Alkohol und CO, vulgo Ernährung

  • Hi, liebe Leute,

    das Thema Ernährung beschäftigt mich schon ewig. Je nach Stimmungslage esse ich oft zu viel oder zu süß, oder bin mal wieder auf Diät.

    Gerade in Beziehungen zwischen Alkoholikern und den Co-Abhängigen, wird ja meisten sehr viel gestritten, etc. und das beeinflusst ja auch unser
    Essverhalten.

    Überhaupt war es für mich oft eine ziemliche Herausforderung, das passende Mittagessen für uns beide (Alkoholiker und CO) zu kochen.

    Daher meine Frage an euch: Wie hat sich euer Essverhalten vor und nach
    der Abstinenz verändert?

    Man hört ja viel, dass es Leute gibt, die den Schweinsbraten nicht ohne
    ein Bier genießen können. Oder wie schaut es nach der Therapie in
    Bezug auf den, hört und sieht man ja oft, den Bierbauch aus?

    Ich ertappe mich zum Beispiel, sobald der Fernseher an ist, dass ich Lust
    bekomme zu Naschen. Die Werbung spielt dabei wohl auch eine Rolle.

    Also bitte erzählt mir, wie es euch geht, kann mir vorstellen, dass gerade im Entzug, gesunde Ernährung und Sport ein wichtiges Thema war, es sollte daher jeder diesbezüglich, etwas drüber wissen.


    Freue mich auf einen interessanten Erfahrungsaustausch!
    LG Emma

  • Uppps, Emma ,:oops:

    das habe ich übersehn .


    da https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=911592#911592 habe ich schon mal was geschrieben


    Nun kenne ich das Problem und habe es auch wieder in den Griff bekommen . Durch meine zusätzliche chronische Krankheit, bei der ich Cortison bekomme,hatte ich auch Schwierigkeiten mit den Gewichtsschwankungen .

    Mittlerweile habe ich es im Griff und bin auf dem besten Weg zum Normal Gewicht. Ich habe auf LowCarb nach meinen Muster umgestellt, um erstmal ein paar Kilo zu verlieren, bin im Fitnessstudio 23 mal die Woche und das bringt natürlich auch sehr viel. Ich lasse nicht nur weitestgehend Weißmehl , Zucker und Kohlenhydrate weg, sondern koche auch ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker und lasse alle "Päckchen" und Fertiggerichte weg. Dazu mache ich einmal die Woche so ein bis zweimal einen Cheatday (Fresstag Smilie alles erlaubt bis ich satt bin.) Sind im letzen 4 Monate ca 13 Kg Gewicht gewesen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (19. Januar 2018 um 09:26)

  • Also bei mir hat sich da recht viel geändert,

    Einfach auch weil ich auch während der Saufzeit viel Sport getrieben habe und das jetzt immernoch tue.

    Allerdinsg muss du sehen, dass ich während der Saufzeit im Schnitt 2000kcal über Alkohol und Energy-drinks (also ca. 1,5l Zuckerwasser auf ne Flasche Vodka) zu mir genommen habe die ich jetzt gesund "auffüllen" muss.

    Ein typischer Tag sieht jetzt ernährunsgmäßig etwa so aus:

    Morgends Müsli oder Brot mit Aufschnitt und Obst (Pomelo, Apfel, Trauben, Blaubeeren bzw. was ich halt so sammeln konnte im Herbst z.B.)

    Mittags: Kantine oder wenn ich vorgekocht habe eben das was ich gekocht habe.

    Abends: meist Brot und Bananen bzw. Quark mit Obst.

    Allgemein esse ich so 1-2 mal die Woche Fleisch, 1-2 mal Fisch und sonst halt extrem viel Gemüse und Salat.

    Komme im Schnitt auf 2800kcal-3500kcal am Tag und nehme immernoch ab... fahre aber auch jeden Tag 40km Rad auf dem Arbeitsweg (20 hin, 20 zurück) und bin 3-4 mal die Woche sonst noch im Sport.

    Das ware auch mein Tipp für den Abend am Fernseher:

    Möhren, Gurken, Salat etc.

    nach 500g Möhren bist auch ziemlich satt und die "knacken" auch wie Chips.

    Allgemein würde ich grade beim Kochen empfehlen den Anteil Fleisch gering zu halten, dafür eher Fisch, Geflügel und eben viel Gemüse dazu zu nehmen.

    Also z.B.

    Reis, Gemüse und eine kleine Portion Fleisch.

    Zumindest in der Klinik in die ich gehen würde wenn ich stationäre Entwöhnung machen würde (bin aktuell ambulant) steht Ernährung mit auf dem Kursplan, ich denke da wird man sich schon bewusst mit auseinander setzen.

    Ansonsten eben auch einfach mal ausprobieren, das Internet ist voll mit super leckeren Rezepten die einfach und "gesund" sind.

    Abnehmen an sich ist recht einfach:
    Weniger Energie zu dir nehmen als du verbrauchst...

    am Einfachsten ist das finde ich wenn man beginnt etwas mehr zu verbrauchen und etwas weniger zu mir zu nehmen. Da ist Gemüse echt klasse, hat recht wenig kcal, füllt den Magen, regt die Verdauung an...

    "Gesunde ernährung" heist übrigends nicht dass man damit abnimmt!

    Train to survive

    survive to train

  • Erstmal danke Hartmut und Barthell für eure Antwort.

    Ich bin immer wieder überrascht, wenn jemand in der Lage ist, die eingefahrenen Lebensmuster zu überdenken und neue Verhaltensweisen
    erprobt.
    Wenn man eine Gewichtsreduktion halten kann ohne Jo jo - Effekt und
    man sich mit der neuen Ernährungsweise auch noch wohl fühlt, dann
    hat man schon mal was richtig gemacht.

    Das freut mich für euch.

    Nun, anscheinend ist das Thema für die meisten hier doch nicht interessant, oder seit ihr alle so figurbewusst, so sportlich und von daher ganz sorglos?

    Auch gut, dann gesell ich mich zu euch. Ich kann ja mittlerweile auch
    schon einige Erfolge vorweisen. Leider musste ich vor einigen Monaten
    meinen Jagdhund weggeben, mit dem bin ich echt täglich mindestens
    10 km gelaufen.
    Seit dem ich nun alleine meine Runden drehe, habe ich beinahe wieder
    10 kg zugelegt. Die will ich unbedingt loswerden.

    Jedoch diesmal ohne Diäten, die nicht funktionieren, sondern indem
    ich öfter mal wieder meine Interessen wahrnehme, mich mit einer
    Freundin regelmäßig zum Walken treffe und so wie Barthell es
    beschreibt, wieder bewusster darauf achten will, was man einkauft, was
    man kocht.

    Damit müsste es doch eigentlich klappen, oder?

    Da dies ein Selbsthilfeforum ist, ist alles was ich schreibe, auch immer
    zur eigenen Reflexion. Ich werde also hin und wieder von
    meinen Resultaten berichten.

    Schönen Abend euch,
    Emma

  • Hallo Emma

    Zitat

    Ich bin immer wieder überrascht, wenn jemand in der Lage ist, die eingefahrenen Lebensmuster zu überdenken und neue Verhaltensweisen
    erprobt.

    Wer immer nur das tut, was er immer gemacht hat, wird auch immer nur das erreichen was er hat. :D

    Was wichtig ist (das was du ja schon machst) Bewegung und keine zu große Ziel setzen. ich kenne viele die einen Schrittzähler haben und sich 10000 Schritte jeden Tag vornehmen . Das spornt an , wenn du erst 9500 hast läufst du sicherlich noch mal schnell 500 Schritte. Motivation steigert sich dann auch mit der Zeit.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Zitat von Emma2010

    [...]

    Nun, anscheinend ist das Thema für die meisten hier doch nicht interessant, oder seit ihr alle so figurbewusst, so sportlich und von daher ganz sorglos?

    [...]

    Sorglos bin ich sicher nicht, Sportlich schon würde ich sagen, nichtmehr so wie früher wo ich 12 mal die Woche trainiert habe...

    Figurbewusst?

    Naja ich möchte mir selbst im Spiegel gefallen...

    Ich vermute einfach, dass trockene/nüchterne Alkoholiker gelernt haben sich selbst anders wahr zu nehmen und auf sich zu achten, also das Leben allgemein Aufmerksamer angehen und einfach Methoden entwickelt haben Probleme die sie erkennen direkt an zu gehen statt auf die Lange Bank zu schieben, oder eben gelernt haben mit dem was man hat glücklich zu sein...

    Quasi ein Nebeneffekt des Selbst-bewussteren Lebens. (Im Sinne von sich selbst bewusst sein)

    Ich habe mich immer recht viel mit Sport und Ernährung beschäftigt und trotzdem gesoffen obwohl ich im Kopf wusste wie blöd das ist.


    Darum mache ich das ganze auch nicht an der Waage oder einem bestimmten Körperfettanteil fest sondern einfach daran, dass ich mich wohl fühle...
    Das setzt aber vorraus, dass ich lernen musste (und es immer noch tue) auf den eingenen Körper und seine Bedürfnisse zu hören...

    Train to survive

    survive to train

  • Sunshine schreibt: (hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich das so übernehme)


    Ich glaube, dass diese oben genannten Aussagen, genau das Salz in der Suppe ist. Sich damit ernsthaft auseinander zu setzen, hilft mir mehr, als alle sonstigen offenen Fragen.
    Denn dies ist die Gegenwart, das konkrete Jetzt.

    Nun, um einen Bezug zur Ernährung herzustellen. Ich bemühe mich seit Neujahr mal wieder, mich Tag für Tag relativ gesund zu ernähren, ohne Fertigprodukte, wenig Zucker, mehr Bewegung, etc.pp.
    Nun, mal klappt es besser, mal so wie gestern, nicht so ganz.

    Vielleicht auch, weil die ganze Woche niemand da ist, abends Fernsehen kann auch oft recht öde sein und Abends mag ich nicht mehr
    unterwegs sein. (Meinen Freund sehe ich ja nur an den Wochenenden).

    Wie dem auch sei, ist die Zeit ab 18.00 Uhr, stets eine Herausforderung,
    da nicht wieder umzukippen.
    (Gewohnheiten bestimmen unser Leben, ob wir wollen oder nicht. Unser Gehirn benötigt ungefähr 3 Wochen, um schlechte Gewohnheiten umzustellen).

    Also heißt es dran bleiben und auch mal aushalten zu üben.
    Statt noch da mal ein kleines Brötchen, Joghurt, Trockenfrüchte, Obst, hilft
    auch einfach nur eine schöne Tasse Tee.

    Oder was tut ihr alles, im Kampf gegen das Suchtgedächtnis, den
    inneren Schweinehund?

  • Hi Emma,

    der kam vor ein paar Wochen glaub ich schon mal... ich habe ihn somit beim zappen entdeckt und bin hängen geblieben.

    Ich empfand den Film als recht gut. Und ich hab mich schon auch gefragt, wie ich in so einer Situation handeln würde....diese Hilflosigkeit der Tochter...gepaart mit eben der Mutter-Kind-Liebe. Krass.

    Nachdem in der Familie ICH der Alki bin kann ich nur sagen, daß ich seeeehr froh bin, daß ich meinem Kind das Gsd erspart habe bzw. ich hoffe, daß ich ihm das auch in Zukunft ersparen werde!

  • Danke Claudia für deine Antwort.

    Hallo Leute,

    also ich habe mir den Film angeschaut, auch wenn ich einige Male das
    Bedürfnis hatte, umzuschalten. Denn ist nicht einfach, in dem Fall war
    es die Tochter, welche von der Mutter stets eine drauf bekommt und sich
    nicht von distanziert. Dann als Ganzes gesehen, wird ihr Verhalten doch auch irgendwie nachvollziehbar. Was hilft es aufzubegehren, bei einer Frau, in dem Fall die Mutter, die Alkoholkrank, psychisch krank, obdachlos und alt ist.
    Seltsam finde ich nur, jetzt aufs reale Leben bezogen, dass mich die Geschichte nicht sonderlich beeindruckt hat. Lebensgeschichten wie jene, oder auch hier im Forum, sind nichts besonderes mehr, im Sinne von dramatisch.

    Beziehungsweise sind derart traurig, aber es fehlt mir an Mitgefühl.
    Genaugenommen kann Krankheit und Resignation und daraufhin Obdachlosigkeit zwar jeden treffen und bei Alkohol und Co-Alkoholiker sind die Weichen auch entsprechend gestellt.

    Warum glaube ich von mir, jeder von sich, dass einem das nicht passiert?
    Man sieht das viele Elend auf den Straßen aber man hält sich für was
    besseres?

    Heute beginnt mal wieder (Aschermittwoch) die Fastenzeit!
    Neu lernen mal zu verzichten, bestenfalls bei guten Gemüt ist möglich und ist in. Fastenzeit, wenniger und kalorienbewusster essen, Alkohol meiden,
    täglich Bewegung machen, Stress vermeiden, kurzum, ein wenig
    kürzertreten, sind in etwa die guten Vorsätze für die vierzig Tage.

    Es klingt so einfach, es bedarf nur weniger Weichenstellung, für ein Leben in Gesundheit und Sicherheit. Und doch sind es Eigenschaften, die eben auch nichts besonderes sind. Sind sie so selbstverständlich für uns wie der Rest unseres Lebens?

    In diesen Sinne wünsche ich allen einen Guten Start!
    Beste Grüße
    Emma

    (Bitte liebe Moderatoren, hätte gerne den Faden in einem anderen
    Block, vlt. passt besser zu "Sonstiges zu Alkoholsucht...?)

  • Hallo Emma

    Zitat

    Bitte liebe Moderatoren, hätte gerne den Faden in einem anderen
    Block, vlt. passt besser zu "Sonstiges zu Alkoholsucht...

    Habe es verschoben.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo miteinander,

    die Fastenzeit ist schon recht eine ruhige Zeit. Vielleicht aber empfinde es nur so, weil ich derzeit auf so gut wie alles verzichte, was mir
    ansonsten schmeckt, trinke oder nasche.

    Seit Neujahr hatte begonnen, bisserl mehr auf die Qualität beim Einkaufen zu achten, halt bewusster zu sein indem was ich tue.

    Seit Aschermittwoch versuche ich als eine Art Experiment an mir selber, zu ergründen, wieviel ich essen muss, um nicht zu quengeln aber wie wenig
    ausreicht um noch aktiv im Alltag zu sein.

    Ich will zwar jetzt nicht im Detail meine Diät propagieren, weils auch nicht hierher passt, jedoch finde es spannend, dass man gut und
    gerne unter 1000 Kalorien bleiben kann ohne Beschwerden.

    Was wohl anstrengender ist, auf Essen oder auf Alkohol zu verzichten?
    Jedenfalls so meine Erfahrung, wenn man erstmal die Entzugsphase
    geschafft hat, sozusagen wieder der Herr/Frau im eigenen Oberstübchen, dann fällt ein Verzicht manchmal fast gar nicht mehr auf.

    Um allen Missverständnissen vorzubeugen, warum ich mir das gebe.
    Denn es hat vorrangig nichts im Sinne von Diät oder Religion zu tun, oder wie sehr man sich quälen kann.

    Mir geht es speziell mal darum, dass ich mir meiner Gewohnheiten bewusster werde und Veränderungen versuchen kann, will mein Belohnungszentrum von meinen Gefühlen entkoppeln, sofern das geht.
    (Bisher bin müde, dann ein Kaffee, Kekse, bin traurig dann ein Bier,
    bin verärgert, suche ich erstmal den Kühlschrank auf, u.u.u.)

    Erst jetzt, wo ich mich von diesen Verhaltensweisen rausgenommen habe, empfinde ich soviel Destruktivität selbst sehr albern.
    Allerdings weiß auch wie schnell man wieder ins alte Muster abrutschen kann, sonst wäre heute ja nicht grad die die ich bin.

    Auf jeden Fall zeigt mir mein Versuch, dass es jede Mühe wert, die eigenen Strategien ins Visier zu nehmen, daher hoffe ich sehr, das bis Ostern so
    fortzusetzen.

    Heute Abend nehme dann das erste Mal an einem Fastenseminar teil und sowas hätte ich sonst sicher auch nie gemacht.

    Beste Grüße
    Emma

  • Hallo Leute, sind schon wieder 2 Wochen vergangen, wir haben also
    bereits die Halbfasten-Zeit erreicht.

    Wenn es auch an jeglicher Resonanz hier mangelt, hoffe es hat
    niemand was dagegen, wenn ich bis Ostern hin, meine Gedanken
    noch fortsetze.

    Die ewige Leier rund um die Ernährung, bzw. der Versuch einer
    Gewichtsreduktion und das Thema Alkoholmissbrauch haben, so meine
    Meinung viel mehr Gemeinsamkeiten als man glaubt.

    A) Die innere Einstellung zum Verzicht -, kann einen niemand abnehmen,
    die muss von jeden, der im Leben was ändern will, - kann nur von einem
    selbst kommen.

    B) Das bewusste in sich hineinhören, die Achtsamkeit, die es braucht,
    damit man unterscheiden kann, warum ich gerade jetzt dieses oder
    jenes Genussmittel ( Alkohol, Süßigkeiten, Fertigprodukte, extragroße
    Fleischgerichte, Brot und Kuchen, etc.) glaube zu brauchen, meist
    hat es mit den momentanen Gefühlen zu tun.

    C) Ein instabiler Insulinspiegel. Zuviel Zucker und Kohlenhydrate bringen
    den Blutzuckerspiegel massiv durcheinander, a) man hat schnell
    wieder Hunger, b) das (angenehme) Sättigungsgefühl bleibt aus.
    Auch Alkohol hat viel Zucker und Kalorien und bringt unseren Insulinspiegel
    aus den Takt.

    D) Mein Lieblingsthema: Das Belohnungszentrum. Leider gehörte zu jenen
    Kindern, das lieber mit Naschzeugs abgefertigt wurde, als das zu
    bekommen, was ich gewollt hätt. Vlt. nur mal eine Umarmung,
    etwas Zeit zum Plaudern, oder Anerkennung, ein Lob?
    *Wie oft glaubt eigentlich ein Trinker sich Tag für Tag belohnen zu
    müssen?

    Von daher wie man sieht, braucht es auf beiden Seiten ein gutes Gespür
    um seine Auslöser zu fassen. Besonders in unserer hektischen und
    lauten/lärmenden Zeit, keine einfache Aufgabe.

    Wenn ich hier meine Fastenreise thematisiere, heißt das ja nicht, das
    ich alles perfekt umzusetzen in der Lage bin.
    Ist gar nicht so lange her, hatte da eine Art Rückfall. Mein Stoffwechsel hatte denke mal die Schnauze voll von Gemüse und Co und reduzierte sich auf Sparflamme, war ständig müde.

    Momentan läuft es wieder total rund, habe allerdings die Kalorienanzahl
    auf ca. 1800 kcal pro Tag gesteigert. Sinn meiner Übungen ist nicht wie schon geschrieben, das schnelle Abnehmen. Sondern einfach nur während
    der Fastenzeit die Gelegenheit zu nützen um mehr Einblick ins ICH zu gewinnen.
    Was ich will, brauche oder nicht brauche, was ich fühle, was mir fehlt, sowie den eigenen Glaubenssätzen auf den Grund gehen.

    Also ich finde schon, dass ein Verzicht viele gute Gründe hat, es zu probieren.
    Nicht das nicht Scheitern ist mein Ziel, sondern die diesbezügliche
    Selbsterkenntnis.


    Liebe Grüße
    Emma

  • Hallo!

    Guten Gewissens kann ich euch berichten, dass ich die Fastentage gut
    zu Ende führen konnte.
    Dann über Ostern war ich 2 x eingeladen und wir haben gemeinsam
    entspannte und fröhliche Nachmittage verbracht, allerdings stellte sich mir mal wieder die Frage: Warum wird an den Feiertagen immer derart viel serviert?
    Ist unser Verständnis von Genuss nur vorstellbar, indem wir miteinander ausgiebig Essen und Trinken? Würde man sich weniger gut verstehen, wenn man von allem weniger konsumieren würde?

    Ich wollte natürlich keine Spaßbremse sein und habe mich gewohnt den alten Mustern verhalten, in dem Gefühl die Gastgeber nicht zu vergraulen und auch weil ich wissen wollte, wie es mir damit geht.

    Also ich habe echt Probleme, wenn ich nicht bewusst Maß halte. Ich fühle mich dann irgendwie schuldig, träge und bin nur niedergeschlagen.
    Denke mal, dass derartige Gemütszustände nur jemand versteht, der/die mal mit einer Sucht zu tun hatte. In meinem Fall mal mit einer Essstörung, aber bin auch dem Alkohol nicht abgeneigt.

    Es ist noch immer so, dass es in meinem Haushalt keine Produkte
    geben darf, die mein Suchtgedächtnis ansprechen. Ist es so, einmal süchtig, immer süchtig?

    Da kommt vielleicht der Gedanke auf, dass so heißt es ja, man nur einmal lebt und trügerisch glaubt man , nur im Genuss, im sich etwas gönnen, liegt
    die Lebensfreude, man sei doch sonst bald ungenießbar.

    Jedoch genau das Gegenteil ist der Fall. Erst jenseits der Sucht, im bewussten Konsumieren, kann man innerlich loslassen und findet echte
    Entspannung und Freude. Jenseits von Abhängigkeit bin ich viel beweglicher und kreativer, dankbarer für Freundschaften und man fühlt sich
    zuversichtlich, stark, viel weniger egoistisch.

    Jedenfalls geht es mir so und daher ist ein Leben ohne Sucht, gar kein Verzicht sondern der Beginn von Menschlichkeit, von Charisma, der Beginn vom Selbst sein.

    Ich wünsche jeden, der bzw. die noch am Kämpfen sind, mal einen Schritt zur Seite zu treten, wie es eine Auszeit, bzw. die Fastenzeit bietet um zu reflektieren und zu entspannen.
    Sehr oft, so auch bei mir, versteckten sich hinter der Sucht psychische Probleme, ( Kränkungen, Trennungen, Kummer, Einsamkeit ), das kann man aufarbeiten, kommt drüber hinweg, wenn man will, effizienter, schneller und auf jeden Fall gesünder ohne Sucht, ohne zu deckeln.

    Alle Gute Emma

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