Hoffnung niemals aufgeben

  • Hallo Jessica,

    ich sehe das wie die andern hier auch und habe dazu was in deinen Faden geschrieben ;)
    Ich war irgendwann so weit, dass ich ALLES gesoffen hätte und würde die finger davon lassen zumal es ja auch schönere Alternativen gibt.
    Mit sowas kann man sein Hirn vielleicht einmal täuschen aber es "erwartet" einen effekt wenn dann nix kommt lässt es sich über kurz oder lang Wege einfallen den Effekt zu bekommen.

    Mag sein, dass es bei einigen Ausnahmen gut geht, die Regel ist aber, dass man sich damit ein Hintertürchen aufhält und das Suchtgedächnis vergisst so ein Türchen Niemals ....

    Allein um der Risikovermeidung willen würde ich es lassen

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Für mich war das auch immer ein Notgetränk. Ein Ersatz quasi. Selbst wenn ich danach kein richtiges Bier getrunken habe... in der Schwangerschaft z.B. habe ich alkoholfreies Bier getrunken. Und das nur aus einem einzigen Grund: Weil ich kein richtiges Bier trinken „durfte“.

    Aber dass man den Gedanken zunächst hat, zu einem Zeitpunkt an dem man noch nicht so tief in der Sucht drin steckt, das passiert wohl vielen. Also mir jedenfalls. Da war ich bereits süchtig, im Nachhinein gesehen. Aber ich dachte, es wäre ne gute Alternative. Dachte.... war es natürlich nicht.

  • Hab's noch nicht versucht. Probier es morgen, da habe ich Zeit.
    Wie geht's dir Carmen?
    Bei mir geht heute 5.Woche los. Alles super bis jetzt, kein Suchtdruck.

    Habe heute Nacht 9 Stunden geschlafen, herrlich.
    Jetzt gehe ich dann noch arbeiten und der Tag ist schon wieder rum, die Zeit verrinnt viel zu schnell.
    Dann sind ja 3 Tage frei.

    LG Lia

  • Guten Morgen Lia,

    find ich klasse, dass Du Dich auch für den erweiterten Bereich anmelden möchtest. Du brauchst glaub ich Karsten nur eine PN schreiben und der sagt Dir dann Weiteres.

    Das mit dem guten Schlaf freut mich für Dich! Ich kann auch viel, viel besser schlafen, seit dem ich nicht mehr trinke. Am Anfang hab ich allerdings lange Zeit schlecht geträumt. Man verarbeitet ja auch viel. Aber das hat sich auch gebessert.

    Einen schönen erholten Tag für Dich :)

  • Hallo Lia,

    es freut mich zu hören, dass es Dir gut geht. Meine Stimmung ist weiterhin ziemlich bescheiden, aber damit muss ich mich wohl arrangieren. Oberste Priorität hat die Stabilisierung meiner Abstinenz, denn darauf kann ich aufbauen. Trotz schlechter Stimmung, bin ich dankbar, nicht trinken zu müssen und bin zuversichtlich, dass es mir bald wieder etwas besser geht.

    Ich finds auch super, dass Du den erweiterten Forenzugang beantragst. :)

    LG
    Carmen

  • Hallo Zusammen,
    also meinen geschlossenen Forenzugang habe ich beantragt, überwiesen und warte nun auf die Freischaltung.
    Ansonsten ist bei mir alles im grünen Bereich, Suchtdruck hab ich keinen, aber die Anfangseuphorie schwindet zunehmend, worauf ich aber vorbereitet war und bin.
    damit komme ich gut zurecht, kann ja nicht immer alles himmelhochjauchzend sein, allerdings schön wäre es schon, aber halt nicht real.
    ich freu mich morgens trotzdem riesig, wenn ich nüchtern aufwache und einfach fit und unternehmungslustig bin, auch bei dem derzeitigen nicht so tollem Wetter, aber Regen war jetzt ech nötig.
    bin trotzdem 2 Stunden spazieren (mit Schirm halt), habe Kuchen gebacken, gekocht und die Bude geputzt.
    Vorgestern war ich wieder beim Psychologen, war ok, aber das Forum bringt mir weit mehr, ausserdem ist der Psychologe ziemlich kostenintensiv.
    Zu einer Familienaufstellung Ende Mai hab ich mich trotzdem angemeldet, mal den Selbstmord meines alkoholsüchtigen Vsters genauer ansehen.

    an Carmen, woran könnte es denn liegen, dass deine Stimmung oft so bescheiden ist? Du hattest auch mal geschrieben, dass du keine Freunde mehr hast, kannst du das nicht irgendwie ändern? Ich glaube, es wäre sehr hilfreich für dich und kann dich enorm bereichern, vielleicht wäre auch ein Job förderlich für deine Stimmung, das war für mich total wichtig, obwohl ich nicht viel arbeitete, manchmal auch nur einmal in der Woche, oft mehr, aber es stabilisiert mich ungemein.
    Ich meine mich zu erinnern, dass du derzeit nicht arbeitest.
    die Situation hatte ich nach meiner LZT auch, habe dann bei der Caritas und im Frauenhaus und Tierheim ehrenamtlich gearbeitet, bis ich einen geeigneten Job für mich fand.
    Nur mal so eine Idee, allerdings muss ich schon sagen, Hut ab, dass du trotz starker Stimmungsschwankungen trocken bleibst. Toll.

    Derzeit lese ich gerade die Geschichte von Correns, echt interessant, wenn mann so eine Entwicklung mitverfolgen darf, bin aber erst auf Seite 20, also wirds noch etwas dauern.
    Mir macht es jedenfalls Mut, dass einige Leute hier schon so lange trocken sind und ja auch mal angefangen haben wie ich jetzt.
    Heute vier Wochen und ein Tag....
    Aber eigentlich widerstrebt mit das Zählen der Tage, trotzdem tu ich es.
    Mein Mann war ganz überrrascht, er meinte, es komme ihm viel länger vor.
    Mir übrigens auch, was sicherlich darin begründet liegt, dass die Tage einfach so ausgefüllt waren.
    Ist doch ein viel tolleres Leben, das man ohne Alkohol führen kann.
    Ich hätte so viele schöne Dinge nicht tun können, hätte ich getrunken, und das trotz Corona.

    Also, das wars jetzt von mir, bleibt tapfer, positiv und gesund
    LG Lia

  • Guten Morgen Lia,

    schön, dass Du auch den " erweiterten Forenzugang " beantragt hast. :)
    Auch wenn die Anfangseuphorie langsam bei Dir abflacht, liest Du Dich sehr positiv und gefestigt.


    an Carmen, woran könnte es denn liegen, dass deine Stimmung oft so bescheiden ist?

    Da müsste ich jetzt viel zu weit ausholen. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Meine Alkoholsucht hat halt schon sehr viel Schaden angerichtet, den ich jetzt nüchtern natürlich erst in vollem Umfang und ohne Nebel wahrnehme. Das kann einem schon mal ganz schnell die Stimmung vermiesen.
    Das mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten ist eine gute Idee; daran hatte ich auch schon mal gedacht.

    Ich war erschrocken, als ich das von Deinem Vater las. Sehr traurig und mit Sicherheit sehr belastend für Dich.


    Vorgestern war ich wieder beim Psychologen, war ok, aber das Forum bringt mir weit mehr,

    Es ist garnicht einfach und oft Glückssache, einen Psychologen zu finden, der zu einem passt. Ich bin momentan auf der Suche.
    Ich hatte bisher nur einen Therapeuten, mit dem ich gute Fortschritte machte und der ging dann leider in Pension.

    Wünsch Dir einen angenehmen Samstag!

    LG
    Carmen

  • Mir ist noch etwas zu der Familienaufstellung eingefallen. Vor einigen Jahren wurde mir auch dringend dazu geraten, da meine familiäre Situation auch alles andere als einfach ist. Wie Du ja bereits gelesen hast, ist mein Vater auch dabei, sich zu Tode zu saufen.
    Der Therapeut meinte damals, dass so eine Aufstellung unheimlich viel bringen und lösen kann. Das Ganze sollte zwei Tage dauern und mir wurde empfohlen, dass nicht ohne Begleitung( einer nahestehenden Person) zu tun, da die Aufstellung einen erst mal sehr mitnehmen kann.

    Ich hatte dann zu große Angst davor und habe mich lieber weiter betäubt und alles verdrängt. War mit Sicherheit ein Fehler. Darum finde ich es toll und mutig, dass du das jetzt angehen möchtest. Musst Du auch irgendwo hinreisen und dort übernachten? So wäre das nämlich damals bei mir gewesen und da wurde mir halt dringend zu einer Begleitung geraten, die einen dann etwas auffangen kann, damit man abends nicht völlig allein mit seinen ganzen Gedanken ist.

  • Hallo Carmen,
    zu deinem Feedbach der Familienaufstellung...
    Es dauert auch 2 Tage, allerdings ist es nahe an meinem Wohnort, das heisst, ich kann am Abend wieder heim fahren.
    da hätte ich dann auch meinen Mann zur Unterstützung, wenn es nötig wäre.
    Angst habe ich keine, bin für alles offen, allerdings etwas skeptisch, ob und was das bringen soll. Da gehen ja die Meinungen auseinander, ich lass mich mal überrraschen, schaden wird es nicht.
    Mein Vater hat sich übrigens nicht wegen Alkohol das Leben genommen, sondern aus finanziellen Gründen, was es aber auch nicht besser für mich macht.
    Man kann übrighens auch den Alkohol selbst in der Aufstellung sozusagen aufstellen, na ja....kommt mir etwas komisch vor, wenn ein fremder Mensch den Alkohol für mich darstellen soll.

    Ich machs trotzdem.
    Jetzt regnets schon wieder, schade, wollte gerade abdüsen und in der Landeshauptstadt von Bayern bummeln gehen...vielleicht dann später, dann geh ich halt jetzt in die Badewanne und mach einen Videochat mit meiner Tochter und kleinen Enkeltochter, das ist total süss.

    Allen einen schönes WE...LG Lia

  • Hallo Lia,

    ich finde es gut, dass Du trotz Deiner Zweifel an dem Seminar teilnimmst. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass, wenn man offen an die Sache rangeht, die Aufstellung einem viel bringen kann. Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die an diesem Seminar teilgenommen haben; niemand hat es bereut.
    Das mit Deinem Vater ist tragisch.Da spielt der Grund tatsächlich keine große Rolle mehr.

    Mich würde sehr interessieren, was und ob Dir die Familienaufstellung etwas gebracht hat. Vielleicht magst Du ja danach berichten.

    LG
    Carmen

  • Ja gerne, das mach ich, aber es wird noch etwas dauern. Der Termin wäre Ende Mai, aber wegen Corona ist es noch nicht sicher. Kann auch Ende Juni werden.
    Aber bis dahin lesen wir uns ja hoffentlich noch öfter.

    LG Lia

  • Guten Morgen liebe Carmen,

    danke der Nachfrage.
    Mein Tag gestern war objektiv gesehen normal, nichts aufregendes oder besonderes, eingekauft, gekocht, gebacken, Besuch einer Freundin, bisschen Yoga gemacht, fern gesehen, also alles ganz normal.
    Und trotzdem ist es für mich etwas besonderes das alles tun zu können, es könnte auch anders sein und das war grausam.
    Ich empfinde es immer noch als Geschenk, den Tag nach meinen Wünschen frei zu gestalten, das ist für mich keine Selbstverständlichkeit, es ist wie ein Geschenk.

    Aber jetzt mal zu dir, wie läufte da eigentlich.
    Wie ist denn die Situation mit deinem Vater mittlerweile? Ich denke öfter mal darüber nach.
    Und wie ist es mit deinem Partner? Damals hast du gesagt, er hätte bisher nicht nachgefragt, warum du nicht mehr trinkst. Muss ihm doch positiv auffallen, oder?
    Wie gestaltest du denn deine Tage so?
    Also ich hab ja den Rest der Woche frei, heute ist noch verplant mit Tochter und Baby (immer ein Highlight der Woche), aber morgen und übermorgen steht so gar nix an. Kann ja nicht dauern backen und Fitnesstudio ist auch zu. Na ja, vielleicht zieh ich mal wieder meine Malsachen ausm Keller, allerdings bin ich eher nicht so begabt, aber Spass machts dann trotzdem.
    So meine liebe Carmen, ich freu mich über eine Antwort von dir, einen wunderschönen Tag wünsche ich dir (und allen anderen hier natürlich auch)

    LG Lia

    PS. Morgen starte ich in die sechste Woche. Habe das Gefühl, dass ich schon eeeewig nix mehr getrunken habe, ist gefühlt alles so weit weg. Ist das normal, gut oder schlecht? Ich kanns gar nicht einschätzen.

  • Hallo, liebe Lia,

    es freut mich sehr, dass Du schon so viele positive Dinge aus Deiner Nüchternheit rausziehen kannst.Bei mir sind es jetzt 9 Wochen und auch mir kommt es schon länger vor. Ich denke, man kann nicht sagen, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist.

    Ich bin auch dankbar, nicht mehr trinken zu müssen und wieder frei über meinen Tag entscheiden zu können, auch wenn ich mir eine Depression angesoffen habe, die das Ganze ein wenig trübt. Aber da muss ich jetzt durch, denn alles ist besser, als wieder in dem Teufelskreis der Sucht gefangen zu sein.

    Ich habe zu meinem Vater keinen Kontakt mehr, da es mich zu sehr belastet und triggert, wenn er betrunken ist. Außerdem bringt meine Hilfe ja eh nichts, denn er sieht sich ja noch nicht einmal als Alkoholiker. Trotz Kontaktabbruch belastet mich die Situation, weil ich jeden Tag an ihn denke und Angst habe, dass ihm was passieren könnte oder er wieder versucht sich umzubringen. Einfach nur furchtbar. Du hast ja dieses Drama mit Deinem Vater erlebt und verstehst mich sicher. Ich versuche halt, so gut es nur geht, dieses Thema beiseite zu schieben. Allein beim Schreiben geht es mir schon wieder schlecht.

    Mein Partner ist sehr froh, dass ich nicht mehr trinke, hat aber Angst, dass es wieder nur eine Trinkpause sein könnte. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich voller Überzeugung verkündet habe, nie wieder zu trinken. Er merkt aber, dass ich mich jetzt ernsthaft mit mir und meiner Krankheit auseinandersetze und das beruhigt ihn etwas. Er hat den Glauben an mich noch nicht verloren - ich denke, er glaubt sogar mehr an mich als ich an mich selbst. Ich brauche noch Zeit, um mir selbst wieder trauen zu können.

    Kreative Arbeit macht Spaß und tut der Seele gut. :D
    Ich habe wieder mit dem Klavierspiel angefangen - macht mir Freude.

    Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag, liebe Lia, und ein tolles Treffen mit Deiner Tochter und Deinem Enkel.

    LG
    Carmen

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