Hallo Leute,
ich habe mich heute hier im Forum angemeldet und auch schon eine Vorstellung geschrieben, die ein bisschen Aufschluss über meine momentane Situation zulässt. Nochmal kurz der aktuelle Stand: jetzt seit knapp 4 Wochen ohne Stoff unterwegs, vorher so 4-6 Bier (fast) täglich, klappt bis jetzt ganz gut. Ich habe mir "nur den Alk weglassen reicht nicht" zu Herzen genommen und vor 2 Tagen bei der Suchtberatung angerufen und werde nächste Woche Dienstag oder Mittag zurückgerufen für ein erstes Gespräch (Corona bedingt darf ich nicht vorbei kommen).
Und jetzt Folgendes; Ich finde das total komisch: Nachdem das Telefonat mit der Suchtberatung zu Ende war dachte ich mir "So und jetzt saufe ich!"
Ich war selbst vollkommen überrascht von diesem Gedanken. Klar das ist Saufdruck, denke ich. Aber ich dachte mir auch, dass ich jetzt trinken MUSS damit mein Problem akut ist und ich quasi "dazu gehöre" bzw. behandlungsbedürftig bin?! Habe Angst, dass wenn ich denen erzähle, dass ich 4 Wochen ohne Hilfe über die Runden gekommen bin akutere Fälle oder gefährdetere Leute mir vorgezogen werden. Ich brauche aber ganz dringend Hilfe! Versteht das jemand?
Eine weitere Sache die bestimmt auch zu diesem idiotischen Gedankengang geführt hat, war auch dass ich plötzlich sehr betroffen war, als die gute Frau an Telefon als "Klientin" von mir gesprochen hat. Ich habe selbst jahrelang in der Drogenhilfe gearbeitet (kann da bei meinem eigenen Suchtverhalten nur mit dem Kopf schütteln, wie ich "meinen" Klienten schön was vorgespielt hab ) Jetzt zu realisieren auf der anderen Seite des Netzwerks zu stehen ist erschreckend.
Nachdem ich mich heute hier angemeldet hatte, hatte ich genau den selben Gedankengang, so nach dem Motto "jetzt ist es raus, jetzt kann ich mich dem Alkohol ganz offen hingeben". Natürlich ist das Quatsch, aber kennt das jemand? Einen Schritt vorzugehen, aber 3 Schritte zurück zu wollen?
Lieb grüsst die Füchsin