Hilft wirklich nur noch die Trennung ?

  • Hallo 🙋🏼‍♀️

    Ich suche Gleichgesinnte in meiner Situation.

    Mein Mann ist schwerst Alkoholabhängig und wir haben eine 2 jährige Tochter zusammen.

    Wir sind seid 5 Jahren ein Paar.

    Er ist leider durch die sucht letztes Jahr erblindet, was jetzt noch viel mehr erschwert im Alltag.

    Ich habe schon viel mit ihm durch gemacht…er ist vor 3 Jahren sogar vor mir wiederbelebt worden…auch alles wegen dem Alkohol.

    Es ist alles sehr schwer für mich momentan…meine Vater war selbst in meiner Kindheit Alkohol abhängig und es war vieles mit Gewalt über schattet.

    Ich hatte mir geschworen das ich meine Kinder nie solchen Situationen aussetzen werden..und nun das.

    Ich bin momentan an einem Punkt angelangt wo ich nicht mehr kann und selber eine bescheuerte Krankheit seit letzten Jahr zu tragen habe, die von Stress immer schlimmer wird.

  • JeLuDa 26. November 2021 um 10:35

    Hat den Titel des Themas von „Wie kann es weiter gehen?“ zu „Hilft wirklich nur noch die Trennung ?“ geändert.
  • Hallo JeLuDa,

    das hört sich wirklich schlimm an.

    Wie ist denn sein Trinkverhalten?

    Deine Geschichte ist schon hart und wenn du dein Kindern vor solchen Situationen schützen möchtest, solltest du eigentlich nicht zweifeln und dir mit deiner Tochter was eigenes suchen. Stell dir vor, es passiert etwas schlimmeres und eure Tochter muss das mit ansehen.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft !

  • Hallo Fabienne,

    Also er trinkt so alle 3 Monate ( manchmal auch früher) und dan wirklich bis zum geht nicht mehr..

    Trinken-Schlafen-Eine Rauchen. So läuft es dann Tage lang ab.

    Er läuft hier dann total verwirrt rum und macht mir wirklich Angst damit.

    Ich weis das es für mich der bessere Weg wäre zu gehen.. aber ich habe dann wiederum echt Angst um ihn..Was wird dann aus ihm und dann noch fast ganz erblindet ?

    Werde ich mir dann die Schuld geben wenn etwas schlimmeres passiert weil ich ihn alleine gelassen habe?

    Das sind so Gedanken die mich belasten.

    Er ist im normalen Zustand echt ein lieber Mensch mit einem großen Herzen und kommt mit unserer Tochter super schön klar..

  • Liebe JeLuDa,

    Er läuft hier dann total verwirrt rum und macht mir wirklich Angst damit.

    und du denkst deiner Tochter macht er keine Angst damit? Was hilft es da, wenn er in der Zeit dazwischen toll mit ihr umgeht?

    Werde ich mir dann die Schuld geben wenn etwas schlimmeres passiert weil ich ihn alleine gelassen habe?

    Bestimmt wird es nicht leicht, sich in so einem Fall keine Schuld zu geben. Allerdings hättest du sie natürlich absolut nicht. An den Folgen seiner Alkoholsucht ist er selber schuld, denn er hat sich dagegen entschieden etwas dagegen zu tun.

    Es ist völlig in Ordnung jemanden zu verlassen, der einem selbst nicht gut tut. Aber wenn ein Kind betroffen ist, dann finde ich sogar das es zur Pflicht wird. Der Erwachsene kann selbst dafür sorgen, dass er sich seinem Gesundheitszustand entsprechend verhält. Ein Kind hat diese Möglichkeit nicht und nur du als Mutter kannst sie vor einem Schicksal schützen, das niemand verdient hat.

    Du hast ja die Frage nach der Trennung als Überschrift gewählt. Meine Meinung, schon nach den wenigen Zeilen die du geschrieben hast, ist ja! Es ist natürlich nur ein erstes Gefühl, eine Momentaufnahme von einem völlig fremden Menschen. Aber wenn ein Kind betroffen ist, DEIN Kind, wie könnte es eine andere Meinung geben?

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo, liebe JeLuDa,

    Werde ich mir dann die Schuld geben wenn etwas schlimmeres passiert weil ich ihn alleine gelassen habe?

    das hier kenne ich auch.

    Ich habe mich gerade frisch von einem Quartalstrinker getrennt, bei ihm kommt eine psychische Erkrankung dazu und wir hatten gerade dieses Jahr im Frühjahr eine Situation, in der er wegen Mischintoxikation (möglicher Suizidversuch mit Alkohol und Massen an Tabletten) auf der Intensivstation gelandet ist.

    Diese Vorfälle waren immer nur dann, wenn wir mal nicht örtlich zusammen waren. Und irgendwann schleicht sich dann ein komplett inadäquates und falsches Verantwortungsgefühl ein: Ich kann ihn nicht alleine lassen.

    Ich bin da relativ abgegrenzt und reflektiert (wusste also für mich immer, dass das nicht die Lösung ist und in Richtung Co-Abhängigkeit deutet, wenn ich mich auf diese Weise und in diesem Maß für ihn zuständig fühle), aber schwierig ist es trotzdem. Was, wenn genau jetzt etwas passiert? Hab ich das Recht, ihn "fallen zu lassen"?

    Bei mir war es halt so, dass mit dem letzten Exzess dann ein Maß erreicht war, das ich nicht mehr ertragen habe. Ich hadere noch mit meiner Entscheidung, aber ich spüre in mir drin, anders geht es nicht mehr. Vielleicht müssen manche Menschen auch wirklich auf sich selbst zurückgeworfen, allein gelassen werden und "alles verlieren", damit ihnen klar werden kann, was sie mit sich und ihrem Umfeld anrichten. Vielleicht bewirkt es aber auch gar nix und sie machen genau so weiter, wie es immer war.

    Ich hab für mich nur eines dann klar sagen können: Ich liebe diesen Mann von Herzen, aber DAS - die Angst um ihn alle paar Monate, immer wieder Kontakt mit der Polizei, die Tränen, die schlaflosen Nächte, die Verzweiflung, auch die Lügen, wenn der Suchtdruck kommt - das wird nicht mein Lebensalltag sein.

    <3 Ich wünsche Dir viel Kraft.

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Du hast ja die Frage nach der Trennung als Überschrift gewählt. Meine Meinung, schon nach den wenigen Zeilen die du geschrieben hast, ist ja!

    Ich bin ja der Hoffnung das er eine langzeit Therapie macht, da er schon in therapeutischer Behandlung ist.

    1x die Woche bei den AA und alle 2 Wochen beim Therapeuten.

    Natürlich bedenke ich dass es auch nicht klappen könnte wenn er eine langzeit Therapie macht…

  • Ich bin ja der Hoffnung das er eine langzeit Therapie macht, da er schon in therapeutischer Behandlung ist.

    Ich glaub, das hattest Du hier noch nicht erwähnt, oder?

    Was ist denn das für eine Therapie, die er da macht - seit wann und in welcher Frequenz?

    Und das Trinkverhalten ist aber bis dato dasselbe geblieben (alle drei Monate)?

    Wie ist das bei Deinem Mann, lebt er zwischen den "Exzessen" auch komplett alkoholfrei? Bei meinem Expartner ist das so. Zuletzt hatte ich ein so feines Gespür für seinen Gemütszustand entwickelt, dass ich bereits wusste (vielleicht sogar, bevor er das selber merkte), wenn der nächste Exzess sich anbahnte - er wurde dann nervös, "fahrig", irgendwie unrund einfach. Ich hatte nur nie einen Namen für das Problem - erst jetzt ist mir klar geworden, dass er ein Quartalstrinker ist.

    Wie war das bei Dir, liebe JeLuDa - falls Du erzählen magst. Hatte Dein Mann dieses Thema bereits, als ihr euch kennengelernt habt? Wann hast Du für Dich erkannt, dass es bei ihm einen problematischen Konsum gibt, und wie bist Du über die Jahre damit umgegangen?

    Ich bin hoffentlich nicht zu neugierig und Du musst mir natürlich nicht im Detail antworten. Ich finde nur die Erfahrungswerte und Gedanken von Menschen, die sich in ähnlicher Lage befinden, hilfreich und spannend, deshalb frage ich.

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Bei mir war es halt so, dass mit dem letzten Exzess dann ein Maß erreicht war, das ich nicht mehr ertragen habe.

    Das tut mir leid für dich, dass du so viel durch machen musstest.

    Ich kenne diese Sorgen und sage mir jedes Mal: so pack dein Zeug und geh endlich….

    Ich kann es aber irgendwie nicht..weil die Angst da ist dass ihm dann was schlimmeres passiert wenn er in solche Zuständen ist.

    Und dann wird er wieder normal und wickelt mich um den Finger.. immer und immer wieder!

    Ich hoffe ja das eine Langzeit Therapie etwas bringt… wahrscheinlich wünsche ich es mir…

  • Und seit er die Therapie macht hat er gar nicht mehr getrunken?

    Was spricht denn dagegen ihn seine Therapie machen zu lassen und trotzdem erst einmal zu gehen? Eine Wiederbelebung und der Verlust von Augenlicht konnten seine Sucht bisher nicht stoppen, da scheint die Schmerzgrenze schon recht extrem zu sein, wenn die bisher immer noch nicht erreicht ist. Oder wie siehst du das?

    Deine Hoffnung kann ich so gut verstehen, mehr als mein halbes Leben hat sie mich begleitet und mich wieder und wieder auf meinen Suchtkranken Eltern vertrauen lassen. Vergebliche Hoffnung, verlorene Lebenszeit!

    Du sagst für dein Kind wolltest du so sein Leben niemals, dann halte dich an diese HOFFNUNG für deine Tochter. Sie soll ein anderes Leben bekommen, mit stabilen Wurzel und ohne Angst. Deine Gesundheit ist angeschlagen, Stress macht sie schlimmer… auf wen soll dieses Kleine Mädchen sich denn irgendwann verlassen können, wenn du komplett zusammen brichst? Willst du wirklich so lange warten?

    Ich würde so gerne etwas anderes schreiben, aber es geht nicht nur um dich und ihn, es geht um ein verletzliches kleines Wesen und da gibt es nur den einen Weg der maximalen Sicherheit für diese Seele.

    Liebe Grüße, Lea

  • Ich bin hoffentlich nicht zu neugierig und Du musst mir natürlich nicht im Detail antworten. Ich finde nur die Erfahrungswerte und Gedanken von Menschen, die sich in ähnlicher Lage befinden, hilfreich und spannend, deshalb frage ich.

    Nein alles gut 😅

    Dafür habe ich mich ja hier angemeldet um sich auszutauschen.

    Ja ca alle 3Monate.. die letzen Wochen hatte er auch viel mit Speed zu tuen..denke das war für ihn ein kleines Pflaster für zwischendurch.

    Ich merke es auch bevor er anfängt zu trinken dass etwas nicht mit ihm stimmt.. er wird sehr ruhig und zurück gezogen..sehr nachdenklich.

    Also bei den anonymen Alkoholikern ist er und bei seinem Therapeuten wo in Angriff genommen wird, wie es zu diesem Trinkverhalten über Haupt gekommen ist.

    Puh ich stoße oft an meine Grenzen…

    Nach dem er einmal vor mir wieder belebt worden musste, habe ich bei jedem erneuten Absturz Angst.

    An diesem Abend wäre ich eigentlich nicht mal daheim gewesen.. Eigentlich wäre er gestorben.

    Ich versuche mich oft emotional ab zu Kapseln wenn er trinkt…und mich nicht hinein zu steigern.

  • Und seit er die Therapie macht hat er gar nicht mehr getrunken?

    Doch leider…Er ist heute wieder dabei sich aufzurappeln und im Entzug.

    Ich würde so gerne etwas anderes schreiben, aber es geht nicht nur um dich und ihn, es geht um ein verletzliches kleines Wesen und da gibt es nur den einen Weg der maximalen Sicherheit für diese Seele.

    Du hast da leider recht.

    Mein Kind ist das wichtigste für mich im Leben! Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn sie so aufwachsen müsste…

    Diese dumme Hoffnung das alles besser wird…😑

    Ich hatte ihn ja so schon kennengelernt..nur ist es immer schlimmer geworden…

  • Also bei den anonymen Alkoholikern ist er und bei seinem Therapeuten wo in Angriff genommen wird, wie es zu diesem Trinkverhalten über Haupt gekommen ist.

    Ok, das ist ja schon mal ein Anfang... Wie lang macht er das denn schon?

    Und wie lange ist der letzte Exzess her, also ist er nüchtern, seit er mit diesen Maßnahmen begonnen hat? Mir ist das noch nicht ganz klar.

    Edit -

    Das hatte ich überlesen, JeLuDa, dass es (wohl gerade kürzlich?) einen Rückfall gegeben hat.

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Das ist schon wirklich besonders tragisch - und für uns "Gesunden" nicht nachvollziehbar.

    Ich hab mir das auch oft gedacht bei meinem "Fall", er hat so viel verloren und scheinbar geht es aber immer noch tiefer, nichts ist Anlass genug, aufzuwachen und die Dinge in die Hand zu nehmen.

    Gerade vor ein paar Wochen war eine Gerichtsverhandlung, die Nebenwirkung eines der letzten Exzesse. Da hat er mit meiner Hilfe (ich hab alles organisiert, Anwalt etc., während er stationär in Therapie war) GERADE noch die Kurve gekriegt und ist einer Verurteilung entgangen.

    Dann wurde die Therapie beendet und zack - folgte der nächste Exzess.

    Es ist zum Verzweifeln und zum Mäusemelken. Und ich bin am selben Punkt angekommen wie Du: Ich weiß nicht mehr, ob überhaupt noch irgendetwas helfen kann. Ich weiß nur, wie gesagt, dass ICH so nicht mehr leben möchte. Wenn er es will - ok, aber ohne mich.

    Weißt Du, JeLuDa, ich denke, wenn wir uns eines nicht vorwerfen können, dann, nicht ALLES versucht zu haben. Diese Männer sind schon groß. Sie sind für ihr Leben selbst verantwortlich. Und ich möchte eine Partnerin sein. Kein Mutti-Ersatz, keine Sozialarbeiterin, keine persönliche Assistentin. Wo bleibt man selbst - als Mensch, als Frau, als Partnerin?

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Ja da hast du Recht Catalina.

    Ich habe auch oft das Gefühl dass er ohne mich überhaupt nix auf die Reihe bekommen würde…

    Und darauf habe ich auch keine Lust… Warum muss ich immer den Starken Part übernehmen?

    Und wehe es geht mir mal nicht gut…

    Dann wird ihm das zu viel und Zack trinkt er wieder 🤔

    Es ist auch echt traurig das du so viel Organisiert hast für ihn…immer wieder.

    Er wusste wahrscheinlich das du es schon richten wirst 😑

  • Ich habe auch oft das Gefühl dass er ohne mich überhaupt nix auf die Reihe bekommen würde…

    Und wenn man die ganzen Dinge, die man für den anderen tut, dann aber einfach mal sein lässt, dann wundert man sich oft darüber, wozu die plötzlich fähig sind. Es ist schon auch unsere Verantwortung, das zu checken und diese Dinge eben einfach nicht mehr zu machen!

    Und wehe es geht mir mal nicht gut…

    Das kenne ich auch, mein Ex hat das ganz schlecht ausgehalten, wenn ich mal mies drauf oder halt einfach auch mal schwach war. Er wurde dann nicht doof mir gegenüber oder so, aber es hat ihn sehr verunsichert. Ich glaub, das liegt vielleicht daran, dass meine eigene emotionale Stabilität ihn "mitstabilisiert" hat, ich bin schon grundsätzlich eine sehr starke Person und er hat sich da wohl emotional sehr auf mich gestützt.

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Hallo ein kleines Update.

    Also mein Mann hat ab Mitte Februar einen platzt für 4 Monate Stationäre Therapie bekommen.

    Dort wird sucht + Depression behandelt.

    Nur wird es irgendwie immer schlimmer mit ihm 😮

    Er hat sich kaum im Griff wegen dem alk.

    Heute Morgen hat es ihm den Boden unter den Füßen weggezogen durch seinen Kreislauf und er ist gegen den Tür Rahmen ( Fazit Platzwunde an der Augenbraue!

    Unsere kleine hat das natürlich mit gesehen und total Angst bekommen!!! Und er macht trotzdem weiter😡

    Vor 3 Wochen hat er sich gedacht er fährt einfach Auto….Joooo Auto natürlich geschrottet und ich sitzt auf dem Dorf erst mal ohne da, weil das Geld fehlt😤

    Es ist die voll Katastrophe mit ihm!

    Ich weis nicht ob ich es überhaupt noch so lange aushalte Bis er in Therapie geht 😐

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