Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen

  • Hallo
    Ich weiss nicht ob es hier reingehört oder in meinem Thread:
    Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen, die im Osten stattfindet und Alkohol in Mengen präsent sein wird ? Ich bin dann knapp 1 Jahr trocken. Sie ist eine gute Freundin und ich war Trauzeuge... Ich befürchte sie wird sehr verletzt sein, wenn ich absage. Aber eigentlich will ich nicht hin ... weil dort viel getrunken wird.
    Liebe Grüsse

  • Danke, ja, das stimmt natürlich Karsten, es ist eine Frage ... gehört vielleicht mehr woanders hin... Möchtest du es in meinem thread verschieben?
    Ich habe eigentlich keine Bedenken, dass ich trinken werde, jetzt und von hier aus, wohlgemerkt. Aber mir ist die Gefahr bewusst, an so einer Feier wird sicher viel getrunken, zu jeder Mahlzeit und zwischendurch, sie sind nämlich auch gern trinkende und ihre Freunde auch. Ich wäre dort auch noch in der Fremde, müsste Notfalls wieder weggehen und hoffen, dass dies möglich ist. Ich weiss, dass ich nicht hin möchte (mein Bedürfnis) und dies steht gegen den Wunsch meiner Freundin (ihr Bedürfnis), die überaus empfindlich reagieren wird .. und meine Gründe nicht verstehen wird.
    Vielleicht ist es Zeit, zu merken wer mir wirklich freundlich gesinnt ist. Aber ich komme mir leider wie "schlecht" vor, weil ich ihren Wunsch abschlage, wegen mir, eigentlich aus gesundheitlichen Gründen. Hätte ich einen andere Krankheit und wäre in Therapie würde sie es eher verstehen. Schon verrückt ... ich zögere das Gespräch hinaus, weil ich nicht weiss, wie es ihr sagen, so dass sie nicht gleich ganz aus dem Häuschen fällt. Ich merke ich habe mehr Empathie mit ihr, statt mit mir, was nicht gut ist. Ich muss das bald klären, mit ihr. Bin schon etwas sortierter.
    LG, dhyana

  • Hallo Carl Friedrich
    Ja, aber ich glaube sie versteht die Konsequenzen nicht. Oder wie gefährlich so eine Situation für mich sein kann. Sie weiss, dass ich nicht mehr trinke, dass kein Alkohol mehr in meinem Hause ist. Wir sehen uns nur noch sehr selten. Ich werde es ihr erklären und meine Bedenken äussern. Allerdings erwarte ich wenig Verständnis. In ihrer Familie und wo sie herkommt trinkt so gut wie jeder und sie ist es gewohnt von zuhause her, ihr Vater trinkt auch einiges überm Durst, aber das ist halt so dort ... aber ein Alkoholiker ist er nicht, das sind nur die auf der Strasse ... so ihre Meinung. Hatte bis jetzt kein Bedarf und keine Gelegenheit das zu thematisieren... nun ist es wohl dran.
    Gute Nacht Gruss
    dhyana

  • Hallo Karsten, das geht nicht sind über 1000 km .... ist sowieso ein Un-Ding so weit zu fliegen für 2-3 Tage ...mMn

    Zitat

    normalerweisse würde ich ja immer sagen, wer mit mir zusammen sein will, muss in meiner Gegenwart auf Alkohol verzichten.

    Aber sag, bleibt es so für "immer" ... du bist ja sehr lange trocken, ist das eine Sicherheitsvorkehrung? So weit habe ich noch nicht gedacht ...
    am Anfang ist mir es so auch klar gewesen, später dachte ich lockere ich das etwas .... wäre nicht gut, deiner Meinung nach? Nur so eine Feier wird mir definitiv zu viel.
    und wieder gute Nacht


  • Nur so eine Feier wird mir definitiv zu viel.

    Hallo!

    Damit hast Du dir deine Frage selbst beantwortet.

    Ich gehe jetzt nach mehr als 4 Jahren nicht auf Veranstaltungen, auf denen das Saufen im Vordergrund steht. Das halte ich "im Kopf" nicht aus. Da zieht mich nichts hin, da gehöre ich auch nicht hin.

    Karstens Vorschlag ist m.E. gut. So würde ich das praktizieren, aber ein paar Tage später, denn am nächsten Tag nach der Feier liegen die eh im Essig.
    Und bei dem Besuch kannst Du dann erläutern, weshalb Du so eine Feier nicht mehr kannst.


    Gruß
    Carl Friedrich

  • Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen, die im Osten stattfindet und Alkohol in Mengen präsent sein wird ? Ich bin dann knapp 1 Jahr trocken. […]

    Neugierige Frage eines Neulings (40 Tage ohne Alkohol): hast Du denn das letzte Jahr alle Feierlichkeiten vermieden?

  • Hallo Leo
    Ja, das habe ich, alle Feierlichkeiten, Einladungen wo ich wusste das getrunken wird. Einzig ich war in Ferien im Restaurants. Silvester zu Hause verbracht, war allgemein sehr zurückgezogen, viel zu Hause, arbeiten, in der Natur, habe aber nicht gelitten dadurch. Wissend, es ist für ein "höheren" Zweck :) und absolut notwendig. Vor allem in den ersten Monaten hat es mich sehr getriggert, wenn jemand in meiner Anwesenheit getrunken hat, was selten war, aber ich habe es bemerkt. Da es ein unangenehmes Gefühl ist, das ich nicht wollte, habe ich es vermieden. Jetzt ist es schon länger nicht mehr so, aber ich bin so gut wie nie mit Trinkenden Menschen zusammen. Macht mir das Leben einfacher. Ich setze neue, andere Prioritäten was mein Leben anbelangt... für mich musste das sein. Zu oft habe ich probiert aufzuhören und habe aber weiter gemacht wie bisher, da war ich nie lange abstinent. Ist einfach so, nur aufhören zu trinken, hat bei mir nicht gereicht.
    Viel Erfolg und Durchhaltevermögen wünsche ich dir !

  • Hallo Dhyana,

    Zitat

    Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen

    da würde ich mir erstmal Gegenfrage stellen ob ich gehen würde, wenn jemand schreibt das er geht. Würde ich gehen, wenn ich eine Krankheit hätte die es nicht zulässt? Wie wichtig ist mir meine Nüchternheit und an welcher Stelle steht sie? Würde ich aus Loyalität gehen oder aus Erwartungen anderer.

    Es hat grundsätzlich nichts mit der Dauer der Nüchternheit zu tun. Im ersten Jahr wird sowieso erstmal empfohlen, Feste an den gesoffen wird zu meiden. Nur ist nicht jeder gleich und deswegen auch später abzuwägen. Es hat auch grundsätzlich nichts mit der Dauer der Nüchternheit zu tun. Wenn ich mich heute nach 12 Jahren nicht sicher bin, ob die erreichte Stabilität die Risiken standhält, bleibe ich zu Hause.

    jedoch macht es ja was mit mir wenn ich die Entscheidung getroffen habe. Wenn ich hin gehe, dann immer mit einer kleinen Unsicherheit. Wenn ich nicht hin gehe, dann können Verzicht Gedanken aufkommen. Deswegen sollten da auch Vorkehrungen getroffen werden.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Nach meine meinung .....erste gespräch mit Freudin über deine Alk. Kranheit ....dann nur Gewisse Zeit auf dem Fest bleiben ....und dann zu Hotel gehen .....nexte Tag wieder zu Freudin zu kaffee ......
    Geschenk ....Buch mit information über Alk. Kranheit .....

    Meine Trockenheit ist Unbezalbar und Steht auf erse stelle ......und auch beste Fest .......wurde ich nicht besuchen ......
    Die Nette Menschen sind " Gesund " .....Du und Ich werden IMMER KRANK ......darum meine und Deine Trockenheit ......steht Über Alles.....

    Wünsche Zufriedenheit aus Trockenheit !!!!
    LG aus Flensburg

  • Hallo und vielen Dank für eure Gedanken und Antworten. Es hat mir geholfen, klarer zu werden. Sowohl im Bezug auf die Feier (ich gehe nicht), als auch beim aufräumen meiner Gedanke in Bezug auf die Erwartungen die an mir gestellt werden. Erwartungen die ich bisher dachte ich müsste sie erfüllen.... muss ich aber nicht, wenn ich mich dabei gefährde und noch andere Gründe für eine Absage hinzukommen.
    Und ja iwona du hast recht

    Zitat

    meine Trockenheit ist unbezahlbar und steht an erster Stelle

    . Leider verstehen das "Gesunde" nicht immer, ob sie es nun nicht können oder wollen ... Ich darf es nur nicht vergessen :roll: da falle ich noch sehr schnell in alten Mustern.
    liebe Grüsse, dhyana

  • Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen, die im Osten stattfindet und Alkohol in Mengen präsent sein wird ?

    Ich bin zwar nicht in der Position, irgendjemandem, der länger als 6 Wochen trocken ist, Ratschläge zu geben, kann aber immerhin mit anekdotischen Weisheiten aufwarten. Kürzlich war ich auch zu einer Feier auf dem Lande, auch im Osten, eingeladen. Die Erkenntnisse, die ich als Nichttrinker daraus gewinnen konnte:
    1. Soviel getrunken, wie ich früher glaubte, wird in der Gesamtheit gar nicht. Mir kam es bisher nur so vor, weil immer dort, wo ich war, getrunken wurde.
    2. Ich war bei weitem nicht der einzige Nichttrinker, selbst die Schwangeren ausgenommen.
    3. Es gibt keine Pflicht, zum harten Kern, der bis zum Schluß am Tresen ausharrt, zu gehören.

    Da mich die Atmosphäre allgemein nicht getriggert hat, war das eine langweiligere Party als früher, aber jetzt auch nichts schlimmes.

  • Hallo Leo
    Ich war auch schon auf vielen Feiern, wo ich nicht getrunken habe (habe lieber allein zu Hause getrunken) und habe schon Wochenweise Pausen gemacht .. geht alles, aber da war ich noch nicht 1 Jahr abstinent. Wahrscheinlich habe ich dann am nächsten Tag oder am gleichen Abend zuhause wieder getrunken. Kennst du das: ich will mir beweisen, dass ich noch feiern kann ohne Alkohol, so als Beweis, dass ich noch nicht süchtig bin. Oder die Trinkpausen, die man macht ... zum sich auf die Schulter klopfen und sagen geht doch ...hast doch kein Problem. Das man bald wieder trinkt zählt nicht, man hat es ja geschafft ... ist aber ein Trugschluss.

    Was du beschreibst mag zwar zutreffen, kann sein das es so wird, aber sicher ist es nicht und sowie ich die Leute kenne, glaube ich nicht das
    Punkt 1 stimmen wird. Sie trinken selber gerne und es ist ihre Hochzeit, in einem Land wo der Wodka fliest, und zum Kulturgut gehört, mit schön Essen und Trinken am Tisch sitzend, zu jedem Gang ein Getränk, davor ein Sektempfang und dazwischen und danach sonstiges ... bis zum Tanz in die Nacht. Ich glaube ich müsste am Kindertisch sitzen, einen alkoholfreien Tisch wird es nicht geben ... und Schwangere sind nicht süchtig, hoffentlich ... die triggert der Alkohol nicht. Ich kann mich nicht mit anderen nicht trinkenden Personen vergleichen. Es sind für mich zu viele Trigger über längere Zeit, den ganzen Tag und Nacht lang. Nein, das tue ich mir nicht an. Und soweit zu fliegen, um dann ins Hotel zu gehen, wo falls ich frustriert und getriggert bin, auch an Alkohol kommen kann .. da kann ich es gleich sein lassen.

    So meine Gedanken. Das 2.te Jahr abstinent scheint mir auch ein spezielles Jahr zu sein, in dem ich besonders aufpassen muss, nicht leichtsinnig zu werden. Weiss nicht, ob das stimmt, ist aber so mein Gefühl. Das Erste ist speziell, weil alles zum ersten mal gemacht und nüchtern erlebt wird, teils begleitet von einem Glücksgefühl. Und die Erinnerungen sind noch stark da, wie es war zu trinken, die negativen Auswirkungen präsent. Der Suchtdruck wird immer weniger mit der Zeit, nicht trinken wird zur Normalität und genau dann ist m.E. höchste Vorsicht gefragt.

  • Kennst du das: ich will mir beweisen, dass ich noch feiern kann ohne Alkohol, so als Beweis, dass ich noch nicht süchtig bin. Oder die Trinkpausen, die man macht ... zum sich auf die Schulter klopfen und sagen geht doch ...hast doch kein Problem. Das man bald wieder trinkt zählt nicht, man hat es ja geschafft ... ist aber ein Trugschluss.

    Von früheren Versuchen kenne ich das, jedoch Saufpartys triggern mich einfach nicht, sondern eher Wanderrunden, Biergärten im Sommer, Grillen im Garten. Wenn Du bei der Party ein ähnliches Gefühl hast wie ich bei den Dingen, die ich zur Zeit vermeide, dann ist eine Absage wohl die beste Konsequenz.

    […]

    Zitat


    So meine Gedanken. Das 2.te Jahr abstinent scheint mir auch ein spezielles Jahr zu sein, in dem ich besonders aufpassen muss, nicht leichtsinnig zu werden. Weiss nicht, ob das stimmt, ist aber so mein Gefühl. Das Erste ist speziell, weil alles zum ersten mal gemacht und nüchtern erlebt wird, teils begleitet von einem Glücksgefühl. Und die Erinnerungen sind noch stark da, wie es war zu trinken, die negativen Auswirkungen präsent. Der Suchtdruck wird immer weniger mit der Zeit, nicht trinken wird zur Normalität und genau dann ist m.E. höchste Vorsicht gefragt.

    Das befürchte ich auch. Mal sehen, ob und was ich nächsten Sommer hier schreibe…

    Alles Gute,

  • wenn ich manche Beiträge hier lese, frage ich mich, warum man unbedingt eigene Erfahrungen machen möchte.

    Ganz einfach: Weil die allermeisten nur aus eigenen Erfahrungen lernen können.

    Ich habe meinen Weg auch nur durch Austesten gefunden, was für mich geht und was nicht. Dabei bin ich das eine oder andere mal schon knapp an einem "Unfall" vorbeigeschrammt. Daraus habe ich gelernt.

    Gruß
    Carl Friedrich


  • Von früheren Versuchen kenne ich das, jedoch Saufpartys triggern mich einfach nicht, sondern eher Wanderrunden, Biergärten im Sommer, Grillen im Garten. Wenn Du bei der Party ein ähnliches Gefühl hast wie ich bei den Dingen, die ich zur Zeit vermeide, dann ist eine Absage wohl die beste Konsequenz.

    Das mit den triggern und wann dich der Suchtdruck überkommt, ändert sich! Nur weil, es jetzt so ist, dass dich Party's nicht triggern, heisst nicht, das es immer so bleiben wird. Suchtdruck und Verlangen kann plötzlich entstehen, aus dem nichts und auch dann, wenn du es am wenigsten erwartest. Sei lieber vorsichtig, immer ! ... die Sucht schläft vielleicht eine Weile und dann wird sie wach und meldet sich ... sie ist in Lauerstellung, so stell ich es mir vor.
    viele Grüsse
    Dhyana

  • Karsten, was genau meinst du?

    Ich für mich, lerne viel aus euren LZT Erfahrungen und setze sie dann um, nach meinen Möglichkeiten ... so wie jetzt ... mein Entschluss hat sich aus euren Meinungen gebildet und ein bisschen eigener Senf dazu gegeben bzgl. meiner eigener Situation angepasst. Alles mit grösster Vorsicht. ich muss mir ja selber Gedanken machen und Erfahrungen sammeln, Erkenntnisse gewinnen. Das geht nicht, wenn ich stur Nachahme, ohne zu überlegen, mir keine eigenen Gedanken mache. Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden?
    liebe Grüsse
    dhyana

  • Kurzantwort: nein.

    Ich kann mich zwar an orten aufhalten an denen getrunken wird, durch meine Arbeit bin ich da auch von Zeit zu Zeit zu gezwungen und ich habe gelernt es zu verkraften. Was ich aber immer brauche ist ein Rückzugsort (auf Arbeit habe ich professionelle Distanz die mir da hilft) an dem kein Alkohol gestattet ist. Das ist in der Regel meine Wohnung, in der generelles Alkoholverbot herrscht.

    Alle seine Freunde sturzbetrunken zu erleben (ich kenne ostdeutsche Parties) ist besonders nach nur einem Jahr eine sehr triggernde Erfahrung, dazu kommt dass betrunkene gerne versuchen andere zu animieren doch mitzusaufen weil sie sonst das gefühl haben den Anschluss zu verlieren oder verschmäht zu werden, das zusammen mit dem Fehlenden Rückzugsort macht das ganze extrem gefährlich.

    An deiner Stelle würde ich absagen, deine Gesundheit ist wichtiger und deine Freundin kann bocken wie sie will, das ist immer noch besser als den nächsten Entzug durchstehen zu müssen und eventuell neue, nüchterne Kontakte zu schädigen.

    MfG
    Frontifex

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