Guten Morgen in die Runde,
der Abstand zu dem allem hat dich näher zu dir geführt. Bleibt dran. Manchmal ist es heftig, das ist einfach so.
Ja Linde, so ist es. Am Anfang hatte ich ein richtig derbes schlechte Gewissen, aber mittlerweile weiß ich, dass es der richtige und der einzige Weg für mich war. Nach und nach werde ich das Thema für mich gerade rücken müssen. Was meine Ursprungsfamilie denkt, hat nichts mit mir zu tun. "Wenn ich mit dem Finger auf einen zeige, dann zeigen auch immer 3 Finger auf mich selbst". Ich habe, seit ich denken kann, um die Liebe meiner Mutter gekämpft. Ein aussichtsloser Kampf.
Aber heute ist Sonntag, es ist herrliches Wetter und ich fühle mich großartig. Ich gehe in den 7. Tag ohne Alkohol. Spannend finde ich dabei meine körperlichen, aber auch psychischen Veränderungen. Allein mein Schlaf ist um so vieles besser geworden. eine ganz blöde Angewohnheit ist, dass sich sogar im Schlaf meine Smartwatch trage, um meine Schlafqualität zu kontrollieren. Mit Alkohol war meine Rem-Phase immer um die 15 - 20 Minuten in der Nacht. Also praktisch nicht vorhanden. Nun lag sie heute Nacht bei 1,5 Stunden. Ich fühle mich ausgeruhter, ausgeglichener und fitter. Ich genieße es abends einfach nur so mit meinem Mann auf dem Sofa zu liegen und einen Film zu schauen, ohne ständig aufstehen zu müssen, um mein Glas wieder zu füllen. Mein Mann fragte mich gestern tatsächlich, ob ich eine größere Kann Tee machen kann, damit er auch eine Tasse mit mir trinken kann. Er findet es toll, dass ich abends nicht mehr auf dem Sofa einschlafe und mich wieder besser um mich selbst kümmere.
Klar, es gibt noch so viel, was ich aufarbeiten muss, der Anfang ist gemacht. Alles wird gut, ich bin auf dem richtigen Weg, aber ich bleibe wachsam und achte derzeit genau darauf, was ich denke. Ich spreche sogar mit meinen Gedanken, wenn sie mal wieder sagen "Hey, jetzt wäre doch ein Glas Wein gut!" dann erwidere ich nur, "Halt die Klappe, du brauchst es gar nicht zu versuchen!".
Ich wünsche euch einen tollen Sonntag
VG treibsand