr anderen das macht. Mit Kindern und Arbeit usw. Ich kann (auch wenns dann "eng" ist) auf eigenen Beinen stehen. Ich habe ja sogar noch meine Wohnung. Ich muss "nur" meine Beziehung auf geben. Trennen und fertig. Keine Scheidung, kein Sorge-/Umgangsrecht. Nichts. Und trotzdem fällt es mir sooooo schwer.
    "Ich will damit sagen, euch verbindet zwar eine Beziehung, viele schöne Momente, auch Liebe... keine Frage. Aber was hält dich sonst? Du könntest einfach gehen."
    Als ich diesen Satz gelesen habe... Weißt du was mir da durch den Kopf ging?! "Was verbindet uns wirklich? Was hatten wir in unserer Beziehung?" Genau genommen hatten wir nur Streit und Stress, viele Probleme - sowohl miteinander, als auch so (Arbeitslosigkeit etc.). Und oft war die Frage: "Warum sind wir eigentlich zusammen?" Ich kann sie nicht beantworten, denn ich weiß es nicht.

    Gealein, vielleicht werde ich mal irgendwann im geschützten Bereich erzählen, warum ich schon einmal ausgezogen bin und wie es dann dazu kam, dass ich doch wieder zurück gegangen bin. Ich danke dir auf jeden Fall für deine ehrlichen und auch lieben Worte!
    Euch allen danke ich von ganzem Herzen! Das tut so gut, ich fühle mich endlich nicht mehr so allein mit meinen Gedanken und Gefühlen.


    Im Moment ist es seltsam zwischen uns. Es ist, als würde er merken, dass etwas nicht stimmt. Er ist anders zu mir. Trinkt weniger. Immer nur so viel, dass er nicht betrunken ist. Er ist lieb zu mir, nimmt sich Zeit für mich. Ich kann (und will) das aber nicht annehmen. Ich bin mir sicher, dass er mich nur wieder "in Sicherheit wiegen" will. Und gerade jetzt mag ich ihn nicht an mich ranlassen. Ich bin hin und her gerissen zwischen 1. ich freue mich, dass er mir mal Aufmerksamkeit schenkt und 2. eigentlich will ich das gar nicht, weil es nicht echt ist. Oder ist es das doch? Diese Zweifel ewig. Das nervt mich so. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen, weil ich nicht weiß, ob er es ernst meint oder nicht. Das geht mir schon wieder an die Nieren :evil:

  • Zitat von Eule89

    Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen, weil ich nicht weiß, ob er es ernst meint oder nicht. Das geht mir schon wieder an die Nieren :evil:


    etwas ähnliches geht mir auch grade durch den kopf.
    war da überhaupt irgendwas echt die letzen jahre?

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

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