Provozierende Fragen an Alkies und CO`s

  • Hallo Alle zusammen,
    möchte hier an dieser Stelle mal ein paar provozierende Fragen stellen, weiß aber auch, das sich vielleicht der eine oder andere dadurch auf den Schlips getreten fühlt.

    Meine erste Frage richtet sich an Alkoholiker und COs ?

    Wann ist unsere "Schuld" abgetragen“ ?

    Ich lese hier oft von Schuld, natürlich hat uns nie jemand gezwungen, zu saufen, das ist mal klar. An dem Saufen tragen wir allein die Schuld.

    Aber müssen wir nun für immer in geduckter Haltung weitergehen, wenn wir trocken werden /sind ? Wie oft müssen wir wieder dran erinnert werden ?
    Wann ist unsere Schuld abgetragen, nach 1 Jahr, nach 10 Jahren oder nie?

    Möchte hier als Beispiel mal meine Mutter nennen, die immer wieder auf dieses Thema zurückkommt. Und zwar immer in Situationen, wo ich unbequem werde und beginne, Fragen zu stellen, die ihr nicht gefallen. Da geht es um allgemeine Dinge, wo ihr meine Fragen unangenehm sind. Dann versucht sie, abzulenken, indem sie wieder auf meine Suchterkrankung und mein damaliges Verhalten zu sprechen kommt, damit ich mich wieder schlecht fühle und „kleine Brötchen“ backe. Neulich, bei einem erneuten Versuch, sagte ich klipp und klar, das ich das nicht mehr hören will. Ich trinke nicht mehr und wenn sie immer wieder davon anfinge, würde ich nicht mehr kommen. Ich möchte dieses Thema nicht immer wieder serviert bekommen.
    Das ich unsere Krankheit für immer in mir trage, ist mir klar und ich akzeptiere das und auch, das ich mein restliches Leben daran arbeiten muss. Das ist kein Problem für mich. Aber ich will nicht, das da immer wieder drauf rumgeritten wird.

    Meinen Mann dazu heut zu diesem Thema befragt, sagte er mir: Deine Schuld, so sie denn existierte, ist schon lang abgetragen. Du hast Dein ganzes Leben verändert und bist trocken, damit ist sie abgetragen.

    Muss allerdings dazu sagen, mein Mann hat verstanden, das Alkoholismus eine Krankheit ist, meine Mutter aber weiß das nur theoretisch, sie sagt bis heute manchmal : Wie kann man nur so viel saufen ? Damit sind meist Alkies aus dem Bekanntenkreis gemeint, mit dem ich nix zu tun hab. Meine Mutter trinkt allerdings keinen Alkohol.

    Ich für meinen Teil werde versuchen, mich nicht mehr schuldig zu fühlen. Ich werde aufrecht durchs Leben gehen und zu meiner Krankheit stehen. SCHULD aber will ich nicht mehr tragen.

    Wie ist das bei Euch so ? Erlebt ihr ähnliches ?
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    Dann noch ein paar Fragen zu CO-Angehörigen.

    Gibt es eine gewisse Bereitschaft, zum CO zu werden ? Oder sind immer nur die Alkies an allem „schuld“ ?

    Ich lese hierbei oft das Wort Liebe. Aber ist das denn wirklich immer so ?

    Ist es nicht manchmal die Angst vor Veränderungen ?

    Man hat zusammen viel aufgebaut, vielleicht eine Familie gegründet, ein gemeinsames Haus ist vorhanden, eine gemeinsame Firma etc. Ist nicht vielleicht auch Bequemlichkeit der Grund, auszuharren und zu leiden unter einem saufendem Partner ?
    Oder die Scham vor der Familie und Bekannten, einen Alkie als Partner zu haben und besser die Fassade aufrecht zu erhalten ?
    Oder die Angst vor Einsamkeit, das man dann allein ist ?
    Oder die Angst, liebgewordene Gewohnheit aufgeben zu müssen ?

    Ist es nicht manchmal auch einfacher, den Partner saufen zu lassen, ist er doch so gefügiger und leichter zu handlen ?
    Wenn er sich doch immer schuldig fühlt, wird er ja oft tun, was man von ihm verlangt ? Ist doch einfacher, oder ?

    So, nun zur letzten Frage.

    Was ist, wenn ein Alkie trocken wird und erkennt, das der Partner eigentlich gar nicht der zu ihm passende ist ? Und sich eigentlich trennen will, aber aus Dankbarkeit davor zurückschreckt. Soll er dann bleiben ? Was denkt dann der andere Partner, der ihm geholfen hat auf dem Weg aus der Sucht ? Ist er enttäuscht und wütend ?

    So sind mal so Fragen, die sich mir manchmal so stellen, würde mich über ein paar Antworten von Betroffenen und CO`s sehr freuen.

    Lieben Gruß an Alle
    Lilly

  • Hallo Lilly,

    Ich für meinen Teil sehe das so : Wer anderen die Schuld gibt ist meist selbst nicht bereit auch Verantwortung zu tragen. Meine Verantwortung sehe ich darin dafür zu sorgen das so etwas nicht mehr passiert.
    Meine Mutter hat, als ich ihr erzählt habe was los ist, angefangen auch Fehler bei sich zu suchen. (Ich hatte Ihr auch weh getan)
    Es gibt bei mir auch Menschen die nicht dazu bereit waren. Einige habe ich verloren. Klar tut das weh. Aber wenn ich weis das ich mein Bestes gegeben habe, dann kann ich damit Leben. Einige muste ich erst los lassen, bevor sie zurück kamen. (Allerdings habe ich da keine Erfahrungen mit meiner Familie und ich weis nicht ob ich da jemanden einfach loslassen könnte)


    liebe Grüße Frank

  • Liebe Lilly,
    das Wort Schuld,kommt ja schon in der Bibel vor.Herr vergib uns unsere Schuld,denn auch wir vergeben unseren Schuldigern,oder so ähnlich.Ich für meinen Teil,finde das Wort Schuld,nicht besonders passend für unsere Krankheit.Sind wir denn selber Schuld daran,daß es so weit kommen musste,daß wir abhängig wurden?Ich denke nicht!Heute gebe ich zu,daß ich Reue zeige,und mir eingestehe,daß ich vieles im lLeben hätte besser machen können,es aber mir aufgrund meiner Abhängigkeitserkrankung leider nicht möglich war,aber ich fühle mich nicht schuldig!Ich habe es auch aufgegeben,Alltlasten mit mir herumzutragen.Ich bin zu jedem hingegangen,und habe Ihn gesagt,daß ich viele Fehler im Leben gemacht habe,während ich noch Alkohol getrunken habe,aber ich habe nie das Wort Schuld dafür benutzt,um Wiedergutmachung zu erreichen.Wir sind nicht SCHULD,daß wir heute so sind,wie wir sind.Wir müssen uns wohl Fehlverhalten eingestehen,aber wir sind keine Angeklagten!!Also in diesem Sinne,NICHTSCHULDIG IM SINNE DER ANKLAGE!!

    Liebe Grüße sendet Dir,Andi

  • hallo lilly!
    also würde meine mutter mir meine sucht vorwerfen,würde ich ihr zum besseren verständnis irgenteinen "fehltritt" aus ihrem leben vorhalten.
    Ich trage genug schuld in mir und damit muß ich leben,aber meine sucht lasse ich mir nicht mehr vorwerfen!!!dein mann hat da ganz recht!du hast dein Leben geändert!
    ich sehe es aber auch so,das ich keine schuld an meiner sucht habe!!!
    das ist eine verkettung ungünstiger umstände,geschehnisse und erfahrungen.
    ich kann keinen dafür die schuld geben!nur für das dann geschehene trage ich die schuld,und damit zu leben,trocken das ist mit nichts aufzuwiegen!
    lg pjal

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • Hallo Lilly,

    sicherlich sind Deine Fragen provozierend, aber sie betreffen doch ein Thema, dass immer wieder durchkommt in vielen Threads. Warum sollte sie man dann nicht auch mal stellen? Ich kann die Fragen nur als erwachsenes Kind beantworten. Es ist etwas anderes ob man als Kind betroffen ist oder als Partner. Seine Eltern sucht man sich nicht aus, seine Partner schon. Auch wenn auf das gleiche hinausläuft, sind für mich andere Gefühle im Spiel.


    Wann ist unsere "Schuld" abgetragen“ ?

    Schuld setzt für mich ein absichtliches Handeln voraus. Ich glaube nicht, das meine Eltern abhängig geworden sind um mir zu schaden. Natürlich habe ich darunter gelitten, aber es war die Folge davon, dass sie sich selbst geschadet haben. Für mich ist die „Schuld“ abgetragen, wenn ich wieder vertrauen kann. Wenn ich nicht mehr belogen, beschimpft und emotional erpresst werde. Wenn ich mir sicher sein kann, dass es ein dauerhafter Zustand ist und nicht einer von max. 3 Woche. Wann das ist, nun das hängt von meiner Mutter ab, ihrem Willen trocken zu werden, ich kann da keinen zeitlichen Rahmen festlegen.

    Gibt es eine gewisse Bereitschaft, zum CO zu werden ?

    Ich bin so erzogen worden, ich denke ich konnte fast gar nicht anders werden, bei meiner Kindheit. Für mich bestand erst eine Möglichkeit etwas zu ändern, als ich altersbedingt in die Lage kam für mich selbst zu sorgen. Grundsätzlich glaube ich aber, dass es gewisse Tendenzen bei manchen Menschen gibt ein Helfersyndrom auszubilden. Für mich sind es oft Menschen, die aus welchen Gründen auch immer ihren eigenen Wert niedriger einschätzen als den eines anderen. Sicherlich ist es auch Liebe, aber wie auch in Beziehungen, die sich ohne Alkohol auseinander leben, bekommt man nicht unbedingt immer mit wann sich das Blatt wendet. Bis man es bemerkt ist es dann meist recht spät und wenn man dann noch den ausgeprägten Drang zu helfen hat, tja ich denke das ist spätestens der Zeitpunkt an dem man als Co in der Falle sitzt. Wenn ein Partner nicht krank ist, kann man sich leichter trennen, als wenn man einen hilflosen Kranken zurück lässt, der, so glaubt man zumindest, von einem abhängig ist. Da wird dann Verantwortungsgefühl schnell mit Liebe verwechselt, damit man sich diesem Gewissenskonflikt nicht aussetzen muß. Die Angst vor Einsamkeit spielt sicherlich auch eine Rolle, denn wenn man als Co wach wird, hat sich oft schon der Freundeskreis verabschiedet und dann hätte man niemanden mehr, auch keine Aufgabe mehr. Zumindest ging es mir am Ende meiner Ehe so, obwohl ich keinen Alkoholiker als Mann hatte, war vieles gleich und kann als coabhängig bezeichnet werden.

    Warum ich meiner Mutter den Hintern nachgetragen habe? Ich hatte und habe Angst sie zu verlieren, dass sie sich „vor ihrer Zeit“ zu Tode säuft. So einfach ist das. Ich habe gedacht, wenn ich alles mitmache und mich kümmere, kann sie sich um sich kümmern und gesund werden. Nur inzwischen habe ich begriffen, dass ich sie so oder so verliere, wenn sie weiter trinkt und ich sie nicht davon abhalten kann. Egal was ich auch mache oder versuche, es bringt sie nicht vom Alkohol weg. Ich versuche jetzt für mich das Beste aus der Situation raus zu holen. Das macht die Sache nicht weniger beängstigend und schmerzvoller, aber ich fühle mich nicht mehr für sie und ihr Wohl verantwortlich. Das hat mir eine enorme Last genommen.

    Was ist, wenn ein Alkie trocken wird und erkennt, das der Partner eigentlich gar nicht der zu ihm passende ist ?

    Hier müsste ich endgültig hypothetisch werden, deshalb lasse ich es lieber. Zwar habe ich eine Meinung dazu behalte sie aber für mich, da ich mich nicht in der Situation befinde.

    Einen schönen Abend wünscht ……

    Skye

  • hallo lilly,

    schwierige fragen. wenn ich sie theoretisch beantworten sollte, würde ich nicht sagen, dass ein alkie "schuld" abtragen muss. weil ich weiss, dass alkoholismus eine krankheit. praktisch finde ich das viel schwerer.

    fangen wir mal mit den alkis an:

    in meinem fall: bei meinen eltern würde ich eher von "schuld" sprechen als bei meinem partner. obwohl es ja albern ist, die krankheit ist die selbe.

    aber meiner mutter (und auch meinem vater, aber der ist tot) nehme ich es im tiefsten innern immer noch übel, was sie durch ihr trinken ihren kindern angetan haben. ich glaube auch nicht, dass ich das irgendwann ehrlichen herzens "verzeihen" kann. ich denke, das liegt aber vor allem daran, dass ich mich als kind so machtlos gefühlt habe (und auch war) und meine mutter mich richtiggehend gedemütigt hat und zu dingen gezwungen, da wird mir heute noch schlecht bei dem gedanken. wenn sie "nur" getrunken hätte, wäre das vielleicht noch anders, dann könnte ich es vielleicht irgendwann verzeihen.

    "schuld" meines partners? jein. nein, nicht wirklich schuld. was ich ihm eher übelnehme als das trinken ist die (frühere) überheblichkeit, und dass er sich ständig über mich und meine sorgen und gesprächsversuche lustig gemacht hat, auch im nüchternen kopf. gerade weil er um meine alkoholbelastete kindheit wusste. ich weiß ziemlich genau, warum er getrunken hat, und ich konnte seine gedankengänge und beweggründe auch nachvollziehen. also ist da in gewisses "verständnis", wenn natürlich auch kein gutheißen. schuld? naja, ich nehme ihm schon übel, dass er sein und damit auch mein leben über so eine lange zeit kaputt gemacht hat. das wird auch noch dauern, bis sich der groll gelegt hat, glaube ich. aber ich glaub nicht, dass er "schuld" abtragen muss.

    lavendel

  • antwort zweiter teil:

    zu den cos und deren "verantwortung"

    ganz klar: die alkis sind NICHT schuld, wenn jemand zum co wird. vielleicht bin ich da nicht ganz der durchschnitt (wenn ich hier im forum lese), oder auch in einer ganz guten position, weil ich mir ein ganz gutes selbstbewusstsein erarbeitet habe, ein halbwegs intaktes soziales umfeld habe, keine kinder, kein haus und meinen eigenen lebensunterhalt verdiene. ich kann leicht sagen "wenns mir zu bunt wird gehe ich".

    trotzdem: jeder mensch sollte so viel selbstbewusstsein und selbstachtung haben zu sagen "ICH bin mir auch was wert" und sich nicht alles gefallen lassen aus angst vor einsamkeit, gewalt, geldnot, unselbständigkeit..... das heißt auch, dass kein angehöriger GEZWUNGEN ist bei einem trinkenden und einsichtsunwilligen alki zu bleiben. wenn ein co das über längere zeit hinweg tut, und alle gesprächsversuche nichts fruchten und abzusehen ist, dass der alki nichts tun wird, dann kann ich nur ganz schnodderig sagen "selbst schuld". nicht der alkie. wobei ich natürlich weiß, wie furchtbar schwer solch eine trennung ist, gerade wenn eben mehr an dieser beziehung hängt als "nur" die eigenen emotionen.

    ich glaube auch, dass menschen mit einem nicht besonders ausgeprägten selbstwertgefühl sehr anfällig sind zum co zu werden. stichwort helfersyndrom. durch das helfen den eigenen wert definieren. stolz sein, dass der andere einen braucht. oder auch, wie du, lilly schreibst: die scham, sich vor anderen zu offenbaren. "was mögen die leute denken". vorstellen kann ich mir das, verstehen nicht. das finde ich nämlich auch wieder unsouverän, und das zeugt auch von mangelndem selbstbewusstsein: sich durch die meinung der "leute" zu definieren.

    zuletzt: wenn der trockene alki erkennt, dass der partner nicht mehr zu ihm passt. huh, das finde ich schwer. theoretisch: aus dankbarkeit zusammenbleiben kanns nicht sein. wenn ich mir das aber praktisch vorstelle: ich hab mit meinem partner gelitten, hab ihn im besten fall in die trockenheit begleitet, ihm zur seite gestanden und werde dann abserviert, weil ich nicht "in das neue leben passe"? das fänd ich schon bitter. auf der anderen seite glaube ich, dass wenn eine partnerschaft vorher funktioniert hat und man ehrlich war und bleibt, das nicht passiert. nur wenns vorher nicht gestimmt hat, passts hinterher erst recht nicht.

    lavendel

  • Hallo Lilly,

    puuh na das sind ja mal Fragen :D

    Zitat

    Gibt es eine gewisse Bereitschaft, zum CO zu werden ? Oder sind immer nur die Alkies an allem „schuld“ ?

    Das ist einfach eine verhängnisvolle Spirale in der man sich befindet. Hier von "Schuld" auf beiden Seiten zu sprechen finde ich unsinnig. Hier erfolgt auf eine Reaktion jedesmal eine Gegenreaktion und im Laufe der Zeit wird das einfach immer extremer - auf beiden Seiten. Nicht mehr und nicht weniger.


    Zitat

    Ist es nicht manchmal die Angst vor Veränderungen ?

    Man hat zusammen viel aufgebaut, vielleicht eine Familie gegründet, ein gemeinsames Haus ist vorhanden, eine gemeinsame Firma etc. Ist nicht vielleicht auch Bequemlichkeit der Grund, auszuharren und zu leiden unter einem saufendem Partner ?

    Dies könnte sicherlich bei einigen der Grund sein bzw. irgendwann verfällt man in Resignation. Aber auf jeden kann man die Aussage "alles nur Bequemlichkeit" ganz sicher nicht münzen. Wenn ich bequem bin oder resigniert habe, dann wende ich mich weder an ein Forum :wink: noch an eine Beratungsstelle oder an eine SHG.

    Zitat

    Oder die Scham vor der Familie und Bekannten, einen Alkie als Partner zu haben und besser die Fassade aufrecht zu erhalten ?

    Das gehört Anfangs ganz sicher "zur Spirale" - nach Bemühen meinerseits, dank des Forums z. B. oder des Gesprächs in der Beratungsstelle habe ich diese Fassade ziemlich flott eingerissen - ich habe nichts mehr gedeckelt und ich habe mich ab dem Zeitpunkt auch nicht mehr für meinen Partner geschämt !

    Zitat

    Oder die Angst vor Einsamkeit, das man dann allein ist ?

    Diese Ängste hat ganz sicher am Anfang jeder ! Aber wenn man sich mit der Thematik beschäftigt, dann kriecht einem der Schreck in die Glieder. Denn einsam sind wir ja eigentlich tatsächlich schon längere Zeit gewesen - es ist uns nur nicht aufgefallen weil wir so beschäftigt waren damit eine Fassade zu errichten.

    Zitat

    Oder die Angst, liebgewordene Gewohnheit aufgeben zu müssen ?

    Welche liebgewordenen Gewohnheiten - viel liebgewordene Gewohnheiten hat man dann schon lange nimmer.


    Zitat

    Was ist, wenn der Alki merkt, dass der Partner gar nicht zu einem passt

    Immer, wenn ich diesen Satz lese frage ich mich ernsthaft, will man uns Co's tatsächlich weismachen, dass der Alki (ich mag diese Abkürzung überhaupt net) als er die Partnerschaft eingegangen ist, schon mit Blindheit und versoffenem Verstand geschlagen war ?? Sind die Alkis denn 24 Std.. Tag für Tag so "dicht" , dass sie in ihrer ersten "erlebten" Nüchternheit mit Entsetzen feststellen müssen, welchen Fehlgriff sie sich da geleistet haben :?

    Also ich finde diese Sichtweise geht einfach zu weit *koppschüttel*;
    wenn der Alki in seinem jahrelang besoffenen Kopf die natürlichen Veränderungen dann nicht mehr mitbekommt und sich folgedessen nicht selber auch weiterentwickelt, macht es natürlich Sinn, dass man nicht mehr zusammenpasst.

    Und JA, ich denke schon dass bei vielen die Liebe vorhanden ist - nur aus diesem Grund fängt man an zu kämpfen ! Bequem wäre ich nur, wenn ich abwarten würde bis mein Partner sich todsäuft ! Ihm evtl. von jedem Einkauf großzügig ein "Geschenk" mitbringen würde.


    Liebe Lilly - was Dein Mann zum Thema "Schuld" gesagt hat, dem stimme ich vorbehaltlos zu ! Wenn man überhaupt von Schuld reden kann, dann wird diese mit jedem trockenen Tag kleiner und kleiner - und irgendwann ist sie verschwunden. Und ganz bestimmt nicht erst nach 10 Jahren.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • hallo,

    Zitat

    Wann ist unsere "Schuld" abgetragen“ ?


    bei gegenseitigem Verständnis kann , glaube ich, von Schuld nicht die Rede sein, ich änderte mein Leben, wurde trocken, mehr geht nicht.
    @little friend ich denke, ab dem Moment, wo jemand für sich erkennt/annimmt, daß er
    trocken leben möchte, wird auch Hilfe als solche empfunden

  • Guten Morgen Lilly,

    gestern habe ich den ganzen Nachmittag darüber nachgedacht, ich beschäftige mich sehr mit meinen Angehörigen. In meiner Familie gibt es sehr unterschiedliche Reaktionen: Meine Kinder, meine Mutter, mein Onkel (ist mein Vaterersatz), sie unterstützen mich z.T. aktiv, machen mir Mut und unterhalten sich auch von sich aus mit mir über meine Fortschritte oder auch Rückschritte und Stagnation. Vielleicht gehen sie mit Sucht eher unbefangen und sachlich um, weil es in unserer Familie etliche Menschen gibt, die gegen Suchtprobleme kämpfen.

    Bei meinem Gefährten und seiner Tochter habe ich fast die ganze Zeit das Gefühl, dass ich eine Schuld abzutragen habe. Mein Gefährte sagt, das ist eben das Vertrauen, das erst wieder wachsen muss (wenn es denn wächst), vor allem bei seiner Tochter. Das wirft mich an manchen Tagen tatsächlich zurück und kostet viel Kraft. Das fühle ich mich manchmal sehr allein.

    Ich nehme beides hin, alle diese Menschen sind mir wichtig, dass jeder auf seine eigene Weise mit den Dingen umgeht, ist ja normal.

    LG, Su

  • Hallo Lilly

    Zu Deiner Frage:
    "Was ist, wenn ein Alkie trocken wird und erkennt, das der Partner eigentlich gar nicht der zu ihm passende ist ?"

    Ich habe zwar selber nicht dieses Problem habe jedoch jemanden beim Entgiften getroffen, der im Endeffekt genau dieses Problem hatte. Nachdem er nach 4 Monaten trocken von seiner Langzeitkur heimgekommen ist meinte er woertlich "alles war auf einmal anders, vor allem meine Frau".

    Mit anderen Worten konnte er sein nahes Umfeld und seine Frau nuechtern nicht mehr ertragen und er hatte nur Streit und Aerger, so dass er nach einer Woche wieder rueckfaellig geworden ist. Das Ende vom Lied war dann dass er wieder beim Entgiften war und der ganze Mist hat von vorne begonnen.

    Streng genommen muesste er eigentlich an der Stelle etwas aendern sonst ist der naechste Rueckfall wohl schon vorprogrammiert. Aber natuerlich redet man sich an der Stelle natuerlich verdammt leicht. Vllt. ist genau das ja auch ein Teil des Teufelskreises. Ich bin jedenfalls alleine und habe dieses Problem Gott sei Dank nicht ;)

    Greetings,
    Michael

  • Noch ne Anmerkung zu meinem Beitrag oben: Ich habe nur wiedergegeben was seiner Meinung nach der Grund war. Dass das natuerlich sein Suchtgedaechtnis war das da zugeschlagen hat ist mir auch klar, das hat er sich auch anhoeren muessen. Mein Punkt ist eigentlich dass man versuchen sollte, gewisse Probleme garnicht erst aufkommen zu lassen. Manchmal moeglich, manchmal nicht.

  • Meine Frau und ich haben jetzt fast den ganzen Nachmittag darüber nachgedacht. Für uns gilt dies (Meine Frau / ich / beide):

    Zitat

    Wann ist unsere "Schuld" abgetragen“?

    In dem Moment, wo mir derjenige, den ich verletzt habe, vergeben hat.

    Zitat

    Aber müssen wir nun für immer in geduckter Haltung weitergehen, wenn wir trocken werden /sind ?

    Nein.

    Zitat

    Wie oft müssen wir wieder dran erinnert werden ?

    Von „externen“ nie, von mir selbst regelmäßig – ich möchte mein Tun hinterfragen.

    Zitat

    Wann ist unsere Schuld abgetragen, nach 1 Jahr, nach 10 Jahren oder nie?

    Siehe oben.

    Zitat

    Wie ist das bei Euch so ? Erlebt ihr ähnliches ?

    Zum Glück nicht in der beschriebenen Form. Meine Familie und ich haben uns in neuen Positionen gefestigt.

    Zitat

    Gibt es eine gewisse Bereitschaft, zum CO zu werden ?

    Ja. Sitzt ja keiner hinter mir, der mich mit der Waffe bedroht und sagt „Du wirst jetzt Co…“.

    Zitat

    Oder sind immer nur die Alkies an allem „schuld“ ?

    Die Schuldfrage hat sich nie gestellt.

    Zitat

    Ich lese hierbei oft das Wort Liebe. Aber ist das denn wirklich immer so ?

    Wo ist in einer Abhängigkeit Liebe –beide sind Abhängige!

    Zitat

    Ist es nicht manchmal die Angst vor Veränderungen ?

    Ja. Weil ich nicht weiss, was danach kommt.

    Zitat

    Ist nicht vielleicht auch Bequemlichkeit der Grund, auszuharren und zu leiden unter einem saufendem Partner ?

    Eher nicht – so schön ist das nicht.

    Zitat

    Oder die Scham vor der Familie und Bekannten, einen Alkie als Partner zu haben und besser die Fassade aufrecht zu erhalten ?

    Nein.

    Zitat

    Oder die Angst vor Einsamkeit, das man dann allein ist ?

    Nein.

    Zitat

    Oder die Angst, liebgewordene Gewohnheit aufgeben zu müssen ?

    Jaaaa….es „funktioniert“ ja schliesslich, wenn auch mehr schlecht als recht, bis zu einem gewissen Punkt.

    Zitat

    Ist es nicht manchmal auch einfacher, den Partner saufen zu lassen, ist er doch so gefügiger und leichter zu handlen?

    Ab einem gewissen Punkt nicht mehr.

    Zitat

    Wenn er sich doch immer schuldig fühlt, wird er ja oft tun, was man von ihm verlangt? Ist doch einfacher, oder?

    Nein, dann hab ich ja noch ein „Kind“ mehr an der Backe.

    Zitat

    Was ist, wenn ein Alkie trocken wird und erkennt, das der Partner eigentlich gar nicht der zu ihm passende ist ?

    Ist mir zum Glück nicht pasiert.

    Zitat

    Soll er dann bleiben ?

    Nein – was soll ich dann noch da?

    Zitat

    Was denkt dann der andere Partner, der ihm geholfen hat auf dem Weg aus der Sucht ?

    Keine Ahnung.

    Zitat

    Ist er enttäuscht und wütend ?

    Mit Sicherheit.

  • Wie auch immer alles, was ich bisher hier gelesen habe, gegen die Sucht in Angriff genommen habe - mir vermittelt es ein großes Gefühl von Einsamkeit. Es ist letztlich mein ganz eigenes Ding...

    Vielleicht ist gerade das gesund. Lernen, normal zu sein. Abschied von Selbstmitleid und zu beginnen, an sich selbst zu glauben und zu überlegen: Was bringt mir das eigentlich?

    Meni

  • Zitat von Astrid 2

    Dann wurde ich, als Papa in Kur war vergewaltigt. Mutti war ja auch mit zur Kur.. Bad Berleburg war das wohl, wo sie waren. Auch egal. Ich war jedenfalls alleine - dabei und 1 Woche danach.

    Zur Schuld:

    Als ich es ihr endlich erzählen konnte, meinte sie, ich hätte Schuld daran gehabt. Ich provoziere Männer!

    *Snief* heule gerade wieder. Vor allem, dass sie das immer noch so denkt... Ich finde das so erschreckend. Wie kann eine Mutter dem Kind die Schuld geben, für etwas, was nicht vom Kind gewollt wurde???

    NIEMALS!

    Liebe Astrid,

    nur mal kurz hier dazwischen.

    Was Dir da passiert ist, ist ganz schrecklich. Mir ist ähnliches passiert, mit meinem Schwiegervater. Er hat mich mehrmals sexuell belästigt. Ich war damals noch sehr jung, 18 und schon Mutter, wir wohnten dort, allerdings in einer eigenen Wohnung. Vergewaltigt wurde ich nicht, aber allein die Nachstellungen reichten. Das Begrabschen etc. und er sagte tatsächlich, ich wäre doch sein Sohns Frau, er dürfe das.
    Ich sagte das mal meiner Mutter, damals traute ich es mir nicht, es meinem heute Ex-Mann zu sagen. Sie sagte dann auch, ich sei selber schuld daran. Ich würde so etwas provozieren. HALLO ? ER WAR MEIN SCHWIEGERVATER !! Und mein damaliger Mann glaubte mir nicht, worüber er sich heut sehr schämt. Später kam heraus, das er es bei seinen beiden anderen Schwiegertöchtern auch tat, bloss die trauten sich nicht, was zu sagen. Ich hab da erst neulich wieder von geträumt, nach 27 Jahren immer noch...das vergißt man nie. Mein Ex-Mann ist da auch noch nicht drüber weg, liebte er doch seinen Vater. Und der hat bei meinem Ex-Mann späterer Frau das gleiche versucht.
    Später sogar bei seinen beiden Enkeltöchtern, aber da war er schon alt und völlig verwirrt, meine Tochter hat mir das aber gleich erzählt, sie ist bei Oma und Opa immer nach der Schule gewesen. Zwar war es da nicht so extrem, aber auch sie hatte für immer das Vertrauen in ihn verloren. Als das geschah, war sie auch 18, aber sie hat sich sofort zur Wehr gesetzt und nicht geschwiegen. Das gesamte Thema wird in der Familie totgeschwiegen, mein Schwiegervater ist seit ein paar Jahren tot. Noch später kam heraus, das er es auch noch bei vielen anderen versucht hatte, bei meiner Mutter und bei anderen Bekannten und bei den Müttern seiner Söhnes Freunden. Was soll man dazu noch sagen? Ich kann da heut nur noch mit dem Kopf drüber schütteln, aber vergessen und verziehen hab ich ihm das NIE.

    Das Opfer hat in diesem Fall NIE schuld, die SCHULD, und hier existiert wirklich SCHULD, trifft IMMER den Täter, das ist ja wohl klar.

    LG an Dich
    Lilly

  • Servus Astrid 2:
    Der Satz stimmt schon so, wie er da steht:
    Auf die Frage, "gibt es eine gewisse Bereitschaft, zum CO zu werden", lautet die Antwort meiner Frau: "Ja (es gibt diese gewisse Bereitschaft), (es) sitzt ja keiner hinter mir, der mich mit der Waffe bedroht (und somit zwingt) und sagt „Du wirst jetzt Co…“.
    Klartext: Meine Frau hat nicht gesagt, "ui, super, dann werde ich jetzt mal Co", aber Ihre Bereitschaft, eine "Extraportion Unterstützung durch Wegsehen / nicht Hinterfragen / gewähren lassen" zu geben, die war da. Und ohne diese Bereitschaft hätte sich vieles anders abgespielt - bei ihr, und bei mir.

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi,

    Ja, ich hatte es auch so verstanden, das Du es genauso meintest, wie Du es schriebst, kein Schreibfehler.
    Eine gewisse Bereitschaft zum CO ist meiner Meinung nach immer vorhanden. Denn es wird ja nicht jeder zum CO. Andere ziehen einfach vorher die Reißleine und sind dann einfach WECH ! Denn diese Möglichkeit besteht ja immer. Mag manchmal sehr schwer sein, aber die Möglichkeit besteht.

    LG
    Lilly

  • Jaaaa, die Möglichkeit besteht immer. Aber (in einem anderen Thread kam dies auch schon in abgemilderter Form zum ausdruck): wenn es vor der Sucht funktioniert hat & bei beiden die Bereitschaft da ist, gemeinsam ein neues Leben aufzubauen, dann sind die Chancen nicht schlecht.
    Hat es vorher schon "nicht funktioniert" oder verändert sich nur einer der beiden Beteiligten, wird es verdammt schwer....meistens ist dann einer WECH!

    In diesem Zusammenhang fällt mir hier immer öfter auf, dass scheinbar manche Leser nicht unterscheiden zwischen Co-Abhängigen und Angehörigen. Ich habe mal gesucht, ob ich da eine "griffige" Unterscheidung finde, aber keine zufriedenstellende allgemeingültige Erklärung gefunden. Muss mal weitersuchen.

  • hallo an alle

    ich grüble schon seit geraumer zeit über dieses thema nach, ich frage mich auch in wie weit man dabei überhaupt von schuld sprechen darf.

    ich weiß nicht wirklich wann und warum ich co wurde und ebensowenig kann ich das für mein saufen sagen.

    was ich bei mir selbst als begünstigenden faktor erkannt habe und auch oft bei anderen betroffenen sehe, egal ob alki oder co, ist ein regelrechter mangel an selbstwertgefühl.

    hier herauszufinden was dafür der grund ist, ist glaube ich kaum möglich, ist es die erziehung, die gesellschaft, das soziale umfeld? ich weiß es nicht, ich weiß nur das ich mich nicht selbst als kind geprägt habe, ich wurde geprägt.

    meine mutter hat auch ein supertalent mir bei den unpassensten gelegenheiten uraltkamellen vor zu werfen, früher hat mich das sehr gekrängt und ich bin brav gesprungen wie sie gepfiffen hat. passiert mir heute auch noch ab und zu ist schwer diese einstudierten "reflexe" sein zu lassen, aber in der regel kriegt sie einen ihrer ausrutscher aufs tablett. hat ja schließlich auch genug, kommt aber auf die situation an manchmal ignoriere ich es oder gehe einfach.

    ich lasse mir heute von keinem mehr meine alten fehler vorwerfen, ich habe mich entschuldigt als ich trocken wurde und damit ist die sache für mich gegessen, es ist schließlich niemand fehlerfrei. wenn damit jemand nicht klar kommt ist das sein poblem nicht meins, dann müßen sich die wege eben trennen, so wie ich das auch mit meinem mann gemacht habe, irgendwann ist einfach genug.

    ich kann nicht über wasser laufen, ich habe keine löcher in den händen, also braucht auch keiner von mir erwarten das ich perfekt bin. ich habe für mich sehr viel selbstvertrauen gewonnen ohne den den alk, es war ein hartes stück arbeit aber es hat sich gelohnt.

    ich denke mittlerweile das grade menschen die unablässig auf fehlern anderer rumhacken das nur tun damit man nicht auf ihr fehler aufmerksam wird, so nach dem motto angriff ist die beste verteidigung.

    lg doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo zusammen,

    wenn ich den hier oft zitierten Spruch "Es ist keine Schande, Alkoholiker zu sein, aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun" auf mich beziehe, dann muss ich schon sagen, dass ich momentan noch eine ordentliche Portion Schuld empfinde. Ich habe schon vor recht langer Zeit innerlich gewusst, dass ich abhängig bin und trotzdem jahrelang nichts dagegen unternommen. Darunter musste ich selbst und natürlich auch meine direkte Umwelt mehr oder weniger schwer leiden. Und dafür fühle ich mich im Moment schon noch schuldig.

    Wann ich diese Schuldgefühle nicht mehr empfinden werde, vermag ich jetzt noch nicht sagen. Ich hoffe aber, dass die betroffenen Menschen mir verzeihen können, natürlich auch ich mir selbst. Das würde sehr helfen. Und wenn ich meine Vergangenheit mit allen Facetten als Teil meines Lebens verstehen und akzeptieren kann, dann wird das bestimmt auch helfen, Schuldgefühle abzubauen.

    Wenn jemand in einer Partnerschaft unglücklich ist und sich deshalb nach reiflicher Überlegung trennen will bzw. muss, dann sollte er das natürlich auch tun. Die Emotionen werden dabei nicht anders sein, als bei jeder anderen Trennung auch. Positive Gefühle wie Dankbarkeit können ja trotzdem und unabhängig davon bis ans Ende aller Tage erhalten bleiben.

    Liebe Grüße
    - dibo -

    "Wer Schmetterlinge lachen hört,
    der weiß, wie Wolken schmecken..."
    (Novalis)

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