Traumtrude - Vorstellung einer Angehörigen

  • Ich möchte mich kurz vorstellen oder es jedenfalls versuchen, es knapp zu halten ;)

    Mein Freund ist Alkoholiker. Er hatte nach über zehn Jahren Abstinenz vorigen Herbst einen Rückfall, aus dem er nicht mehr herauskommt. Er ist völlig am Boden. Bei ihm ist aber sehr unklassisch - oder vielleicht ist es ja auch typisch und ich bin einfach nur nicht erfahren genug - dass er in trockenen Phasen, dessen Länge variieren, depressiv und unglücklich ist. Wenn er trinkt, und dann meine ich nicht die völligen Abstürze, sondern das Pegeltrinken, ist er glücklich. Seine Depressionen sind wie weggeblasen. Er meint, er hätte sonst keinen Grund und Druck das Trinken zu lassen, weil er trocken eher rastlos, getrieben und depressiv ist. Professionell helfen zu lassen, wehrt er sich vehement. Ich sehe quasi zu, wie er sich körperlich zugrunde richtet und sein Leben an die Wand fährt. Ich leide wie verrückt, bin zerrissen und hilflos, weiß nicht, wie ich damit umgehen kann und soll. Ich habe ihn übrigens in seiner langen trockenen Zeit, also trocken kennengelernt. Der Rückfall war schleichend und ich habe lange Zeit nicht begriffen, wie es um ihn steht, habe tatsächlich naiverweise gedacht, er hätte alles im Griff. (Wir leben nicht zusammen). Wenn er trinkt, ist er entweder aggressiv (in Worten) oder euphorisch und teilweise extrem liebevoll und emotional (Liebeserklärungen, die ich vorher nie bekam) , wie er nie vorher trocken war und ist. Das irritiert mich und zerreißt mich noch mehr. Ich kann doch nicht plötzlich genießen, dass er sich mir öffnet und liebevoller ist, da es ja im „Suff“ ist. Er selbst sieht sein Problem, weiß genau, was da passiert und sagt aber selbst, er hätte keinen Druck aufzuhören, da es ihm betrunken besser gehe, als nüchtern.

  • Hallo Traumtrude,

    herzlich willkommen in unserer Onlineselbsthilfegruppe.

    Wenn dein Freund eine so lange trockene Phase hatte, dann weiß er auch, wie er aus dem Rückfall herauskommt.

    Professionell helfen zu lassen, wehrt er sich vehement.

    warum wehrt er ab? Das zeugt ( noch ) nicht von einer Einsicht in sein Problem, auch nach 10 Jahren Trockenheit.

    Alkohol und Depressionen gehen oft Hand in Hand, und wenn er trinkt um gut drauf zu sein, trinkt er zurGefühlsregulation.

    Um eine vorliegende Depression zu behandeln, muß er aber nüchtern sein.

    Hier wird es um dich gehen, und darum wie es dir besser gehen kann.

    Leider kannst du ihm nicht helfen, so lange er glaubt, das es im besoffen besser geht. Da scheint er meilenweit von Einsicht entfernt zu sein.

    ich lasse dir schon mal den Link für den offenen Bereich hier, den brauchst du nur anklicken, ein paar Worte schreiben, dann wirst du für den offenen Bereich frei geschaltet.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Herzlich Willkommen Traumtrude,

    dass er in trockenen Phasen, dessen Länge variieren, depressiv und unglücklich ist.

    Genau diese Situation kenne ich auch. Aber wenn ich ganz ehrlich bis, weiß ich jetzt, dass dies ein Trugschluss vom Trinkenden ist. Es ist ein Teufelskreis und ein schönreden.

    Wenn er trinkt, und dann meine ich nicht die völligen Abstürze, sondern das Pegeltrinken, ist er glücklich. Seine Depressionen sind wie weggeblasen.

    Ich erkenne in deinen Worten sehr viele parallele zu meinem Mann/meiner Situation. Weiß aber nach 30 Jahren, dass genau diese Aussagen nicht stimmen. Aber diesen Zustand können dir die erfahren Forenmitglieder hier viel besser vermitteln als ich. Ich selbst bin auch erst seit kurzem hier und lerne stetig dazu.

    Wir müssen und können nur auf uns achten. Du sagst ihr lebt in zwei getrennte Wohnungen, das ist ein großer Vorteil.

    Ich wünsche dir ein gutes einlesen hier und wünsche mir, dass du für dich dass findest was dir weiterhilft.

    Liebe Grüße Petra

    Liebe Grüße Petra

  • Elly 3. September 2022 um 15:48

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung einer Angehörigen“ zu „Traumtrude - Vorstellung einer Angehörigen“ geändert.
  • Hallo Traumtrude,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Du bist jetzt freigeschaltet und hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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