• Ich bin nicht überrascht, so was ist mir in den ganzen Jahren öfter passiert, mal sanft umschmeichelnd, mal heftig und agressiv. Die Abstände wurden immer größer und meine Reaktion schneller und direkter, weil ich weiß, dass so Gedanken bei mir sehr rasch wieder verfliegen.


    Mittlerweile habe ich auch mit solchen dubiosen "Grüßen" meines Suchtgedächtnisses meinen Frieden gemacht. Diese "Grüße" haben für mich auch etwas Positives. Sie erinnern mich an früher und gleichzeitig daran, nicht den Respekt vor dem Alk zu verlieren und mich womöglich für"geheilt" zu halten. Das Wiederaufflackern des Suchtverlangens als Folge einer empfundenen Heilung mit dem dann womöglich einschießenden Gedanken, ich könne doch jetzt mal wieder ein Normaler etwas trinken, wäre fatal.

    Daher werte ich diese "Grüße" für mich nicht mehr als negativ und komme damit erstaunlich gut klar. Allerdings bin ich auch schon über 9 Jahre unfallfrei am Start, daher ist meine Einschätzung nicht unbedingt die Richtschnur für Abstinente in den Anfangsmonaten und -jahren.

  • Hi! Da ist klassische Konditionierung Lavendelfuchs. Man verbindet als Alkoholiker Orte, Gerüche, Personen,... automatisch mit dem Konsum von Alkohol. Oder eben 4,50 € auf der Arbeitsplatte. Bist du zur Zeit vielleicht nicht gut aufgestellt? Schreiben hilft.

    LG

  • Hallo,

    ich fühle mich recht gut aufgestellt im Alltäglichen und bin gut eingebunden in (Selbst-)Hilfestrukturen.

    Diese Situation hat auch nur ein paar Sekunden gedauert bis ich den Gedanken beenden konnte. Ich hätte mich aber nicht wohl damit gefühlt, wenn das Geld immer noch dort gelegen hätte, wenn ich zurück gekommen wäre. Deswegen musste es direkt weg. Ich habe mich tatsächlich etwas erschrocken über diesen Gedankenblitz, Gruß vom Suchtgedächtnis oder Pawlowschen Glöckchen.

    Ich habe die Tage darber nachgedacht, ob sich Überheblichkeit oder zu viel Sicherheit in mein Denken einschleicht. Ich denke schon, dass es so war. Eben weil ich so viel unternehme, damit ich auf meinem nüchternen Weg bleibe. Dieses Erlebnis hat mich aber wieder dran erinnert, dass es ziemlich schnell gehen kann, wenn man nicht aufpasst.

    Das Wiederaufflackern des Suchtverlangens als Folge einer empfundenen Heilung mit dem dann womöglich einschießenden Gedanken, ich könne doch jetzt mal wieder ein Normaler etwas trinken, wäre fatal.

    Ich denke schon irgendwo zu heilen, bzw. jetzt nachdem ich das "Wasser" abgegraben habe mich um alte Verletzungen kümmern zu können. Ich glaube aber nicht jemals wieder nicht alkoholkrank zu sein. Das bleibt.

    „Nur wenn das, was ist, sich ändern lässt, ist das was ist, nicht alles. “ - T.W. Adorno

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