Hallo Zusammen,
da mir Schreiben manchmal hilft wenn es mir besonders schlecht geht ist jetzt wohl der richtige Zeitpunkt dafür.
Die letzten Wochen waren vergleichsweise angenehm, eine neue Liebe, neue Hoffnung, ein völlig anderes Leben. Phasenweise ging es mir so gut, dass ich andere mit meinem Lächeln angesteckt habe. Und das will bei meiner sonstigen Laune etwas heißen.
Das war’s auch schon mit den Neuigkeiten. Die Hoffnungen sind zerplatzt und die Liebe wieder untrennbar mit Schmerz verbunden. Nach überschwänglicher Begeisterung für mich kam die altbekannte Ablehnung. Versüßt mit Sprüchen was für ein toller Mensch ich doch sei. Wie ich das kenne, wie das hasse.
Wenn es irgendetwas Positives zu bemerken gibt, dann dass ich nicht mehr wie früher mich und mein Verhalten für das Scheitern der Beziehung verantwortlich mache. Damit fällt auch die übliche Selbstmitleids- und Selbstzerfleischungsorgie weg. Viel weniger schmerzhaft wird es dadurch nicht.
Aber es muss wohl so sein. Vielleicht sollte der Schmerz noch viel größer und dauerhafter sein, um mich endlich zu einer Änderung meiner immer gleichen Verhaltensmuster zu bewegen. So weit, dass ich mich nicht mehr selbst in Frage stelle, wenn „sie“ von heute auf morgen entdeckt, dass sie mich doch nicht liebt bin ich ja schon. Aber bei der Auswahl meiner Partnerinnen mache ich die ewig gleichen Fehler immer wieder neu. Ich rieche förmlich die Problemfälle. Es folgt ein, für den Beginn einer Partnerschaft; völlig inakzeptables Verhalten, bei dem jeder „normal“ denkende Mensch sich sofort wieder zurückziehen würde. Aber nicht ich, es scheint als hätte ich mich an derart verletzendes Verhalten schon gewöhnt.
Was kann man da machen? Auf sein Bauchgefühl hören? Guter Tipp, hätte ich mich nur mal daran gehalten. Mein Bauchgefühl schrie geradezu danach mich nicht wieder auf so etwas einzulassen. Aber es war eben nur ein Gefühl und ich musste einfach weitermachen. Ansonsten wäre immer ein Zweifel geblieben ob nicht doch gerade diese Frau die Richtige gewesen wäre.
Kein Vertrauen in die eigenen Instinkte. Obwohl ich mich an keine Situation erinnern kann wo ich damit falsch gelegen hätte.
Wenn das Verhalten einer Frau schon so eindeutig ist, rücksichtslos, unehrlich, wieso kann ich darauf nicht angemessen reagieren? Wieso lasse ich mich mit der lapidaren Begründung abspeisen, sie wäre eben nicht perfekt? Wieso falle ich auf so einen Schwachsinn rein?
Ich verlange bestimmt keinen Perfektionismus, ich setze nur ein paar Dinge wie z.B. Ehrlichkeit, als selbstverständlich voraus. Aber der Hammer ist, wenn ich neun ehrliche Frauen kenne und eine die lügt, dann lande ich mit absoluter Sicherheit bei Letzterer. Mich um die anderen bemühen, auf die Idee komme ich dann gar nicht mehr.
Es scheint, als wäre ich umso verrückter nach einer Frau, je mehr alles darauf hindeutet, dass die ganze Geschichte sowieso zum Scheitern verurteilt ist.
Meine goldene Regel „es müssen sich beide bemühen“ nützt auch nichts, wenn ich für jeden charakterlichen Problemfall und seine „Ausrutscher“ schon Entschuldigungen suche bevor er selbst es tut.
Dabei maße ich mir nicht mal ein absolutes Urteil über andere an. Alles was für mich kalt und berechnend ist, kann für einen anderen Partner, der ähnlich denkt und fühlt, absolut in Ordnung sein.
Mein Problem beginnt eben schon mit der Auswahl der Partnerin.
Könnte es wirklich so sein wie Skye schreibt und ich um die, die mir wirklich gefährlich werden könnten automatisch einen großen Bogen mache? Wenn, dann geschieht das völlig unbewusst. Ist also fast unmöglich zu ändern. Oder….?
Wie auch immer. Die neuesten Ratschläge meines „Beraterstabes“ schlage ich auch wieder in den Wind. Wenn es nach denen ginge, sollte ich einfach mal aufhören nach neuen Partnerinnen zu suchen. Aber das geht nicht, genauso gut könnte ich aufhören zu atmen. Ich komme mit mir alleine nicht zurecht, zumindest finde ich dann alles unerträglich langweilig.
Auf ein Neues- ich bin wieder zu haben- und die Nächste ist bestimmt die Richtige (lach mich tot )
Liebe Grüsse
Teaser