Vorstellung und wieder das gleiche Problem

  • nun ist es wieder passiert. Er hat angerufen und wir haben eine Weile gesprochen. Es war relativ ruhig und entspannt. Ohne Kritik oder Vorwürfe. Schauen wohin die Reise geht und dann entscheiden ob und wie es weiter geht.

    Ich habe keine Zugeständnisse gemacht und darauf nur entgegnet das ich nicht mehr in dieser Tretmühle sein will und selbst an mir arbeite. Das Gespräch war gut aber wir sind nicht mehr zusammen. Das ist angekommen....

    Er hat eine ambulante Entgiftung gemacht und erfährt in den kommenden Tagen was empfohlen wird (Reha - Kur oder weiter in der Gruppe)...Auf jeden Fall hat er erkannt das ich nicht sein Anker bin und auch sonst nicht zuständig für seine Probleme. Er hofft das wir wieder zusammen kommen....

    Ich weiß gerade nur was ich nicht will...die Angst vor meinem Rückfall ist mir vor Augen....

  • Liebe Sarah,

    Ich weiß gerade nur was ich nicht will...die Angst vor meinem Rückfall ist mir vor Augen....

    das ist doch schon mal ein Anfang. Ich kann mich nur wiederholen. Werdet jeder für sich selbst für sich selbst gesund. Wenn das geschafft ist, könnt ihr immer noch gucken, was aus euch werden soll.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Sarah

    Du hast toll reagiert, hast deine Bedürfnisse benannt.

    Irgendwann kann man die Belastung nicht mehr tragen...oder besser ertragen...

    Je mehr dir das klar wird , umso klarer wird deine Richtung und auch der kummer wird weniger.

    Bei mir ist nun alles über 7 Monate her.

    Ich habe gelitten, war wütend...alles war nur noch finster........

    Je mehr ich hier gelesen habe, umso klarer wurde ich.

    Es gibt für mich kein zurück mehr.

    Und ...es tut nicht mehr weh.

    Ich möchte leben...ohne Drama...ohne mich mies, klein ,wertlos und ungeliebt zu fühlen.

    Es dauert eine Weile...doch das kommt.

    Gib nicht auf

    Liebe Grüße Petra

  • Irgendwie habe ich noch immer den Eindruck das ich in der Spur bleiben soll. WhatsApp ist eine feine Sache die "Stimmung" wird aufgefangen und es bietet immer wieder die Möglichkeit der Kontrolle.

    Ich will umziehen und ein neues und anderes Leben. Dazu möchte ich gesund werden.

    Wobei ich hin und wieder immer zurück schaue.

    "Er" will mitgehen und auch gesund werden. Ich habe keinen Zweifel daran dass er das möchte - nur die Sucht fragt scheinbar nicht danach und so geht es ins vergessen. Kontakt persönlich möchte ich gerade nicht und das nicht weil ich ihn nicht liebe sondern um meine Seele zu schützen. Wenn es ihm nicht gelingt ... bin ich nicht mehr in der Nähe und kann loslassen. Heute fühle ich mich klar auch wenn ich innerlich erfriere.

    Danke für eure Gedanken und Unterstützung.

  • Liebe Sarah, ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und sie hat mich sehr berührt. Sicher auch, weil ich in einer ähnlichen Situation stecke. Vielleicht liest Du das hier ja und magst irgendwann berichten, wie es Dir weiter ergangen ist?

    Bist Du tatsächlich umgezogen?

    Ich hoffe jedenfalls sehr für Dich, dass Du mit den vergangenen Wochen und Monaten zurück zu Dir finden hast können und es Dir gut geht, wo immer Du jetzt bist. :)

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Liebe Sarah,

    ich erkenne mich darin auch gut wieder und kann absolut nachvollziehen, dass man sich wieder in den Teufelskreis begibt.

    Mein Partner hat zwar eine Therapie angefangen und mir das ganz toll verkauft, das trinken angeblich auch schon massiv reduziert, nur damit jetzt wieder die ganzen Lügen rauskommen und die Gespräche wieder destruktiv werden und er mich mit reinzieht in das Ganze. Hatte fest vor mich zu trenne, bin aber leider einen Tag vor dem Datum in Quarantäne geschickt worden und kann so nicht garantieren, dass ich meinen Kram aus seiner Wohnung holen kann ohne das was zu Bruch geht. Ich habe davor noch zu meiner besten Freundin gesagt, dass ich das jetzt eigentlich durchziehen muss, weil mich sonst mein schlechtes Gewissen voll packt und ich mich wieder belabern lasse. Und, was soll ich sagen, genau das passiert gerade.

    Ich kann ihm kritisch begegnen und er bleibt ganz ruhig und sachlich (das ist sonst auch nicht so), verspricht mir, dass alles besser wird etc.

    ABER wenn man GANZ GENAU zuhört, dann hört man trotzdem die Widersprüche, das leugnen, die Schuldzuweisungen heraus. Ganz unterschwellig, und natürlich versuchen sie das auf nachfragen noch umzuformulieren, aber das schreibe ich mir jetzt immer auf um das nicht zu vergessen und mich nicht einwickeln zu lassen. Aber es ist unfassbar schwer.

    Stark bleiben, nicht belabern lassen. Du hast nur ein Leben um die Dinge zu tun, die du tun möchtest. Dein Alkoholkranker Partner wird immer viel Support brauchen und ggf. sogar einfordern und man ist kein besserer Mensch, wenn man sich das mit aller Gewalt antut.

    Ganz ganz viel Kraft!!!

  • Hallo SoLa,

    ich habe noch nicht alles von Dir gelesen, aber dieser Satz hat mich stutzig gemacht:

    "Mein Partner hat zwar eine Therapie angefangen und mir das ganz toll verkauft, das trinken angeblich auch schon massiv reduziert"

    Was ist denn das für eine Therapie? Lernt man da, kontrolliert zu trinken?

    Grüße,

    H.

  • Hey Hanseat,

    die Idee mit dem kontrollierten Trinken hab ich ihm eher verehentlich an die Hand gegeben. Nachdem es mal richtig heftig gekracht hat und ich mit Trennung gedroht habe, habe ich ihm eine Broschüre der BzGA weitergeleitet (die nicht für Menschen mit einer Sucht bestimmt war, sondern mit einem problematischen Trinkverhalten), in der die ein Trinktagebuch abgedruckt haben, Davon war er sehr begeistert und hat es eine Zeit lang gewissenhaft geführt (so kam es mir vor), aber schon nach einiger Zeit kam ein übler Vollabsturz und danach wurde das ganze eigentlich nicht weiter verfolgt, im Gegenteil, jetzt trinkt er wieder täglich und auch am nächsten Tag weiuter nach einem Vollrausch. Wenn er arbeiten muss sind es so 3-4 Bier pro Abend. Ich muss aber dazu sagen, dass er mir das nicht ehrlich sagt, sondern die Mengfe oft runterspielt und ich viel nicht weiß, kann also auch durchaus mehr sein. Auch alle anderen Maßnahmen, wie erstmal was alkoholfreies bestellen, wenn man essen geht, befolgt er gar nicht mehr.

    Seine Therapie ist Einzelsitzungen plus Gruppentherapie einmal die Woche. Er hat mir jetzt aber gesagt, dass er in erster Linie wegen einer Impulskontrollstörung die Therapie macht, nicht wegen der Sucht. Er würde jetzt gerade erstmal "prüfen ob ich recht habe" mit der schwere der Alkoholsucht und solang die Impulskontrolle nicht unter Kontrolle ist kann er auch am Konsum nichts machen. Das ist wie ein Freifahrtsschein.

  • Das ist natürlich eine hübsche Ausrede. Das höre ich öfter, daß die Leute alle möglichen Therapien machen, aber ihre Suchtproblematik nicht angehen wollen. Es sieht so aus, als wollte er eben weitertrinken.

  • Interessant, ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Parallelen sich auftun. Ich war auch kurz davor, hysterisch zu lachen, als er meinte, dass die Sucht ja nicht das Problem sei und er das erstmal prüfen müsste ob das überhaupt schlimm ist. Traurige Wahrheit, leider. Am Ende wird gar nichts angegangen, trotz Therapie und es ist wieder nur ein Versuch, die Sucht aufrecht zu erhalten und das Umfeld mundtot zu machen.

    Ganz bitterer Schlag ins Gesicht.

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