Hallo,
ich bin verheiratet, habe zwei Kinder mit meinem Mann.
Der Große ist 25, studiert, bekommt oder bekam sein Leben nicht wirklich auf die Reihe. Er kifft seit 10 Jahren, dazu kommt Alkohol, dann gab es Tabletten wie Benzos. Letzteres ist wohl mittlerweile nicht mehr Thema. Schule und Abi wie ein Aal geschafft, während und nach Corona unklar in der Lebensplanung, kurz in Drogenhandel abgerutscht, davon wieder weg. Jetzt studiert er, aber er tut sich nicht leicht. Da er seinen Alltag allein in seiner Wohnung, auch finanziell, nicht gut gewuppt bekommt, ist er jetzt erst einmal wieder bei uns. Allerdings ist sein Kinderzimmer bereits anderweitig benutzt, so dass er im Wohnzimmer seinen Futon ausklappt. Das Zusammenleben ist so weit o.k.
Was mich maßlos stört und traurig macht, ist sein Alkoholkonsum. Bierchen bereits zum Frühstück, dann geht es so weiter. Bis zum Abend sind es gerne 3 Liter. Und dann noch gerne einen Whiskey. Mir graut vor dem gemeinsamen Sommerurlaub, in den er nach wie vor gerne mitkommt. Ich kann es seit Jahren schon nicht mehr mit ansehen. Leider ist der Vater gar nicht hilfreich, diskutiert höchsten mal über die Menge … müssen es wirklich 3 oder 4 Liter sein? Kipp doch nicht so … und ähnlich.
Dabei finde ich auch, dass mein Mann zu viel trinkt. Meistens ist es gut eine Flasche Wein am Tag. Mein Mann kommt selbst aus einer Familie, in der immer viel getrunken wurde. Gesellschaftstrinken. Allerdings waren es bei meiner Schwiegermutter im hohen Alter letztlich 3 Flaschen Wein am Tag verbunden mit schwerer Demenz. Mein Mann wird böse, wenn ich ihn auf sein eigenes Trinkverhalten anspreche. Besonders vor dem Hintergrund, dass ich früher gerne mittrank. Wein und Weinreisen waren unser Hobby. Aber es tat mir nie gut, und während Corona wurde es immer mehr, so dass ich vor 2,5 Jahre Trinken komplett einstellte und mich seitdem sehr sehr gut fühle.
Natürlich kommt dann von meinem Mann bei Gesprächen, nur, weil du jetzt meinst, gesund leben zu müssen …. Ich kann hier zuhause nichts durchsetzen. Sage ich, es wird kein Bier mehr gekauft, interessiert das niemand. Sage ich zu meinem Sohn, ich will, dass du wieder in deine Wohnung gehst, werde ich angeschaut, als ob ich krank wäre. Komme ich mit ernsthaften Diskussionen, heißt es, Mediziner sagen auch mal so oder so. Es ist einfach frustrierend. Und ich finde mein Leben so nicht mehr schön. Und ich merke, dass ich meinen jüngsten Sohn ganz vergessen habe zu erwähnen. Dabei ist er ein Sonnenschein, raucht nicht, trinkt nichts, macht mir viel Freude, die ich gar nicht genießen kann.
Vielleicht finde ich hier Ideen? Ich bin gespannt. Danke,
Ach ja, ich habe schon gesagt, dass ich dieses Jahr im Sommer lieber zuhause bleibe, weil ich mir das nicht ansehen will. Dann heißt es, dass ich den Urlaub verderbe und sie dann auch nicht fahren.