Marielle Wie alles verarbeiten und gesund werden?

  • Hallo Forumleute,

    bin weiblich, knapp 60 Jahre alt und immer noch nicht klüger, was das Thema Sucht und als Freundin oder Angehörige davon betroffen, bedeutet.

    Mit diesem Zusatz: Co habe und hatte ich immer mal wieder meine Schwierigkeiten.

    Der einfach halber, nenne ich mich jetzt so.

    Wahrscheinlich trifft’s auch auf mich zu.

    Wollte ich halt nie so recht wahrhaben.

    Mein größtes Problem, meine größte Sorge ist, dass ich so wie in der Vergangenheit und auch jetzt noch immer mal wieder auf Abhängige treffe ( meist Alkoholiker ) und mich dann da einbringe und mich abhängig von denen ihre Launen mache.

    Es fällt mir nicht leicht, zu schreiben, gleichzeitig möchte ich es und würde mich freuen, wenn es jemand liest.

    Ich habe über Jahre einen Suchtkranken Bekannten von früher begleitet, zum Arzt, Reha, Entgiftung daheim mit Tabletten, im Krankenhaus besucht, Notarzt mal geholt etc.

    Derjenige ist verstorben.

    Hab nicht geglaubt, dass ich noch bei der Beerdigung soo viel weinen werde, da ich dies vorher schon so oft tat.

    Bis hier mal gut, bemerke schon wieder den Druck auf der Brust, so als ob ich ihn verraten würde und nicht schreiben soll.

    Gruss

  • Also, ich könnte jetzt bei anderen im Thread schreiben und antworten.

    Ist das so vorgesehen?

    Bin ich noch im Vorstellungsbereich und muss warten und noch freigeschaltet werden und mein ok dazu geben@Forenleitung?

  • Hallo Mareile!

    Ich bin zwar ganz neu hier, allerdings nicht neu in der Thematik. Deine Sorge kann ich sehr gut nachvollziehen, deshalb vielleicht auch meine Anregung. Hast du schon einmal in dir und deinem Leben ergründe warum du in diese Situationen geräts?

    Ich habe es bei mir mal gemacht und kann nur alleine dadurch schon ganz verändert damit umgehen.

  • Hallo Mareile, hallo Dummchen,

    ja, bis zur Freischaltung im eigenen Thema hier im Vorstellungsbereich schreiben.

    Nach der Freischaltung ist der Username blau, dann könnt ihr euch richtig austauschen. :)

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ah, ok@Linde66

    Jetzt komme ich mir fast wie ein Dummchen vor.🙂

    Also, irgendwann werde ich dann freigeschaltet.

    Dummchen , soll kein Scherz auf deine Kosten sein!

    Danke übrigens für deine Antwort.

    Ja, selbst als ich mir gestern überlegt habe, mich hier ( übrigens wieder) anzumelden, nach langer Pause, kam einiges wieder hoch.

    Die Ursachen versuche ich nicht immer zu ergründen, sonst komme ich von einer Baustelle zur nächsten.

    Mit diesem Bekannten ( noch aus Schulzeiten ) hatte ich ja lange ‚zu tun‘.

    Irgendwann wollte und konnte ich wieder mein ( geordneteres ) Leben weiterführen.

    Habe aber immens lange daran gedacht, ob alles medizinisch und für ihn bestmöglich gesorgt wurde.

    Ich habe dies sehr lange Zeit als meine Aufgabe gesehen und hab das ja auch freiwillig gemacht.

    Es war erst an der Beerdigung eine nähere Verwandte von ihm da.

    Vorher am WE sein Bruder.

    Nehm mal an, hier liest das www noch nicht mit.

    Er war wirklich pflegebedürftig und ich hab halt gemacht, da blieb nicht so viel Zeit zum nachdenken.

    Meine Gedanken gingen zum Schluss mehr in die Richtung: hab ich seinen Wunsch respektiert. War es für ihn ok so...

    Durch MPU war er wahrscheinlich längere Zeit trocken.

    Bin also eine ‚Kümmerin‘ ?

    Mareile

  • Hallo Mareile,

    nachträglich noch herzlich Willkommen hier bei uns. :)

    Das hatte ich vorhin ganz übersehen, daß ich dich noch gar nicht begrüßt habe.

    Nicht alle Angehörigen sind Co-Abhängige. Man kann "nur" Angehörige sein. Wenn man aber über lange Zeit oder immer, immer wieder in Beziehungen zu Süchtigen hängen bleibt und dabei das eigene Leben völlig hinten anstellt, dann sollte man genauer hinschauen. Es ist aber nie zu spät dafür, sich selber in den Fokus zu rücken. Das ist dann auch nicht egoistisch, sondern eine gesunde Forum von Egoismus. Man hat ja nur ein Leben.

    Wenn du beim Schreiben auf größtmögliche Anonymität achtest, dann kannst du auch über den/die Angehörigen schreiben. Aber primär sollte es hier um dich gehen. Du hast dich hier angemeldet und hier kannst du im Erfahrungsaustausch herausfinden, was du daheim ändern kannst, daß es dir besser geht.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wer ist mit dem Ausfüllen nun gemein, Linde66? -

    >Nicht alle Angehörigen sind Co-Abhängige. Man kann "nur" Angehörige sein.<

    Was für ein Satz, wie lange habe ich in meiner Situation auf diese Erketniss gewartet! Danke, das tat nun wirklich, richtig gut!

  • Hallo Mareile,

    ja, ich bin schon sehr lange hier und auch schon lange Moderatorin.

    Selber bin ich EKA = Erwachsenes Kind einer alkoholkranken Mutter.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Marile,

    ich habe dich freigeschaltet und deinen Thread in den zugehörigen Bereich verschoben. Einen ziel bringenden Austausch wünsche ich.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Tja, gewusst wie..

    Also, darf ich hier über mich! weiterschreiben.

    Bin ich gar nicht gewohnt.

    Da bin ich ja schon an meinem Thema dran.

    Fürsorge für andere, Lebens-Aufgabe als mein Sinn im Leben.

    Beruflich hat es oft geklappt.

    Mit diesem Bekannten hat es ( seine Sucht, meine Angst ) mich von Anfang an überfordert.

    Und ja, dieses: DU bist schuld, dass ich wieder trinke...

    ... hat mich lange Zeit verfolgt und mich bei der Stange gehalten, damit ich bei ihm blieb und sorgte, dass er nicht mehr trinkt und vor allem! keinen Grund mehr dazu hat.

    Tja, ich dachte echt, dass ich schuld bin.

    Weiß bis heute nicht, ob das stimmt mit diesen x Jahren Trockenheit.

    So ging es los, dass ich einen neuen Job bei ihm annahm.

    Als Fürsorgerin, Wiedergutmachung, Putzfrau, Haushaltshilfe, später dann Fahrerin und als Ordner- in - sein - Chaos bringen allgemein.

    Was ich tat.

    Mareile

  • Natürlich ist immer einer Schuld. - Und wenn es nicht so sein sollte, dann bekommt eben einfach irgendeiner die Schuld. Anderes kann der Betroffene in seiner Situation ja niemanden mehr an sich binden und gleichzeitig seine persönliche Situation ignorieren. -

    Allerdings hat es dein Leben wohl so beeinträchtigt, das du diese Schuldgefühle wohl noch hast, oder verstehe ich dich verkehrt?

    Aber es hat doch schon einmal etwas Gutes wenn du fühlst das es dich überfordert hat!

    PS.: Wenn es x Jahre waren, vermute ich das sein Persönlichkeit wohl auch schon verändert gewesen sein könnte.

  • Na jedenfalls habe ich so in seinem Sinne gespurt@Dummchen

    Wir kannte uns aus Schultagen und schrieben und früher lange Briefe ( vor Internet und Co.)

    Ich kann dir sagen, dass ich nach dem Rauchgeruch der Briefe auch öfters seine Verfassung erahnte.

    Später verklärte ich evtl. diese Zeit manchmal und hielt ihn für einen Freund von mir oder zumindest einen guten Bekannten.

    Ich war aber so klug in jungen Jahren, mich im romantischen Sinne, mich nie an ihn zu binden.

    Bei euch ging es wohl 20 Jahre lang?

    Die ‚Schuld‘ an seinem erneuten Rückfall nahm ich dabei ersten Sehen nach langer Zeit, wohl auf mich.

    Innerlich werd ich mich gefragt haben, ob dies wohl stimmt.

    Ich hatte sonst keinen Kontakt zu Leuten mit einem Alkproblem.

    Selber trank und trinke ich so gut wie keinen Alk und kannte solche Suchtproblematik auch aus meiner Familie nicht ( Feste und Feiern mal ausgeschlossen, aber eben ohne Abhängigkeit).

    Glaube, dieser Schock, dies hautnah mitzuerleben und ihm helfen zu wollen und das Ausmaß seiner Messiewohnung, gepaart mit Mitgefühl und die Erinnerung an Jugendzeit mit ihm, ließ mich bei ihm bleiben.

    Diese ungute Dynamik.

    Ich schäme mich fast...

  • Wofür soltest du dich schämen? -

    Blöß jetzt kann ich dir nur anraten, ganz viel dafür zu tun um all diese greifenden Techniken zu verarbeiten, die verblieben sind.

    Genau, diese ungute Dynamik wirkt ja irgendwie noch nach...

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