Vom Weg abgekommen

Hallo Jukka,

schön wieder von dir zu hören. Ich habe mich auch lange zeit nicht gemeldet und muss auch etwas beichten....hmmm...

Als ich im Urlaub vor Weihnachten weg war, habe ich mir beim Abendessen ein kleines Pils bestellt. Nachdem ich 40 Tage trocken gewesen bin, stieg es mir direkt in den Kopf und ich habe es gehasst. Dieses dusselige Gefühl wieder im Kopf. Blää!

Ich habe nochmals ein Pils, 2 Tage später bestellt, aber es hat wieder nicht geschmeckt, also habe ich es sein lassen.

Wie ging es dir? Hat dein Getränk wieder geschmeckt?
Ich glaube nicht, oder?

Unglaublig aber war, gibt es aber überall versteckt alkohol. Ich habe mir nichts ahnend ein Schwarzwälder Kirschtorte bestellt (hatte ich bis dato nie gegessen), und ging leider lallend aus dem Cafe raus. Sehr komisch..:-)
Zum ersten Mal seit sehr, sehr lange, war ich der einzige nüchterne Person
am Heilig Abend und auch den Feiertagen danach (und es waren viele Parties..). Muss zwar jetzt immer fahren, aber dass macht mir überhaupt nichts mehr aus.

Du warst für mich da wenn ich schlechte Tage hatte, so wenn du jetzt Hilfe brauchst, möchte ich meine Hilfe anbieten. Bitte nicht zögern diese in Anspruch zu nehmen!

Kopf hoch! Man kann immer neu anfangen!

Viele Grüße
Kicki

Deine Antwort auf Kiki:

Zitat

Ich denke, dass is alles etwas pauschal was Du schreibst. 3 Monate trocken....ok, gut gemacht. Ich wäre stolz, wenn ich soweit wäre wie Du. Respekt. Aber warum redest Du so? Du weißt doch, dass man auch nach JAHREN (!) wieder anfangen kann zu trinken.

Hallo Robin,

hierzu möchte ich mal meinen Mann zitieren, was ich selten tue
Er sagt immer:

Nimm Dir nie ein Beispiel an den Schlechteren, nimm Dir immer ein Beispiel an den Besten.

Das meint er allgemein, aber es ist auch hier zutreffend. Wenn ein anderer rückfällig wird, bedeutet das noch lange nicht, das man dann ja auch ruhig mal rückfällig werden kann, iss ja nicht so schlimm.

Doch, ist wohl schlimm, jedesmal wird es schwerer, neu anzufangen.
Also, lieber Robin, was hast Du bisher in Deinem Leben verändert, hast Du irgendwelche Vorschläge, Tipps von hier angenommen und umgesetzt ??

Fang besser an damit, sonst hängst Du wieder voll drin, ich denke, das ist bereits schon der Fall, ja? Du bekommst sonst einfach nicht mehr die Kurve. Los jetzt, Schnaps entsorgen und diesmal besser machen. Nimm die Ratschläge von hier an, auch das, was Kiki Dir schreibt.
Und Robin, was ist, wenn das Baby geboren wird, soll datt n nassen Alkie als Dad haben, oder was ? Und was ist mit Deiner Partnerin und Deinen anderen beiden süßen Kindern ? Das nur mal am Rande, das Du an erster Stelle für Dich trocken werden musst, weißt Du bereits.

Lieben Gruß an Dich
Lilly

Hallo Robin,

schön Dich zu lesen und zu hören, dass Du Dich weiterhin nicht aufgibst.

Toby hat da meiner Ansicht nach eine gute Möglichkeit vorgeschlagen, sich selbst mal aus einer gewissen Distanz heraus zu betrachten, ich will das auch mal versuchen. Aber warum nimmst Du Dir nicht noch ein bisschen mehr Zeit dafür als nur eine Dreiviertelstunde?

Glaubst Du, dass Du Dich mit dem Blick von außen wirklich objektiv beurteilst? Ich lese nur von Schwächen - wo, meinst Du, liegen Deine Stärken denn? Gibt es Dinge, die Du lernen oder ändern möchtest, und wenn ja, wie könntest Du es wohl anstellen?

LG, Meni

Hallo Robin,

ich sehe es auch als positiv, dass du den Weg hier her wieder gefunden hast und deinem Teufelskreis liebend gern entrinnen möchtest.
Wer wollte das nicht ? Aber wie ?

Du schreibst:
Ich sehe mich als schwachen Kerl; schwach, weil er sich hin reißen lässt, zu trinken; schwach, weil er sich vor äußeren Einflüssen nicht schützen kann und sich mitreißen lässt.

Das war bei mir nicht anders, solange ich nichts Grundlegendes in meinem Leben geändert hatte.
Ich hatte ebenso bei zig Versuchen, zig Trinkpausen, mein Leben nicht grundlegend geändert, hatte alles beim Alten belassen, wollte nur nicht mehr trinken.

Du hast deiner Trockenheit noch nicht oberste Priorität gegeben. Alles andere beiseite geschoben.
Dein Kontakt zu Saufkumpels, deinem alten Umfeld, hattest du doch jetzt sicherlich viele Jahre, das Ergebnis siehst du doch. Wieso willst du das nicht aufgeben ? Das ist erforderlich !
Ich habe es als notwendig gesehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Verluste waren es für mich nicht, weil sie meinen Untergang bedeuteten. Auch dein Freizeitvergnügen in anderen Foren und Chats kann doch erst einmal zweitrangig sein. Es geht hier um dein Leben.

So wie Karsten auch sagte, heißt es ja nur, sich seinem Handeln und seiner Aktivitäten immer bewusst zu sein, zu wissen, was man tun kann und was nicht.

Schwach fühlst du dich nur, weil du nichts veränderst.

Du hast hier im Forum die Möglichkeit, Tag für Tag für deinen neuen Lebensweg Hilfe und Unterstützung zu erfahren, und da würde ich alle Zeit der Welt doch nutzen.

Und wie Lilly auch sagt, schau immer nur nach vorne, motiviere dich an Menschen, die den Weg schon länger gehen, schöpfe aus ihren Erfahrungen.

Soweit erst einmal …

Gruß, Freund.

Hallo Robin,

ich habe es so gemeint.

Noch einmal zu deiner Trockenheit und deinen Hobbys, irgendwie wird da etwas falsch ausgelegt.

Ich habe seinerzeit, als ich in deiner Lage bzw. Situation war, meine Trockenheit zum Lebensmittelpunkt gemacht. Nun muss man nicht meinen, dass man sich ab sofort 24 Stunden am Tag nur mit dem Trockensein beschäftigt, also keine Zeit mehr für Hobbys, Familie, Beruf etc. hat. Das geht gar nicht und würde ja den Weg, gerade die Verinnerlichung beschränken bzw. behindern.

Es geht darum, wie auch schon, ich glaube es war Karsten, sagte, sein ganzes Tun gut zu durchdenken, dass es fern vom Alkohol
gestaltet wird und eben auch dieses Handeln immer mit der zu erlernenden Trockenheit eng verbunden ist.

Und dazu gehören natürlich auch Freizeitbeschäftigungen, so wie deine Hobbys, die fern des Alkohols sind und aus denen man die Wertschöpfung zieht, die man zur normalen Realisierung eines alkoholfreien Lebens benötigt.

Gruß, Freund.

Hallo Robin,

auch mir fällt es immer noch sehr, sehr schwer, an mir Gutes oder Liebenswertes zu entdecken. Ich habe sogar in den letzten sechs Jahren das eine oder andere Mal auf Autobahnbrücken gestanden, um meinem Leben ein Ende zu setzen. Mangelnde Selbstachtung, nehme ich an. Aber ich bin dann doch nicht gesprungen. Ich wollte meine Kinder nicht im Stich lassen, was wäre dann mit i h r e m Selbstwertgefühl gewesen?

Hier im Forum zu lesen und zu schreiben, öffnet in mir so manch eine Schotte, von der ich selbst nicht mal mehr wusste, dass es sie gibt. So etwas möglich zu machen, entsteht nur in uns selbst.

Robin, was mir u.a. Mut gemacht hat, woran ich denken musste, als ich vor zwei Wochen umgekippt bin, war Deine Offenheit. Das hat mir das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein. Deine Zweifel, Deine Ängste - ich kenne sie ja auch, wenn auch nicht zeitgleich, aber es war wichtig für mich.

Letztens musste ich in der Bahn u.a. an Dich denken: Ich hatte wegen einer Besprechung in der Firma den dunkelblauen Hosenanzug an, polierte Schuhe usw.. Mir gegenüber saß ein Halbpunk, Rucksack anbei, schöne, ruhige Augen. Keine Ahnung, warum, aber wir beäugten uns immer wieder mal, aber irgendwie wohlwollend. Ich freute mich ganz tief in mir drinnen, dass wir hier alle so voller Ehrlichkeit und Wärme miteinander umgehen. Diese Wärme kommt doch aber vor allem aus uns selbst.

LG, Meni

Meine Gedanken waren mal wieder schneller als mein Mundwerk (Und habe ich meinen Kindern nicht immer gesagt, sie sollen in ihren Schulaufsätzen daran denken, dass sie alles ganz genau aufschreiben müssen, weil die anderen ihre Gedanken nun mal nicht sehen können? )... Ich musste, als ich den Punk sah, an Dich denken, weil Du am Tag zuvor an mein Herz gerührt hast, weil Du für Dich etwas ändern wolltest und noch nicht wusstest, wie Du das anstellen solltest. Ich stand selbst gerade erst am Anfang, es muss also im November gewesen sein. Ich dachte, wie unglaublich es ist, in diesem Forum Menschen zu begegnen, die sich von einem selbst so sehr unterscheiden, dass man sie unterwegs vielleicht gar nicht beachtet, mit denen man aber so offen spricht, als würde man sie seit langem kennen. Ich sah diesen Punk und fragte mich, wohin er wohl mit seinem Rucksack fährt, ob er wohl auch so in Aubfbruchstimmung ist wie Du, und ob ich ihn wohl mit anderen Augen betrachten würde, wenn ich wüsste, dass Du es bist.
Mehr war es eigentlich gar nicht, eher ein Moment. Für mich aber nicht unbedeutend.

LG, Meni

Zitat: ... ich glaube, es ist nicht nur eine Vermutung von mir, sondern eher Tatsache, dass man etwas geschriebenes schneller in den falschen Hals bekommt, wie etwas gesagtes.

Es kommt immer darauf an, wie etwas zum Ausdruck gebracht wird und wie der Inhalt der Mitteilung aufgenommen und verstanden wird.

Gruß, Freund.

hallo robin,
na wegen mir könnte dieser tag auch gestrichen werden...
naja, wir sind bei bekannten eingeladen -besteht absolut keine alk-gefahr -weil die vor kurzer zeit ein baby bekommen haben -außerdem ist mein freund dabei -und da geht eh nix...
ich sehe das jetzt einfach als "gemütlichen familienabend"...
gute zeit dir
liebe grüße
marla