Engel11 - Nun auch hier

  • das ist aber hier nicht mein Thread, sondern von C.K..

    Danke, ich habe es abgeändert. Jetzt müssten wir richtig sein.

    Ich war u.a. auch mal bei einem Treffen vom blauen Kreuz, da wurde mir gesagt, es können auch betroffene Angehörige teilnehmen. Beide Seiten könnten davon profitieren.

    Nun sehe ich das anders. Ich profitiere erst, wenn ich mich um mich selbst kümmere und nicht auf Konfrontation mit dem Suchtstoff gehe. Bei Alkoholikern ist es die Flasche und bei Co-Abhängigen der Alkoholiker.

    Zudem kann ein CO nie in den Kopf eines Säufers schauen, so wie ein Säufer selbst es kann.

    Falls es nicht erwünscht sein sollte, dann werde ich nicht mehr im "Alkoholbereich" schreiben.

    Das trifft nicht zu. Es war lediglich ein Hinweis, ob dies ein CO-Verhalten ist, das du ablegen solltest, oder einfach nur ein netter Umgang miteinander.

    Ich hatte jahrelang COs an meiner Seite, die stets bemüht waren, mich auf Linie zu bringen und deren größte krankhafte Befriedigung es war, Teilerfolge zu feiern. Es half mir, weiter zu trinken und am Ball zu bleiben, wenn die Teilerfolge mal misslangen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ach so Hartmut, vielleicht verstehe ich deinen Text nun etwas besser. Tatsächlich habe ich nicht so einen ausgeprägten "Helferkomplex". Nein, Teilerfolge bringen mich nicht weiter, daran arbeitet man sich ja nur selbst ab.

    Letztendlich habe ich mich ja getrennt und arbeite mich nun durch meine Themen. Was wohl eher den Überbegriff "emotional nicht verfügbare" Partner betrifft. Mein Ex-Mann war damals beruflich sehr eingespannt (Workaholic?) und nun, Zufall ?, war mein letzter Partner dem Alkohol sehr zugetan und somit auch nicht unbedingt dauerhaft "verfügbar" für eine gesunde und stabile Beziehung. Meine Partnerwahl hat ja sehr viel mit mir und meinen Mustern (EKA?) zu tun und ich möchte zukünftig anders und gesünder für mich wählen.

  • Update 13.09.2024

    Ich denke, ich werde meinen Faden etwas weiterspinnen, es tut mir gut, meine Entwicklung selbst nachzuvollziehen.

    Heute ist Tag 41 seit der Trennung und auch Tag 41 seitdem ich selbst keinen Alkohol mehr trinke. Ich habe rückblickend festgestellt, dass ich durch die Beziehung mit meinem Partner selbst sehr viel mehr Alkohol konsumiert habe, als ich es wahrscheinlich sonst getan hätte. Am Anfang unserer Beziehung habe ich selten konsumiert und nicht ich habe auf ihn abgefärbt sondern sein Konsumverhalten hat im Laufe der Zeit auf mich abgefärbt. Sein Umfeld war sehr alkohollastig und ich wollte mich anpassen, mich offen zeigen und irgendwie dazugehören. Ich dachte, der Fehler liegt bei mir, dass ich mit seinen Leute nicht so gut warm geworden bin, dass ich mich mehr anstrengen muss, um dazuzugehören. Naja...

    No Contact habe ich seit 41 Tagen nicht geschafft. Wir hatten letzte Woche telefonisch und per Whatsapp Kontakt. Aber mit Abstand habe ich gemerkt, wie mir der Kontakt nicht gut tat, wie mein Ex-Partner versuchte mich wieder einzulullen und mein Herz das gerne hören wollte. Mein Verstand aber ist sehr klar und will nicht in die Beziehung zurück, mein Herz hinkt da noch etwas hinterher. Jetzt ist er wieder auf allen Kanälen blockiert und diese "Schutzmauer" tut mir sehr gut und gibt mir innere Ruhe.

    Gefühlt befinde ich mich immer noch im "Niemandsland". Ich bin kein Teil mehr eines „Wir“ aber ich habe auch noch nicht mein „Ich“ wiedergefunden. Es gibt gute Tage und es gibt nicht so gute Tage. Ich habe überwiegend das Gefühl, als wenn ich meinen Alltag wie durch einen Grauschleier wahrnehme. Irgendwie fehlen die knalligen Farben in meinem Leben. Ich vermute, dass auch die Beziehung zu meinem Ex-Partner eine Art toxische Beziehung war. Mit dieser intermittierenden Verstärkung von guten Zeiten, der Nähe und schönen Momenten und dann eben diesen gefühlten Bergen, wenn wieder eine Party/Event bei ihm bevorstand, mit der darauffolgenden Erleichterung bei mir, wenn sowas wieder erstmal überstanden war. Das bedeutet, obwohl ich diejenige war, die sich getrennt hat, fühle ich mich deswegen trotzdem nicht besser und mache eine Art „Hormon-Entzug“ durch. Aber ein gutes hat das Ganze. Da mir ja klar war, dass ich mich von ihm trennen musste (früher oder später), bin ich jetzt immerhin schon 41 Tage weiter in meinem Prozess. Ich denke, das ist etwas, wofür ich dankbar sein kann.

    Und ich bin sehr froh darüber, dass ich noch rechtzeitig den Absprung geschafft habe, jetzt wo ich soviel darüber gelesen habe, was mit der Biochemie und den Hormonen im Gehirn passieren kann, wenn man Alkohol konsumiert. Es ist einfach gruselig, wie schnell man doch von "Gewohnheit" in "Abhängigkeit" rutschen kann, wenn erstmal an irgendeinem Zeitpunkt der Schalter im Gehirn umgelegt wird.

    Weiterhin gehe ich regelmäßig zum Sport, zu meiner Psychologin, lese viel, höre Podcasts, lese hier im Forum mit, "halte" mein ruhiges Leben aus und versuche mir ein neues eigenes Umfeld aufzubauen. Ich habe keinen supergroßen Freundeskreis, Freundinnen wohnen weiter entfernt und haben ihren eigenen Alltag mit Partner und Familie.

    Und irgendwie ist es auch eine gute Übung zu lernen, mit mir selbst auskommen zu müssen und ich habe das Gefühl in mir, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, das zu lernen und irgendwann auch zu genießen. Ich fühle mich optimistisch :)...

    Viele Grüße und bis bald...

    Einmal editiert, zuletzt von Engel11 (13. September 2024 um 08:46)

  • Heute ist Tag 41 seit der Trennung und auch Tag 41 seitdem ich selbst keinen Alkohol mehr trinke.

    Ein richtiger Engel ? ;)

    Ich finde es gut , wenn man sich trotz des Leids, das ein Co-Abhängiger erfährt, auch die eigene Verhaltensweise auf den Prüfstand stellt.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Engel,

    Ich fühle mich optimistisch :) ...

    Das finde ich gut.

    Das Tal der Tränen gehört bei einer Trennung dazu, auch wenn die Trennung das Richtige und Notwendige war, ist es doch ein Abschied. Von Träumen, Wünschen, Hoffnungen und auch guten Zeiten. Da darf auch Trauer sein.

    Dass du dich optimistisch fühlst ist ein gutes Zeichen, dass es aufwärts geht.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

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