LunaSol.Hallo, ich bin neu hier

  • Hallo Zusammen, ich bin neu hier.

    Meine Mutter ist alkoholkrank seit ich denken kann. Es wurde über Jahre immer schlimmer. Bis mein Vater schwer erkrankte und schließlich verstarb. Da bekam sie einen Betreuer und war dann auch 8 Jahre trocken, es gab aber nur eine Krankheitseinsicht, geschweige denn Therapie. In dieser Zeit habe ich zwei Kinder bekommen um die sie sich auch toll gekümmert hat.

    Jetzt trinkt sie wieder. Leugnet es, gibt allem und jedem die Schuld. Kommt mit Dingen, die fast 50 Jahre her sind. Sie lügt mich an. Es ist wie als wäre, alles wieder so wie vor ihrer trockenen Zeit. Es bringt nichts, das Thema mit ihr zu besprechen. Für sie gibt es kein Thema. Man dreht sich nur im Kreis.

    Ich würde gerne den Kontakt abbrechen, mir tut es nur um meine Kinder so Leid. Ich weiß sie ist krank, ich kann aber trotzdem nicht verstehen warum sie alles wegwirft. Ich habe sie jetzt über eine Woche nicht angerufen, seit ich sie zufällig am Altglascontainer sah und sie eine Flasche nach der anderen entsorgt. Die Ausrede war, die wären noch im Keller gewesen und alt...Ich möchte nicht wieder alles von vorne durchkauen. Es macht mich krank. Ich möchte auch nicht dass meine Kinder auch noch durch den Alkohol geschädigt werden.

    Es macht mich einfach unfassbar traurig...

    Dafür, dass ich erst nicht wusste was ich schreiben soll, ist es nun doch recht lang geworden. :S

    Liebe Grüße

    LunaSol

  • Liebe LunaSol,

    ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich bin selbst EKA und habe seit einigen Jahren fast keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter. Es war eine schwere Entscheidung und es ist auch nicht immer leicht dabei zu bleiben. Hier im Forum wird du viele Geschichten finden, in denen du dich wieder findest und auch ganz unterschiedliche Weisen damit um zu gehen. Immer gleich ist allerdings, dass wir als Angehörige machtlos sind gegenüber der Sucht. Es ist nicht an uns etwas daran zu ändern, das kann nur der Süchtige selbst. Wir können aber entscheiden, auf welche Weise wir auf uns selbst achten wollen und was wir unseren Kindern zumuten wollen oder eben nicht.

    Schön das du jetzt hier bist und einen guten Austausch wünsche ich dir, Lea

  • Hallo Lea,

    Vielen Dank für deine liebe Nachricht.

    Ja, ich weiß, dass ich es nicht ändern kann. Meine Mutter wird es vermutlich auch nicht mehr ändern. Sie zeigt leider null Einsicht. Inzwischen denke ich manchmal, ich warte am besten einfach ab, bis es wieder so schlimm ist (verwahrloste Wohnung, sie selbst verwahrlost, etc.), dass ich den Psychsozialen Dienst der Stadt einschalten kann und evtl. Wieder vom Gericht ein Betreuer eingesetzt wird.

    Ich selbst möchte meine Energie nicht mehr dort hingeben. Natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich weiß, das muss ich nicht. Es ist aber automatisch da. Ich hoffe es hört einfach irgendwann auf.

  • Bei mir ist das schlechte Gewissen schon lange weg. Es kommt nur ganz selten mal durch, meistens durch andere Menschen ausgelöst, aber eigentlich nie lange oder schlimm.

    Natürlich bleibt die Traurigkeit über alles was nicht sein kann. Aber selbst die erwischt mich nur ganz selten. Es ist wie es ist und für meine Kinder wähle ich ein gesünderes Umfeld, das hilft über viele andere Gefühle weg zu kommen 😊

  • Hallo LunaSol,

    ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und auch direkt an die richtige Stelle verschoben. Ich gehe davon aus, dass das ok ist. Hier geht es jetzt also für Dich weiter :)

    LG Cadda

  • Hartmut 28. Februar 2022 um 16:48

    Hat den Titel des Themas von „Hallo, ich bin neu hier“ zu „LunaSol.Hallo, ich bin neu hier“ geändert.

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