Trinken aufhören....

  • Ich habe jetzt genau 3 Monate ohne Alkohol gelebt...

    Freue mich riesig, dass ich es so weit geschafft habe.
    Ich hab mir zwar vorgenommen, nie wieder zu Trinken, aber so weit voraus, hab ich mich nicht getraut, zu denken.

    Danke für eure Hilfe! Es gibt nichts besseres als eine Selbsthilfegruppe, die praktisch 24 Stunden für einen da ist.
    Manchmal auch nur passiv zum "lesen", zu anderer Zeit dann wieder mit Trost, Rat und Hilfe.

    Mittlerweile sind sogar meine zittrigen Finger wieder unter Kontrolle. Meine Verdauung funktioniert auch seit 3 1/2 Wochen endlich normal.

    Ich bin nicht mehr so vergesslich und ich vernachlässige auch meine Beziehungen und die Umwelt nicht mehr.

    Einfach super was ein nüchternes Leben so bietet!

    Klar gibt es auch Schwierigkeiten, aber vieles lässt sich mit nüchternem Kopf regeln.
    Zu meinen Freunden, die alle ausnahmslos viel zu viel Alkohol trinken habe ich den Kontakt nicht aufgegeben. Es fällt mir schwer nach fast 40 Jahren in denen wir zusammen aufgewachsen und "durch dick und dünn" gegangen sind mich so einfach zu verabschieden.
    Andererseits muss ich bei jeder Feier mit dem Gespött klarkommen.

    So Sprüche wie "Eins geht doch-komm!" berühren mich glücklicherweise nicht.
    Manchmal kommt es mir auch so vor, als hätten "Andere damit ein Problem, dass ich kein Problem mehr habe"

    Aber vielleicht normalisiert sich auch das noch im Laufe der Zeit?

    :oops: Ziemlich viel Text, aber für 3 trockene Monate erlaub ich mir das...

    Allen einen wunderschönen ersten Advent und bleibt stark!!!

    Toby

  • Hallo Toby,

    zunächst herzlichen Glückwunsch zu den geschafften 3 Monaten. Das liest sich doch schon gut.

    Hast du mit deinen Freunden geredet, wissen sie Bescheid? Solche Sprüche mögen dir im Moment egal sein, aber irgendwann vielleicht nicht. Und so oder so sind sie ziemlich daneben und alles andere als freundschaftlich. Wenn ihr immer durch dick und dünn gegangen seid, dann sollten sie das JETZT in deiner Situation auch tun, meinst du nicht?

    Gruß Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • Hallo Lhea,

    danke für die Glückwünsche!
    Ich hab das mit meiner trockenen Einstellung gegenüber meinen Freunden nicht an die große Glocke gehängt.
    Jeder der es wissen wollte bekam aber auch eine ausführliche Antwort. Ich versuche auch nicht als Missionar aufzutreten und andere vom Trinken abzuhalten.
    Sie sind aber trotzdem sehr irritiert. Ich kenn das aus meinen nassen Zeiten. Ich habe mich auch darüber lustig gemacht wenn mal jemand den verzweifelten Versuch gewagt hatte, vom Alkohol Abstand zu nehmen.
    Deswegen bin ich auch keinem böse.
    Bei deren Frauen kann ich eine kleine portion Neid erkennen. Einige von Ihnen hatten dann an Ihre schwer trinkenden Männer appeliert, es doch auch mal "vorübergehend mit Abstinenz" zu versuchen.
    Mal sehen, wie das noch weiter geht...

    Lg Toby

  • Hallo Astrid,
    ja das mit dem Belohnen war mir am Anfang ganz wichtig! Ist soweit ich gelesen habe vom psychologischen Standpunkt richtig so.
    Ziele erreichen und Belohnung gehört zusammen.
    Belohnung kann auch sein mal gar nichts zu tun und nur Füße hoch zu legen.
    Was auch ganz toll kommt, als Belohnung, ist etwas zu tun was du noch nie vorher gemacht hast. Einfach die Vorurteile einmal ausschalten und z.B einen Workshop für Pflanzenkunde, Rhetorik, Bauchtanz o.ä. buchen oder eine Museumsführung mitmachen.
    Es muß einfach etwas sein, was du bisher noch nie gemacht hast-
    das ist Belohnung und Kick gleichermassen... einfach genial!

    Lg Toby

  • was bedeuten 122 Tage ohne Alkohol für mich:

    mein Schnitt: 5 Bier a 0,5/Tag und 1 Flasche Rotwein alle 2 Tage -Schnaps wird mal nicht mitgerechnet ergibt:

    610 Bier gleich 30 Kisten und 61 Flaschen Dornfelder (= 10 Kisten)

    + ca. 90 mal Kopfschmerzen, 6 Packungen Aspirin +C,
    ca 50 mal gekränkte Angehörige, 10 Tage Arbeitsunfähig,
    15 mal Fahren unter Restalkohol
    ________________________________________________________


    dagegen stehen:

    3 Packungen Kräutertee a 50 Teebeutel
    2 Packungen "Schlaf Gut" Tee

    517 Joggingkilometer, ein Wettkampf Halbmarathon*

    17 gelesene Bücher, 54 Fachzeitschriften, 1 VHS Kurs,
    4 Fortbildungsvideos.

    ein geordnetes Leben, Zufriedenheit, Unabhängigkeit und endlich wieder

    *********aggieren statt reagieren***********


    Ich bin voll zufrieden mit meiner Bilanz.

    Toby

  • Hallo Toby,

    nur der Form halber, weil das aus Deinem Profil nicht hervorgeht und ich am Anfang schon mal damit in Gobi stand: Bist Du männlich oder weiblich?

    L, Meni

  • Hallo Meni,
    würde der obige Text mit weiblichen Worten nicht etwa so aussehen?:

    "vom Gefühl her geht es mir schon viel besser. Ich kann es gar nicht verstehen so große Mengen Alkohol früher zu mir genommen zu haben.
    Mittlerweile unternehme ich ganz viele Dinge die ich mir vorher gar nicht vorstellen konnte... hab sogar mittlerweile Zeit und Lust Bücher zu lesen...eins davon fand ich besonders hilfreich, weil es sich mit den Vorgängen im Menschlichen Gehirn befasste...was ich zudem besonders spannend fand.
    Seit der trockenen Zeit kann ich auch wieder Sport treiben, was meinem Körper besonders gut tut...und ich fühle mich einfach sehr wohl... usw" :)

    nein Spaß beiseite, ich werde es ins Profil setzten... O-->

  • Hallo Astrid !

    Bitte sei Vorsichtig. Wer an vielen Fronten kämpft kann schnell mal den Blick fürs wesentliche verlieren.
    Nicht vergessen " Schritt für Schritt "
    Will dich keineswegs demotivieren, ganz sicher nicht.
    Bin schon etwas länger Trocken und der Alkohol bedeutet mir nichts mehr , aber vergessen tue ich ihn nicht, es giebt ihn noch auf diesem Planeten . wenn ich ihn vergesse und ignoriere könnte er die Chance nutzen sich wieder an mich heranzumachen.
    Das werde ich nicht zulassen!

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Toby !

    Entschuldige Bitte . Habe ebend gemerkt das ich in deinem Thema was für Astrid geschrieben habe.
    Hoffe Du nimmst mir das nicht übel. Werde ihr das auch mitteilen.
    Und Glückwunsch zu deinen 122 Tagen ich hoffe du kanst sie irgentwann nicht mehr zählen, weil es ein Leben geworden ist.

    Viele Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Toby,

    Glückwunsch zu den 122!

    Deine Aufstellung finde ich sehr interessant. Werde die für mich auch mal machen. Und zwar dann noch mit einer Bilanz in € und ct. Bin mal selber sehr gespannt, was da für die vergangenen 73 Tage rauskommt... 8)

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hi Toby,

    Glückwunsch zu den vier Monaten. Deine Bilanz (sowohl männlich als auch weiblich) finde ich auch gelungen. Stellt sich bloß die Frage, warum hat man sich das je angetan?

    Lieben Gruß
    Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • ein freundliches "Hallo" an Alle,

    ich würde gerne wieder einen kurzen Zwischenbericht von mir geben:

    auch nach 5 Monaten "ohne" kann ich es allen aktiven und passiven Teilnehmern hier nur bestätigen:
    Trockenheit tut gut und ist eine Bereicherung für das Leben!
    Es gibt nicht den geringsten Grund dafür Alkohol zu trinken oder trinken zu müssen.
    Es ist einfach unglaublich wie sich bei mir wieder "Wissensdurst" und Neugier breit machen. Nicht mehr einfach alles nur hinnehmen- wieder aggieren und auch mal unbequem für Andere sein. So richtig widersprechen, oder mal Nein zu sagen, wenn es angebracht ist-
    nicht zurückziehen des Friedens willen- Das ist Leben!

    Dieses schreckliche Gefühl der schnellen Befriedigung durch Abfüllen und das Nachtanken ist ein schrecklicher Kreislauf, bei dem alles Andere auf der Strecke bleibt.
    Nach meiner Beurteilung braucht der Kopf ungefähr 3 Monate, (so war es zumindest bei mir) bis wieder so etwas wie "geistiges Wachstum" möglich ist.

    Mein Gefühl sagt mir, dass ich den Stillstand beendet habe und ich jetzt wieder auf meiner Reise bin. Eine Reise die ich vor vielen Jahren freiwillig oder auch unfreiwillig unterbrochen habe.

    LG an euch!
    Toby

  • hallo,
    ich habe hier lange nicht aktiv geschrieben, jedoch oft mit gelesen.

    Gerne erzähle ich auch mal wieder über meine Erfahrungen...

    Nach über acht Monaten ohne, kann ich jetzt schon beurteilen, dass meine damalige Entscheidung mit dem "Trinken aufhören" so etwas wie ein Meilensten in meinem Leben ist.
    Alles hat sich geändert, mein Verhalten zu Anderen,
    mein Verhältniss zu meiner Partnerin (die mich dauerhaft bei meiner Trockenheit unterstützt)
    Irgendwie sind die wichtigen Dinge wieder im Vordergrund wie "Freude am Leben" oder ständige Weiterbildung und gesunde Neugierde auf Neues oder Unbekanntes.
    Meine trinkenden Freunde treff ich zwar immer noch, aber mittlerweile hab ich schon Mitleid mit Einigen, weil sie doch immer weiter absinken.

    Auch hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Zeit plötzlich wieder normal, oder fast zu schnell vergeht.
    Früher, in meiner Nassen Zeit, war alles wie eingefroren, zeitlos! Veränderungen konnte ich ganz schlecht wahrnehmen.
    Kommt das nur mir so vor, oder hat da jemand ähnliche Erfahrungen?

    Ich kann mir auch gar nicht mehr vorstellen, woher ich früher die Zeit genommen hatte, mich voll laufen zu lassen und dann wieder einigermassen nüchtern zu werden...
    Euch allen weiterhin viel Kraft und Erfolg auf dem selbst gewählten trockenen Weg!
    LG Toby

  • Hallo Toby,
    schön Deinen Thread zu lesen.
    Bin erst am Anfang bei Tag 16 und beneide Dich, dass Du schon so weit bist. Insbesondere was mein trinkendes Umfeld angeht geht es mir auch in Jahreszahlen ähnlich und ich muss da etwas aufpassen.
    Dein Thread gibt aber wirklich Hoffnung und eine positive Aussicht auf meine trockene Zukunft.
    Danke und schreib weiter von Zeit zu Zeit wie es Dir geht. .

    Gruß vom Falk

    Nichts im Leben ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte!

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