Die Freundin meines Papas ist Alkoholikerin. Was soll ich nur tun?

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich bin auf der Suche nach Hilfe, weil ich selber nicht mehr weiß wie ich mit der Situation umgehen soll.

    Meine Situation ist folgende:

    Ich bin 25 Jahre alt und wohne noch zuhause bei meinem Papa.
    Meine Eltern sind schon seit 7 Jahren geschieden und meine ältere Schwester ist schon ausgezogen.

    Vor 2,5/3 Jahren hat mein Papa seine Freundin kennengelent.
    Ich mochte Sie eigentlich von Anfang an. Sie war nett und freundlich.
    Das einzige war mich störte war, dass sie in der Pflege arbeitete und dadurch dass mein Papa auch oft beruflich oft weg war, sie sich kaum (meistens nur 1 mal in der Woche) gesehen haben. Und ich das Gefühl hatte, dass sich mein Papa viel mehr um die Beziehung bemühte als sie.
    Hab auch mal mitbekommen, dass die Beziehung kurz vor Ende war, eben weil sie sich so wenig gesehen haben. Zusammen gezogen sind sie aber nie.

    Ich war über Weihnachten 2019 Neujahr 2020 im Urlaub.
    Als ich zurück gekommen bin, hat mir seine Freundin nebenher erzählt, dass sie wegen Alkohol im Krankenhaus war. Sie hat das aber so gesagt alsob das keine Große Sache ist. Und da ich sie in den ganzen Jahren nie betrunken erlebt hatte oder gesehen habe, dass sie übermäßig getrunken hätte habe ich mir da auch nichts dabei gedacht.

    In den nächsten Monaten bekam ich dann mit, dass es ihr psychisch nicht mehr so gut ging und sie sah auch einfach immer schlechter aus. Sie stand beruflich kurz vor einem Burnout.
    Hab dann auch mit ihr geredet, dass sie ihre Gesundheit damit auf Spiel setzt und es niemandem was bringt, wenn sie sich kaputt arbeitet.
    Sie hat das dann auch eingesehen und gemeint, dass sie das ändern will und mein Papa ihr das auch schon gesagt hat.

    Aus meiner Sicht hat sich aber nichts geändert.
    Im April hatte dann mein Papa Geburtstag und wir wollten zusammen im kleinen Kreis feiern.
    Mein Papa konnte sie den ganzen Tag nicht erreichen. Abends ist er dann zu ihr gefahren. Kam dann total angepisst wieder nach Hause.

    Am nächsten Tag hat er sie dann zu uns nach Hause geholt.
    Sie sah total fertig aus und hat den ganzen Tag nur geschlafen. Und wenn sie mal wach war, dann hat sie gezittert und war total verwirrt und neben der Spur.

    Hab mir das dann ein paar Tage angeschaut bis ich meinen Papa dann gefragt hab war eigentlich mit ihr los ist.
    Mein Freund und ich haben zu dem Zeitpunkt dann schon den Verdacht dass sie säuft.
    Mein Papa meinte dann, dass wir am Abend darüber reden.

    Dazu kam es aber garnicht mehr.
    Abends hörte ich sie dann auf einmal laut rumstöhnen und schreien.
    Hab dann gehört dass mein Papa in den Keller ist und dort dann die leeren Flaschen gesehen hatte.

    Sie hat zu ihm gesagt sie will "eine rauchen gehen" obwohl sie sich dann in den Keller geschlichen hat und sich Wodka/Schnaps auf ex reinzuschütten.

    Bin dann rauf und hab meinem Papa geholfen sie ins Bad zu schleifen. Sie war wie bewusstlos und total schlapp. Haben dann die Rettung gerufen die sie dann mitgenommen hat, weil sie auch Schmerztabletten genommen hatte.

    Mein Papa war danach total fertig und meinte am Nächsten Tag bevor er sie abholen wollte, dass es das war und er nicht mit einer Alkoholikerin sein leben verbringen will.

    Tja sie hat ihn dann scheinbar aber so bequatscht dass er ihr noch eine Chance gegeben hat.

    Seit dem war sie dann ständig bei uns zuhause.
    Ich konnte ihr nach dem Erlebnis nicht mehr in die Augen schauen weil ich so enttäuscht und entsetzt war und ständig Angst hatte, dass sie sich wieder in den Keller schleicht und zusäuft.
    Ich hab dann den ganzen Alkohol weggeräumt und weggesperrt und den Schlüssel versteckt.
    Eine Woche nach ihrem Exzess lies sie dann fallen dass sie ihren Wohnsitz bei uns anmeldet. Das hat mich so schockiert, dass sie nach dem Erlebnis einfach so tat alsob nichts gewesen wäre und wir alle jetzt aus Happy Family machen. Ich fühlte mich total überfahren von ihr.
    Ich habe meinem Papa dann auch nach ein paar Wochen gesagt, dass ich mich Zuhause einfach nicht mehr wohl fühle wenn seine Freundin da ist und ich auch nicht möchte dass sie bei uns einzieht.
    Das hat er dann an sie weitergegeben und sie ist dann sofort gegangen.

    Ich hab dann auch mit meiner Schwester gesprochen weil mich die Situation so belastet hat.

    Da hab ich dann erfahren, dass mein Schwager sie im Jänner gefunden hatte und sie sich sogar eingenässt hatte und bewusstlos war.
    Sie hatte bei der Einlieferung noch 4,6 Promille obwohl sie dort schon sicher 6h ausgenüchtert hatte.

    In den folgenden Wochen habe ich dann entdeckt dass viele hochprozentige Flaschen bei uns mit Wasser aufgefüllt waren, damit ihre Sauferei nicht auffiel.

    Ich bin dann mit meiner Schwester zusammen zu einer Psychologin gegangen weil wit beide nicht mehr weiter wussten weil von meinem Papa und seiner Freundin das Problem einfach totgeschwiegen wurde und wir nicht das Gefühl hatten dass sie das ernst nahmen.

    Haben uns dann alle mal zusammen gesetzt. Seine Freundin hat dann gesagt dass sie weiß dass sie ein Alkoholproblem hat und sie sich auch schon mit Selbstmord gedanken gespielt hatte sie aber nicht stationär Betreut werden will und sie keine Pegeltrinkerin sei sondern nur in akuten Belastungssituationen. Wir haben auch unserem Papa gesagt, dass wir gerne hätten dass er sich auch mal bei einer Beratungsstelle meldet und sich informiert was alles noch auf ihn zukommen könnte. Seine Freundin hat dann auch gesagt, dass sie mit der Therapie die sie schon im Jänner angefangen hat weiter macht. Das war im Mai.

    Papa hat sich natürlich nicht Informiert weil er einfach alles glaubt was sie ihm sagt.

    Ich habe bei ihr einfach das Gefühl alsob sie immer nur alles schön redet und in Wahrheit garnicht an ihren Problemen arbeitet und heimlich weiter trinkt. Ich glaube auch nicht dass sie ihre Probleme in den Griff bekommt.

    Und mein Papa fragt ständig nach wie es mir mit ihr geht und ob sie wieder sozusagen einziehen kann und ob sie beim urlaub dabei sein kann etc.

    Ich fühle mich total unter Druck gesetzt weil ich eigentlich nichts mehr mit Ihr zu tun haben möchte und ich auch finde, dass sie meinem Papa nicht gut tut und sie ihn nur ausnutzt und nur mit ihm zusammen ist weil er immer für sie da ist. Ich nicht will dass er sich für sie aufopfert und sie dann am Ende doch irgendwo totgesoffen findet.

    Ich weiß nicht wie ich ihm das sagen soll weil ich nicht meine Beziehung zu meinem Papa kaputt machen möchte. Vor allem weiß ich dass er sie nie in dieser Situation alleine lassen würde.


    Die letzte Konsequenz wäre für mich dass ich Zuhause ausziehe. Aber ich habe dann trotzdem Angst dass sie ihn mit ihren Problemen kaputt macht.

    Ich wäre wirklich Dankbar wenn jemand Tipps für mich hätte wie ich das Problem am besten angehe und äußere ohne die Beziehung zu meinem Papa zu zerstören.

    Liebe Grüße
    Nisi

  • Hallo Nisi,

    du hast 4 mal den gleichen Thread mit selben Inhalt eröffnet. Habe sie gelöscht. Einfach in diesem weiter schreiben .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Nisi,

    mir tut es leid, was Du da erfahren musst. Man möchte das Beste für seinen Papa und dann das. Aber ich glaube nicht, dass Du aktuell etwas tun kannst, Dein Dad muss selbst an seine Grenzen stoßen.

    Vor eine Entscheidung nach dem Motto „sie oder ich“ würde ich ihn niemals stellen. Das geht nicht. Er ist erwachsen, sogar Du bist erwachsen. Es ist sein Leben, da würde ich mich an seiner Stelle auch nicht erpressen lassen. Aber das hast Du ja auch gar nicht vor, so wie ich das rauslese.

    Was Du aber tun kannst und solltest, ist Abstand nehmen. Vermutlich wirst Du eh demnächst eine eigene Wohnung beziehen, in Deinem Alter. Geht das vielleicht vorzeitiger, als Du geplant hast?

    Vielleicht wäre es sogar gut, wenn er mit ihr allein lebt und stößt früher an seine Grenzen. Du kannst ihm genau so wenig helfen, wie er ihr helfen kann.

    Aber Du kannst DIR helfen, indem Du Abstand nimmst. Ich finde, Du machst das bisher toll. Du bist sachlich und verstehst, dass sie halt krank ist. Nett scheint sie ja zu sein, aber das hilft Dir auch nicht weiter.

    Ich würde weiterhin bei meiner Meinung bleiben und diese auch meinem Vater sagen. Aber ohne vor einer Wahl zu stellen. Ich würde mich räumlich zurückziehen in der Hoffnung, dass er bald an seine Grenzen kommt.

    Cadda

  • Hallo Nisi,

    eine Möglichkeit wäre auch noch, deinen Vater über die Alkoholkrankheit und die Coabhängigkeit aufzuklären. Du könntest ihm zum Beispiel anbieten mal mit ihm eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu besuchen. Vielleicht findet er sich da wieder.

    LG
    Carmen

  • Liebe Nisi,

    kannst du deinem Papa sagen, dass du nicht möchtest dass sie bei euch einzieht, oder im Urlaub fährt mit euch, solange sie nicht Nüchtern ist?
    Ich würde ihm einfach sagen, dass sie Krank ist und professionelle Hilfe braucht(Entgiftung, LZT...) , und dass du dich ganz unwohl fühlst, weil du weißt ja dass er auch Krank wird, und durch sein Benehmen begünstigt er auch ihr weiteres Trinkerei.

    Erzähl ihm auch von CO-Abhängigkeit

    Am leichtesten wäre für dich auszuziehen und dein Leben leben. Aber, du würdest einen Papa zurücklassen der Krank ist und Hilfe braucht, die er im Moment, anscheinend nicht will.

    liebe Grüße, ideja

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