Liebe Traumgeplatzt,
Weil man es eben demjenigen nicht anmerkt. Dass das aber daher rührt, dass regelmäßig, über einen längeren Zeitraum relativ große Menge konsumiert werden, weiß kaum jemand.
Ich kenne das auch und genau das hat auch mich immer wieder zum Zweifeln gebracht, ob mein Mann tatsächlich ein echtes Alkoholproblem hat. Versteckte Flaschen finde ich aber schon mal nicht normal, denn wir haben auch noch nie leere Marmeladengläser oder Olivenölflaschen versteckt.
Das wichtigste, das ich in dem Zusammenhang hier im Forum gelernt habe, ist, dass nicht die genaue Diagnose ausschlaggebend ist, sondern wie es mir mit dem Alkoholkonsum des Mannes geht: mich hat es verunsichert und gestört, ich habe unter seinen Launen am nä. Tag gelitten, mich hat es gestört, dass er durch den Alkoholgenuss immer weniger am Familienleben teilgenommen hat, mich haben die vielen leeren Flaschen gestört, ich fand den Geruch ekelhaft, ich (und auch die Kinder) fanden es unerträglich in seiner Gegenwart wie auf rohen Eiern laufen zu müssen, mich hat es gestört, dass so viel Geld für Alk ausgegeben wurde, ich wollte nichts mehr damit zu tun haben, wenn er mit Alk im Blut Auto fährt, ich habe unter der Sorge gelitten, dass unsere Familie und berufliche Existenz durch den Alk zerbricht....ich könnte jetzt noch länger mit Argumenten weitermachen.
Es ist nicht wichtig, wie genau die Diagnose lautet - ob die "Hauptursache" nun der Alk, die Depressionen oder sonst was ist. Es ist wichtig, wie es mir als Partnerin (und vor allem auch den Kindern) damit geht. Vielleicht ist es keine Abhängigkeit, sondern nur - wie es Psychologen gern nennen - ein Versuch der Selbstmedikation um die Depressionen in den Griff zu bekommen (was ich als verharmlosend empfinde). Ich will so nicht leben!! Unsere Ehe wollte ich gerne lebenslang haben! Aber nicht unter diesen Umständen!
Der Mann kann sich jeden Tag anders entscheiden und seinem Leben eine Wendung geben und schauen, ob noch etwas zu retten ist. Tut er aber nicht!
Es ist egal, wie andere das sehen. Es zählt, wie ICH es sehe, unerheblich wie die Diagnose lautet!!
LG, Saphira