Servus Butterblume,
erstmal möchte ich dich im Forum willkommen heißen, denn so hast
noch wenigstens ein Ventil für deine Frustration.
Noch verstehe ich nicht, warum deine Mutter die letzte Phase ihres Lebens nicht noch in einem Pflegeheim verbringen kann, wenn du ihren Anblick, geschweige den, jegliche pflegerischen, sowie unangenehmen Tätigkeiten
verabscheust?
(Denn sofern sie nichts besitzt, dann übernimmt eh die Sozialhilfe die
Kosten. Und wenn`s noch was zu vererben gäbe, so würde ich das Geld,
wenn ich den Mensch nicht akzeptieren kann, dann auch nicht haben
wollen.)
Andererseits kann ich deine Gefühle schon nachvollziehen. Auch mein Lebensgefährte war am Schluss seiner Krankheit einem ähnlichen
menschenunwürdigen Dilemma ausgesetzt. Und es wird nicht mehr besser.
Versuche es mal, dich emphatisch in die Lebensgeschichte deiner
Mutter einzufühlen. Glaubst du, es würde ihr/dir besser gehen, wenn sie
dir zuliebe auf den Alkohol verzichtet?
Da sie wahrscheinlich bereits Jahrzehnte lang abhängig trinkt, ihr ganzer
Körper, sowie das Gehirn im dementsprechend schlechten Zustand ist,
so könntest es ihr doch einfach zugestehen?
Was dich wirklich fertig macht, ist wohl eher gar nicht das Hier und Jetzt, sondern alles was dir deine Mutter aufgrund ihrer Sauferei bisher
angetan hat.
Vernachlässigung, Liebesentzug, Streit, Undank, Beleidigungen,....
Weiß ja nicht, inwieweit du bisher mit ihr schon deinen Frieden gemacht
hast, damit umzugehen. Da es dich allerdings noch immer belastet, solltest
vlt. auch für dich nochmal psychologische Unterstützung
beanspruchen.
Pflegerische Tätigkeiten sind nicht jedermanns Sache, besonders als
Tochter eine extreme Herausforderung. Du musst das nicht tun, wenn
du es nicht willst.
Liebe Grüße Emma