Zotti40 - Gefühlschaos

Danke für eure Kommentare.

Was mir viel in den letzten Wochen geholfen hat,war Tagebuchschreiben,exzessives Schreiben.Ich habe das Gefühl,das sich dadurch vieles sortiert und gelichtet hat. Und als ich dann den ganzen geschriebenen Text dann las, dachte ich :Wow,das reicht für drei Leben...

Ich habe wirklich und damit will ich mich nicht rühmen, wirklich nur reingesteckt in die Beziehung. Sei es Organisation, Kochen,Einkauf, Freizeitaktivitäten planen, Urlaube planen, Tabletten stellen,um seine blumen gekümmert,kleine Geschenke gebastelt einfach so, alles versucht unter einen Hut zu bringen, mein Teenager, meine pflegebedürftige Mutter, versucht Kompromisse zu finden , um es beiden recht zu machen , meine Schichtarbeit... Das hat mich Ende Januar an einen Punkt gebracht, das ich ins Homeoffice wechseln konnte. Das war irgendwie der Start meiner neuen Work Life Ballance.

Zeitersparnis dadurch ca 9 Std/Woche und da fing ich mal an, alles zu blicken...ich fragte nach mehr gemeinsame Zeit.Einmal von Samstag mittag bis Sonntag mittag war mir zu wenig.( Auch hier verursachte es wieder Stress bei ihm)

Klar hat er seine Strategien,die wichtig und richtig sind. Die AA gruppe,die Suchtberatung, jeden Tag ins Gym für 3 Std, auch am We, dann sein politisches Amt ,was er sich gesucht hat in leitender Funktion. Ich fragte ihn,ob er überhaupt Zeit für eine Beziehung hat bei den vielen Aktionen in der Woche.

Auf meinem Kompromiss,eine weitere Übernachtung zb mittwochs auf donnerstag ließ er sich nicht ein.Er brauche seine feste Struktur...

Eine Beziehung lebt eben von Nähe,echtem Austausch,Gemeinsamkeiten, und eben nicht nur das guten Morgen/guten Abend auf Whatsapp.

Ich habe mir viel für mich rausgearbeitet in den letzten Wochen was ich brauche, was meine Standards sind.

Was meine Anteile waren an so einer hochtoxischen Beziehung ( keine Grenzen setzen, wenig Selbstwert,etc.)

Also wenn es euch nicht nervt,das ich so lange texte schreibe.,.schreibe ich es gern hier für mich auf...

Lg zotti

Guten Morgen,

Anscheinend hatte ich noch einen Kanal offen. Bzw war ich da geblickt,dachte ich.Er hat mich heute nacht gegen drei uhr angeschrieben. Wir haben zwei drei sätze hin und her geschrieben.

Nun zerreisst mich bitte nicht.

Daraufhin habe ich nachgesehen und gesehn, das er sich Karfreitag ,weil wohl ein langes We anstand, wieder Anzeigen geschaltet hat, seine Videos und Fotos lassen darauf schliessen ,das er wohl wieder konsumiert hat. Und ein "Osterevent" draus gemacht hat.

Auch habe ich gesehen,das er einen alten Account wieder reaktiviert hatte.Dieser wurde angelegt, eine Woche ! nach Ende der Langzeit letzten September .Mir war nur der Rückfall im November bekannt.Den ich als ersten Rückfall wahrnahm. Puh dachte ich, Er hatte so eine gute Prognose nach dem Ende der Langzeit.Rückwirkend nachdem ich das nun weiss,wirft das wieder ein Schatten von Lügen auf all das Gesagte von ihm.

Und ich frage mich, als wir von Weihnachten bis Mitte März zusammen waren, ob da nicht auch was gewesen sein könnte.

Seinen Kram und Utensilien die für solche Events benötigt werden, um mich mal vorsichtig auszudrücken, hatte er ,wie er sagte, in den Keller geräumt nach dem Absturz im Nov.Ich meinte, ob es nicht ratsamer wäre,die Sachen zu entsorgen, die Sticks mit Fotos und Videos zu löschen, wenn er solche Entgleisungen nicht mehr möchte...

Nun wurden sie Mitte März wohl wieder rausgeholt.und erweitert.Ich erkenne diesen Mann nicht mehr wieder.

Seit meinem Beenden am 16.märz, wieder ein Rückfall.Jetzt über Ostern erneut.das sind keine Ausrutscher mehr, Die Abstände werden wieder kürzer. Es ist eine Flucht in die Onlinewelt,kurze Kicks,Reize .

Auch nach der Trennung mache ich mir Sorgen um ihn.Ich will ihn nicht zurück.Denn da kommt keine Einsicht,das nicht nur Suchtbegleitend gearbeitet werden muss, sondern auch traumatechnisch.Ich versuche zu ihn durchzudringen, Leider ohne Erfolg. So wie es den Anschein hatte, war er daueronline ,dauerwach ,was für Konsum spricht.

Ich möchte helfen, doch er will keine Hilfe.

Ich war ja schuld ,das er trinkt und konsumiert.jetzt war ich aber seit Wochen nicht "da" und er fällt trotzdem zurück.Er will nicht schauen,was ihn triggert ,woher das kommt.

Ich habe Angst, das diese Flucht in die Anonymität des Internets,die kurzen Begegnungen zu einen Treffen, ihn wieder komplett runterziehen und es ihm um die Ohren fliegt.

Er hatte sich im Verlauf der letzten Wochen ein strammes Programm zurecht gelegt, das Paarzeit in den Hintergrund rücken ließ.Da es für ihn wichtig war täglich zum Gym zu gehen, seine AA Gruppe wöchentlich,seine Nachbetreuung der Suchtberatung wöchentlich,sein Vorsitz in einer Partei...ich dachte,wenn es der Stabilisierung dient, nehme ich zunächst weniger Paarzeit in Kauf. Es lag ihm so viel daran, sein feste Struktur zu haben.Und nun über die Feiertage hatte das Gym wohl zu. Er hätte Radfahren können,walken... Er hat sich ein zweites Rad gekauf vor Wochen... Er hätte in seiner AA Gruppe schreiben können ob jemand Zeit hat für einen Kaffee etc..und nun wieder diese Entgleisung.Er ist ein hochintellegrnter Mensch...warum werden solche Tools nicht benutzt? Seine Chilli Bonbons... die ihn runterholen, wenn Druck kommt...

Und das für mich wirklich bittere , er ist nun bereit, sich einen männlichen Partner für eine Beziehung vorzustellen. Mit Frauen will er nur Nähe und kuscheln....als ich das las, hat mich das getroffen. Habe oft nachgefragt, ob er ,was seine Identität angeht, vllt doch auf dasselbe Geschlecht steht. Das wurde vehement verneint, er könnte nicht mit Männern zusammenleben .Da ist er anscheinend drüber hinaus.

Also diese Nacht hat mir wieder viele Erkenntnisse gebracht, das das ganze viel viel tiefer liegt, was seine eigene Identität,ungelöste Traumata,und das sich beschäftigen damit, das auflösen.

Und auch,das ich noch immer reagiere..mich nicht lösen kann.also paartechnisch schon.Das es mir egal sein sollte,was mit ihm ist.Auch wenn er vor die Hunde geht.Wieder dahin kommt ,als er letztes Jahr von Frühjahr bis Sommer exzesiv konsumierte .Alles.Und davor habe ich Angst.

Er hat keine Probleme,wie er heute nacht schrieb, es geht mich nichts an, er will sich dazu nicht mehr äussern, sagt auch,das er mich aber nicht nicht blockieren will 🤔 Vllt Selbstschutz,vllt Resignation, Scham,Schuld , oder tatsächlich wieder der Rückfall in alte Suchtmuster.Wer weiss.Ich werde es nicht mehr erfahren.