Ich wage es...

  • Hallo Lydia,

    herzlich willkommen hier im Forum.Du brauchst Hilfe und wirst sie hier auch bekommen.Aus allen Beiträgen kannst sehr viel mitnehmen. Du bist nicht allein!
    Du gehst nicht gerne zu AA oder Ä.,weil Du Angst hast dort erkannt zu werden, Alle Menschen,die dort hingehen haben auch Dein Problem.
    Ich weiss,wie das ist,mit den Blackouts,keine Power mehr hast. Schön das Du schon mal 4 Wochen ohne warst,es wird schon wieder werden.

    Ich glaube,Du kannst hier sehr viele Erfahrungen sammeln.

    Liebe Grüsse

    Peter Pan

  • Hallo Lidia,

    die meisten hier können deine Worte du Gefühle nachvollziehen.
    Glückwunsch auch zu deinen 4 Tagen. Es liegt an dir ob es 5 werden oder du wieder bei 0 anfängst.
    Die Probleme die du jetzt siehst, sind immer da. Werden durch den Alk nicht gelöst sondern unlösbar.

    Ich unterstelle dir einmal in deiner Position eine gewisse Begabung zu Logik. Und deine Logik wird dir das gleiche sagen.
    Versuche dir den Gedanken ohne Alkohol zu Leben zu verinnerlichen. Nur so hast du eine Chance.

    Hier im Forum nennen wir es schwarz/weiß denken. Es gibt für einen Alkoholiker nur diese Wahl. Alles andere sind Experimente und dafür ist das Leben zu schade und viel zu kurz.
    Du brauchst am Anfang viel Stärke. Der Alkohol wird deinen Körper verlassen und sofern du Probleme mit dem Entzug hast, werden diese recht bald verschwinden.

    Jetzt sind deine Logik und die Kraft deines Verstandes gefragt.
    Wäre es logisch sich wieder in den Kreislauf zu begeben und alles erneut beginnen zu lassen? Die Antwort ist leicht zu finden.
    Mit der Zeit wirst du den Weg zu einem trockenen Leben verinnerlichen und es wird dir paradox erscheinen, von ihm abzuweichen.

    Du wirst endlich anfangen die vielen Probleme zu lösen und es wird dir immer mehr Mut machen und Kraft geben. Und die blöden Sprüche sind nicht mehr kränkend, denn oft ist man ja nur gekränkt aus Unsicherheit. Wenn du nüchtern lebst, verschwindet auch diese Unsicherheit. Denn wenn man dann etwas sagt, meint man es auch so.

    So geht es mir zumindest und ich bereue keinen Tag.

  • Hallo Lidia,
    und auch von mir herzlich Willkommen,

    Zitat

    Ich will aufhören und weiß, dass es die einzige Lösung für ein Ende ohne Schrecken ist, aber ob ich genug Kraft habe? Wenn man nüchtern ist, sieht man auch noch so viele Probleme um sich, jeder blöder Spruch kränkt so...

    ja das stimmt liebe Lidia aber mit Alkohol will man diese Probleme die ja auch noch da sind nur vergessen, verdrängen, lösen kann man die nur mit klarem Kopf vielleicht nicht alle aber viele.
    Ob Du Kraft hast? Glaube an Dich und mit starkem Willen und eine Arbeit an Dir kannst auch Du es schaffen, und wir können Dich auf Deinem Weg begleiten wenn Du es möchtest.

    Liebe Grüße
    Maria

  • Hallo Lidia,

    ich wünsche dir das du den Tag heute gut überstehst.
    Du merkst ja mittlerweilen schon wie gut es dir ohne Alk geht.

    LG Peter Pan

  • Hallo, Lidia,

    auch von mir ein herzliches Willkommen!! Ich bin auch neu hier, und meine Geschichte findest du irgendwo unter dem Datum 27.09.06 - seit diesem Tag bin ich trocken.

    Wie du schon gelesen hast, haben wir alle hier die gleichen Erfahrungen aber auch Sorgen und Nöte, auch mit den Partnern/innen, wie DU!!

    Dass du es bisher geschafft hast, 5 Tage trocken zu bleiben ist bewundernswert - und du fühlst dich körperlich sicherlich schon besser! Allerdings scheint mir die psychische Seite bei dir stärker zu dominieren und ich glaube, du tust gut daran, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Sie können dir gezielt helfen und dir, zusammen mit einem Arzt (wenn du nicht zu deinem Hausarzt gehen magst, lass dir von dort einen nennen) eine für dich geeignete Therapie auswählen!

    Bitte, mach das und habe keine Angst! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich nicht schämen muss für seine Krankheit, sondern eher im Gegenteil mehr Verständnis und Hilfe bekommt, als man erwartet hatte!! Auch und gerade im engsten Umfeld, beruflich oder privat.

    Ich wünsche dir sooo sehr, dass du es schaffst, deinen gewählten Weg weiter zu gehen! ES LOHNT SICH!!!

    Alles Liebe und viel Kraft wünscht dir

    fairyangel

    Liebe ist nicht alles - aber ohne Liebe ist alles nichts!

  • Hallo Lidia,

    du schreibst : " ... mehrmals täglich muss ich an Alkohol denken ... "

    Ich habe jetzt 4 Monate nichts getrunken. Also ein Zeitraum, den du bewunderst, wie du schreibst.

    Ich denke täglich und zwar sehr viel an Alkohol. Er beschäftigt mich extrem. Aber ich nehme das jetzt an und beschäftige mich auch mit ihm. Hier im Forum (das meine SHG ist), nur für mich in Gedanken und auch in meinem Umfeld mit Gesprächen.

    Für mich ist hier der Austausch im Forum das entscheidende geworden. Das entscheidende dafür, dass ich denke und fühle, dass was ich diesmal mache keine dieser blöden Trinkpausen ist, die wir alle kennen, sondern ein echtes Trockenwerden, wobei ich erlerne mit der Zeit auch echt trocken zu denken. Ich habe 25 Jahre lang mein Leben mit Alkohol verbracht und lasse mir diesmal die Zeit die ich brauche, um Denk- und verhaltensweisen zu erlernen, die mir dauerhaft ein trockenes Leben ermöglichen. Ich habe es von erfahreneren immer wieder gehört und mir zu eigen gemacht: ich habe mir eine große Geduld für diesen Prozess angeeignet.

    Mein Genickbruch bei bisherigen Trinkpausen war immer die Ungeduld (oder die Überheblichkeit). Ich wollte immer sehr schnell ein ganz anderes Leben leben können, wenn ich mal ein zwei Wochen oder auch Monate nichts trank. Ich war dann schnell unzufrieden, wenn sich dieser erwartete Erfolg nicht einstellen mochte. Das machte dann wieder Frust, den ich dann nach alter Manier versuchte zu ersäufen. Stattdessen wird der immer schlimmer dadurch und der Teufelskreis nimmt seinen zerstörerischen Lauf. Ich habe das so gehasst.

    Mir wird jetzt erst klar, wie sehr sich meine ganzes Verhalten verändern muss, um erstmalig mit 44 Jahren Lösungsstrategien zu erlernen, die es mir ermöglichen, mich nüchtern überhaupt in Gänze zu ertragen. Uff, das kann dauern.

    Aber es lohnt sich. Mir ist nicht mehr wichtig wie lange das dauert. Solange ich mich auf einem guten Weg dorthin befinde bin ich zufrieden. Es ist ein guter Weg und ich kann mich nicht erinnern ob ich schon mal so zuversichtlich in meine Zukunft sehen konnte, obwohl die Gegenwart auch manchmal ganz schön weh tut.

    Also, wir haben einen gemeinsamen Traum: nüchternes Leben. Jeder kann ihn sich erfüllen und wir gemeinsam können uns gegenseitig dabei helfen.

    Trockenes Leben ist für jeden erlernbar.

    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Lidia,

    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Freut mich sehr, das Du uns als Deine SHG siehst, denn das sind wir ja auch.

    Ich habe Deine Geschichte gelesen und hab mich selbst wiedererkannt, aber das ist Dir sicher auch beim Lesen im Forum hier so ergangen, das Du Dich teilweise selbst wiedererkennst in Geschichten anderer.

    Lidia, Du hast einen sehr hohen Alkoholkonsum gehabt und das über einen langen Zeitraum. Ich möchte Dir dringend raten, Dich einem Arzt anzuvertrauen, es muss nicht Dein Hausarzt sein, manchmal ist es einfacher, sich einem nicht so vertrautem Arzt anzuvertrauen, das war jedenfalls bei mir so der Fall, als ich aus den KH kam, ging ich nicht zu meinem Hausarzt, dort hätt ich mich zu sehr geschämt. Ich suchte mir eine Ärztin, von der ich viel gutes gehört hatte und bin seitdem bei ihr in Behandlung.

    Warum erzähl ich Dir das? Weil ich denke, das Du Deinen Körper mittlerweile schon stark geschädigt hast. Ich habe auch ähnlich viel wie Du getrunken, wenn auch nicht über so einen langen Zeitraum und ich habe körperliche Schäden zurückbehalten, die irreparabel sind. Aber ich kann damit leben, meine Leberschädigung habe ich durch absolute Abstinenz zum Stillstand gebracht, es sieht momentan sogar so aus, als habe sie sich zu einem gewissen Grade regeneriert.
    Es ist wichtig, das Du Dich durchchecken lässt. Überwinde besser Deine Scham, das ist anfangs schwer, ich weiß das, aber es geht um Dein Leben.

    Noch kurz zum Thema Arbeitskollegen. Sei Dir mal sicher, das Deine von Deinem Problem schon lange wissen. Sowas bleibt nicht unbemerkt. Ein Großteil meiner Kollegen wußte das bei mir, sie haben nur nichts gesagt, weil sie mich nicht kränken wollten. Ich weiß das daher, weil die meisten wissen, das ich Alkoholikerin bin, weil ich es ihnen gesagt habe nach meinem Krankenhausaufenthalt. Sie haben sich sehr mit mir gefreut, als ich nach einer 4monatigen Auszeit trocken zurück auf die Arbeit kam und es auch geblieben bin.

    Und sei auch froh, das Du so einen lieben Mann an Deiner Seite hast, das Glück haben leider nicht alle. Meine Beziehung war durch meine Alkoholsucht am Ende, aber wir haben noch einmal von vorn angefangen, weil wir uns lieben und zusammen bleiben wollen. Wir haben Arbeit in unsere Beziehung gesteckt, mein Mann hat immer zu mir gehalten und nach 15 jähriger Partnerschaft haben wir letztes Jahr sogar geheiratet.

    Lidia, es gibt Wege aus der Sucht, aber man muss sie auch gehen wollen. Ohne den Willen, für immer trocken zu werden, wird es nichts. Aber wenn Du trocken bist, kannst Du wieder zufrieden und auch glücklich leben.

    Ich wünsche Dir alles gute auf Deinem Weg.

    Lieben Gruß
    Lilly

  • Hallo Lidia,

    auch noch von mir ein recht Herzliches Willkommen,hier im Forum.

    Ich habe dich gerade gelesen und dieser Satz ist der Anfang:

    Zitat

    [quote]. Ich nehme mir vor, auch morgen wird es für mich so einen Abend geben. Mehr will ich mir im Moment nicht versprechen.

    Genau,liebe Lidia gehe von Tag zu Tag.Im 24 Stunden Rytmus.
    Sage dir jeden Morgen:
    HEUTE trinke ich nicht!

    Genau so mache ich es auch.Und noch viele (alle?) andere aus diesem Forum.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft auf deinem neuen Weg!

    Liebe Grüße
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

  • Liebe Lidia,

    Wenn Deine Frauenärztin ein Großes Blutbild gemacht hat und der Ultraschall keinen Befund zeigte, ist das ja ein sehr gutes Zeichen !

    Ich sprach mal mit meiner Ärztin darüber, ob es denn was gäbe, womit sich die Leber regenerieren würde, sie antwortete drauf, diverse Mittelchen wären nur Geldschneiderei, die Leber regeneriert sich von ganz allein. Sie sagte mir, ich solle viel frisches Obst und Gemüse essen und auf meinen Eisenhaushalt achten. Das bringe am meisten. Als Tipp könnte ich Dir nur noch sagen, wenn es geht, kaufe Bio-Obst und Gemüse, das ist nicht so schadstoffbelastet. Die Leber ist ja ein Entgiftungsorgan und je weniger Arbeit sie mit Giften hat, desto besser und schneller kann sie sich regerieren. Dein Mittel, was Du da hast, wird wohl nix schaden, helfen aber wahrscheinlich auch nicht. Und natürlich ist absolute Abstinenz das Gebot.
    Du siehst an der Reaktion Deiner Frauenärztin, das ein zu vertrautes Verhältnis nicht immer gut ist. Vielleicht hast Du auch Deinen Alk-Konsum nicht ganz ehrlich gesagt, weil Du Dich geschämt hast ? Darum denk ich halt, es ist manchmal einfacher, sich einem fremden, aber gutem Arzt anzuvertrauen.

    Hmm, die Sache mit den Kollegen ist nicht ganz einfach, ich kann das gut nachvollziehen. Du hast doch ein 18 jähriges Kind, vielleicht eine Tochter? Dann könnte sie die Bewirtung der Gäste übernehmen und Du bereitest vorher was zu, Arbeitskollegen finden ja sowas immer ganz niedlich, und Du bist während der Feier halt abwesend, es kam halt überraschend was dazwischen, und Du mußtest weg, Deiner Freundin gehts nicht so gut oder ein wichtiger Termin, den Du vergesses hattest etc. Dein Mann muss natürlich Bescheid wissen. Und Du könntest den Abend bei einer Freundin verbringen, ginge das? Oder wenn Dein ältestes Kind ein Sohn ist, hat er vielleicht schon eine Freundin? Das die beiden die Bewirtung der Gäste übernehmen könnten ? Lidia, für Dich ist das viel zu gefährlich, Du bist einfach noch zu "frisch" für sowas, Du mußt diese Situation unbedingt meiden. Vielleicht kannst Du noch näheres über Deine Lebensumstände schreiben, dann fällt uns vielleicht noch was besseres ein?

    Das wäre allerdings nur eine Notlösung für diesen Freitag, Du wirst Dich nicht immer um sowas rumlavieren können. Darum gewöhn Dich mal besser an den Gedanken, das Du in naher Zukunft ehrlich mit Deiner Krankheit umgehen musst. Es ist sonst zu schwierig, immer zu lügen. Und sag mal ehrlich, was würdest Du sagen, wenn Dir Deine Freundin oder ein Verwandter sagen würde: Ich bin Alkoholiker ! Würdest Du dann den Kontakt abbrechen? Alkoholismus ist eine KRANKHEIT ! Würdest du auch verschweigen, wenn Du Diabetikerin wärst ? Das ist auch eine Krankheit, nichts zum schämen.

    Lidia, Du schriebst :Heute bin ich 38 und ein Wrack - wahrscheinlich in jeder Hinsicht. Wie bedauernswert für uns alle.

    Wenn ich das lese, denke ich daran, wie ich mich damals gefühlt habe, auch als ekelhaftes, aufgequollenes, versoffenes Wrack.
    Und es tut mir richtig weh, sowas zu lesen. Ich sag Dir mal was:

    DU BIST ERST 38 JAHRE ! ! !

    Du kannst noch alles aus Deinem Leben machen. Ich war 40, als ich aus dieser Todesspirale ausgestiegen bin. Heut bin ich 45 und ich mache fast täglich Sport, ich bin wieder schlank, hab mir ne vollkomme andere Frisur zugelegt, kann wieder tolle Klamotten anziehen etc.

    Das sind aber nur die äußeren Veränderungen. Auch in meinem inneren hat sich alles geändert, ich hab mein gesamtes Leben umgekrempelt und es mir mit Unterstützung zurückgeholt, glaub mir, es geht !
    Das allerwichtigste in meinem Leben ist meine Trockenheit.

    Lidia, warum wolltest Du mir eine PN schicken? Ich les Dich schon :D !!
    Und das, was Du hier geschreiben hast, gehört auch genau hier hin, ins Forum. Denn Du stehst nicht allein mit Deinen Problemen da, ganz viele hier stehen auch am Anfang und haben ähnliche Probleme. Hier werden Dich viele verstehen können. Aber nimm auch Ratschläge an, das ist wichtig.

    (PN`s kann man übrigens erst ab einer bestimmten Beitragszahl verschicken, ich glaube ab 10 Beiträgen)

    Lieben Gruß
    Lilly

  • hallo lidia

    pary geht auch wunderbar ohne alkohol. es gibt leckere mixgetränke ohne alkohol und zu dieser jahreszeit, besonders am abend, ist auch ein guter tee, da gibts ja nun auch ne riesen auswahl, nicht zu verachten. du mußt doch weiß gott niemandem erklären warum es keinen alkohol gibt. wenn dich gäste fragen warum es keinen gibt, frag ob sie probleme haben einen abend ohne durchzustehen. die frage kommt aber sicher nicht.
    ich habe mit meinem mann jahrelang um ein alkfreies zuhause gekämpft, bis ich ihn letztendlich rausgeschmissen habe, (er ist allerdings auch alkoholiker) tu dir das nicht an. setz dich durch, das hast du nicht nötig.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Liebe Lidia,

    ich habe deine Beiträge gelesen und kann nur bestätigen, dass du auf dem richtigen Weg bist. Ich trinke seit 30 Tagen nicht mehr und es wird jeden Tag einfacher. Natürlich verschwinden die Probleme nicht, aber durch mein erhöhtes Selbstwertgefühl und gesteigertes Wohlbefinden finde ich es viel einfacher damit umzugehen.

    Du musst unbedingt in aller Ruhe mit deinem Mann reden. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du iihm in der Vergangenheit schon einige Male gesagt, dass du mit dem Trinken aufhören willst, so dass er dir nicht mehr glaubt. Versuche ihm klarzumachen dass du es diesmal wirklich ernst meinst, dann wird er auch hinter dir stehen und dich unterstützen.

    Ich wünsch dir alles Gute.
    LG
    Röschen

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