• Wie gesagt, über Medikamente hab ich nie nachgedacht, sind auch keine Option (hab meinen Körper lang genug vergiftet!)... aber das hat bei mir schon die Frage aufgeworfen, wie verbreitet das denn so unter "Aussteigern" ist?

    Hallo zusammen,

    hat niemand eine Meinung oder Erfahrungen zum Thema...?

    Grüße
    die Feldmaus

  • Hallo Feldmaus,

    ich habe da keine eigenen Erfahrungen und kenne mich in dem Bereich nicht aus. Allein vom Bauchgefühl denke ich, dass es manchmal einfach notwendig ist, um wieder „in die richtige Spur“ zu kommen.

    Aber sag einmal, wie geht es Dir sonst so? Wie lief es so in den letzten Tagen?

  • Da ich nicht spezifischer Alkoholiker bin, sondern auch bei allen anderen Substanzen mehr oder weniger zum Missbrauch tendieren würde, nehme ich keine Medikamente, habe auch keine einzige Tablette o.ä. im Haus. Auch bei Kopfschmerzen oder Übelkeit usw. würde ich nicht auf die Idee kommen, mir etwas verschreiben zu lassen. Dieser Kelch ist wohl an mir vorbeigegangen, aber es ist mit Sicherheit verbreitet. Ich hatte ein paar Bekannte, die zu ihrem Alkoholmissbrauch z. B. bedenkenlos Schlaftabletten genommen haben, um die Entzugserscheinungen zu unterdrücken. Verachtenswert meiner Meinung.

    Grüße

  • Mir geht's prima :D. Ich fühl mich stabil, wenig Gedanken an Alk, nichts, was ich als Suchtdruck bezeichnen würde... fange an, Rituale umzuswitchen: wenn ich mich bisher auf ne Flasche Wein am Abend gefreut habe, ist es jetzt die Kanne Kräutertee oder Heiße Schokolade. Ich ernähr mich gesünder (habe auch schon abgenommen), raff mich auf ins Fitnessstudio, bin wieder für spontane Verabredungen zu haben, habe Termine für Vorsorgeuntersuchungen vereinbart usw. usf. :). Stehe also wieder ganz gut im Leben... ich will mit der Zeit noch aktiver werden, meine Interessen wiederentdecken, das hat noch Luft nach oben... aber nach der kurzen Zeit ist ja nicht zu erwarten, dass ich mein Leben komplett auf links krempeln kann... ich bin zufrieden und mein nasses Leben fühlt sich so verdammt lang her und unwirklich an...

  • Hallo Hull,

    meine Frage bezog sich speziell auf Medikamente die den Suchtdruck mildern (Campral etc.) oder bei Alkohol"genuß" zu Übelkeit führen... glaube nicht, dass man da auch ne Abhängigkeit entwickeln kann, oder...?

  • Danke :lol:
    Ja, ich hoffe, dass ich mir dieses Gefühl lange erhalten bzw. ausbauen kann. Ich muss nur aufpassen, dass ich aus Bequemlichkeit nicht in Stillstand verfalle... es gibt noch vieles, was ich für eine dauerhafte Abstinenz verändern möchte. Und ich hoffe, dass ich dafür immer wieder Impulse hier im Forum bekomme; momentan ist es hier allerdings ziemlich ruhig, nicht soooo viel Austausch... oder kommt mir das nur so vor?

  • Du hast Recht, es ist hier recht ruhig zur Zeit. Im geschlossenen Bereich ist etwas mehr Bewegung.

    Mir hilft dieses Forum sehr und gerade am Anfang hat es mir geholfen, einige Beiträge zu verinnerlichen. Ich hab hier vieles mitgenommen, auch aus älteren Tagebüchern.

  • ... ach, das kann ich eigentlich noch gar nicht so konkret benennen... mein Traum wäre, eine "Leidenschaft" zu entdecken... irgendwas, für das ich brenne, ein Hobby, eine Aktivität, was auch immer... ich weiß aber noch nicht, wie ich die Suche angehen soll, nachdem ich so lange Zeit meine Emotionen und meine Persönlichkeit in Alk ertränkt habe :cry:. Will mich da jetzt aber auch nicht unter Druck setzen... vielleicht muss ich nicht suchen, sondern finden... aber ich bin zuversichtlich, dass sich das entwickeln wird :).

    Klar ist jedenfalls, dass ich mein Leben nicht einfach so weiterführen kann, nur ohne Alk...

    Gute Nacht erstmal :)


  • ... ach, das kann ich eigentlich noch gar nicht so konkret benennen... mein Traum wäre, eine "Leidenschaft" zu entdecken... irgendwas, für das ich brenne, ein Hobby, eine Aktivität, was auch immer... ich weiß aber noch nicht, wie ich die Suche angehen soll, nachdem ich so lange Zeit meine Emotionen und meine Persönlichkeit in Alk ertränkt habe :cry:. Will mich da jetzt aber auch nicht unter Druck setzen... vielleicht muss ich nicht suchen, sondern finden... aber ich bin zuversichtlich, dass sich das entwickeln wird :).

    Klar ist jedenfalls, dass ich mein Leben nicht einfach so weiterführen kann, nur ohne Alk...

    Gute Nacht erstmal :)

    Hallo,

    ich habe in diesem Forum schon einige Beiträge verfasst, in denen ich meine Rastlosigkeit mit "der Suche nach dem Undefinierbaren" ableite. Auch ich weiß nicht, was ich suche, ich weiß nur, dass alle bisherigen "Erfolge" bewiesen haben, dass es ein höheres Ziel geben muss, um so etwas wie Zufriedenheit zu erfahren. Das Problem, das mir bei dieser Aufgabe erscheint, ist, dass das höhere Ziel mit dem jetzigen Wissen nicht definiert werden kann, sonst wäre es viel früher definiert und erreicht worden. Auf der anderen Seite kommt mir manchmal in den Sinn, dass die irdischen Zielsetzungen erst einmal erfüllt werden müssen, um sich überhaupt den Luxus leisten zu können, täglich stundenlang mit solchen Fragen zu spielen. Es scheint ein Leben zu sein, wie es doch die Minderheit führt. Wer nüchtern wird und einer anstrengenden Arbeit nachgehen muss o.ä., hat offenbar keine Zeit, Energie und Sinn für diese Themen. Umso besser, dass ich hier einen Auszug aus meinen Gedanken lese, auch wenn sie vielleicht erst einmal dem Loch, in das man mit der Trockenheit, der zusätzlichen Zeit und dem plötzlich verschwundenen Nebel zu fallen droht, geschuldet sind.

    Grüße

  • Hallo Feldmaus,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

    Zitat

    es gibt noch vieles, was ich für eine dauerhafte Abstinenz verändern möchte. Und ich hoffe, dass ich dafür immer wieder Impulse hier im Forum bekomme; momentan ist es hier allerdings ziemlich ruhig


    warum nach der großen Leidenschaft suchen, wenn es schon etwas zu tun gibt?
    Wäre der Fund einer "großen Leidenschaft" ein Mittel, das bei deiner Abstinenz hilft? Du schriebst von "vielem", was du für deine Abstinenz ändern möchtest. Was noch, außer der Leidenschaft?
    Ich bin schon einige Jahre abstinent. Eine große Leidenschaft habe ich in dem Sinne, dass ich für etwas "brenne", nicht gefunden, aber auch nicht gesucht.
    Wenn man so will, ist gerade die Vemeidung dieser Brände, die in der Vergangenheit bei mir oft nur kurze Strohfeuer waren, vielleicht meine kleine Leidenschaft. Ich kümmere mich um Konstanz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dingen, die erledigt werden müssen und Dingen, die erledigt werden dürfen. Müssen und dürfen sind nicht nur verschiedene Wörter, sie haben sogar unterschiedliche Bedeutungen. Jedenfalls für mich.
    Wenn dir das Forum zu ruhig ist, schiebe es an!
    Eröffne Threads mit Fragen! Bringe dich bei anderen ein! Schreibe hier bei dir!
    Warte nicht nur auf die Impulse, sondern suche sie, indem du sie "provozierst"! Im Forum und auch anderswo.
    Viel Glück dabei,
    Penta

  • Hallo Feldmaus,

    jetzt schau ich auch mal bei Dir rein - herzlich willkommen auch von mir hier im Forum! (Ich schreibe normal nur in der "Geschlossenen", daher war ich noch nicht hier bei Dir..).
    Anhand Deines Nicknames vermute ich mal stark, dass wir beide gleich alt sind :lol: Ich bin seit über 6 Jahren trocken und habe auch oft gedacht (und denke es heute manchmal noch), dass ich doch irgendwelche Leidenschaften entdecken bzw. entwickeln "muss"... Fast jeder hat (in meinen Augen) schließlich irgendwelche Hobbies, Leidenschaften, die er/sie gerne macht. Ich hatte sowas im Prinzip nicht mehr seit ich Anfang 20 war - damals hab ich die Berufsausbildung begonnen (und dann nicht mehr viel Zeit neben der Arbeit) und damals hatte auch der missbräuchliche Alkoholkonsum begonnen, der sich dann - wie bei den meisten - kontinuierlich gesteigert hat und irgendwann gab es einfach nix anderes mehr ausser arbeiten und trinken... :roll: Keine Hobbies, Interessen, etc...
    Inzwischen würde ich vielleicht sagen, dass Yoga ein "Hobby" von mir ist (das mache ich so gut wie täglich), aber das war's eigentlich auch schon! Ich bin gerne in der Natur und schaue, dass ich oft draußen bin (das war ich nie, als ich noch getrunken hatte - da hatte ich überhaupt keinen Spaß dran).
    Ob ich irgendwann mal noch so "richtige" Hobbies haben werde? Keine Ahnung, aber mittlerweile finde ich das auch gar nicht mehr so schlimm.

    Ich wünsche Dir einen schönen Feiertag und bleib weiter auf Deinem Weg!
    lg Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷


  • Auch ich weiß nicht, was ich suche, ich weiß nur, dass alle bisherigen "Erfolge" bewiesen haben, dass es ein höheres Ziel geben muss, um so etwas wie Zufriedenheit zu erfahren. Das Problem, das mir bei dieser Aufgabe erscheint, ist, dass das höhere Ziel mit dem jetzigen Wissen nicht definiert werden kann, sonst wäre es viel früher definiert und erreicht worden.

    Hallo Hull.

    Vielleicht ist das höhere Ziel in deinem Fall ja einfach dass du, nach einem bisherigen normalen Erfolg, einfach weiterziehst und dir den nächsten Erfolg suchst. Dein grosses höheres Ziel wäre dass du x kleinere Ziele erreicht hast. So könnte man auch Zufriedenheit erlangen. Nicht nur Spezialisten erreichen Zufriedenheit, auch Generalisten können dies. :)

    Gruss,

    Mario B.

  • Guten Abend allerseits,

    vielen Dank für eure Beiträge :).

    Mich berührt es immer, wenn ich Menschen mit einer „Leidenschaft“ treffe oder sie im Fernsehen sehe… dann wünsch ich mir sowas auch, denn das ist wohl das Gegenteil von Leere… und davon habe/hatte ich durch die Sauferei echt ausreichend! Vielleicht bin ich aber auch gar kein „Leidenschaftler“ und ein bis zwei schöne Hobbies könnten mich auch ausfüllen? Ach, ich weiß auch nicht, das geht mir gerade halt so durch den Kopf…ich fühl mich zwar längst nicht mehr so leer wie zu Trinkzeiten, aber ich spüre auch, dass da in mir noch was gefüllt und bewegt werden möchte; schon allein aus Präventionsgründen…

    Hab die ganze Zeit über Caddas und Pentas Frage nachgedacht, was ich noch ändern will… Eine Sache ist mir dazu eingefallen: ich möchte wieder mehr zum Erhalt der Umwelt beitragen, z.B. durch Müllvermeidung. An dem Thema Zero Waste war ich vor einiger Zeit schon mal dran, hab es dann aber wieder aus den Augen verloren… Nun ist es mir durch die aktuellen Debatten (Plastik in den Meeren usw.) wieder in Erinnerung gerufen worden. Es geht ja nicht nur darum, mal ne Plastiktüte weniger vom Einkaufen mitzubringen, sondern generell darum, sich der Problematik bewusst zu sein und auf allen Ebenen alles individuell Mögliche zu tun, um die Schäden zu verringern.

    Naja, und so Dinge wie „nicht mehr so viel aufschieben“ und „gesünder ernähren/mehr kochen“ wären natürlich auch lohnenswerte Veränderungen… aber daran arbeite ich schon seit Jahren mal mehr, mal weniger erfolgreich (oder erfolglos, je nachdem).

    Jedenfalls sehe ich keine Notwendigkeit für mich, etwas zu erzwingen oder übers Knie zu brechen… ich vertraue da auf die Zeit und dass es sich insgesamt zum Positiven entwickeln wird.

    Aber ich bleibe am Ball und werde weiter meinen Veränderungsgedanken erforschen :wink:.

    die Feldmaus

  • Ist das nicht brotlose Kunst? Ich meine, solange nicht auf politischer Ebene taktiert wird, große und vor allem dauerhafte Demonstrationen organisiert werden oder zumindest eine Webseite mit umfassender Aufklärung betrieben wird, bleibt doch nur der Gedanke "besser als nichts".

  • Heute Morgen ist mir eingefallen, dass ich ja eine Leidenschaft habe: Holz! Konstruktion und Bau von Möbelstücken, Gartenhäuschen usw... Immer, wenn da ein Projekt anlag oder ich eines geplant habe, war ich Feuer und Flamme :D. Ich bin da ganz geschickt, aber natürlich kein Profi; also beruflich nicht wirklich verwertbar, eher so für den Hausgebrauch... aber das macht mir wirklich so richtig Freude :) (manchmal denke ich, ich hätte Tischlerin werden sollen...). Leider ist der Bedarf an solchen Projekten begrenzt, also man braucht ja nicht ständig neue Regale oder Gartenhäuser... :?

    Und ich finde Bäume und Rinden total faszinierend...

    Diesen Gedanken werde ich mal weiter verfolgen :wink:

  • ... war vorhin beim Suchtmediziner: alles tippitoppi :D. GOT 13, GPT 11, GGT 19... Organe alle unauffällig... bin soooo erleichtert :). Is schon krass, was der Körper so alles wegstecken kann... ein Grund mehr, ihn in der Zukunft pfleglicher zu behandeln!

  • Auch bei Dir nochmal „Hallo“ 😄

    Ich freue mich, dass bei Dir alles ok ist. Da fällt einem ein großer Stein vom Herzen!

    Und eine Leidenschaft ist Dir auch eingefallen :lol:

    Ich hab gar nicht so recht eine Leidenschaft, glaub ich. Es gibt viele Dinge, die ich gern mache. Aber leidenschaftlich gerne? Mmmmh....

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