Savia. Ein schüchternes Hallo....

  • ich möchte lesen, dass es sehr wohl beim ersten Anlauf möglich ist!!!

    Hallo!

    Ich bin so ein Beispiel. Es gibt hier im Forum mehrere User, die nie rückfällig geworden sind.

    Der Satz: Der Rückfall gehört zur Krankheit, ist daher nicht schlüssig. Er dient nur dazu, den nächsten Rückfall im Vorhinein schön zu reden, für sich selbst eine Ausrede zu haben und sich letztlich selbst etwas vorzumachen.

    Die ersten 4... 6 Wochen waren bei mir die schlimmsten, ich hangelte mich von Tag zu Tag. Fast anfallartig schossen mir die Gedanken durch den Kopf: „ jetzt was trinken, so schlimm ist das ja gar nicht, ich könne ja immer wieder aufhören“ .

    Deshalb wird gerne empfohlen, die ersten Monate die 1-Tages-Strategie anzuwenden. Morgens nach dem Wachwerden nimmt man sich vor: "Heute trinke ich nicht."

    So kommt dan Tag zu Tag und Woche zu Woche.

    dieser „Druck“ hält nicht lange an, nach ein paar Minuten und genügend Ablenkung, ist er wieder weg und ich war immer froh nicht nachgegeben zu haben.

    Ds kann ich genau so bestätigen. Ablenkung ist das A und O. Dazu: Viel Wasser trinken, am besten mit Kohlensäure, damit der Magen schon mal gut gefüllt ist. Auch mal schauen, ob evt. Hunger vorliegt. Ein hungriger Bauch kann Suchtverlangen auslösen.

    Und dann mit Dingen ablenken, die einem Freude bereiten. Was hast Du vor Deiner Saufzeit gemacht? Kannst Du da vielleicht anknüpfen?

    Ich bin anfangs viel aufs Rad gestiegen und habe kräftig gekurbelt, jedoch nicht in Richtung der nächsten Tränke.

    Der Suchtdruck hält nie stundenlang an, der verschwindet wieder. Und die Abstände werden immer größer.

    Mir schrieb der gute Dante anfangs mal: "Jede Triggerabwehr macht Dich für die Zukunft stärker." Genau so ist es.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Ich bin so ein Beispiel. Es gibt hier im Forum mehrere User, die nie rückfällig geworden sind.

    Danke!!!! :)

    Genau so etwas wollte ich lesen, DAS gibt mir Rückenwind!

    Mein Umfeld ist komplett alkoholfrei, ich treibe wieder moderat Sport und lese auch wieder.

    Dieses Rückfall-Gespenst geistert seit gestern in meinem Kopf herum. Mein Psychodoc hat mich gefragt ob ich einen Notfallplan für einen eventuellen Rückfall habe. Meine Antwort war: "Nein, und das möchte ich auch nicht, weil das in meinen Augen schon eine geplante Ausrede wäre."

    Aber seitdem hat sich diesbezüglich eine Unsicherheit von hinten angeschlichen, die ich in etwas Konstruktives umwandeln möchte.

  • Hallo!

    Mir hat es anfangs geholfen, mich selbst bei Trinkgedanken zur Ordnung zu rufen: "Halt! Stopp! Da stimmt was nicht. Das geht überhaupt nicht". Es ist mir häufig gelungen, das Gedankenkarussel durch diesen Ordnungsruf zu stoppen. Zugleich habe ich sofort begonnen, irgend etwas anderes zu machen, das mich ablenkte. Manchmal nutzt auch ein zusätzlicher Ortswechsel, der neue optische und somit andere gedankliche Reize setzt.

    Mittlerweile benötige ich diese Taktik nicht mehr. Es wird halt mit den Jahren immer besser und die nich nichtalkoholische Routine hat sich gründlich eingeschliffen.

    Probier einfach mal aus, was Dir hilft.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Savia,

    ich habe mich am Anfang, als ich aufhörte zu trinken, auch sehr mit dem Thema beschäftigt. Einfach, weil es mich unglaublich erschrocken hat, zu hören, wie hoch der Prozentsatz der Rückfälligen ist. Ich habe das damals mal bei meiner Therapeutin angesprochen, weil es für mich katastrophal erschien, rückfällig zu werden. Ich wollte das einfach nicht und war aber wie gesagt erschrocken über die hohe Rückfallquote. Ich sagte zu ihr, dass es ja wirklich nur sehr, sehr wenige sind, die eben nie einen Rückfall erleiden. Daraufhin meinte sie zu mir, dass diese sehr wenigen Leute ja auch irgendwo herkommen müssen und dass ich ja dann eben zu denen gehören könnte. Das klang für mich sowas von logisch, dass mir das danach aus dem Kopf ging.

    Ich bin nun seit fast 4 1/2 Jahren trocken und zwar ohne Rückfall und das soll auch so bleiben, weil ich eben zu den Wenigen gehören werde. Mach doch "einfach" mit :)

    LG Cadda

  • Hi,

    Ich bin jetzt 15 Jahre ohne Rückfall trocken, auch mit Hilfe des Forums.

    Mich haben die Rückfälle in SHG, oder in meiner ambulanten Therapie genervt, mich aber bestärkt. Du wirst ja für dich trocken und da gilt es weiter den Focus auf dich zu richten und nicht nach den anderen schauen. Es ist dein Leben für das du trocken bleibst. Diese Lebensqualität darfst du nicht aus den Augen verlieren.

    Den es geht um DICH.

    Liebe Grüße

    Jürgen

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