Lulu918 - Angehörige einer ganzen Alkoholiker-Schwieger-Familie

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich hier als Angehörige meiner in meinen Augen gefährlich Alkohol-liebenden Familie meines Partners angemeldet.

    Selbst trinke ich zwar hin und wieder auch Alkohol, allerdings in Maßen und nur wenn ich Lust habe.

    Dagegen hat der Vater, Mutter und ganz besonders der Bruder meines Partners die Angewohnheit,

    bei jedem Essen Weißwein zu trinken, mehrere Flaschen davon, und im Anschluss noch mehrere Runden Schnaps.

    Da sie als selbstbestätigende Familie in Ihrer Bubble sind, feiern sie sich auch noch für die bereits geleerten Weinflaschen und finden alles ganz lustig.

    Als wir gemeinsam im längeren Urlaub waren, wurde darüber gescherzt, bereits 80 (!!!) 8| Weinflaschen als Gruppe inkl Gästen getrunken zu haben.

    Es erscheint mir als eine Art "Coolness" Empfinden in dieser Familie viel zu trinken, und wer das nicht tut ist ein Spießer und langweilig.

    Daher traue ich mich auch nicht, meine Bedenken über den Konsum zu äußern...

    Ich fühle mich von dieser Art, immer Alkohol trinken zu wollen und bei jeder Gelegenheit Party zu machen unter Druck gesetzt,

    würde aber gleichzeitig gerne helfen, mich dabei aber auch nicht unbeliebt machen als Schwiegertochter :roll:

    Ich freue mich auf einen regen Austausch hier im Forum und bin auch schon gespannt auf andere Erfahrungen.

    Liebe Grüße und gutes Durchhalten bei der Hitze! <3

  • Hallo und willkommen bei uns im Forum, Baileys!

    Wie gehst Du und Dein Partner denn mit dem hohen Alkoholkonsum um?

    Wie siehst Du das, trinkt Dein Partner denn auch sehr viel?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi Elly,

    mein Partner ist natürlich als Teil der Familie ebenfalls ein Weintrinker und macht ebenso wie sein Bruder mit.

    Er trinkt in der Regel auch deutlich mehr und länger als ich, und hat auch stärker das Bedürfnis nach Party machen und lustig sein dann.

    Ich höre nach ein paar Gläsern meist auf, da Wein mich müde macht und gehe manchmal sogar Schon ins Bett während die anderen noch Weitertrinken und zuhause weiterfeiern.

    Ich traue mich iwie nicht, meinen Partner auf den Konsum anzusprechen, da er sich oft schnell angegriffen fühlt oder denkt ich würde ihm einen Vorwurf machen. Als Antwort würde sowas kommen wie "Lass mich doch trinken wie ich will, ist doch nicht dein Problem." oder "Mach dich mal locker du bist immer so verkrampft" :(

  • Hallo Baileys,

    Willkommen hier bei uns! :)

    Dein gewählter User-Name ist identisch mit einer bekannten Alkoholmarke.

    Damit die trockenen Alkoholiker hier nicht beim Lesen pausenlos diesen Markennamen lesen müssen, möchte ich dich bitten, dir einen anderen User-Namen auszudenken. Unser Admin kann das unkompliziert abändern.

    Du kannst entweder eine PN schreiben oder einfach hier in dem Thema.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    vielen Dank für den Hinweis! Ich hatte mich so genannt, weil der süsse Hund einer Bekannten so heißt...

    Ich habe "Admin1" eine Nachricht geschrieben mit der Bitte um Änderung in Lulu918.

    War das richtig oder soll ich eine Mail an die im Impressum angegebene Adresse schreiben?

    LG Lulu <3

  • Hallo Lulu,

    Das es sich jemand der ständig darauf aus ist bei jeder Gelegenheit Party zu machen schön redet, dass viel zu trinken "cool" wäre und man sich brüstet mit hohen Mengen kenne ich zum einen aus der Musikszene und von meinem Ex. Das scheint in manchen Kreisen tatsächlich als "normal" zu gelten und Menschen die nix vertragen sind Spaßbremsen etc.

    Was viel wichtiger ist, ist aber die Tatsache, dass dich das stört und du dich damit nicht wohl fühlst. Du hast ein recht darauf dich wohl zu fühlen.

    Tatsache, dass du dich nicht traust etwas bei deinem Partner anzusprechen zeigt ja auch wie unwohl du dich damit fühlst. Warum bist du mit jemandem zusammen und bezeichnest denjenigen als Partner, wenn du ihm offenbar nicht vertraust und mit ihm nicht über alles sprechen kannst?

    Du hast doch wie jeder Mensch einen Partner verdient, dem du vertrauen und auch alles anvertrauen kannst.

  • Elly 21. Juli 2022 um 21:40

    Hat den Titel des Themas von „Angehörige einer ganzen Alkoholiker-Schwieger-Familie“ zu „Lulu918 - Angehörige einer ganzen Alkoholiker-Schwieger-Familie“ geändert.
  • Hallo Lulu,

    jetzt bist Du freigeschaltet und hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und erfolgreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Lulu,

    Das es sich jemand der ständig darauf aus ist bei jeder Gelegenheit Party zu machen schön redet, dass viel zu trinken "cool" wäre und man sich brüstet mit hohen Mengen kenne ich zum einen aus der Musikszene und von meinem Ex. Das scheint in manchen Kreisen tatsächlich als "normal" zu gelten und Menschen die nix vertragen sind Spaßbremsen etc.

    Was viel wichtiger ist, ist aber die Tatsache, dass dich das stört und du dich damit nicht wohl fühlst. Du hast ein recht darauf dich wohl zu fühlen.

    Tatsache, dass du dich nicht traust etwas bei deinem Partner anzusprechen zeigt ja auch wie unwohl du dich damit fühlst. Warum bist du mit jemandem zusammen und bezeichnest denjenigen als Partner, wenn du ihm offenbar nicht vertraust und mit ihm nicht über alles sprechen kannst?

    Du hast doch wie jeder Mensch einen Partner verdient, dem du vertrauen und auch alles anvertrauen kannst.

    Danke für Deine Antwort, tatsächlich konnten wir mal über alles reden, aber nachdem mein Auslandsaufenthalt im Raum stand, was dann doch nicht stattfand, hat er sich stark von mir distanziert. Ich bin ich auch mittlerweile nicht mehr von unserer Beziehung überzeugt, da ich nicht das Gefühl habe, dass er zu 100% hinter mir steht sondern ich mir manchmal nur wie ein willkommener Zeitvertreib für Ihn vorkomme. Komisch ist, dass ich mich bei seiner Familie an sich super wohl fühle, weil ich selbst nie wirklich eine hatte, und mir das (bevor die alle anfangen wild zu trinken) schon ein sehr verbundenes Gefühl gibt. Immerhin stimme ich mit Ihm aber überein, dass sein Bruder defitiniv Alkoholiker ist und auch für die Familienverhältnisse viel und fast töglich trinkt. Aber irgendwie kommt da nichts ernsthaftes bei rum, es wird eher so halbernst genommen und wenn man seinen Bruder darauf anspricht, kommt ein blöder Spruch und die Hälfte lacht wieder. Langsam glaube ich da WILL keiner sehen, dass es ein Problem gibt und es will auch keiner aufhören mit dem Wein trinken. Da ist es doch aussichtslos für mich oder?

  • Das mag Dich traurig machen und das verstehe ich - aber die Erkenntnis ist auch wertvoll: Du hast eine Partnerschaft verdient, die nährender und weniger belastend ist.

    Da hast Du recht, vielen Dank Lananana.

    Tief im Inneren weiß ich das auch, aber es fällt mir so schwer das zuzugeben bzw. dieses Familiengefühl aufzugeben. Ist aber natürlich total dämlich, nur wegen dem Vorhandensein einer Familie (die Alkoholprobleme hat) in einer nicht wirklich erfüllenden Beziehung zu bleiben. Ich frage mich manchmal ob das auch eine Form von Sucht ist? Dass man Beziehungen nicht aufgeben kann, weil man so in der Gewohnheit steckt und sich nur an die wenigen positiven Highs hält? :shock:

  • aber nachdem mein Auslandsaufenthalt im Raum stand, was dann doch nicht stattfand, hat er sich stark von mir distanziert. Ich bin ich auch mittlerweile nicht mehr von unserer Beziehung überzeugt,

    Hallo Lulu,

    vielleicht ist damals durch Deine Planung, ohne ihn, etwas in Gang gesetzt worden. Er hat sich

    deswegen von Dir distanziert, weil Dir etwas anderes wichtiger war, als Eure Beziehung.

    Das war vielleicht der Knackpunkt.

    Und nun sieht er Eure Beziehung in einem anderen Licht.

    Kann das sein?

    Aber davon ab, möchtest Du weiterhin in einem familiären Gefüge leben, in der der Alkohol

    eine so große Rolle spielt?

    Bei uns in der Familie war es nie üblich, sich so oft zu sehen. Größere Zusammenkünfte

    fanden nur zu speziellen Familienfeiern an. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dort

    die Gemeinschaft extrem gelebt und gefeiert wird. Willst Du das auch oder ist es Dir

    im Grunde viel zu viel?

    Und wie sieht das Dein Partner, hast Du mit ihm schon einmal darüber geredet?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich finde nicht, dass das „dämlich“ ist. Es ist bedürftig - und das in einem sehr ungesunden Maße. Und bedarf deshalb ebenfalls einer professionellen Hilfe/Unterstützung. Ich kenne das Gefühl auch sehr gut. Diesen sehr großen Wunsch anzukommen. Auch endlich irgendwo dazuzugehören. Aber der Preis für wenige Momente, die man sich ja auch noch schön redet ist, ist immens hoch und alles führt leider auch nicht zum ersehnten Ziel. Ich „arbeite“ gerade sehr daran, mir selbst zu genügen. Mir jetzt und rückwirkend das zu geben, was ich von meiner Familie und den Partnern nicht bekommen habe. Mich selbst zu lieben. Und das verträgt sich tatsächlich nicht so gut damit, dass man sich freiwillig so ungesunden Beziehungen und/oder Familienstrukturen aussetzt.

  • Danke Elly für Deine Sicht, tatsächlich war mir beides auch schon bewusst, aber es bekommt ein neues Gewicht wenn auch andere das so deutlich erkennen. Die Frage stellt sich mir nur, WARUM die Familiengemeinschaft fast schon verzweifelt gefeiert wird? Der Vater ist beruflich SEHR erfolgreich und ein in meinen Augen toller ausgewogener und lustiger Mensch, die Mutter war früher vor den Kindern ebenfalls beruflich erfolgreich und ist seit fast 20 Jahren aber Hausfrau, die Beziehung zwischen den Eltern scheint auch sehr gesund, da die Frau sich ja um alles (haus, Kind, Hund) kümmern kann und kocht und der Mann Klassischerweise das Geld nach Hause bringt.

    Kann es evtl sein, dass durch solche Familienzusammenkünfte vertuscht werden soll, dass der Mutter ihr Leben vielleicht zu langweilig ist? Das Trinken geht allerdings hauptsächlich vom Bruder meines Partners und dem Vater aus...

    Wie Du schon sagst, mir wird das oft zu viel, wenn ein gewisser Pegel erreicht ist und ich die Witze einfach so flach und primitiv finde und einfach nicht mitlachen kann und will und dementsprechend an den Gesprächen nicht mehr so eingebunden bin. Wenn ich meinen Partner darauf anspreche dass ich jetzt gern ins Bett geh, kommt "okay, bis später. aber wir feiern weiter".

    Ich glaube, ich habe mich damit abgefunden mich von all dem zu distanzieren und die Beziehung zu beenden, denn wirklich partnerschaftlich kommt mir meine Beziehung schon lange nicht mehr vor.

  • Ich finde nicht, dass das „dämlich“ ist. Es ist bedürftig - und das in einem sehr ungesunden Maße. Und bedarf deshalb ebenfalls einer professionellen Hilfe/Unterstützung. Ich kenne das Gefühl auch sehr gut. Diesen sehr großen Wunsch anzukommen. Auch endlich irgendwo dazuzugehören. Aber der Preis für wenige Momente, die man sich ja auch noch schön redet ist, ist immens hoch und alles führt leider auch nicht zum ersehnten Ziel. Ich „arbeite“ gerade sehr daran, mir selbst zu genügen. Mir jetzt und rückwirkend das zu geben, was ich von meiner Familie und den Partnern nicht bekommen habe. Mich selbst zu lieben. Und das verträgt sich tatsächlich nicht so gut damit, dass man sich freiwillig so ungesunden Beziehungen und/oder Familienstrukturen aussetzt.

    Wow das hat mir die Augen geöffnet... Vor allem das schön reden der wenigen Momente. Das habe ich definitiv gemacht und habe damit über grundlegende Trennungsgründe hinweggetäuscht... Denke das machen aber viele die in einer längeren Beziehung stecken.

    Ich habe zwar selbst schon eine Familie, aber geschieden und nur auf einer Seite Kontakt, noch dazu räumliche Entfernung und nur 2 mal im Jahr Treffen. So gesehen gehöre ich schon wo dazu, nur eben nicht so richtig Bilderbuchfamilienartig.

    Aber möchtest du damit ausdrücken, dass man psychologische Unterstützung braucht, nur weil man den Wunsch nach familiärer Zugehörigkeit hat (weil man ihn halt noch nie so stark hatte)?

  • Ich denke, dass bei Menschen, die in so einer ungesunden Situation verharren, etwas mit dem Selbstwertgefühl nicht ok ist. Etwas, das heilen muss - und dabei kann professionelle Hilfe unterstützen. Oft liegen die Gründe für die Wunde in der Ursprungsfamilie. In meinem Fall ganz sicher. Mir hilft professionelle Unterstützung durch eine Therapeutin aktuell (nochmal), besser zu verstehen, warum ich so anders handel und fühle - wie zum Beispiel meine Freundinnen - die längst die gesunde Flucht ergriffen hätten, wo ich noch immer festgehalten, gehofft und entschuldigt habe - was eigentlich gar nicht zu entschuldigen war. Und was ich tun kann, um neue, bessere Verhaltensmuster zu etablieren und bei mir zu bleiben.

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