JennyG - Mein Vater ist Alkoholiker

  • Hallo zusammen,

    Ich weiss gar nicht so Recht wie ich anfangen soll. Immerhin ich mein Vater schon seid dem ich denken kann Alkoholiker. Als Kind habe ich nicht wirklich verstanden was mit meinem Vater nicht stimmt. Er war sehr oft betrunken und teilweise gewalttätig gegenüber meiner Mutter. Ich habe als Kind oft mitbekommen, wie mein Vater unter Alkoholeinfluss meine Mutter in den Schrank geschubst hat, die halbe Wohnung zusammengeschlagen hat.. das schlimmste woran ich mich erinnere ist, dass ich Mal wieder in meinen Zimmer gehört habe das meine Eltern sich laut stark streiten ich hörte das es heftiger wurde, kam aus meinen Zimmer und sah wie mein Vater sich über meine Mutter beugte und sie würgte. Erst als er mich sah hörte er auf. Wie oft hat er seinem korn in eine andere Flasche mit reingekippt und ich habe nachts nach der Flasche im Kühlschrank gegriffen und mich bespuckt weil ich es dann versehentlich getrunken habe... Es war immer schwer zu verstehen wieso er so ist, wenn er doch Mal nüchtern war, war er doch so ein liebenswerter Vater! Meine Mutter ist machtlos ihm gegenüber. Egal was ist, sie bleibt an seiner Seite und ertränkt ihre Gefühle und Tränen ebenfalls oft in Alkohol. Wenn ich was sagen möchte oder ihr Vorschlage lass doch zusammen mit ihm in Ruhe reden .. sagt sie nur bitte nicht sag ihm nicht das etwas von mir kommt sonst hab ich wieder den Theater zu Hause... Über die Jahre ich bin jetzt 31 Jahre merke ich, dass ich nach zahlreichen Gesprächen die ich Versucht habe mit ihm zu reden nur noch genervt reagiere und wenn er am Telefon schon betrunken ist das ich ausreden suche, wieso ich meine Eltern heute nicht besuchen kann. Es tut mir vor allem meiner Mutter gegenüber leid. Vor einiger Zeit war mein Vater beim Arzt und dieser machte eine Blutuntersuchung. Beim der Auswertung dieser Untersuchung sagte der Arzt meinen Vater das seine Organe sehr angegriffen sind und die Werte sehr schlecht und das man anhand dieser Werte sehen kann, dass er ein starkes Alkohol Problem hat und wenn er nicht jetzt was dagegen tut das es schlecht um ihn stehen wird. Der Arzt bat ihn Hilfe an, doch er verneinte diese und wollte es allein versuchen. Ich habe mit ihm lange gesprochen wie schwer es für mich und meine Mama ist und ob er nicht die Hilfe von seinem Arzt annehmen möchte das er krank sei und die Hilfe braucht. Nein er sagte da muss er alleine durch.. es vergingen tatsächlich mehrere Wochen wo er nicht trank und ich war so stolz. Was ich ihm auch sagte wie toll er das macht wie stolz ich bin und wenn was ist soll er sich melden ich geh da mit ihm zusammen durch. Leider nach einiger Zeit ging alles zum anderen über. Das eine Bier am Tag .. am nächsten Tag waren es schon 2 und schon war er wieder in seinem alten Muster. Nun ist es schlimmer als jemals zuvor. Früher gab es wenigstens Mal 2 Tage oder so wo er tatsächlich nicht trank aber nun trink er jeden Tag exzessiv. Es beginnt schon frühmorgens mit einem Jägermeister. Essen tut er nichts bis sehr wenig und er hat stark abgenommen. Wenn ich ihn fragen wieso er nicht isst, kommt nur er hat kein Appetit und wundert sich so gleich wieso er Magenprobleme hat. Gleichzeitig ist er auch arbeitslos schon seit mehreren Jahren und hat sich einfach aufgegeben und verliert sich in Selbstmitleid und ausreden. Es zerbricht mir das Herz und ich fühl mich einfach unendlich hilflos. Angst mit anderen drüber zu reden, Angst das mein Vater sich zu tote trinkt, Angst ihn nicht retten zu können. Bei meiner Verzweiflung bei ich auf diese Seite gestoßen und hoffe hier auf Tipps und Hilfe.

  • Hallo Jenny

    Herzlich willkomme hier im Forum.

    Das klingt ja schrecklich :(

    Aber du hast oben etwas geschrieben : Angst,dass du ihm nicht helfen kannst.

    Das ist korrekt wenn dein Vater sich nicht selber helfen lassen will! kann keiner von euch dagegen etwas machen so traurig das auch klingt.

    Nur wenn man einsieht,dass man ein Problem hat und sich helfen lässt bezw diese auch annimmt kann es klappen.

    Andernfalls besteht da so gut wie keine Hoffnung.

    Ihr habt ja getan was ihr könnt mehr als mit ihm sprechen und versuchen zu überzeugen geht nicht.

    Er muss einsehen,dass er krank ist bezw Hilfe braucht.

    Es werden dir sicher noch viele hier schreiben die viel mehr Erfahrungen haben wenn es um das Thema geht wenn Familienmitglieder trinken.

    Ich hoffe die netten Menschen hier können dir viele Sachen gut erklären.

    Liebe Grüsse und mach DIR KEINE VORWÜRFE!

    MFG PIPE

    Es ist keine Schande umzufallen! Es zeigt von Grösse immer wieder Auftzstehen und den "Kampf" weiterzuführen.

    Jedemal neu Aufrichten, den Dreck abzuwischen zeugt von Disziplin und Ehrgeiz

    Es kommt im Leben nicht darauf an wieviele Schläge man abkriegt sondern ,dass man sich immer wieder aufrafft und weiterkämpft!

  • Hallo Jenny,

    und herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Das, was du schreibst, liest sich leider so, wie es meistens in Familien mit einem oder mehreren Abhängigen zugeht. Wenn Eltern betroffen sind, macht es alles nochmal schwieriger. Du merkst es ja selbst, wie sehr dich alles verunsichert und wie du nun auch mit verschiedenen Ängsten lebst.

    Ich gebe dir mal den Link zur Freischaltung für den Austausch. Es gibt hier etliche EKAs - Erwachsene Kinder von Alkoholikern .

    Hier ist er:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Klick einfach drauf und schreib kurz, dass du freigeschaltet werden möchtest. Dein Thema wird dann in den Bereich

    Erste Schritte für EKA

    verschoben. Da kannst du dich dann austauschen.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Aurora 17. August 2022 um 19:21

    Hat den Titel des Themas von „Mein Vater ist Alkoholiker“ zu „JennyG - Mein Vater ist Alkoholiker“ geändert.
  • Liebe Jenny,

    ich verstehe dich sehr gut. Bin selbst mit einen alkoholkranken und gewalttätigem Vater aufgewachsen. Es hinterlässt leider lebenslange. Natürlich liebt man auch seine Eltern, was hat man als Kind sonst für eine Chance. Du bist noch jung, suche dir Hilfe und Unterstützung, alles was deinen Selbstwert stärkt. Ich habe leider sehr spät damit begonnen und es führt jetzt zu weit, meine ganze Lebensgeschichte aufzurollen. Auch, wenn dein Vater gute Momente hat oder hatte. Er hat als Vater versagt und dir nicht die Liebe angedeihen lassen, die du verdient hättest. Er konnte dich nicht sehen.

    Ich hoffe, das war nicht zu hart für dich. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.

    Liebe Grüße

    Penny

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